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Dresdner neueste Nachrichten : 09.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190809097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19080909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19080909
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-09
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.09.1908
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DresdnerNeuEfFE NachrM M Nr. 246. M. Jahrng any- -- 100000 Mittwoch, s- lectc Ohäq9 Mi- · sekeme Essig-: W sskssss sitz u, USE locks: HEXE-T imsta- Denn-L METVWML N "ooho" s Mc pp s Frei lkhus 11l Vol-me l I. Moos Isubo Mitte-· Its Alls For IMM ttok 111- - tät. ZSMIIH Isa- 19 ersah-ist ne). ä- Lang syixlkgL . föifääsz tin-Hauch- LI tbäder Liqxuxah sfghfsffev ·2-.- . TM Mahom i El- vferfeckdet in g ran o e: c. 3.80 ICPUO sskstceh Lklsll Mart-) i, li KERFE-Egerva lähnsg, Z Nr. 12.: M ruhe- spröd- Haat wiede hmeidiz sowie . and blendend hvou 155542 Ins-Grau Eo» Rai-M AU. ,bei: , Böäisjäsbljzstk Eli-marka « « Ziff-E ":·. Is. Fand-Läg 22. ebl oßftn Is. 111-Im- M einspaltiqe solt-scheue kostet für Dresden Indsoeom H M» für sudwstts is si» für das Inland CI 11. kapelleniax LIM. Die swetspqltiqestetlamedeile sütDresdel nd umqe nnq i At» für auswärts hu t. sei siedet- Wungen und Jastesumiäyen Rad-U nach Turm Wiss-e -gkpjibten 20 Pl· usetate von auswärtd werden nat gegen Horausbezablunq aufgenommen Für das Erscheinen as bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht sur-innere Tele obouiichesufgahe vonsniekaten unzulässig. Unsre Dresdnee und auswärtigensungbmeftellem sowie sämtliche-nackten mkdmnen ist »Im und Ausland nehmen Initiate in Originalpretleu nnd set-hatten au· Diese Nummer umfaßt 16 Seiten. Roman siehe Seiten ti und 12. Zur sächsischen Kanalfrage. In den letzten Tagen erschienen in den Leipziger Blättern große Ausrufe, die erneut und dringlich zur Zeichnung von Aktien für den geplanten Elfter- SaalesKanal aufforderten Nach den Ausrufen ist die Kanalangelegenheit von den kapitalkräftigen Kreisen Leipzigs doch nicht mit der Bereitwilligkeit und Opferwtlligkeit in Eingriff genommen worden djk sich anfangs gezeigt hatte. Vor reichlich Jahres irtft war die Leipziger Kanalangelegenheit endlich wieder einmal in ein lebhafteres Tempo gekommen. Im Juli 1907 bewilligten die Leipziger ftädtischen Körperfchasten sür einen Elfter-Saale-Kanal eine jährliche Zinsgarantie von 800000 Mk. unter der Bedingung, daß der fächfische Staat eine gleichhobe Ztnegarantie gewäbre und die Westend-Baugefellschast das bereits fertiggestellte Stück des KarlsHeinesKanals in Plagwitz unentgeltlich abtrete. Alsdann bildete sich in Leipzig ein Komitee zur Vorbereitung einer Leipziger KanalsAktiengefellfchaft Für den Beginn der Kanalbauten will man sich vorerst mit dem sehr niedrig gegriffenen Kapital von 1 Million Mark be gnügen. Aber obwohl seit vielen Monaten die Zeich pmngblisten aufgelegt find, ist erst etwa die Hälfte jener Summe gezeichnet worden« Davon entfallen 200000 Mk. auf eine Leivziger Banklund die genannte Plagwitzer Baugefellfchaft, die. beide durch großen Grundbesitz an dem Kanalvlane beteiligt find. Ferner halten sich namentlich die Großbetriebe des Leipziger Westens mit hohen Beträgen beteiligt. Wie aber die Ausrufe dieser Tage bewiesen, macht selbst die Auf bringnng einer Million für den Kanalbau unvorber gesehene Schwierigkeiten Die Leipziger Kanalstage gehört nicht gerade zu den erfreulichen Kapiteln der sächsischen Verkehrs geichichte. Seit etwa drei Jahrzehnten befindet sich diese Frage im Zustande bisher sruchtloser Vor erdrterungen; nach wiederholten tatkräftigen Anläusen ist sie ebenso oft aus lange Zeit vollkommen zum Stillstand gekommen. Bereits vor drei Jahrzehnten nahm der bekannte Dr. Karl Heine den Plan eines Kanalansthlusses für Leipzig in Angriff. Er setzte damals den Bau jenes kurzen Kanalsttickes durch, das noch jetzt im äußersten Westen von Leipzig-Plag witz der Beförderung namentlich von Kies und Mörtel aus kurze Strecken dient. Jahrzehntelang hat man seitdem geschwanlt, ob man einen Kanal von Leipzig besser nach Westen zur Saale oder nach Osten zur Elbe bauen soll Fiir den Kanal zur Elbe wurden wieder verschiedene Pläne, besonders Leipzig-Torgau und Leipzig - Riesa erwogen. Viele Jahre lang iit zwischen der Leipziger Handelskammer. den städtischen Körper ichasten Leimng der sächsischen und der preußischen Regierung verhandelt worden, und auch der sächsische Landtag hat schon mehrfach mit jenen Plänen zu tun gehabt. Der jetzige Plan eines Eliter-Saale-Kanals soll erst nach dem Zusammentritt eines neuorganis sierten its Landtages die Stände beschastigen, da man vom Staate eine Zindgarantie von 800000 Mk. er bitten will- Unabhängige Tageszeitung Größte Anflage in Sachsen. Redaktion m Hauptgeschåftsstele Medium-Mute 4· ,Wprecber: Redaktton Sitz M. Ein-edition Nr. 671. Verlas- M Auch von Dresden aus ist es vor Jahresfrist freudig begrüßt worden, daß durch die bereits ge schilderten Maßnahmen die alte Frage nun wieder in lebhafteren Gang zu kommen schien. Man hat freilich dabei sich nicht gegen dteßedenten verschließen können, die vom allgemein sächsischen Standpunkte aus gerade gegen den Plan eines Kanalg von Leipzig zur Saale leider zu erheben sind. Ja, wenn nicht 10 Kilometer westlich von Leipzig die preußische Grenze läge! So unangenehm die Tatsache auch ist, so wenig sie dem schönen Ideal der deutschen Reichseinheit entsprechen mag, so muß man doch damit rechnen, daß jetzt noch und auf absehbare Zeit zwischen den deutschen Bun desftaaten auf verkehrspolitifchem Gebiete schlimme Gegensätze bestehen. Ein Kanah der von Leipzig nach Westen führt und bei Creypau die Saale erreichen soll, muß zum größeren Teile aus preußischem Gebiete ge baut werden. Sein Betrieb setzt voraus, daß Preußen mit hohen Kosten die Saale von Ereigan abwärts bis zur Elbe für die Kanalschiffe fahrbar machen läßt. Außer diesen Geldopsern bedeutet der Kanal aber für Preußen auch einen wahrscheinlichen Ausfall von« Eisenbahneinnahmen im Verkehr nach Leipzig. Er» bedeutet ferner, daß Halle als preußischer Umfchlagss und Handelsplatz Verluste zugunsten Leipzigs er leidet. Trotzdem hofft man aber in den beteiligten Leipziger Kreisen auf das Entgegenkommen Preußens.» Man fürchtet nicht, daß Preußen auf die Tarife und; die Abgabensätze des neuen Kanals irgendwelcheni ungünstigen Einfluß nehmen werde. I Für den Handel und Verkehr Leipzigs wie ganz Sachsens wäre es nun höchft erfreulich und wertvoll, wenn fich diefe Hoffnungen erfüllten. Aber die vor liegenden Erfahrungen können hier leider durchaus nicht hoffnungsfreudig stimmen. Preußen hat im bisherigen Verlaufe der Leipziger Kanalfrage noch kein Entgegenkommen gezeigt. Das entfvricht auch völlig der von Preußen in solchen Fragen verfolgten Politik. Wir haben vor wenigen Tagen erft auf die Schwierigkeiten verwiefen, die Preußen den Bayern hinsichtlich der Mainkanalifierung bereitet. Bayern verfolgt feit vielen Jahren den Plan, durch die Kana lifierung des Mains bis Aschaffenburg Anschluß an den großen Stromverkehr des Rheing zu bekommen. Aber ehe der Main von der bayrifchen Grenze zum Rhein gelangt, muß er an preußischem Gebiete vorbei fließen. Und das hat bewirkt, daß bis ietzt zwifchen Offenbach und Aschaffenburg an der Mainkanalifie rung kein Spatenftich getan worden ift, trotz aller Bemühungen Bayerns. Preußen verhindert einfach das bayrifche Kanalprojett aus Gründen feiner fon ftigen Wafferftraßenvolitik. Es ist eigentümlich, daß man sich gerade in Leipzig diesen verkehrspolitifchen Gegensätzen im Hinblick aus die Kanalsrage verschließt· Daß Sachsen und Preußen in Verkehrssragen nun leider einmal nicht an einem Strange ziehen, bat man wohl nirgends deutlicher als in Leipzig zu spüren bekommen. Wieviel Klagen bat ed dort schon gegeben in allen möglichen Fragen des Güter« und Personenverkehrd, der Zuganschliisse von den preußischen Linien, der Leipziger Schnell zugsverbindungem der Babnhosöumbauten Wer sich davon rasch überzeugen will, wie stiesmtittetlich die veeußiiche Eisenbahnverwaltung Leipzig behandelt. der vergleiche nur einmal im ersten besten Kursbuche die Schnellzugsverbindungen, die von Berlin einer seits nach Bitterfeld und Halle und anderseits nach Leing rühren- , Die dargelegten Gründe haben von Dresden und Chemnitz aus immer wieder die Forderung erheben lassen, daß ein Kanal von Leipzig nicht sur Saale, sondern nach Osten. nach Riefa zur Elbe gebaut werde- Eine derartige Wasserstraße würde nicht nur stir Leip zig, sondern auch für weitere Gebiete Sachsens sehr wertvoll sein« Der Plan des Saale-Kanals scheint ietzt erneut insStocken zu geraten, da die Auibringung des erforderlichen Mindestkavitals bereits aus Schwie rigkeiten stößt. Es wäre freilich kühn, daraus nun zu folgern, daß sich dadurch die Aussichten des Leipzig- Riefaer Kanalplanes alsbald wieder bessern können. Vor der Hand fieht es aus, als ob die fächfische Kanal frage erneut und wiederum wohl siir viele Jahre ins Stocken gerät. Jn Preußen, in Bauern, in Württem berg, im benachbarten Böhmen und anderwärts nimmt man umfassende Kanalbauten tapfer in An griff, man wendet Hunderte von Millionen aus« um durch künstliche Wasserstraßen den inneren Verkehr zu steigern, die wirtschaftliche Entwicklung zu sördern In Sachsen kommen wir in der Kanalsrage aus dem Planen, Vorbereiten und Erwägen wohl nicht heraus. Denn es fehlt uns wohl an Männern, die diese Sache mit Tatkraft und Erfolg in die Hände nehmeni Vom Kaisermanöver. Von unterm Sonderberichterstatter. St. Johann a. d. Saat. 6. September s An der Saat, wo die Städte Saarbkücken St. Jo- Yhann und Malstadt-Bnrbach ihrer einstigen Beten-ni -gung zn einer Großstadt von V-. Million Einwohnern ;entgegenharren, ist das Hanvtauartier der Manöver zleitung untergebracht. Der Kaiser, welcher nach den Paraden bei Metz und Straßburg rasch in Berlin auf dem Tempelhoser Felde die Parade über das Garbe korvs am l. September abgehalten und sich dann wieder repräsentativer Verpflichtungen halber nach Straßburg zurückbegeben hatte, nimmt seinen Manöoeraufenthalt für die kommenden Tage in seinem Schlosse Urville ,-siidöstlich Metz. um frei von jeder sonstigen Verpflich tung, die setnAufenthalt in einer Stadt mit sich bringen würde,sich ganz denManövern widmen zu können. Der größte Teil seiner nicht unmittelbaren Snite und die kaiserlichen Gäste, worunter der Kronprinz, der Groß herzog von Baden, der Prinz Leopold von Bayern, der russische General Tattschew, der japanische Kriegs minister ufw., sind hier in Saarbrücken und in St- Johann einauartiert und werden durch einen Sonder zug der Manöverleitung täglich biis an irgendeine dem Operationsgelände nahe Stelle gefahren, wo sie von den Pferden des kaiserlichen Marftalles erwartet werden. Ebenso werden die Vertreter der Presse, die sich zufolge Anordnung des Generalstabschess in St. Johann zu verguartieren haben, mittelst von der Manöoerleitung gestellten Sonderznges täglich ins Gelände geführt. Heute ist bereits ein großer Teil dieser Pressevertreter in St. Johann eingetroffen und snn Laufe der Nacht von Sonntag zu Montag findet durch den mit der Leitung der ~Prcsse« beauftragten Oberstleutnant Brose, Abteilungschef im Großen: Generalstabe, die erste Information über die beabsich-! iigten Mandver statt. Außer 16 Mandverberichtetstat tern, von denen etwa 6 zum »eisernen Beftande der-! Pressevertretung« - unter diesen auch Ihr Bericht-l erftatter gehören, sind 4 englische, 5 französifche 111-mess- s- Dkesdeu und sonsten monattich I II» pr- Quart-l M Us. frei caus, durch satte Noahs-Finden monatth s Pf» pro Quarte-l US Mk. frei haus- Mn der Beilage Muhme seiest-« 10 ci. oder am der Vetlase 111-ehst- Flleseude Blätter-« 15 Ps. pro Monat me t. still-eng in Deutschland und den demichea ital-inten- W A unt «Jlluftk.Reuekte« mumi- 79 Pf» pro Quart. ZU M · B ohne Jlluitr. Beilage . CI . . « M , « In cesteneitlhllusatm M A mt«Jllnstr. Ren-effe« IM. 1.5 Ktsp usw«-Cassi lUIVB ohaesllustr. Beile . MS « . . tss · M des- Otuslande ver see-gern seidel M M Ins-It 10 Pi. Herren. sowie 6 amerikanische und schwedtschc Offiziere zu piesgmwaeckef blie: versammelt St. Johann-Saakbrücken, dasZentrum der Hütten industrie des Saatgebtets, ist eine in unendlichern Aus schwung begriffene Doppelstadt, die aus Tausenden von Schloten den gisti en Hüttenodem gen Himmel stößt, während es in igrem Herzen unablässig pocht nnd hämmert, um den Blutstrom des Hüttensleißes betrachtend der Umgebung mitzuteilen. Heute, zum Sonntag, herrscht aber Ruhe und in schmucker Berg tnannstracht begegnet uns aus Schritt und Tritt das bienensleißige Hätte-molk Es ist wohl zu selbstver ständlich, als daß man es besonders erwähnen müßte, daß wir Berlchterstatter vom eisernen Bestande heute, wo erst zur Nachtzeit die Feindseligkeiten zwischen dem lothringischen nnd elsässischen Armeekorps ihren An sang nehmen sollen. die Anziehungskrast des nahe gelegenen Schlachtfeldes von Spicheren aus uns wirken lassen und einen Gang nach Spicheren unternelmien, wo am 5. und ö. August 1870 die 14. Division und Teile des s. und s. Armeekorps mit den französischen Divisionen Laoeaneouoet, Bataille und Berge um die sormidablen Höhen des Gissertwaldes, der Spicherer Höhen nnd des Spicherer Waldes rangen. Die Höhen sind ja dieselben geblieben, wenngleich der ganze An ban südlich des 1870 nur unbedeutenden Saarbriicken das Gelände an der Oberfläche wesentllich verändert habet-i mag. « , , . » . Der Hauptlamos tobte damals in der Linie Stiring——Wendel-Gisertwald, aus deren Mitte von Saat-drücken die Chaussee nach Forbach führt. Kaum verläßt man Saarbriicten im Zuge dieser Straße, da stößt man aus wehmiitigistolze Zeugenstatterr da maliger Wassentaten. Knapp 2 Kilometer sudlikh Saarbrticteu eine Schlucht, seit damals Ehrental ge nannt tin der Schlacht hieß sie die Höllentelle),» die einen durch Drahtzaun abgesperrten Ehreiigraber platz trägt. Wir gehen hinein und leien die kurzen Jnschristen aus den - übrigens höchst sorglich gehal tenen - Griibern Einzelariiber, Massengraber deutscher Truppen, etn Obelisk über einem Franzo sengrabe stumme Zeugen blutiaer Mitarbeit am Bau des Deutschen Reiches! Heldengräberl Aber auch ein Grab einer Heldinl Gebettet zwischen dem Grabe eines Majorz und eines Wachtmeisters liegt die ~Schultze-Kathrin", jene beherzte Frau, die den vom wiederholten Ansturm gegen die Spicherer Höhen erschöpsten Tru pen in der Feuerlinie unalt liissig Wasser zutrug Zhre Tasel besagt: »Hier ruht Kathrine Weißgerber, genannt ~Schultze-Kathriu'·«, geboren den 3. August 1818, sstestorben den s. August 1886. Dem heldenmüttgen ädchen zum ehrenden Gedächtnis gewidmet von ihren Mitblirgern.« Diese Kathrin hat also noch 16 Jahre die damals gesalleuen Kameraden überlebt, ist aber eine eigen artige Fiigung! am Gedenktage der Schlacht von Spicheren (am s. August) gestorben. Dadurch, daß man sie inmitten der damals Gesallenen beerdigt-: und ihr heldenmiitigeg Verhalten aus dem Denkstein vereinigte, hat man ihr ein gleichwertigeö Denkmal gesetzt, wie ihrer Vorgängerin aus den Befreiungs kriegem der Johanna Stegen, die als »Heldenmäd chen von Lüneburg«. das den Truppen die mangelnde Munition in ihrer Schürze in die Feuerlinie trun. in diesem Frühjahr ihr Denkmal erhalten hat zum loojährigen Gedenktagr. - Noch ein zweites Ehren tal liegt am Südabhange der Spicherer Höhen zwi schen dem Dorfe Spicheren und den Höhen 18 Massen griiber, zum Teil von Freund und Feind gemein schaftlich. Hier war ed, wo eine lange Schützenkette im Graben lag, anscheinend untätig, so daß der Major von der Reservestellung aus den Adiutanten mit dem Beseht vorschickte, man sollte alles tun, die Stellung zu halten- Der Adjutant kehrte zurück: Monat-bös und Mammonacchen. Von Erwiu Rosen idamburgs · Ihn D· Rockeseller, Petroleumkitnig, Standard Otl onarch, reichster Mann der Welt, Jndioidualtst tm Trustwesen, ist einer der vielgenanntesten Men schen der Vergangenheit und Gegenwart und wird einer der vielgenanntesten Menschen der Zukunft sein- Druben braucht man nur John D. zu sagen, die ameri kanische Abkürzung für John D. Nockcfeller, die iedem sechsjährigen chulbuben geläufig ist, um sofort eine Flut von Aneldoten und einen wahren Paroxismus der Wut herauszubeschwören Ein merkwürdig Ding teikem seiner Multimillioniirn jedem seiner Must aroßen bringt der Amerilaner bei aller Gegnerschaft gegen die Trusts, die sichsja so tief eingewurzelt im modernen Amerika, ein persönliches Gefühl des Re spetts entgegen. Gebt amerikanische Hochachtung sur den Dollar, für den Erfolg- ftir den durch sinnt-wes erworbenen GeldsaeL Für John D. aber hat er nichts übrilg Nichts als ein Gefühl grenzenlosen Hasses. Vje eitbi ist Rockesellers Geheimnis zu einfach. Das Natsel riesigen Reichtums ist ia sonst so schwer zu lösen. Bei Rockeseller ist es so einfach: Von jeden zehn Petroleumlampem die irgendwo in der Welt an irgend eine-n Abend brennen, sind sieben, mindestens sieben, John D. Nockeseller, Esa» President of the Standard Oil Comoann Broadwao 26, New-York City, N. Y» U- S. A« tribut-, zins- und steuerkkslichtig Von all den Millionen Petroleumlamoen, ie in einer Welt- Mcht angezündet werden, bringt iede fast diesem Mam monaechen einen Pfennig, oder zwei Pfennige, oder eleßruchteil eines Pfenntgs in den riesigen Geld e. Wie Zganttsckh wie fürchtet-Dich wie zum Dassen einsah et Weg aus dem Rockeseller dsese vers-lüs send einfache Oueile seiner Millionen etc-ohne, war allerdings nicht einst-ch- Sssne Methoden gehören Rück-gerade schon der Geschichte an. Nockeseller ist vor hundert Ritktekn gestanden im Lause der Karrseren der Standar Ost Tot-many Tausende von Zeugen Men unzäbssqe Geseæwsdrigkeiten des Petroseums monarchen beschworen bet tin-net wieder entschsüoste Der Mit-elle- olm Dumchen hats sich dieser To e UI Bettthichosiem crust sause- Leben war ein come-I 111-u in Ueber-»lst der cmeritanucheu Mein-vermögen, an M ei haust vert- utet ist« Wir bringen heute diesen Ans- Isv über iqzn leytes zaiammntassendes Wexh der ein aus- Imtchnms M« m ds- Iv Ost Ins-klam- M Rockeseller den Maschen des Gesetzes. Selbst »die eiserne Faust eines Rocievelt vertmochte ihn nicht niedersuzwingen. Ja, Rockeseller wurde zu horrenden Geldstraer ver-urteilt und mußte sogar aus ein paar Monate aus den Ver einigten Staaten fliehen, uzn nicht verhaftet zu werden. Aber er bezahlte keinen roten Cent dieser Geldstraien und sitzt heute vergnügt in New-York, während Rvosevelt immer wieder ein »energisches Be treiiben« des Prozesses anvrdnet, und das amerikanische Publikum sich immer wieder wundernd tragt, wer wohl länaer leben wird: John D. oder sein Prozeß. Viele-, wag Ruckeseller nachgelagt wird, mag Lesende sein. Aber schon das, was Rockeseller vor Gerichtshösen der VereinigtenStaaten bewiesen wurde in Prozesse-m die nachher im Sande verlaufen sind, ge nügt, um den Haß der Amerikaner zu verstehen - ganz abgeseßlen von dem gründlichen Und ewigen Haß der unsäb neu Existenzen. die von der Standard OilEomi vann vernichtet wurden. Dieser Haig- und die merk würdige Unverwundbarkeit des etrvleumltinigsx stellen eine der interessantesten Phasen nicht nur des amerikanischen Wirtschaftslebens dar. ( se so- Uni diesen John D. stockeseller herum baut sich Theodor Duimchenö Buch mit dem sann-sen Titel aus: Monarchen und Mammonarchen (Berlin, Weißische Buchbandlnngs. Der Mammonarch ist Rockeseller. Dem persönlichen Rockeseller, dem Rockeseller, der das und das getan bat, geht Duimchen vor allem in Leibe. Und dann kommt der snmptomatische Rocleseller an die Reihe, der Vater aller Trusts, das Uebel aller Uebel· Vom Beginn des Beginnens: John D. Rockeseller ist ein frommer Mann. Er hat eine Reihe frommer sogenannter Sonntagsschulen Heut-finden in denen die jungen heranwachsenden Ame ikaner zu religiösem Leben, zu strenger Sittlichleit und ernster Lebend aussassung erzogen werden sollen. Er selbst opsert Häufig eine Stunde. nm durch längere oder kürzere eden aus diese Binsen Leute veredclnd einzuwirken Bei einer dieser eleaenheiten bat er ihnen einmal das folgende gesagte «» » —· « « « « « »Am meiner frühesten Erfahruntsem die mir ieht niihlitb aeweien ist. und deren ich mi mir Vergnügen erinnere, machte ich, als icgteinmal ein paar Tage für einen Nachbar·arbeiieie. hatte uns sum Kartoffel hacken angenommen R war ein Jnnqse non drei zehn oder vierzehn Jahren und ich mußte iik ein paar Gent iehr fleißig vom Morgen bis zum Abend arbeiten- Eg war ein Zehnstundentam Und da its nun diese« kleinen Löhne sparte, fah ich bald ein« daß ich fürs funfzig Pollux-, wenn ich sie u 7 Proz auslieh idas war damals im Staate New-Hort die gesetzliche Rate) ebenioviel Zinsen bekäme, als ich dadurch verdienen konnte, daß ich iüt den Farniet hundert Tage lang Kartoffeln hackte Das machte einen starken Eindruck aus mich nnd die Ueberzeugung wurzelte bei mir ein, daß es eine gute Sache wäre, das Geld zu meinem Zikgvgtz zu machen, nicht aber mich zum Sklaven des e e . Das ist sehr hübsch und sehr typisch. Jch glaube, das Reichwerden ist schließlich auch nur eine sixe Idee sind ein getreues Anhängen an uralte Binsenwahrs ei en. Dieser Knabe, der schon als kartosselhaclender Junge eine solche Sehnsucht nach Kapitalmacht hatte, egann als kleiner Krämer »Ohne einen blutigen Cent. wie man driiben so schön sagt. waren John und JWilliain Rockeseller, ein edles Brüderpaar iDuimchen ist zu gerne boshast), nach dem Oeldistriit gekommen Sie hatten sich erst in einem ganz kleinen Landstiidichen Ohios, dann in Cleveland am Eriesee niedergelassen und einen kleinen Handel gegründet. Bill hals nur, Johnnv war der eigentliche Mann. Er machte nament lich in Mehl. Sein Geschäft war gänzlich unbedeu tend. Er war etwa siinsundzwanzig Jahre alt, als er die.Bekanntschast eines mach-mo, eines Fabrik arheiters, machte. Dieser Mann, der ebenfalls in ganz armselige-i Verhältnissen lebte, hatte sich irgendeine kleine Verbesserung in der Reinifung des -rohen Petroleums ausgedacht Erwuszte einen Freund,deni Krämer Rockesellcr, zu überzeugen, dass Geld in seiner Idee- wiire, und ihn zu veranlassen, seine paar Dreier zur Gründung einer kleinen Queische von Rassinerie Zier-zugeben sue-B wurden alle Arbeitskräsie aus nteil gemietet, uchhalter, Advokaiem Eisenbahn-» beamte, Makler. Wer mit diesen vielen andern: fziusatrnuien Besseiiizer seiixtert deJr hvielegnEäleixiien siiäitsl ne en zu n, enge onny rgzn J Zu arbeiten, die Ziethode der Fabrikation zu ver-! bessern, alzfuhiingen von den Schwankungen des Marias e damals sehr groß waren, se nachdem große neue Quellen angehohri wurden oder ältere ver sieaten jahrelang tätig zu sein und dann vielleicht doch das sauer erwvr ene kleine Vermögen durch solche Ein garisise unberechenbarer Gewalten wieder zu verlieren, s schien ihm kein Geschiisi. Gr war ein Mann von ungewöhnlicher Intelligenzs3 der Herr Rockeseiler, und begriff sehr früh, daß der itz he ledem Geschäft doch schliesslich das Geld der andern ist« « I Es dauerte nicht lange, so kam der große Tour-. Und zwar so: Die Eifer-bahnen beherrschten den Oeldistrikt und teilten sich in die Verirachtung des Petrolcums. Natürlich war die Irachtrate so niedrig wie möglich denn die Bahnen machten siZ ia gegen seitig Konkurrenz. John D. machte dem riisi enten oer disnen Bahn Besuch und kam mit einem genialen Vorschlag. Die Frachtpreise stir Oel sollten aus das doppelte herausgesth werden« Rockeseller veäpfltchtete sich, die beiden andern Bahnen gleichfalls-zur nnahme dieses Arrangements zu veranlassen. - Für die Bahn Jbedeutete dieser sonderbare Vorschlag ein brillante« »Geschäft. Aber .. . Duimchen rekonftruiert mit idiefen Teil des Geipriichs. Sagt Rockeieller: »Es wird mich aber viel Geld kosten. damit der und jenes Leiter. der und jener Großaktionar, derAigsichtsrat die Direktoren der beiden andern Bahnen si so ver halten. daß ein Vertrag ihrer Bahnen mit Ihnen zu stande kommt, der den Petroleumtarii verdoppelt und aus Jahre bindet. Daß solcher Vertrag stir ihre Bab nen gefährlich werden kann. werden sie nur übersehen· wenn sie persönlich sogleich sehr viel mehr verdienen, als sie aui ihre Antei e je dadurch verlieren können. So reiche Leute sind doch nicht mit einer lumpigen Mil lion zu beste-den« »Vermutlich nicht-C meinte der Direktor und Miilrimillionär versiändniövoll und wurde immer aufmerksamer »Diese Kosten möchte ich nicht bezahlen. erwarte aber auch nicht« daß Sie sie be zahlen« »Nun, wer soll sie denn bezahlen?« fragte gespannt der Herr Direktor. »Nun, eben die andern Petroleumablader Zusammen. Verehrtester; Sie neh men uns allen die opvelte Fracht ab, die Hälfte aller Frachten aber vergüten Sie mir im geheimen zurück. Wenn Sie miir dad ichristlich geben, rietiere ich N einmal mein Geld, ich werde die Sache schon sertig kommen, verlassen Sie sich darauf.« Die Sache kam zustande und bedeutete den Anfang des Ruind für sait sämtliche Oelproduzenten Denn Nockeseller konnte nun alle unterbieten. . Und erft nach Jaer kamen die drei Bahnen dahinter, daß sie alle dr genadfiihrt waren. Denn der schlaue Yakn D. hatte einfach den beiden andern Gisenbaktwr enten senau den gleichen Vorschlag gemacht wi dem erster-l eine - Bettechung, keine Gel udlagen, gar M Sondern einfach eine brillante Idee und eiin biß Gewissenloiigkeit So geht es weiter von Seite eu Seite. Ein Bienenileiß hat das Material gesammelt nnd ein großer Künstler im Schildern hat es wuchtig ausgebaut. Ost liegt in einein einstqu Sah geradezu unerbdrte k. an. sure kto
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