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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185804179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-04
- Tag1858-04-17
- Monat1858-04
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1858
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r Anzeiger 107. Sonnabend den 17. April. 1858. Bekanntmachung. Die zur diesjährigen Jubilate-Messe hier anwesenden fremden GefchäftStreibenden werden hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß zu richtiger und rechtzeitiger Bestellung der an sie eingehenden Briefe und Sendungen die genaue Angabe der Wohnung oder des GefchäftSloealS (Etage, Gewölbe, Stand, Bude) nach Straße und beziehentlich Nummer auf den Adressen ein wesentliche- Erforderniß ist: dafern die Empfänger nicht vorziehen sollten, ihr Logis oder den Abgabeort für Briese rc. vorher bei der Stadtposterpedition allhier schriftlich anzuzeigen. Uebrigens wird auch in dieser Messe die erste tägliche Austragung schon um 7 Uhr früh beginnen. Leipzig, den 12. April 1858. Königliches Ober-Post-Amt. ^ " . . Röntsch. . Bekanntmachung. . ,' Die Beiträge, welche von den die hiesigen Messen' besuchenden Fremden wegen ihrer Miethen zu dem Stadt- schukven-TilgungSfond allhier zu entrichten sind, haben dieselben für den bevorstehenden Ostermeß-Termin bis spätestens . Mittwochs den GL. April «. k». an die Lm Nathhaufe G Treppen hoch befindliche Einnahme, und zwar in demselben Verhältnisse wie in den vorhergegangenen Hauptmessen abzuführen. Leipzig, den 12. April 1858. .. . Der Nath der Stadt Leipzig. Koch. Sriefe fürs Haus, vn. Nach einem Balle muß man die Utthelle der jungen Männer höre« und von ihnen eine Parallele zu den dort gefällten ziehen! E- wäre vielleicht zweckmäßig, wenn eine Elite junger Damm, gleichsam eine Deputation, in den verschiedensten geselligen Kreisen derartige Verhandlungen mit anhören könnte. Wir sind überzeugt, daß die- Seiten der Damen Beschlüsse nach sich ziehm würde, die im Interesse der letzteren manche höchst wohlthätige Reform im Tanz- und Bauwesen eintreten ließen. Sobald die „bunte Reihe" gelöst und die jungen Männer „unter uns" sind, wird der Ton höher gestimmt, nach dem Geiste der Zeit wird das Wort geführt und die Zunge, di« gestern glatt war, ist heute scharf. Die Toilette, die gestern als auffallend schön Bewunderung fand, fällt heute al- stark überladen auf; die Tanzkust, durch die eine Dame gestern Lorbeeren erntete und immer neue Tänzer an sich zog, twird heute ringsum belächelt; die auszeichnende Gabe, mit der die Liebenswürdige nach raschem Umblick die Brust des erwartungsvollen Jünglings schmückte, ist heute natürlich nur ein Tribut, den man ohne Ansehn der Person al- selbstverständlich eincassirte u. s. w. Wenn der Jüngling seine weiße Binde anlegt und seine Lackirten den Ballstrapatzen opfert, so verlangt er auch auf der andern Seite Glanz entfaltet zu sehen. Solche Mädchen, die bescheiden nicht nach dem Mittelpunkte streben und die innen und außen eine liebliche Einfachheit schmückt, die reich sind an Genüg samkeit und arm an Coquetterie, sie werden von der Masse über sehen. Höchst selten neigt sich die Wahl der jungen Männer jenen „unscheinbarm" Erscheinungen zu, die abwärts sitzen, selten weiß der oberflächliche und übermüthige Blick, der hier Musterung hält, in den Ecken deS GaaleS ein Auge zu finden, aus dem eine schöne Seele spricht, immer nur drängt sich der Schwarm der jungen Männer da, wo die Pfauen ihre Räder schlagen. Hier ist eine Beobachtung eivrureihen. Wir haben schon oft Balltoiletten gesehm, bei deren Anblick wir beinahe den oben ge rügten Fehler begingen, unS einer gewissen Heiterkeit hinzugeben, wenn nicht Uebeeraschung und Bedaner» größer in uns gewesen wäre, Toilette«, die wohl schwere- Geld gekostet und doch in ihrer Geschmacklosigkeit vom einfachsten weißen Kleidchen überstrahlt wurdm. Als ob die Zusammenstellung einer ansprechenden Toi lette ein schwieriges Werk wäre! Hier heißt'- allerdings oft: „Viel hilft viel", während mit der Einfachheit die wahr« Schönheit er zielt werden kan», denn Einfachheit ist eben da- erste Gesetz der Schönheit. Mehr noch haben wir Damen gesehen, die im Tanzen eine ganz gleiche Lebendigkeit entfalteten ^ wie sie ihrem VL» b vi» eigen war, die bei den Männern keck und flott sein kan«, an dm Damen aber unschön ist. Wir möchten dm tanzlustigen Damm, dringend anempfehlen, ihrem Behagen im Tanzen selbst nicht zu rückhaltlosen Ausdruck zu geben, nicht dem Körper dieselbe zu los« Bewegung zu gestatten, wir sie von ihren Tänzern vielleicht beliebt wird. Abgesehen von dem unschönen Rasen mancher Tänzer, auf da- eine sogenannte flotte Tänzerin gewöhnlich gern einzugehen pflegt, verunziert noch manche andere Variation den Tanz, in dem sich Anstand und gefällige Form vereinigen sollen. Ein wirklich schön tanzende- Paar braust weder wie eine Windsbraut auf und nieder, noch producirt es sich in modernen Capn'olen mit obligatem Lactschlagen durch Kopf und Arm. Von dem tanzenden Paare selbst Hort man zwar wiederholt: Er tanzt himmlisch! Sie tanzt göttlich! Sie tanzt mit Gefühl! aber ganz ander- lautet da- Urtheil des Beobachte»-, der die Si tuation u»d die Bewegungen de- Paare- im Gegentheil nicht weniger al- himmlisch und göttlich findet und etwas weniger irdi sche- Gefühl anrathen möchte. ES sieht sich die Sache ganz an der- an, alS die Tanzenden eS sich vorstellen, und es ist immer die Tänzerin, der zu leidenschaftliche- und ungebundene- Tanzen zum Vorwurf gemacht wird, niemals Der, der die Veranlassung gab. Hie und da ist da- eben ptzt zur Sitte geworden, die neueren Tänze cultiviren diese Sitte mehr al- früher, und ein flotter Tänzer versucht zur Erhöhung seine-Vergnügens mit jeder Dame jme modernen Evolutionen. Einsprüche de- Beobachter- werden in da- vorige Jahrhundert verwiesen, wo der Großvater mit der Großmutter nach einer doucm p'. 1, s t -<-'1
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