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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185805211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-05
- Tag1858-05-21
- Monat1858-05
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1858
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sturmbewegten Jahre- 1849 entfernte leider den obersten Dirigen ten Semper, der stch, durch unpolitische Aeußeruugen gravlrt, ge- nöthigt sah, Dresden zu verlassen. An seine Stelle traten der Landbaumeister Hänel und der Architekt Krüger ein, welcher letztere unter Semper s Leitung schon bi-her am Bau Theil genommen hatte und nachmal- zum Hofbaumeister ernaunt tzpurde. So schritt der Bau unter der künstlerischen Leitung dieser Fachmänner und unter Beu- cheles technischer Führung im Aenßeren und Inneren im Jahre 1854 seiner Vollendung entgegen, so daß vom 31. Mai 1855 ab die Gemälde nach und nach an ihren neuen Standort aufgehangen und am 25. September d. I. die so restaurirte Bildergallerie in ihrem neum Tempel und Aufstellung der Dessentlichkeit übergeben werden konnte. (Fortsetzung folgt.) pfmtzstreisen. Leipzig, den 19. Mai. Nicht- ist erquickender und erhabener als die au- ihrem Winterschlafe wiedererwachte Natur mit ihrem millionenfachen Reichthume an KnoSpen, Blättern und Blüthen; kein Frühling der Welt ist aber so schön als der unser- Erden strich-, und nirgend- tritt daher die Güte und Größe de- Schöpfer- all diese- Großen und Herrlichen so deutlich vor die Seele de- Menschen al- eben bei uns. Durchdrungen von dieser Wahrheit und mit diesen und ähn lichen Gedanken erfüllt ging ich heute, durch die Aufforderung in der heutigen Nummer de- Tageblatt-: „Eine reizende Natur erscheinung" veranlaßt, in unser so freundliche- Rosenthal, um die blühende Fichte aufzusuchen. Ich fand sie auch und bei ihr noch mehr Besucher. So danken-werth e- nun auch ist, daß ein zartfühlender Naturfreund auf diese kleine Fichte aufmerksam ge macht hat, so ist doch gerade dieser kleine Baum gegen da-, was man in diesem Frühjahre sehen kann, sehr unscheinbar. Wahr ist e-, daß der vorjährige schöne Herbst die Bäume sehr gereift und daher schöne Blüthen vorbereitet hat — weshalb stch auch eine Pracht und Herrlichkeit in der Blüthe fast aller Bäume ent wickelt hat, wie wir sie selten gesehen haben. - So habe ich vor wenigen Tagen Ln Altenburg, dicht neben der. Restauration, „Plateau" genannt, hohe schlanke Nadelhölzer in einer Pracht und Fülle blühend gesehen wie nie zuvor, obwohl ich jahrelang im Gebirge mitten in sogen. Schwarz- oder Nadel wäldern gelebt habe. Die prachtvoll« purpurrothe Blüthe saß so dichtgereiht auf ellenlangen Aesten, daß man glauben könnte diese seien nicht stark genug um ihre schöne Last zu tragen. Wer also da-, wa- hier in unserem Rosenthale im Kleinen zu sehen ist, im Großen bewundern will, fahre nach Ulten bürg, welche altehrwürdige sächsische Stadt an sich ihrer reizenden Lage halber einen Besuch werth ist. Die Fahrt dahin ist eine schöne Sonntagspartie. Früh von hier ab (Reisekosten hin und zurück pr. TageSbillet 3r Classe nur 21 Ngr.), Vormittag- Besuch des schönen weltberühmten Schloßgartens und eine Partie auf irgend ein anmuthig gelegene- Bauerndorf an der Pleiße, und Nach mittag- die Promenaden bei Altenburg mit dem Schluffe aus dem Plateau, und Abends zurück — eine überreich lohnende Spazier fahrt. — Wer aber mehr von der Natur sehen will, namentlich von der Pracht der Nadelhölzer — der fahre nach Schwarzenberg. Die Naturschönheiten unsere- Gebirge- sind noch viel zu wenig bekannt, und leider suchen wir nur zu Vieles im Ausland«, waS wir reizender und besser im Jnlande haben. Durch die Eisen bahnen wird die Pracht und Schönheit unseres OdergebirgeS schon noch bekannt werden, und darum unserem lieben Gebirge ein fröhliches „Glück auf!" —n — StaLttheater. Eine der gefeiertsten Gesangskünstlerinnen der Gegenwart, Fräulein Johanna Wagner, eröffnet« am Abend de-19. Mai einen Gastrollen-CycluS mit der Partie der Lucrezia Borgia. Mit dem größten Interesse sahen wir dem Auftreten der berühmten Sängerin entgegen, auf deren Mitgliedschaft die königliche Oper zu Berlin wohl mit Recht stolz sein kann. Die ganze Art und Weise, wie Fräulein Johanna Wagner ihre Partien zur lebendigen Darstellung bringt — im Gesänge sowohl als auch im Spiel — ist un- von je an besonder- sympathisch gewesen, denn in allen ihren Gestaltungen tritt un- stet- da- entgegen, wa- wir als da- höchste Ziel einer jeden Kunst ansehen müssen: die vollkom menste Wahrheit. Die Künstlerin schafft da-, waS sie giebt, auS dem tiefinnersten Leben der menschlichen Seele heraus, sie weiß den Hörer unwiderstehlich zu fesseln und hinzureißen und ihm ver gessen zu machen, daß er im Theater sich befindet, daß e- ein Kunstproduct ist, was er vor sich sieht. Es gelingt ihr das selbst bei einem Werke, wie diese Oper Donizetti'S, die ohne wirklich tieferen Gehalt den Schwerpunkt ihrer Wirkungsfähigkeit nur in dem sehr äußerlichen Reiz des sinnlichen WohlkangS der mensch lichen Stimme findet und den reproducirenden Künstler daher in geistiger Beziehung nur wenig unterstützen kann. Ueber die vollendete musikalische und dramatische Technik de- Fräulein Johanna Wagner noch etwa- zu sagen, dürfte einer solchen Künstlergröße gegenüber überflüssig sein; wir erwähnen nur noch, daß da- große Stimmmaterial der Sängerin auch diesmal wieder von imponirender und zugleich äußerst wohlthuender Wirkung war. Dem Umfang und dem Timbre ihrer Stimme entsprechend hatte sich Fräul. Johanna Wagner die Partie zurecht gelegt; auch darin, wie das geschehen, zeigte sich da- große musikalische Talent der Sängerin. Sehr zu loben ist es übrigens, daß Fräul. Johanna Wagner die Schlußscene der Oper, die seit vielen Jahren hier stet- weggeblieben ist, mit gab; der Totaleindruck des Werkes wird durch diese Scene sehr gefördert.— Den Herzog Alfonso gab diesmal Herr Bertram, bisher Mitglied de- Stadttheaters zu Bremen, als Debüt. Dieser talentvolle, stimmbegabte und tüchtige Sänger hat bei seinem Gastspiele vor einigen Monaten, wie wir hörten, hier sehr ge fallen und sich bereit- die Gunst des Publikums erworben. Seine im Gesänge sehr achtungSwerthe und sich auch durch verständige-, sehr feine- Spiel auszcichnende Leistung als Alfonso drang uns die Ueberzeugung auf, daß unsere Oper an Herrn Bertram eine sehr glückliche Akquisition gemacht hat. — Die Oper ging in allem Uebrigen sehr gut. Herr Kreuzer als Gennaro und Frau Bach - mann als Orsino — Beide vortrefflich bei Stimme — leisteten Vorzügliche-. Als einen Glanzpunkt der Aufführung nennen wir neben den großen Gesangsnummern, bei denen der Schwerpunkt fast allein im Part der Lucrezia liegt, das Terzett im zweiten Act, in dem sich Herr Kreuzer und Herr Bertram auf das Ehrenvollste neben der berühmten Gastin behaupteten. F. Gleich. OeffentUche Gerichtssitzung. Laut Anschlags am GerichtSbret ist Sonnabmd den 22. Mai Vormittags halb 9 Uhr öffentlicher Termin anberaumt worden zur Verhandlung über den Einspruch, den Johann August Alter mann in Lübschütz in der bei dem Gerichtsamt Wurzen wider ihn wegen Bedrohung anhängigen Untersuchung gegen da- gerichts amtliche Erkenntniß eingewendet hat. Tageskalender. Abfahrt und Ankunft der Darnpfwagen in Leipzig. l. Auf der Sächf.-Vayerschen Gtaat-.Eisenbahn: Nach Hof: Abf. Mrgns. MorgnS 7 u. 3V Vorm. 11 u. 30 M , Nachm. 2 U. 30 M., AbdS. 6U. 36M — Ank. MrgnS. 8U. 5M., Nachm. 12 N. 2V M., Nachm. 4 U. 20 M., AbdS. 9 U. 15 M. u. AbdS. 9 N. 45 M. — v. Nach Schwarzenberg: Abf. Mrgns. 5 U., Mrgns. 7 U. 30 M., Vorm. 11 U. 30 M. u. AbdS. 6 U. 30 M. — Lnk. Mrgns. 8 U. 5 M., Nachm. 12 N. 20 M., Nachm. 4 U. 20 M. u. AbdS. 9 U. 45 M. il Auf der Leipzig. Dre-dner Eisenbahn: Nach Berlin: " n. - Ank A-f. Mrgns. 5 N., Nachm. 2 N k. Nachm. IN., AbdS. 8 U, AbdS. 9 U. 45 M. — k. Nach Dresden: Abf. Mrgns. 6 U., Mrgns. 8 U. 45 M., Nachm. 2. U., AbdS. 6 U. 30 M., Nachts 10 U. — A Nk. Mrgns. 6 N. 45 M., Vorm. 10 N., Nachm. 1 U., AbdS. 5 N. 45 M., AbdS. 9 11. 45 M. ttl. Auf der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn: Nach Berlin: Abf. Mrgns. 3 N., Mrgns. 8 N. 45 M., AbdS. 5 U., AbdS. 6 U. (bis Wittenberg). — Ank. Vorm- 11 U. 50 M.. Nachm. 12 U. 30 M. (aus Wittenberg), AbdS. 5 U. 45 M.. AbdS. 8 U. 30 M., Nachts 11 U. 45. M. -- 3. Nach Magdeburg: Abf. Mrgns. 7 N, Mrgns. 7 U. 3« M., Mitt. 12 U., AbdS. 6 U., AbdS. 6N. 3«M. (bis Göthen), Nachts 10U. — Ank. MrgnS. 7U.30M. (aus Göthen), Mrgns. 8 11. 35 M. Nachm. 12 U. 30 M.. Nachm. 2N. 15M, AbdS. 8U. 30M., AbdS. 9Y. Z0M., Nachts 11U.45M. —
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