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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185805055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-05
- Tag1858-05-05
- Monat1858-05
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1858
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^ 125. Anzeiger. Mittwoch den 5. Mai. 1858. Vermiethung. Die bisher zum Gefängniß-Nachtdienste benutzte Lokalität, welche sich im Erdgeschosse des Stockhauses der Börse gegenüber befindet, ist zu einem heizbaren Handelslocale eingerichtet worden und soll von jetzt an nach Befinden auf drei und mehre Jahre mittelst MeistgebotS vermiethet werden. Miethlustige haben sich daher den V. Mai d. I. Vormittag- «m LL Uhr bei der Rathsstube anzumelden, ihre Gebote vor der Unterzeichneten Deputation zu eröffnen und sich weiterer Resolution des RathS, dem die Auswahl unter den Licitanten so wie jede sonstige freie Beschlußnahme Vorbehalten bleibt, zu gewärtigen. Leipzig, den 29. April 1858. DeS RathS der Ttadt Leipzig Finanzdeputation Geschichtliche Uothen Uber die Entstehung der Lotterie, des Lottos und der Tontine (einer Ärt Leibrenten). Eine humanistische Skizze. Die unter allen Glücksspielen eine der wichtigsten Rollen spie lende Anstalt, Lotterie genannt, ist eine sehr atte Erfindung und läßt sich bi- auf die altrömische Zeit zurückführen. Die ersten Anfänge de- Lotteriespiele«- tauchten bereit- in de« Saturn alten der alten Römer auf, in einem altitalischen, von dm Pelasgern herrührendeu mehrtägigen Volk-feste, an welchem Lust und Fröhlichkeit «eben der zügellosesten Freiheit und Ausge lassenheit unter allen Ständen herrschten; nach Anderer Angabe waren die Saturnalie« ursprünglich ei» Erinnerung-fest an den etru-kischen Erdgott Saturn«-, dm Gründer de- Ackerbaues und Beschützer nützlicher Erfindungen ruzd eine- besseren, geregel ten Leben- der Menschen, diesem von seinem Freunde, dem alten mythischen Könige Janus errichtet, der mit Hülfe Gaturnu- da- goldene Zeitalter gründen half. Wie diese- Zufallsspiel in jenen rntlegmm Zeiten anfangs genannt worden, ist nicht mehr nachzuweisen, da der Name Lotterie erst in späterer Zeit aus dem italienischen Worte: I^otteri», d. i. ei» Spiel, worin das LooS (poliLLn äi lotto) entscheidet, entstanden ist. Die römischen Kaiser »amentlich benutzten die Lotterie als ein Mittel, sich dem Volke freigebig zu bezeigen, um dadurch dessen Gunst zu gewinnen. Jeder, der zu ihren öffentlichen, dem Volke gewidmeten Festen und Feierlichkeiten geladen wurde, erhielt gleich zeitig ei« Loos zum Geschenk, auf welches er irgend eine« Preis gewinnm mußte, je nachdem sich der Zufall oder die Götti» For tuna de» Inhaber günstig erwies; oder um Geschenke an Natu ralien unter die nieder» Elaffen, die Plebejer, zu vertheilen, gab man ihnen Anweisung» dazu, die je nach dem gewinnende« Loose größer« oder kleine« Fruchtspenden liefert». Roch ähnlicher war eine beliebte Berfa-rungsweise des Kaisers Augustus und »ach ihm von sein» Nachfolgern, besonders von Heliogabalus oft nachgeahmte, welcher letztere sogar eine spaß machend« oder sogenannte Be^r-Ausspielung aufdrachte. Bei solchen Volks ft>essung» oder bet Gast«ahlen wurden an die Etn- geladmen versiegelte, dem Aeußern nach ganz gleiche BLrts (8o»t»r eouririaio») ansaetheilt, durch welch« jeder Inhaber, der Glück batte, ein» oft kostbar» Gegenstand, z. B. eine schön geformte Base, ein purpurnes Gewand (Loga), eine Summe Geldes, irgend rium «erthvollen Schmuck, Gemälde, Statuette« oder mehrere Sklave» gewann, während Andere, minder Begünstigte, entweder leer ansgiugeu oder irgend eine auffallende, Lach» und Spott er regende Kleinigkeit erhielt». > Diese Art durch da- LooS bestimmter Ausspielungen gewann mit der fortschreitenden Cultur und den erhöhten Bedürfnissen der Mensch» immer mehr an Beliebtheit und Anzugskraft, denn von Hoffnung auf Gewinn getriebene Spieler hat es zu allen Zeiten gegeben, die gern an dem Wagen der Göttin Fortuna zogen. Man findet demnach die Lotterien in vergrößertem Maßstabe nach der heutig» Einrichtung im 15. Jahrhundert zuerst in Italien wie der, in welchem Lande sie zu den Römerzeittu aufgeßommen waren. Ei« ähnliches Spiel veranstalteten im Laufe de- Mittelalters Fürsten, indem sie ihre Hoflente und Untergebenen au- einem so genannt» Glückstopfe «ewessungen zu verschiedenen Geschenken zieh» ließ»; vorzüglich waren Waaren-Lotterien gewöhn lich, welche italienische Spekulant», meist Kaufleute, veranstalte ten; auch wurde im Jahre 1530 eine Geld-Lotterie zum Besten des Staat- in Venedig, Genua und Florenz errichtet, welche dm Namen Lotto erhielt. In Venedig standen die Lot terien schon zu Ende de- 16. Jahrhundert- unter obrigkeitlicher Eontrole, als Staat-Unternehmungen. Man suchte nämlich in dieser Republik durch dm Ueberschuß au- solchen Glücksspielen die Mittel zur Ausführung von großartigen Unternehmungen zu erlangen, zumeist aber zur Fortführung von Kriegen gegen die zahlreichen Feinde diese- SeestaateS und später zur Ergänzung des großen Rache- wurden in Genua sogar die Senatoren der Re publik durch da- Ziehen von Loosen aus einer Urne erwählt. AuS je SO mit Namen bezeichnet» Nummern wurden 5 auSgeloost und die Spielwuth der Menschen warf sich darauf, auf diese 5 Num mern zu wetten, woraus ursprünglich da- Lotto oder die sogenannte Zahlenlotterie hervorgtng. In England kam die erste Lot terie 1569 zu Stande. In Deutschland veranstaltete der Rath der Stadt Osnabrück tu Westphalen 1521 schon eine Waaren- Lotterie. In Hamburg wurde 1615 die erste nach holländischer Wesse gezogen. Au Nürnberg entstand die erste Classrn-Lot- terie 1699. Nach Frankreich wurde da- Lottertefpiel zuerst durch die italienischen Feldzüge de- König- Franz I. au- Italien hinver pflanzt, dmn als dessen fortwährende, häufig unglückliche Kriege die Staatskassen ausgssogen und gänzlich erschöpft hatten, machte man dem bedrängten Herrscher d» Vorschlag, nach italienischem Modus eine öffentliche Lotterie zu sanetioniren, deren Vorthelle dem Lande zu Gute komm» sollt». Au- Noch wurde dieser Vorschlag angenommen und im Jahre 1539 da- erste Glücksspiel dieser Art durch rin königliche- Patent autorifirt. Dieses war ebenfalls -«erst nur eine Waaren-Lotterte, geg» eine gewisse Abgabe von jedem Loose an den königlichen Schatz. Sie erhielt hier b» Namen vlaoqao, von dem italienischen Worte dium», weiß oder leer, «eil die Riete« inwendig durch leere, weiß« Blätter bezeichnet war» und so ausgerufen wurden. Das damalige ftan- zösische Parlament protestiere -war geg» die Einführung dieser
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