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Dresdner neueste Nachrichten : 03.11.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190811031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19081103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19081103
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-03
- Monat1908-11
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 03.11.1908
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Dkxsdner NTEefFTNacliEHteit Nr. 300. XVI. Jahrgang. Dte ensspalktqe Kvlouelseite kostet für Dresden subsum -25 Ps» Im- auswätts II M» Mk das Inst-nd cs ff, Tabellen-as LIM. Die sweupqtthesteklamaeite füthesden uns umsehn-s l Mk« for answärti Mc t. set Wieder holunqu und sagten-Mise- Rabau ums Tat-Ob Ihm-e -aekqiqkm to W. .- uiekate von auswärt- svekden mir seien gspkaqshezalslunq aufgenommen. Für das Erscheinen tm pessima-ten Tagen und Pläyea wird nicht sann-lett Tele· popuicchcslusqahe von Inicrateu samt-Mi- Unlre Dresdaek and auswärtigen Annehmen-nen- lowie lämtlichesunoncens Expedltionen im Ins und Ausland nehmen Futen-te z ckiqumlpkeiiea nnd ital-seien n- Unabhängige Tageszeitung. Z. November 1908-’ Ihs use-t- J- Dteuei lud sont-en »so-much is Ul» In Dunkel 1,80 It. frei Dant. durch untre Provinz-Finden moim lich II M» Its Quart-It Use Mc fees Dens. Mit der Beilage Jluskieeie Ren-ein« oder mit dee Beilage »Die-dies JEAN Ell-ff ie ts si. see Monat stehe sei-bezug Ia Demutqu ad Ie- dentmms Komms- M A In Sluitr.sdeukftk sum-It M Pf. Its Ost-L M Ni · s shn Illustr. Beilage . 60 · · . Los · It cestetkeisssllasakm Ausg. A tm .Jllufi·. Netz-M- lonotL Dum- vkoqunssØ L- Auis.B ohnesllufmsesla e « . LCO . . . 4.25 . Nach den- slmaade ver Kreuzä oc. Bock-ei Mk. Einz- Rusntu l0 Pf. Dis-» o’s---- sset umfaßt ls Leim-. Not-m- fiel-e seiten CUJUL———— Zwei schwarze Tage. Selifamcr Laut drang am Abend durch die feier ·kchc Stille des Neformatioiisseftes. Jn der Reichs zaxzpkskadt hielt der Werkeltag einen Augenblick inne. Die Nation war erstarrt vor Staunen. Nicht anders, 118 hätte ein andrer Perseus der Gefamtheit deutscher Volksaenossen ein Medusenhanpt gewieien. Das Stan uen hielt an, bis am Sonntag früh die Berliner Morgenblätter. insonderheit die ~Norddentfebe Allge mcsne" befiåtigtein was wir am Sonnabend abend durch Extrablatt in Dresden bekannt gaben: Eine Regie kungslundgebung zu dem seither «nieht zu unserm Ruhm weltberühmt gewordenen Kaiserartikel des »Dam- Telegraph«. Der kurze Artikel vom Al. Oktober abends ist ein einzigartiaes Ereignis, als Versuch, eine große Blanmgc mit einer größeren zuzudeckenl Nachtraglich» muß das Satzgefiige jedem im Wortlaut hier noch vor gefiihrt werden. Die offizibfe Zeitung also kündete an der Spitze des Blattcs: Ein großer Teil der ausländischen und inltindifchen Presse hat wegen des tm »Dann Telegraul)« veriissentliehten Artikel-! lritifche Betrachtungen gegen die Person Sr. Maieliiit des Kaifers gerichtet, wobei von der Annahme ausgegangen wurde, der Kaiser hätte diese ·Publitation ohne Vorwissen der zur die Politik des Reiches verantwortlichen Stelle veranla . Dieie Annahme ist nnbegriindet. . Se. Maieltcs der Kaiser hatte von einem englischen Privatmann mit der» Bitte, dte Veröffentlichung zu ge nehmiaen, das Manuskript eines Artikels erhalten, in dem eine Reihe von Gesprächen Sr. Masestät mit verschiedenen englischen Persönlirllkeiten und zu verschiedenen Zeiten zu lamniengefaßt war. Jener Bitte lag der Wuan zugrunde, die Aeußerungen Sr. Mateftät einem mitglehft groben greife englischer Leier bekannt zu geben und damit den guten Beziehungen zwilchen England und Deutschland zn dienen. Der Kaiser ließ den Entwurf des Ilrtikels an den Reichskanzler aelangen der das Manufkriut dem Ans niiirtigen Amt mit der Weisung übern-M daöfelbe einer sorgfältigen Prüfung zu unterziehen. Nachdem in einem Acri-lot des tiluswärtigen Amtd Bedenken nicht erhoben wurden waren, ift die Veröffentlichung erfolgt. Als der Reichskanzler durch die Pnblllation des .Dailu Telegranh« von dem Inhalt des dlrtllels Kenntnis erhielt, erklärte er Sr. Maieftät dem Kaifert er hätte den Entwurf des Ulrtikelet nicht selbst gelefen: andernfalls wiirde er Be denken erhoben nnd dte Veröffentlichung wideroaten haben; er betrachte sich aber als fiir den Vorgang allein verantwort lich und decke die ibm unterstellten Reffortd und Beamten. Gleichzeitig unterbreitete der Reichskanzler Sr. Maieftiit dem-Kaiser fein Abschiedszgefnch , - Sc. Moses-M der Koffer hat diesem Gefuch keine Folge Weben, jedoch auf Antrag des Reichskanzlers genehmigt, daß dieser durch Vetöffentxlkbimg des oben barqestelltcn Sack-verband in die Lage versetzt werbe, den ungeseihten Fug-rissen aus Se. Malesiäf den Kaiser den Boden km ent z e en. Das starre Staunen löste sich. Europa lachte ans vollem Herzen Am lanteften war das-Lachen in West vaftcr. Nur in Deutschland blieb’s still. In dem Reich, dessen arbeitfame, intelligente Völker den Gürtel um sich enger und enger fühlen, herrschte nur ein Ge fühl: der h itte rfte Z orn. Der höchste, verantwort liche Reichsbeamte hat nicht Zeit gefunden, einen Artikel zu lesen, den ihm der Kaiser zur Prüfung lchicktl Auch Herr v. Schoen hat, wie fein Chef- keine Zeit. Und in unserm Auswärtiqen Amte sitzen Leute, die das Elaborat für den »Daily Telegraph« und feine Ber- Größte Auflage in Sachsen. Redaktsou und Haaptqefchästsstelle Ferdiuuudstraße C Fernsprechm Reduktion Nr. M. Exveditlggfskk 4571. Verlag sci- öffentlichung für - barmlos halten. Seit Gosolg geniale-m Martin-« ist eine solche Satite auf den Tschm in der Welt nicht geboten worden« Wir türmten mit lachen, wenn nicht eben aus unserm Beutel die Kosten bezahlt werden müßten für diese Spottgeburt der Wilhelntfttaßk. « Der 81. October 1908 ist das unvetgeßliche Datum der schwersten Schlacht, die Deutschland seit 1806 ver loren dat. Jena und Aueritädt unsrer Diplonmtie. Das Volk muß, wie damals für die lsnsähi-teit setner Bemühen-, ietzt für die Tüchtiakcit seiner höch sten Beamten büßen. Hätten wir in Wahrheit ein kon stitutionelles Reatme der Volkdunwille müßte heute schon das ganze Augwärtiqe Amt mit samt seinem Chzs in die ewigen Fetien schicken. Nun bleibt, da der Ein fluß des Volkes «an sein eigenes Geschick so lächerlich» gering ist, nur ein Ventil: der Reichstag. Auch der ist gegen die Politik der Belleitäten - Gott sei’ö geklagt! —- schon abgestumpft Doch das hindert nicht, daß seder Ge mähite seinen Wählern verantwortlich bleibt. Die Wähler in ihrer Gesamtheit müssen ver langen, daß ihre Abgeordneten sich das Recht erzwingen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Was geschehen ist, läßt sich nicht mehr gut machen. Während der deutsche Reichskanzler und der Staatsfekretär des Auswärtigen Amtes zu beschäftigt waren, einen Artikel zu prüfen. der die intimsten Geschäfte der Reichs sitma ihren gehälsigsten Konkurrenten und Feinden pretggibi, nützten unsre lieben Feinde die wahrhaft großartige Konjunktur. Schlag auf Siislaa erfulaen die bekannten Geaenenthüllunaen. Die Welt weiß nun noch mehr, als daß der Deutfche Kaiser-, der den alten Präsidenten Krüger gegen Eng land durch sein Telearamm wappnete - den Gna liindern den Feldzttgövlan gegen denselben Kriiger und lein Volk geliefert hat. In Peteröbura sieht man dah auf »ung« kein Verlaß ist. Man hat allen Grund, nun noch mehr mit denen gegen uns zu ooerieren, die der aeheime Vorschlag Rußlandg und Frankreichs nicht zuletzt zu unserm Nutzen eingeschränkt hätte. Nun ist auch dieses Gefehäftsaeheimnis vreisgeaebent Here Telcasiö hat’g urdmpt genützt England hat der iDeutsehe Kaiser bestätigt daß es nicht Init feiner, doch mit des deutschen Volkes Gegnerschaft zu rechnen habe. Frankreich und Ruleand lind nach der Euthüllung aeradezu g e z wu n g e n « in jedem kommenden Falle sich in Weftminster »znnetläfsia« zu zeigen. Herr von Lichtenthal aber, der keine Zeit zu ausgedehnten Ur lauben hat und Talent und Verantwortungsgefühl besitzt, weiß nun. was er oon feinem Sekundanten zu gewärtigen hat. In dieser Stunde des Debacleg blieb ein Aus weg. Die Welt ist an gewisse neureichsdeutfche Velleitiiten aemöhnt. Sie hat lett dem Krügerteles arannn, seit der Marokkofahrt und den Zufieherunaen an Abdul Ilsis, feit der Verleihung des höchsten Heldenordens an Herrn Sttisieh seit der Sekundanten depesckde,an Goluehowski, dem Brief an Lord Tweeds month genug erlebt. daß man auch ietzt noch ihr den Glauben zumuten kennte: der Kaiser hat wieder ein mal ohne Vorbedaeht und Vorwissen der Beamteten ~rrinatim« und in auter Absicht auf natürlichite Weile dnd Gegenteil von dem erreicht, was er wollte. Diese Welt wir sorgen httchft uneigennützig dafür, daß sie sich niemals langweilt - hdrt nun mit Sei-wandeln daß die Gntdüllungen, deren Schaden ftit das deutsche Volk unermeß lich ist, in der Wilhelmstraße zu Berlin aepritit und gut befunden worden find» Das iit der Gipfel. Nun haben wir daer aesorgt,« daß zu dem Schaden der Spott nicht fehle. Europa weiß nun, daß wir nicht nur die verteh r iefte Politik machen, daß man und keine ge xheimen Vorschläge mehr machen dari, Europa lernt ’auö der »Rorddeutichen Allgemeinen-C daß das Chef tabinett des deutschen Reichsgeichäftes durch irgend einen Herrn Prokuristen die geöbften Fehler in den verantwortlichsten Dispositio nen fanttionieten läßt« ede sie gemacht werden. Die Entdiillungen find also mit Wissen und Willen des deutschen Auswäriigen Amtes erfolgt. Daß der Chef das Burenu schalten ließ, ändert daran nichts. Wir leiden nicht am oauohomar des additions Doch diese geschickt in London oollzogene Enthüllng mit dem ebenso tüchtigen Echo in Paris, in St. Peters burg zeigt die ganze beillose Verwirrung des Zickzackkurseeh Noch llingt uns das Wort des Kaiser-d im Ohr: Mein Kurs ist der richtige und er wird weitergestettert. Welcher? fragt nach alledem das Volk, dad an allem irregemacht wird. Den zu den Buren oder den zu den EnglandernP Den der Krügerdepesche oder des Feldsugsolaned zur Ver nichtung Krügers? - Traurig genug, wie sich diese Frage niclartig und ereigniöreich verändern läßt. Trauriger, daß der Kanzler des Reiches dem allen; gegenüber mit einem Abschiedsgesuch nnd einer Abs-i lehnung des Gesucheö glaubt auszutomtnem - Nun haben sie und von draußen betrachtet betin Ularrns stat.al. Possierlich genug wars lsiir die andern-s, wiewir in Deckunggegangen sind. Einer, der die Fäden in der dand halt im Schlosse. wo Lord Fisber siir die Robrleitung sorgt, brauchte noch eine Bestätigung. Wir gaben sie oromot unds ganz nach Wunsch. Aus dem unermeßlichen Schaden, den wir erleiden, wächst die Frage: Wohin noch? Das Pulver sollen wir trocken. die Klinge scharf bal ten. Wie wirW werden in der Stunde der Übrechs nungP Wie, wenn die bobe Politit nicht mehr »aus dem Nationalvermögen allein, sondern mit dem Blut non Hunderttausenden bezahlt werden muß? Der bangen Frage folgt die bängere Antwort, daß wir kein e Garantie besitzen, daß in der Stunde höchster Gefahr nicht auch der - Knrd der Impulse gesteuert wird. - —- Die Herren des Reichstaged, die verpflichtet sind. das deutsche Voll vor solchen Schaden zu schützen. müssen nun ihre Pflicht erfüllen. Müssen die Reichs versassung zur Hand nehmen und sich erinnern, daß wir einen »diolomatischen Ausschuß« für die aus wärtigen Angelegenheiten als bundedrätliche Instanz besitzen. Diese Instanz muß zur Wahrung ihrer Kompetenzen ausgerusen werden· Das kann auch durch die Landtage gefchedctb lind es ist eine leise dossnunm sweil nicht PreEeJL - weil Ba ne rn den Vorsiv innehat isn diplomatischen s Ausschuß des Bundesrats, dem auch die Bevollmäch tigten Sachsens angehören Der Reichstag hat nach der Verfassuna ,das Recht, zu ersabren, - in welcher Weise die Regierungsorqane des Reiches tätig geworden sind«. Er muß fragen, darf sich nicht mit schönen Reden absneisen lassen. Nicht mit der schönsten. mit den klassischsten Zinnen Das deutsche Volk bat den ersten Kanzler nicht vergessen, will sein Wort nichtsstgen strafen lassen. daß wir um keines Volkes Gunst girren, das- wir Gott fürchten, sonst nichts in der Welt- Von diesem Volk werden hunderte von Millionen setzt wieder gefordert werden« Milliarden verschlingen die Kosten sit-r eine Armee. aus die wir stolz find. Die Abgeordneten miissen den Reichskanzler fragen, wie er den Verlust Deutschlands an Ansehen und Respekt, die Preisgabe dieser teuer bezahlten Schutzwafse net antworten wilL Eine Ministeranklage hat die banrische Verfassung. die Neichsversassuna kennt sie nicht. Gs gibt. wie Subel ausführt. lediglich eine moralische Verantwortlichkeit des Kanzlers. Snbel nennt's «eine Beurteilung durch die öffentliche Meinung und die Geschichte-. Das Urteil der öffentlichen Meinung steht fest. Die Presse aller Richtunge nnd Parteien hat es einmiitig gefällt. Das Abschiedsaesuch wird so wenig daran andern als die anmutige Entschuldigung, daß des Deutschen Reiches oerantwortlicher Kanzler erst im .Dails »Telegoaod« las, daß eine aroße Bataille verloren ;ward. Die Reichstagsabgeordneten aber müssen Urteilsvollstreckersein. Müssen bei der nächsten Etatsberatung das Ge daltftir den Reichskanzler und das Uns wäctige Amt verweigern. wenn nicht- Garantien sdurch eine Vervollständigung der Reichsoerfafsunni geschaffen werden« die das deutsche Volk vor den nachteiliasten Belleitiiten schützen. : Der praktische Politiker dann unt solche Forde ’runig erheben. Mit schweren Sorgen sieht indes das deutsche Volk dem kommenden Tag ent aearm Der Kanzler hat ein Abschiedsaesuch in die Kluft zwischen Voll nnd Regierung geworfen. Die Kluft bleibt offen. Nur daß feder. wer es mit Kaiser nnd Reich wohl meint, sich einsetzt für das Werk der Santerung, kann vielleicht hindern, daß morgen noch Schlimmeres geschieht. Dies user nannten die Römer die Trauertage der Nation. Wir sind um zwei .fchwarze Erinnerung-sinne« reicher. DenEnthiillungsss tug und den, da die aebeime Geburt der taiserlichen »Enthüllungen« enthüllt ward. . . , a- . Uokbus üiplomationr. « Der ,B. L.« vom Montag meidet prompt die un vermeidliche Erkrankung des Staatzsekretärs des Aus wärtigen. Das Blatt schreibt: »Staatsfekretär von Sehnen wurde am Sonnabend währendl des Diners der Urhebetschutzkonfetenz von starkem Unwohlicin be fallen, dessen Heilung s bis 4 Wochen beanspruchen dürfte. Herr v· Schoen klagte seit längerer Zeit über 100 000 ii Göy von Berlikljiugen W im Kgb Schauspielhaus. Fünizia Jahre nach der Geburt des Göti sagte Goethe zu Eckertnanm »Welche Mühe habe ich mir nicht mit meinem Götz oon Berlichingen gegeben; aber doch will es als Theaterstück nicht recht geben« Damit entschuldigte er die spätere, unserm Gefühl unmöglich dünkende Zweiteilltng. Und weiter zu «Ettermann: »Ein Stück, das nicht ursprünglich mit JAbsicht und Geschick des Dichters siir die Bretter ge ichrieben ist, acht auch nicht hinaus, und wie man auch damit verfährt, es wird immer etwas Ungehöriaes Und Widerstrebendes hehalten.« Man net-spürt einen Strahl von der Klarheit des reichen Mannes. der .lgihelnd und recht fein Vermögen weint. Nichts wird iuhlbar non der niiitteriichen Some um ein geliebtes Eritaehorenes iln Schiller war das Weibliche der jPoetennatur start entwickelt Dalberep dein somit-eh den Mannheimern verzieh er das Lachen und Lächeln übt-f Fiesko nicht.) Doch. wer ein Deutscher ist. liebt Eben ·«Götz« von Jugend aut. Mit den Augen des ; Zweiundzwanzigiähriuem der ihn aus heißem Herzen IM Ungehetntntem Schöpferdrang reiten und stechen « und rechten und fechten machte, sehen wir ihn. Fliegen über die Seiten des Buches von Jaxthauien hinein ins Deilbronner Rathaus und aus gotisch traulicher Enge in die iiopiae Nenaissanee der Bischoistadt Bam berg. Vielleicht ist die brennende Wahrheit überall IV heiß. weil die Sprünge doch immer parallel gehen tuit der Lebensgeschichte Götzens Man fühlt: den sFranksurter Patrizierstohm der als Kind iür Theater Slxlhte lind Reitersleut’. laxthnuien da drunten, "M«lkonbetg hoch oben überm Main und Tal und Busch und Fluß hat er vor sich. Und inan sieht mehr. Ueber das Buch hinaus glühen zwei Augen« die Busch Und Tal und Uferliöschung bevitlkern mit Neidern und Knaben. Dann kommt im ernsten, saltig gastieka »fen«en Rock eine alte Erhellan Der Weimarer Minister-, der Anno 18 noch über Freiheit und Reichs ieimtiichte lächelte. streicht neun Jahre ikuhet at legentlitb altes aus, wag von Freiheit und hingen Spruchlein an die Adresse der Dutzend itlrstchen im Göh gelebt hatte. Was zu derh tit, ver jgllt two-« bona-nichts Volum-. Die prachtvolle UMM des Femnerithts streicht der hltsische Jurist. Exzellentt Goethe ist über den Studtosus Goethe, den- Freund Mercts und Lunens gekommen. .F,euira’cher Müva Erzellenten Unbehaaetr. Der Zweiundzwan-, tiuiohriae hatte you iich und Weimaan und der Seienheimerin an feinen Freund Salzmann geschrie ben: »Die arme Friederile wird einigermaßen sich ge » tröstet finden, wenn d er Untrene vergiftet wird.« Der sMinifter von 1804 war in keiner Faicr mehr naiv. iSchiller waks bis in die Todesstunde, wäre fo ge blieben ins Achtziafie hineiwi Wir aber lieben den naiven Götz. Lieben - es ifi frbeußli(b, daß Auer bacb das Wort fiir feine Immenromantik brauchte —- dcn innfrischen Götz. Die Bearbeitung Seiner Ex zellenz von Anno 1804 zum Gebrauch von Daupbind hätte allenfalls dem großen Friedrich und feinem Ge schmack zugesagt Der hatte vordem den Göh grob qefchoctem »Und-mein dötestablo cio oos msavuises piåaes unglaises ot le pmsterko applaadit ot; demandc aveo onthoasiasme la köpetjtjon de M« dögoütautes platitixdes.« Just so ein Parterre find wir heute. Wir wolle n die verabscheuenöwürdige Nachahmung - Marloweg und Sbakefpeares, lieben den Saft und die Kraft, die Friedrichs« fran zöfiertcr Kunftmagen nicht vertrug, die gesunde Derbs beit. die er in Plattbeit mißt-erstand .Darum ist’ö gut. daß man in Dresden zu der Ausgabe von Als gegriffen hat. Problematifch bleibt für die Aufsühruna die Menge der Verwandlunan Auch am Sonnabend kam man nur mühsam darüber hinweg. Große Reaiffeure haben sich um den «Götz« gemiibt. In Mannheim man eine sinnreiche, liebevolle Einrich tung von Martcrfteig noch zu finden fein. Der Leip ziger Dranmturg Dr. Weber bat vor kurzem eine be »achttiche Bearbeitung herausgebracht Er kommt mit fünfzehnmaligem Szenenwechfel aus. Immer noch zu viel für die Haftung der Illusion und unfreun gteduld Zu viel für den Schauspieier. dem die ftiirkfte niage in kleinliches Moiail zerfriiclelt wird· »Ein Stück. das nicht uriprtinalich mit Absicht nnd Geschick des Dichters fiir die Bretter geschrieben ist .. .« Darin. nur darin halten« Eure Erzellenz recht qeqen den Straßburger Studioiusi - Immerbin wäre noch manches zu tun. Vor allem: ed muß wirklich die 1778er, nicht die FassmZavon 1771 genommen werden iiir die Rächerszenr. ß diese Adelheid mit einem Flirtverfurechen den Femurteiivollftrecker tapertx ift auf dem Theater unerträglich: die kurze, non Goethe wirklich verbesserte Fassung, die das »Viel-editions auöfchaltet, eins-la denkbar Außerdem ift die stärker« Außerdem ist sie unheimlicher Außerdem dürfen auch; Boten ibei den Kindern·ist's schon unvermeidlichi zwischen Nektar und Mainnicht sächsischen Dialekt, reden. Und der junge Ritter von der Reichs-retu tionsamee iie nicht tomifcht sitt die Lunis fordern leider schon dick genug, die andern. Das ist doch immerhin ein Jungen den Gdy leihst anrennt. der doch davonkommt Georag Sialliedchen mit Chorus als Opernenfemble ift - wenn ich an den drohenden Ernst, die Gefahr draußen glauben soil - eine kin mtialichkeit Außerdem kann das« Berr Beoer nicht. Gebilhr hätte es gemacht. Seine Freunde haben recht. Sie sagen, daß er f onnia war. Herr Bei-er ist schattia. Aber als warnender Geift in den paar Worten nach Miltenbera war er kein Gespenster ichattetr. Das war von einer Nüchternheii, die nur durch die Kürze verwindbar war. Außerdem will ich - es erbt sich der »Fundus« wie eine ew’ge. Plage fort non dem Menschenwa und der Szene nichts sagen. Nur eines: Die Reichse einrionsarmee ist keine Operette aui dem Marsch. Sich habe Delltnger sehr gern, aber Don Ceiar von Berlichingen geht mir under den Strich- Vielegwar indes rühmen-wert Ich freue mich, wie jeder, der richtig prophezeit hat. Herr Wahl lzerg leidet unter dem Leitiq mattierten Klang seiner! stimme, zuweilen an en Schrecken des PsnüfseisJ aber er ift ein guter Götz. Jnionderheit wo er Reitersmann daheim. Gatte. Vater nnd Georaerzieher ist. HerrWahlberg hat die Breite für den Götz. Nur tm Höhenmaß mangelt’s. Der Feld, der im Geist stark ist, mühte noch heran-do iert werden. Aber es iit etwas Reise-, und lgmoathiich ilt ed auch, wad- Herr Wahlbera macht E war das Erfreuliche ded Abends neben Wierth, dem der Franz hitzig doch ohne Unnatur aelana, neben der Salhath die eine reYie Gdtzensrau ist oon dükeriichet Linie und Gemüt, ne en Fräulein Tredniv, die besondere die lente Szene mit Weislinaen ganz vortrefflich geftaltetr. Man iühlkd mitllinaen, spürt deutlich: die ift immer dabei von innen beraus. Herr Wendt war nicht Weidlinaen Weislinqen war - Herr Wende Ein Eichiiner Mann, eine· schöne Stimme, eine sfchöne :Periicke. Aber Weiölinaen ist hofmanm Reiter und Götzens Genos, gntmiiiig und medisani, Pfaffen aenerai und Poliiitmachen Derr Wendt kann nicht facketiieretn Gibt Illled io tausendfach and dein einen Punkt. Es war. nehmt alles nur in allem - ein fchdner Mann. Zu wenig alio. Fräulein Lile habe ich vor dem als Adelhei gesehen. Sie rriii das ausge ·iorochen Theatraliiche lim auten Sinne) der Rolle ausgezeichnet Seit langem fiand sie nicht draußen und’in iegter Minute ward lie heiser. Trotzdem iaate lie nicht a . N der Reprife wird man fehctr, das sie eine treffxiihe tlbeid ist. Uebrigens iieht lie hri ant Von den kleinen und kleinsten Rollen, die doch is wichtig, in der Zeichnung prachtvoll sind. darf ich schweigen. Im ganzen eine gute Vorstellung und viel schöne Beqeistetunq oben auf der Szene und bei den Schaulustigen Ich will aber noch recht schön bitten, daß, hilf fcheen, Zigainet braunes nicht reden wie Miit-ich Neifcvnklichcs. Außerdem wie wär’ö mit dem Florian Gener? . . . Julius Peräjmnd Wollt. ; Weilmmätsmärcheu im Zdutmltheater. Direltor Alexander Rotter hat in diesem Jahre zum erstenmal aus ein Miit-then fremder Autoren ge grissem »Peter und Paul im Schlatt-Hen land«, non deanskts und Griiubanm, das indessen von dem Haus-dichter des Zentraltheaterb Derrn F. OL Geißlcr nm wesentliche Motive bereichett und geschickt aus den Dresdner tsiesühlbton gestimmt worden ist. Soviel man sehen kann, verdankt das Stück seine An näherung ar-. die Märchenvoesie dem Dresdner Be arbeiter. Als Regisseur des Gebotenen aber hat Direktor Rotter sich selbst übertrosseu. Die Ortsstat tuna lit icenhast, der Reichtum der Ballette hier noch nicht dagewesen. Die Vorstellung gipselt in der Sehenbwiirdiakeit der geschmackvollcn Bilder, unter denen, abgesehen noch von den überaus reisenden Ainderballettcn. eine heitere Satire auf die weitoersi breitete Geiellsehast »Schlarassia«, jene sreisi mavrermäszigse Vereinigung heiterer Tendenz, deren« Vorstand Herr Direktor Rotter gewesen ist und deren Abbild er ith mit einer Fülle von Witz und Geist lustig nnd fesselnd inszeuiert hat« Der Beifall slir diesen Akt war bei den großen Kindern, die den Sinn verstanden, ebenso stiirmilch wie bei den Kleinen, die· nur das Aessiere sahen nnd förmlich subelten· - Und das Stück selbst? Zwei Knaben, Peter und Zul, sind lustige Lehrlinge bei dein ehrsamen Schuster . nett-n Die» rbcit schmeckt ihnen nicht. Und im Kampfe des bitten Geistes, der Faulbett, mit der guten Fee. der Arbeit, um die Seelen der Knaben s egt dad bdse Prinzip, die Faulheit Sinnigertveise hat loeisiier diese Fee als Geist der toten Mutter der vers tvaisten Knaben ausaesaszt. Die Lehrbubcn solgen dem Bösen, der Faulheit, und reißen ihrem Meister aus tns Stblataisenland wo die gebratenen Tauben in der Lust schweben und die Spanicrlel gleich mit den tran chiermesiem im Rücken aus der Erde herumlaufen. Aber in S,chlara;stcn, tvo sie nur Kniikem nie aber tier-tiefem ebnensiesich and r ebersltitw soi er strau- mid voll-n nun arbeitest
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