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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185805079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-05
- Tag1858-05-07
- Monat1858-05
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1858
- Autor
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 127. Freitag den 7. Mai. 1858. Bekanntmachung, das Einpäcken der Maaren in Meßbuden betreffend. Die in unserer Bekanntmachung vom 29. April 1850 getroffene Bestimmung, wonach am letzten Tage der Messe spätesten- bis Nachmittags 4 Uhr das Einpacken der Maaren in Buden beendigt und letztere selbst völlig geräumt sein müssen, bringen wir hiermit zur Nachachtung in dieser Messe mit dem Bemerken in Erinnerung, daß Zuwiderhandlungen gegen diese im wohlfahrtspolizeilichen Interesse gebotene Vorschrift unnachsichtlich werden bestraft werden. Leipzig, den 6. Mai 1858. Der Nath der Stadt Leipzig. . Berger. Bekanntmachung. Nach eingetretener Erledigung des von Anna verw. Menzel allhier in ihrem Testamente ä. <l. den 29. Juni 1558, publ. den 31. Juli 1566, für einen Studirenden au- ihrem oder ihres Ehemannes Geschlecht errichteten, von dem Stifts rath und Proconsul Vr. Johann Franz Born im Jahre 1719 vermehrten Stipendii werden diejenigen Studirenden, welche auf Grund ihrer Verwandtschaft mit der Stifterin oder deren Ehemanne Ansprüche an sothaneS Stipendium zu machen berechtigt find, hierdurch aufgefordert, ihre dieSfallfigen Bewerbungen sammt glaubwürdigen Nachweisen ihrer Ab stammung binnen sechs Wochen und längsten- den B« Juni L8S8 in der NniverfitätS-Canzlei einzureichpi. Sollten sich berechtigte Bewerber nicht finden, so wird nach Verlauf diese- Termine- das Stipendium nach Vorschrift der Stiftung einem andern armen Studirenden verliehen werden. Leipzig, den 3. Mai 1858. Der akudemifche Senat daselbst. vr. Tuch, d. Z. Rector. l)r. Böttger, S. Frühling und Frauen. Mehr als tausendmal hat man den Frühling verglichen mit einem Mädchen, mit einer Jung fr au, — mit einem Knaben, mit einem Jüngling. Niemals habe ich gelesen, daß man eine schöne Frau ihn nannte. Und würde daS nicht richtiger sein? Mädchen und Knabe sind doch eigentlich nur ein angehender, nur ein werdender, nicht ein wirklicher, voller Frühling ; Jungfrau und Jüngling gehören ja doch einer erziehenden Hand noch an, sind noch nicht selbst ständig, finden ihren Wirkungskreis noch engbegrenzt, bedürfen noch der Rathschläge de- Alter- und der geprüften Wei-Heit. Stimmt da- Alle- zum frischen, im Vollglanz stehenden Krühling-walten? Wie weit, wie so weithin ziehen sich da die Grenzen der ThätAkeit, der Arbeit, der Liebe und de- Segen-! Und in diesem Walten welche Selbstständigkeit, welche Weisheit! Wagen wir denn getrost de» neuen Vergleich. Wir trete« hinan-. Frühling, «kr blicken dir in s Auge. Deine Auge« find s-nntg und »Cd, -nd »ilde, sonnige Krane»- äugen. Wie diese erwärmen und tief htneinfalken « da- Herz, so auch erwärmt dein Blick «nd dringt tief hinein in da- Herz der Erde. Und wie die Arme« der Hausfrau nicht flüchtig und sorgkos schweifen durch die Räume de- Hause-, sondern Alle- treffen und nicht- vergessen und nicht- übersehen, so auch treffen deine Auaen Alle-, — nicht- vergißt und überflehst du. Dein Blick berührt da- Brä-tein und den Kruchthalm, die Blume im Barten und dm Baum im Wald, die Staude in der Tiefe und die Rebe auf dm Bergen, — kein Platz ist deinem Auge verschlossen. O wie wohl, wie wonnig wird e- un-, wenn wir in dein Angesicht sehen und die Krützling-augen un- leuchten gleich dm schonen, beseelenden Krauenaugen! Und deine Hand, deine fleißige Hand, gleicht sie nicht der schmückenden, fleißigen Frauen Hand? Da wird nicht geruht vom Morgen dis zum Abend. O diese Hände schmücken Alles, von der Wiege bis zum Sarg, ja den S ar g und Grabkügel noch. Wer wandelt dort still nach dem Friedhofe? Eine Mutter ist's, eine Gattin. Strauß und Kranz will sie legen auf ein rheure-, liebe- Grab. Und siehe, der Hügel ist schon geschmückt mit Früh- lingSgrün, mit Keim und Knospe, mit Osterzeichen und Oster trost, mit den uralten und doch ewia neuen AuferstehungSbilvern. Und die Frühlings stimme! Wie es weht, wie eS flüstert, wie die Luft lind und leise durch die Blüthenbäume zieht! Die Vögel fingen, die Käfer summen, und auf duftigem Wolkengrunde zieht der rollende Donner herauf und klingend fällt der erquickende, fruchtbare Regen. Ist da-Alle- nicht eine Stimme, welche mächtig un- ergreift? Ist'- nicht eine Stimme, die un- erstellt, die un- tröstet, die un- begeistert? Eine Krane «stimme ist'-, — eine reine, süße Graue »stimme, welche ja heilige Gewalt hat und tief durch die Seele geht, wenn unsere Seele nicht roh und entartet ist. So «ollen wir sie hören die Frühling-stimme, die liebliche, tief in unser innerste- Wesen dringende Frauenstimme. Wir «ollen «n- ihr hiugeben in Wald und Flur, im Garten und auf be« Saatfeld, wollen ihr lauschen mit unserm Innigsten Seelenleben. Und der Frühlkng-segen, wie groß ist er! Halt« Rundschau. Die warme, linde Himmel-lust) die dich umfangt, weht und waltet «lcht vergeben-. Schwellende Kno-pcn brechen unter ihr auf zu Blüthen, und die BlÜthe seht die Frucht an, urtd der Saathalm baut Stockwerk auf Stockwerk, damit er die weidende Aehre auch dann noch tragen kann, wenn sie voll und schwer ist im Herbst. So wächst denn au- dem Früblina-segen die Ernte de- Jahre herau-, — die Frühlimj-ardett kß Vorbereitung, ist Grundlage M die Zukunft. — Da- vermagst du ja überall zu erkennen.
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