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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185804228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-04
- Tag1858-04-22
- Monat1858-04
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1858
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Anzeiger. > ' - ...' — ^ 112. Donnerstag den 22. April. 1858. der Handlungen der Stadtverordneten am 7. »pril t8S8. (Fortsetzung.) Die Berichterstattung hatte St.-D. Wilisch übernommen. Da- Gutachten de- Ausschusses lautet im Wesentlichen folgender- maaßen: „Das Communicat de- Raths enthält nach der Ansicht Ihres „AusschuffeS S Hauptpunkte: „1) die Frage, ob überhaupt der Neubau eine- Schulhauses „nothwendig ist,"" ,,L) ob sich der vom Rath vorgeschlagene Platz zu einem „solchen Neubaue eignet und „3) ob der vom Gtadtrathe aufgestellte Plan, die vereinigte „Rath- - und Wendler'sche Freischule in da- neue Haus „zu verlege«, um da- alte dlshßr von dieser Anstalt inne- „gehabte gm Hhvtya-Urchh-f gettgene Gebäude zu einer „neuen Bürgerschule zu verwenden, räthlich und zweck- „mäßig erscheint/" ,^vie alljährlich sich, mehrende Einwohnerzahl Leipzig- und die „daraus resultirende Vermehrung der schulpflichtigen Kinder läßt „die Bejahung der ersten Krage, ob überhaupt die Erbauung »»lbwmdig jft, « daher Ihr Abschuß ,» d«n Kirchm, «chu- „len und mllde» Stiftung« die Idee de- Gtadtrath-, ein „neue- Schulgebäude zu bauen, nur mit Freude begrüßen und „dm Wunsch hegen, daß die Ausführung möglichst beschleunigt „und dem Collegium recht bald fernerweite hierauf bezügliche „Vorlagen unterbreitet werden möchten, da die dringendste Noth- „rvendigkeit eine- neuen Schulgebäude- nicht geleugnet werden „kann/" ^ „Nachdem sich Ihr Ausschuß zu den Kirchen, Schulen und „milden Stiftungen also einstimmig für den Neubau eine- Schul- „hause- entschieden hatte, ging er zur Berathung de- zweiten „Punkte- über, nämlich zu der Erwägung, ob der vom Städt ische zu diesem Reudaue in- Auge gefaßte Platz als ein zu „diesem Zweck geeigneter erscheine/" „Dieser im sogen. Johannisthale an der nördlichen Seite der „Lhalstraße gelegene Platz eignet sich aber »ach Ansicht Jhres „Au-schuffe- durchaus nicht zu dem angedeuteten Zwecke, weder „zum Bau eines Hauses für die vereinigte Raths- und Wend- „lersche Freischule, noch zu einem solchen für eine neu zu er dichtende Bürgerschule." „Für die erstere nicht, da man dm Schulkindern überhaupt „und insbesondere in dem -arteü Altar von S, 7 Jahren doch ilnige Rücksicht schuldig, ist und wohl bedenke» muß, daß es „ßch beim Bau eines Hauses für die Raths- und Wmdlersche ,Hreischule nicht um eine Anstatt handelt, welche die Aeltern für ,Hre Kinder »ach ihrem Wunsch, ganz besonders mit Rücksicht „auf die Nähe der Schutt, wähl« können, sonder» um eine Anstalt, welche ebm zur Htfmztzne. von Kindern solcher Aeltern „bestimmt ist, die in Folge ihrer Mittellosigkeit darauf angewiesen ,Hnh, einen unentgeltlichen Schulunterricht -u suchen. Bei der „räumlichen Ausdehnung aber, welche Leipzig gewonnm hat, ist „es nicht paffend, eine Schule, welche au- allen Theilen der „Stadt sich rekrutirt, an einem Punet an erbauen, der anderen „Stadttheilm diametral mtgegm liegt. Dm« kaum würde man „es verantworten können, Kinder im zartesten Alter an einem „kalten Wintermorgm von der äußersten Frankfurter oder Gerber- „straße nach dem vom Rath vorgeschlagenen Platz im Johannis thal in die Schule zu schicken. Gerechtfertigte Gorge für die „Kleinen würde aber dann zur Schulversäumniß führen, ein eben falls wohl zu berücksichtigender Uebelstand, welcher keiner Be hörde und keinem Schullehrer erfreulich sein kann. Es ist für „eine solche Schule, welche von Kindern so zu sagen gezwungener „Weise besucht wird, da den Aeltern eben eine fteie Wahl nicht „möglich, ein möglichst centraler, d. h. ein von allen Stadt- „theilen gleichweit entfernter Platz sehr zu wünschen, und so lange „nicht die eiserne Nochwendigkeit zwingt, von diesem Grundsätze „abzugehen, derselbe möglichst festzuhalten, da man entgegen gesetzten Falle- Hunderte von Kindern der Krankheit und die „Familien der Sorge und dem Kummer aussetzen würde."" „Aber auch zum Bau einer neuen Bürgerschutt fand Ihr „Ausschuß dm vom Rach vorgeschlagenen Platz nicht paffend, da „von den Stadtverordneten von jeher und in-besondere von der Zelt „an, wo sich da- Bedürfniß von neuen Schulen herausstellte, der „Grundsatz festgehalten wurde, daß bei der Erbauung von Schu fen den Bedürfnissen sämmtlicher Bewohner Leipzig- zu ent- „sprechm sei, indem man diese Schulen möglichst gleichmäßig auf „die verschiedene» Stadttheile verlegte. Wenn sich aber nun in „dem Trimma'schen Viertel, abgesehm von der arzch ziemlich nahe „limenden Annenschule, schon zwei große Bürgerschule» (die 1. „Und 3.) befind«, so mußte es unzweckmäßig erscheinen, in deren „unmittelbarer Nahe noch eine neue derartige Anstalt zu erbauen, „während andere Stadttheile noch gänzlich ohne die Wohlthat „einer Schule sind. Auch darf nicht unberücksichtigt bleibm, daß „durch ein solche- Ausammendrängen mehrerer stark besuchter „Schuten auf einm verhältnißmäßig kleinen Raum die Gefahr „für die Kinder auf dem Schulwege wesentlich wächst. Denn „beobachte man die Dresdner Straße z. B. jetzt, wenn die erste „und dritte Bürgerschule ihre Schüler entläßt, und man muß „sich wundem, daß sich bei der ohnehin starken Frequenz dieser „Straße nicht öfter ein Unglück ereignet; füge man dieser Kinder- „zahl noch ca. LVr Tausend au- der neuen Schule hinzu und „man wird zugestehm müssen, daß die Passage auf dieser Straße „dann zeitweilig lebensgefährlich werden dürfte."" „Wenn nun Ihr Ausschuß einstimmig der Ansicht war, daß „sich der vom Stadttstth vorgeschlagene Platz im Johannisthale „zu einem Schulbau, sei e- nun für di« vereinigte Rath-- und „Wmdlersche Freischule, sei es für eine neue Bürgerschule, nicht „eigene, so war er darauf bedacht, um nicht blos ein negatives „Urthell auszusprechen, dem geehrt« Collegium einen, seiner An- „ficht nach zur Erbauung eine- neuen Schulgebäude- passenderen ^„^ollsÄin^g ^st Ihr Ausschuß zu dm Kirchen, Schulen und „Milde» Stiftungen mit dem Stadtrathe über die Eigenschaften „eines solchen Platzes einverstanden, indem derselbe bei einem nicht „zu kostbar« Arealwerth dem Schulgebäude hinreichend Lust, und „Licht gewähren, in einer möglichst geräuschlosen Umgebung liege». -,und auch die Kinder auf ihrem Schulweg einem gefahrvollen „Straßenverkehr nicht aussetzen muß; so wie ferner von Ihrem „Ausschuß bet Aufsuchung eine- solchen Platze- darauf Bedacht „zu nehmen war, den, «le schon oben angedeutet, zur Zeit noch „ganz ohne eü»e Schutt befindlichen Stadttheil der Zeitzer Vor- „stadt-mit seinem tzor dem Windmühle und Zeitzer Thor gelege- „nen umfänglich« Anbau eine von den dastgm Einwohnern ge wünschte Bwücksichttßzmg zu Lheil werden zu lass«. Obgleich „nun nicht geleugnet werden kann, daß e- keine laichte Auf-
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