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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 04.10.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19081004022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1908100402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1908100402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-04
- Monat1908-10
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II ifchiiet W 111-II I 11l sage-« .-s. XII-. Optik-s lIIIIW II lesdst Ichusz w tlio ists-is- Mk vom-s s soc-Otto- cis 111 dochlchules Tit s; l ÆVÆathJL Ali-Wem sm. 111-« Uhr. sit-Ilse ickfaprn s- ss »m -o-. s- 5« · 4 Idt -5- « l d. M me)M.-·sv )emnkam) « 1« THIS-M - HE- " sz ....;.49· si-—.—.10( DIS- ist Schenkin Imm. 08722 er VII-hereins. » inkljllbel T; wich-. z Walde gelegen· Only-neuem Ist-Ost 111-setz Meh. Weis-net ki- T Ist-ists verspeisen-its i- Is Wem-Mc Icmätavthstmhsckmm ems- Nasid-.le Einhetmlfche M Itkellerss low. Ecke Alma-M « Fuhnqessst ciach roch der nitzZ »si ssi nitz. Mc deckt-g samt-ils Gemm lich-i staff-is ballt Its-societ- 111- ts iscs Ilss o 111-most- Oder-wissest iulo the 15. stunk-si lIIL dei- g« loltlkvlocd sitt-. I Instit- Ml ssiges Elt. P «- 111-«- v Unterh alUUgsblatt vDssgszTåkttssiss IA e CeciL Von IW s. W ken spottxte Eeeil über Anton. Sie schonte ihn urchaud nicht« wenn die Rede auf ihn kam- Schlimmer wurde es noch, ald das Einverständ nis zwischen Ceeil und Christen Bruqialfen bekannt wurde. Anton sing an, methodisch zu sausen, außer dem besleisziate er si? eines Acracrnis erregenden Sagen-s, er tat, alö o er verrückt wäre. Die beiden Füchse, die er sich ausgezogen hatte mit schierem Hafer, denen er Gerstenstroh gestreut hatte, waren schon sehr verhunzt. Achtung erwarb er sich durch dieses Leben nicht. Da geschah etwas, was an und sür sich unbedeu tend war. Eine Däuslerstochter oben zwischen den iöüqeln bekam ein Kind und gab Christen Brogialsen ialö Vater an. Er gab den Narrenstreich zu und ver sprach Bezahlung. Die zehn» Kronen monatlich konn ten ihtn nicht viel schaden. Gerede wurde auch kaum darum gemacht. Aber Cecil begann der Kaum zu schwellen. Als am Sonntag Christen zu Madsens kam, ohne Arg zu haben, sing Ceeil an, ihn zu schmähen und zu beleidiqerr. Schonungslos frag-te sie, ob er sich nicht bald net-heiraten würde, sie sprach von dem Hanslermädchen und stellte sich an, als wenn sie das·Madchen nnd die Geschichte nicht kenne hübsch sei sie wirklich welche Füße sie habe von weitem röche sie ja nach Dünger. Und Cecil war bleich vor Bosheit, sie legte aus dem Tisch Karten und sagte daraus wahr für die beiden. Die andern in der Stube wußten nicht« ob sie lachen sollten oder sonst was. Den alten Kartenspaß gebrauchte sie, wo bei den Fragen- Tät man her-leiern Hei-zud, als entscheidende Karte Iten sich ia eines mehr abwartenden Brauches be- Tfleißigen das war fa ihre Sache- Acht Monate nach der Hochzeit bekam Ceeil ihr erstes Kind. Als Mädchen hatte sie oft Not gehabt, Luft zu bekommen als ob sie enabriiftia gewesen wäre - aber jetzt wußte sie nichts mehr davon. Am Hochzeitstage war Anton betrunken. Und hinfort wurden die Pausen zwischen den Tagen, wo er einmal nüchtern war, länger und länger. Gleich zeitig wurde sein Jahren mehr und mehr tollkiihn. Zu weniger als einem Monat jagte er zwei Pferden die Vorderbeine ab. Er und Cecil fuhren faft jeden Tag aus, kippten mehr als einmal mit dem Wagen um, sie kamen sehr ins Gerede. Antons brutales Wesen kam immer mehr ans Licht. Bei den Gelaaen zeigte er sich so großvrahlerifckn dafi alle für ihn mit verlegen werden mußten. Er war wie eine Tonne, aus der der Zapfen genommen ist, er vrahlteiiber alle Maßen. Männer-, die zu Jahren gekommen waren, wechselten die Farbe aus Scham, daß er einer der Ihrigen war. Aber man brauchte nur zu bedenken, woher er ftammte, dann lonnte man sich erklären, warum ihm Besitz und Wohlstand derart zu Kopss steigen mußten. i Auf einem Hofe nabe dem Mord lebte ein Mann, den man Antonchen nannte. Er war alt und weiß -liaaria. Verheiratet war er ntcbt gewesen. Das kam Daher, daß Ante-neben eine zögernde Natur bat-te. Er usar oft geinuqsikuj iFrecäårhsfits-etl;aiztewmfrtdert; im Låauf von mer g, mg . ten e o acmca ne Wbitwc ejner StZtze für ihren Betrieb bedurft- A cr . . . Kurz nach dem Kriege von 1864 war aber Anton chen mehr als je zuvor einem Entschlusse nahe. Alles war so gut wie ganz in Ordnung. Die Witwe war gesund und hübsch - nichtö war tm Wege. Aber der Hof lag zu weit vom Moor; wenn man Tori holte« konnte man ia die Hälfte des Faders unterwegs ver- Hexen- Antonchens Bruder, den man auch Anton nannte, lebte als Knecht bei ihm auf dem Hose. Vor einigen Jahren war Antonchens Bruder aus Kopeuhageiy wohin er in grauer Vorzeit gereist war, wiedergekommen. Das klingt wie ein Märchen. Aber die Sache war die, daß sich die Bewohner der Halb insel mit Fischer-ei beiaßten. Bei jedem großen Hof sieht man noch heute ein kleines, abgesondertes Haus aus rohem Stein, mit einer Dachpuvamide aus-Stroh- Jn alten Tagen wurden hier gryße Mengen Aal ge räuchert. Damals flieh-ten alle jungen Leute, sogar die, welche später einen Hof erben und Ackerbau trei ben sollten. Und wenn die jungen Bauernburschen auf Fischerei ausgezogen waren. geschah es, daß sie vom Unwetter überrascht wurden und sich auf frem des Gebiet flüchten mußten. So kamen sie dann nach Salling und Thy- manchmal auch noch weiter weg. Die Fahrten mit geräucherten Aalen nach Randers taten auch das ihrige. So konnte es kommen, daß eine verwegene Natur, wie Antonchens Bruder, großen Weitblick und heißhungrigen Mut bekam. Aber nach Verlauf von zwanzig, dreißig Jahren tant er als ein ruinierter Mann zurück. Er battc in Kopenhagen gedient. Erst war er Hausknecht ge wesen; dann hatte er ein Höketgeschast betrieben schließlich war er Schenkwirt geworden. Die Schenk wivtschaft brachte Geld ein. Es gab Zeiten« wo Antonchens Bruder über bedeutende Summen ver sügt hatte. Aber wie kam es dann! Als er in sein Geburtshaus zurückkehrte, besaß er nichts als einen lleinen Sohn. Und der große Mann war wie gekocht und ausgcauollen vom Trin ken- So war es zugegangen. Neun Jahre lang irrte »der KouenhageneM wie man ihn nannte, beim Bruder umher. Er arbeitete nicht, trank nur in aller Stille. Betaut man ihn zu sehen, wenn er am Fiorde ftand und müßig im Winde ichnoppertr. so war er das Bild eines stummen, un heilbaren Unglücks. Als eines Morgens die Fischer zu ihren Netzen kamen, glaubten sie, es habe sich ein großer, seltener Fisch darin verwickelt. Aber es war »der Atmen lmgener«, der an einem Trockenpseiler hing - wie ein Hering war er gestorben. Antonchen gab es aut. lieb noch zu verheiraten, cr ließ seine Freierssüße aus dem Boden verschlin inel·n. Als· der Neffe heranwachs, adoptierte er ihn. Er setzte jenen mnstischen Apparat in Bewegung dessen einem Ende man einen Geldschcin anvertraut, worauf man nach einer Weile am andern Ende einen gerichålich ausgefertigten Kaufbriei feierlich in Enw ng nehmen kann. Anton, wie auch der Reife schlecht und recht ge nannt wurde. war ietzt einige zwanzig Jahr alt. ein großer Kerl mit heraussorderndem Aeußeren. Seine Unterlippe stand vor. Bei der Arbeit war er tüchtig, die freie Zeit verbrachte er mit Singen und Rauche-c - wenn irgendwo ein Bauernball war, so tanzte er in einer Tour bis in den Morgen hinein. im Sgteveiße seines Angesichts Aber seli- bäxiebt war er Ye» er hatte eben etwas Rucksichts vie Mi- seinem sen. « Wie trug denn CeciL die stolze-, empfindliche Ceeil, diese Schande-Z Wunderbar. Sie heute ihn noch an, daß er wie toll dranslos lebte, sie nahm ihre Zuflucht zum Lachen, da sie keinen andern Ausweg hatte. Ceeil war mit allem möglichen einverstanden und schlug immer noch Unvernünstiaerses vor. Ja, natürlich. Das Allervcrriickteste. Aber eines Vormittags-, als Anton nach einer im Trunk nnd Spiel verbrachten Nacht noch in der Kam imer lag, gina Ceeil zu ihm hinein. Die Leute in der Stube vernahmen, daß sie zu sprechen beaann. Wat sie sagte, verstand man nicht. Aber man konnte merken, daß sie mit ihrem Manne rechtete, es fielen Worte, die so tonlos nnd peitschend niederklatichten wie lange Lederstreisen. Lange siihr die haszeriiillte Stimme fort mit Fuchteln nnd Durchgerben. Dann hörte man einen heiseren Fluch, ein Gier-alter - ein Kreischen - umsallende Stiihle . . . i Die jungen Leute waren etwas Unerhörtes siir die Gegend. Sie wirtschafteten töricht, sowohl mit ihrem Gut als auch niit ihrem Rus. Sagte Anton sieben« so schlug Cecil vierzehn vor. fuhr er wie ein Berrückter, so wars sie die Ziigel ganz hin. Bei einer Tombola, die in einem Nachbardorse gehalten wurde, nahm Anton fiir iiber 200 Kronen Nummern. Es war ein herzzerreiszender Austritt. Er ioar betrunken, die Unterlippe baumelte nnd der Speichel slosz ihm aus dem Munde, an der Pfeife herab. Aber an seiner Seite stand Cecil im Gedränge nnd tanste Nummern nnd Nieten, ebenso geschwind wie ihr Mann. Sie gewann ein Paar Holzschuh stiesel nnd rühinte sich dessen mit übertriebener Munterkeit. Ihr Gesicht war mit kaltem Schweiß bedeckt. Aber benan wollte sie sich nicht. Rings nni sie standen Bekannte, die ans Mitleid mit ihr wein ten. Sie konnte wohl ihre Ehre aus keine andre Weise retten. Aber eiz war bitter trauria, es mit anzusehen. -Wo trafen sie sich? Im Korridor, in der Stube, in der IKammer, im Bett, unterm Bett?« ~therm Bettl« Dabei ließ Ceeil es bewenden. Sie brach in lautes Gelächter aus nnd steckte auch die andern an. Weiter prophezeite Ceeil - ietzt war lautlofe Stille in der Stube wie fie auf der Schuh karre, vor die Ratten gespannt wären, fahren und in einer hölzernen Hütte wohnen würden. Wie sie zu sammen leben würden: sie küssen sich, sie»streikheln sich, sie kratzen sich, fie zanken sich . . .« Christen Brngial sen saß ärgerlich und mürrisch auf der Bank, isolange er beschimoft wurde. Aber als Cecil befriedigt war und den letzten Lachschwall vom Staoel gelassen hatte stand er auf und ging »Du hast deine Fausthandfchuh vergesseii!« rief ihm Ceeil nach. »Du kannst doch nicht immer ihre Aermel bei dir haben und dich darin wärmen!« Von diesem Auftritt wurde viel geredet, man be nrteilte ihn sehr verschieden. Einige Zeit später geschah es, daf; Zeus Madsen und Cecil im besten Staat zum Beiuchbei Ver iwandten fuhren. Da sie an der Fähre ooriiber muß- Eten, nahm Jene Mader fünf Ferkel mit, iim sie bei dieser Gelegenheit abzuliefern. Als sie vor der Tür der Schenke hielten, kam Anton, der vom Mißgeschick schwerperfolgte Freier, herausgetaumelt, erhitzt und wirr vom Sprit. Dasz er Jens Madsen mit dem Schweine-toben hinter sich herankommen sah, auf dem feinen Wagen, das war so recht etwas fiir ihn. » »He, du ioillst wohl mit deiner Familie insi Dorf?" fragte er schlug-send »Deine Kinder sehenl mir aber ein bißchen nackend aus. Das sind sie doch wohl, die da so aiiieken?« »Sei nicht so naseweis!« sagte Jens Madsen leise, aber fchari. Anton erfüllte den Korridor mit einem Ausbruch von Gelächter, das so laut war wie ein Flintenknall Dann schwankte er zum Stall und kroch auf sein-en Wagen. Die beiden Füchse zitterten schon in den Beinen vor Angst. »Laßt euch Zeit, ihr Ludersl Wollt ihr stehen!« Anton suchte die Zügel zusammen, ungeschickt holte er sich die Peitsche aus dem Lederhalter. Und nun ging es in schandbarer Fahrt den Weg entlang- Jens Madsen knirschte mit den Zähnen, als er das mit ansehen mußte. Aber das linke Hinterrad an Anton-Z Wagen war schief oder saiz es locker, genug, bei der wilden Fahrt sahen die Bewegungen des Rades unbeschreiblich komisch aus, das Rad gan aus und ein, ein und aus, wie ein lahmer Bettler, der hin will, wo es brennt. Cecil war noch nicht ins Haus getreten, sie sah es und begann zu lachen, sie lachte so ungestüm, daß fic sich zusmnmenkrümnita Bei der Wegbiegung lief das unbändige Rad ans der Achse und rollte watschelnd in den Graben. Huhi Das ganze Fuhrwerk war wie umgeblasen. Anton flog im Bogen aufs gepflügte Land hinüber, der Wagenkasten wurde auf der Seite weitergeschleift. Jenb Madsen war ftehengeblieben und hatte sich heftig durch die Nase geräuspere letzt kam plötzlich Bewegung in ihn. Großer Gott! Er lief hin. i « Aber Cecil lachte noch ärger. Dann aber wurde ihr schlecht, sie tanmelte gegen die Tür. Als sie sich aber erholt hatte, lachte sie wieder los. Einige Minuten später brachten Jenes Madsen und der Fährmann Anton herangeschleppt. Anton war gegen die gefrorene Erde geschlagen und war fo betäubt worden. Als Anton wieder zu sich kam, machte er aber klüglich die Augen wieder zu und tast, als wäreoer noch schwach und ohnmächtig er fand sich namlich mit dem Kon in Cecils Schoß gebettet. »Warum fährst du denn so verrückti« sagte Ceeil streng und tadelnd, als Anton endlich ins Leben zu rückkehrie. »Du darfst mir das doch nicht porwerfein Eeeil«, murmelte Anton fehr zaghaft, »ich muß doch meinen Nummer betäuben können. Ja, wenn · . .« Mehr wurde nicht gesprochen, lenö Madsen wollte weiter. Aber als Anton, der wieder ganz ge fund war, sie an den Wagen begleitete, trat lens Madsen dicht auf ihn zu und gab ihm Bescheid: »Meine Schweine sind ganz gut und du brauchst mich nicht zu beleidigen, dafz will ich dir noch mal sagen. Und ein andermal, da kannst du . . .« Jens Madien sah Anton mit scharfen Augen an und lud ihn zu etwab ein, was recht wenig ehren voll war. Dann fuhren Vater und Tochter ab· In der folgenden Zeit kam Christen Brygialsen zweimal zu lenö Madiem um gute Worte zu geben nnd Freund lichkeit wieder zu empfangen· Aber Cecil blieb in der Küche und wollte nicht mit ihm sprechen. Als gegen Ostern Anton wieder erschien und zum zweitenmal freite, in niikhterner nnd bescheidenerer Form, da gab Ceeil ihm ihr lawort. Jenö Mader sträubte fich. Aber im Frühling wurde die Verlobung bekanntgegeben und die Hochzeit fiir einen Monat später angesetzt. Jens Madien mußte seiner Tochter den Willen lassen, er hatte das immer müssen- Nach dem Verlobungsschmauß krochen Anton nnd Cecil fiir die Nacht zusammen in Ceeils Alkooen. Das war so Brauch, und in lenb Madfens altväter lichem Hause wollte niemand an dem Ueberlieserten riitteln. Andre Leute, die feiner iein wgllxnzkygyx Als die beiden eine fchwindelud hohe Summe verspielt hatten, bestiegen sie ihren Wagen. Den PlundeV den sie gewonnen hatten, fmpelte man hinten im Wagen auf, aber Anton stieß alles mit den Füßen wieder herunter· Dann faßte er die Züge-L Und die Pferde zitterten. Dmn ging's den Weg hinunter! Tet- Wagen rollte so scharf wie ans einem Fußboden, so toll fuhr Anton. Es war. als wenn der Teufel selbst führe. Wo sie vorbeisaatem zitterten die Jsensterscheibem Cecil saß im schwarzen Perlcnmantel neben ihrem Manne; in ihrem verschlossenen Gesicht konnte nie mand lesen. Anton und Cecil brachten in Eintriichtigkeit das schöne, fchulbcnfreie Geböft in anderthalb Jahren durch· Man sollte cs nicht glauben, aber cs ist wahr- Es wurde auch weit bekannt. Leute aus Salling waren bei der Auktion gewesen. "Pkdyti«o starb Ankona-en. und qts der Nessc das Gu; iwetnommen batste, ging cr gleich aufs Freien an .- Zuerst bekam er von Cecil ein Nein. Anton, der bei den Dragonern in Randers gedient und von einem Kameraden Englisch gelernt hatte, sagte »allrigbt«. nnd tat sich, die Pfeife im Munde, ans andern Gütern um« Aber überall, bis zur äußersten Spitze der Landzunge, überall bekam er ein Nein. Und er war doch ein großer Bauer. Die Leute in dieser Gegend waren eben nicht so wie andre Leute. Die Halbinsel liegt im Fiord nnd endet wie eine Sackgasse Die beiden Familien, die den größten Teil des Landes besaßen, batten von alters her biet gewohnt und waren in so vielen Glie dern miteinander verwandt- daß es eigentlich nur eine Familie gab, obgleich zwei Familiennamen vor handen waren. Die einen hießen Madsen, die andern Bntgialsem Die Leute waren reich und waren bös-« lich, sie sagten ihre Meinung nicht grade nnd unver hoblen den Leuten ins Gesicht, nein, es waren ver-« ichtviegene und stdrrische Menschen. Aber ab nnd zu konnten iie sich auch halsstarrig benehmen. » Die Familieneinigleit ließ nicht nach, als Anton mit seinen neumodischcn Gunnnizugstieseln ans deni Zurichwellcn erschien. Keine der heiratssähigen Dicilkltyter wollte ihn Und die Eltern zwanqu sie m ). Jetzt lebten sie eine Zeitkang auf einer Halt-Hufe- und Cecil bekam ihr drittes Kind. Anton soff, daß man denken mußte, er sei über aeschnappt. Es sah aus« als wollte er ein Ende mit sich mach-en. Es war. als renne er so viel wie mög lich ins Verderben, weil jemand aus der Hölle nach ihm gerufen hatte. Antons Haar fträubte sich von Natur schon gerade in die Höhe, und da er auch rote Augen hatte, iihneltc er wirklich einem, der von übernatürlicher Kraft ausgefogen wird. Es war klar genug, daß sein Vater nach ihm rief. F Als sie auch von der Halbhuse weg mußten, ver liess Anton Frau und Kinder und reiste nach Skive. Dort war er zuerst Hasenarbeiter, dann sank er noch tiefer nnd wurde Vahnhausierer. Für Ceeil, die jetzt mit ihren Kindern bei ihrem Vater lebte, war das eine kaum zu ertragende Schande. Und Anton war so hundsschlecht, daß er in Skive mit einem Frauenzimmer in wilder Ehe zusammenlebtr. Aus Ceeil konnte keiner klug werden· Kam man in seiner Güte und suchte ihr dadurch, daß man aus ihren Mann, den erbärmlichen Lump, schalt, wohlzutun, so bekam man beinah eine Ohrfeige. Ceeil stach einen mit einem bösen Blick mitten in die Stirn. Und bedauerte man sie selbst, so schlug sie ein Gelächter anf, das einem gewöhnlichen Menschen durch Mark und Bein gehen mußte. Eines Tages kam dann Anton zurück. Aber Las hatte nicht viel zu bedeuten. Der Mann war noch nicht dreißig Jahre alt, aber er glich der Leiche ein-es Ertrunkenen, die an dic Küste geichwemmt ist, so dick und schwammig war er vom Sausen. Anton spielte mit den Kindern und weinte gehörig. Als Jens Madsen am andern Tage sich räusperte, bis er bestimmt der Tochter sagen konnte, daß er sie beide nicht haben wolle, ja, da antwortete Ceeil nichts-. Nach vierzehn Tagen aber zog sie vom Vater weg in ein Haus zwischen den Hügcltn Sie legte sich aufs Weben, um damit den Unterhalt zu ver dienen· Ihren Mann hatte sie bei sich, sie steuerte zu rfem, was er bedurfte, bet· Anton taugte zu nichts me r. Aber dasi Cecil ihn verselnnähth kam nicht nur daher, daß sie den Prahlhans nicht leiden mochte ne hatte .noeh einen andern Grund. Cceil war die Loehter non Jens Madsen zwischen den Hügeln Ein kleinesEndchen nördlich lag Lanst Brogialsens großer Pos. Der Sohn dort, Christen, war Ceeils Vetter, die heiden waren heimlich ineinander verliebt. Es herrschte vielleicht kein ausgesprochene-s Einverständ nis, aber sie hatten schon immer zusammengehalten Lin der letzten Zeit aber vermieden sie einander. Das hat immer etwas- zu bedeuten- Cecil war schon jahrelang in der ganzen Gegend bekannt wegen ihrer Schönheit. Ganz jung war sie nicht mehr —— so vier-, siinfundzwanzig Cecil war groß und dunkel, ihre blauen Augen hatten jene dichte, einaillehlaiie Farbe, wie sie Goethes Augen ge-» habt haben sollen. Wenn sie saß nnd häkelie, ruhte ihr skinn fast aus der Brust. Sie wimcte hörbar, der Lebensstois in ihr schaff-te sich Lust. hin und wieder mußte sie in die Höhe fahren und irgendeinen Grund sizchem um laut. iauchzen oder vor Lebensluft erplos dieren zu können. Aber dazwischen zeigte sie wieder eine kalte unsd abweiiende Natur. Noch bevor Anton um Ceeil gesreit hatte, hatte er sich schon zu mehreren Freunden darüber geäußert und sie mit seiner gewöhn ichen Engroösunbefangens heit zum Verlobungssest eingeladen. Aber ais es anders dam, nahm sieh Anton ein Fuder Kerle mit zur Fährschenke, wo sie sieh alle, so sehr es nur mög lich war. betranken.. Und als Unions nach »und nach aus allen Höscn abschlägige Antworten bekominen hatte, trank er immer mehr Kaiseepunschsin der Fahr ikdentr. Das gefiel den Leuten nicht. Am schlimm- ISo ging es der großhetzigen und ehrlichenden Ceetl, als sie sich verheiratete. So wollte sie auch leben, was auch die Leute sagen mochten. Ceeil wußte wohl selbst nicht, wie sich alles zu sanmtengewanden hatte. Ihr streitbares Herz kannte sein eigenes Gesetz nicht. Ceeil mußte nicht einmal, daß sie getrotzt hatte nnd daß sie fernerhin ihr ganzes Leben lang trotzen würde, außerhalb alles Glückes entgenen jeder gesunden Vernunft. Cecil dachte nicht darüber nach, daß die Menschen nur ein Leben haben, sie dachte nicht klar, und sie verstand nichts- Aber verstand denn jemand sie? Und die Zeit verging. Cecil wehte. Ihre Lein-wand hatte einen guten Ruf; der Eins-blas war ieft Und die. »Gegen dicht und EVEIe ’ c Unterlassung tcchtzcitiger Utcfallmcldtcuq« Die allgemeinen Bedingungen der Unfallver sicherungsgesellschaften enthalten in der Regel die Bestimmung, dasz zur Vermeidung des- Verlustes aller Ansprüche anr- dein Vertrage linfällc binnen einer kurzen Frist der Gesellschaft zu melden sind. Die Rechtsprechung vertritt in dieser Beziehung den Standpunkt, daß die Gesellschaft sich aus die Verwir kungsklaufel nicht berufen kann, wenn in der Frist verfäumniet ein Verschulden des Versicherten nicht zu erblicken ist. Nach einer kürzlich ergangenen Ent scheidung des Reichsgerichtg »Recht« Nr. les-ins ist jedoch sehlendes Verschulden nur in Ausnalnnesiilleu zuzulassen, so daß die Versäumung der vertraglichen Meldesrist in der Regel den Verlust der Ansprüche aus der Versicherung zur Folge hat« Ein Familien vater war tödlich verunglückt. Er war gegen Unfall hoch versichert. Die Angehörigen vergaßen jedoch in der durch den plötzlichen Tod verursachten Aufregung denTod gemäß den Versicherungsbedingungen binnen 24 Stunden tclegraphisrh anzuzeigen. Die gegen die Gesellschaft angestrengtc Entschädigungsklage hatte keinen Erfolg. Mit Rücksicht aus das große Interesse, welches die Gesellschaften an der Jnnehaltung der Meldefrist haben, führt das Reichsgericht aus, ver stößt die Berufung auf die Verwirkungsklaufel nnr dann gegen Treu und Glauben, wenn tm einzelnen Fall durch besondere Umstände die Unterlassung der Auzeige ohne Verschulden des Anzeigepslichtlgen unt-erblichen ist. Solche besondere Umstände Find weder in der regelmäßig beim Tode des Famil cu vaters eintretenden Erregung noch in dem durch den- Tod veranlaßten Andrang von Geschäften zu finden· II « I- Das Atmenrccht der Ehekrim Nach § 1387 des Bürgerlichen Gextzbuches ist du Mann verpflichten die Kosten eines echtdstreM In tragen, den die Frau führt, sofern nicht die Kosten dem Vorbehaltsgute zur Last fallen. Das Reichs gerikht hat nun wiederholt den Grundsatz aus gesprochen, daß der Ehemaun, selbst wenn et der Frau als Prozeßgegner gegenübersteht- z. B. bei einer Ehescheidungsklagr. ihr die u einein sach gemäßen Prozeszbetrieb erforderlicher Geld oorschicßen muß. Die Ginsorderung des Kosteon schusses pflegt im Wege einer einstweiligen Bev »fiignng zu erfolgen Das Oberlandeögericht darn burg hatte im vorliegenden Falle als Berusuugös s gericht den Erlaß der beantragten einstweiligen Bev ifügung abgelehnt mit der Begründung, die TM ’könne die Bewilligung des Armenrechted nachsn das aus Antrag unter Berücksichtigung der Umstände gewährt werden würde Das Reichsgericht erklärte diesen Ablehnungsgrund für unzutressenlx Ein-M kann nach Ansicht des Reichsgerichts eine befrei-· der das Recht zusteht, die zur Prozeßfithrun Ri derlichen Geldmittel von ihrem dazu vekmgg en Ehemann zu fordern, überhaupt nicht als arrn its Sinne der Sivilprozeßordnunz gelten. Sodann er scheint dem Reichsgericht die ntscheidung der Vor instanz desshalb ungerechtfertigt, weil eö unzulässig fei, die Ehesran zur Nachsuchung des Innean zu zwingen. Auf solchen mittelbaren Zwang laufc die Entscheidung des Oberlandesgerichts hin aus. Das Armenrecht würde der Ehesrau nur einst weiline Befreiung von Kostenzahlungen gewähren- Sie bliebe immer die Schuldnerin der Kosten nnd könnte zu ihrer nachträglichen Bezahlung angehalten werden. Das Recht gegen den E einann aus Kosten vorschuiz geiviihre ihr· die Möglichkeit, sich von« der Kostenschnld durch Tilgung endgültig «zu befreien. Der Ehefrau zuzumuten, unter Verzicht aus das Recht, das ihr der § 1387 gab, im Armenrecht auszu treten, sei also schon wegen der daraus folgenden Verschlimmerung ihrer Rechtslage unbillig, ganz ab gesehen davon, aß sie dann den Prozeß evolltnäch tigten auch nicht srei wählen tdnutr. « Technische Rundschau. ZU Nachbruck verboten. ti. Das Ante im Dienste des Gaswerkes. Wie das »Z·ournal für Gasbeleuchtung« berichtet, hat das Gaswerk in Los Angelcs ein Auto beschafft, das ähn lich einer Feuersprine lediglich den Zweck hat, bei plötz licheu Rishisbriichem Gasausströuiungen und ähnlichen Ereignissen eine geschulte Hilfsmannschaft schnell an »Ort und Stelle zu schaffen. Der 80-P.-S.-Waxn ist sausaeriistet mit einein chemischen Löschapparat, aner "noffapparat, Werkzeug und Verbaudzeug und bietet einer Arbeitstolonue von vier Mann Platz. ti. Opfer des Leucht-mirs nnd andrer Energie »träaer im Jahre 1907. Ueber die Opfer an Menschen leben, die das Leuelthas, die Elektrizität, das Betro »leum, Spiritus, Benin und Azetylen gefordert haben verössentlicht das »Jonrnal siir Gasbeleuchtung nnd Wassernersorgurig« eine interessante Statistik. Danach find bei Lcuchtgas 197 Unfälle gemeldet worden und 40 Menschen dabei getötet, bei Elektrizität 57 Uniälle und 130Tote; Spiritus 115 Unfälle mit 67 Toten;Veu zin 82 Unsälle mit 18 Toten; Azetylen 26 Unfälle mit 6 Toten. Ohne weiteres find diese Zahlen nicht mit einander vergleichbar, weil das Verwendungsgebietder einzelnen Cnergiesormen verschieden groß ist. Die Todesfälle bei Leuchtgas betreffen iiberwiegend die Verbraucher von Gas, sie sind in der Regel darauf zu rückzuführen, daß man Gashähne aufgedreht, das Gab aber dann leichisinnigerweise nicht angezündet bat. Vor allein bat die schon so oft verurteilte Unsitte des Schlie szens des Gasljauptbabnes eine große Zahl Unsiille auf dein Gewissen. Diese angebliche Vorsicht erweist sich in der Regel als direkt gemeingefäbrlich. 2-H; aller Unsälle sind daran zurückzuführen Denn es kommt eben oft vor, daß beim Schließen des Haupt hahnes einzelne Flammen noch nicht abgedreht find, die verlöscht-n dann mit und am andern Tag wird der Haupthabn wieder anfgedreht, ohne daß man sich über zeugt, ob alle Einzelhähne geschloser find. Die Un fiille durch den elektrischenStrombetreffen überwiegeud Arbeiter, die aus Unvorsichtigkeit mit blanken, strom iührenden Freileitungen in Be· un gekommen sind. Die Verbrancher von Elektrxs Issgnd nach der ge nannten Statiitist nicht betrofkenstäs zdns entgegen der etwas« tendßnzich Darstellung- esssachblanee tat sächlich für« i « enutzer die Gleitrizitat weit weniger Gefahren in sich schließt als das Leuchtgas. Die Un fälle mit Petrolemn waren die entzetzlubftan Sie er eigneten sich meistens beim Nachfii en von Petri-learn auf Lampen, diocher nsw., sowie beim Feuerinachen unt Eiketfrtillennkt stirtdenbcftpifgtvus gilt das gleiczedisk F nöiemi enza »e Umer - . Mildeka . . . . II der
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