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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185806031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-06
- Tag1858-06-03
- Monat1858-06
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1858
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An der Universität war er nun mit solcher Auszeichnung thätig, daß er beim Tode de- altberühmten Recht-lehrer- unserer „nlwn mnicr", Christian Gottlob Biener (-f 18. Oct. 1828), in besten Stelle einrückte als Ordinarius der juridischen FacultLt und ordentlicher Professor der Rechte. Da- Decret, da- ihn »rr diesen bei der Jugend des Docenten doppelt ehrenvollen Würden rrbob, darirt vom 1. Juli 1829, seine Einführung erfolgte am 22. Juli desselben Jahres. Was gerade die Stadt Leipzig unserm ausgezeichneten Jubilar verdankt, ist gewiß in Aller Erinnerung; die neue städtische Ver fassung ist ja fast ganz allein sein Wert. Er kann von dm in jenen bewegten Jahren stattgefundenen wichtigen legislatorischen Verhandlungen mit vollem Rechte da- „Huorum pars wLAva kui" de- AeneaS auf sich anwenden. „Er nahm an der 1830—31 erfolgenden Umgestaltung der städtischen Verfassung als Vorsteher der Repräsentanten der Leipziger Bürgerschaft lhatigen Antheil." — Einige Jahre darauf wurde er das erste Mal Rector: 1834. Nach zwölf Jahren — 1846 — erhielt er das Rektorat zum zweiten Male. — In dieser Eigenschaft, sowie durch seine wiederholte Theilnahme an den Verhandlungen der ersten Kammer als Ver treter der Universität in derselben „ blieb er auf die Gestaltung der akademischen Verhältnisse nicht ohne Einfluß", wie eS von ihm heißt. In der hohen 1. Kammer machte er sich besonder- bei den Berathungen über mehrere Gesetzentwürfe allgemeinen Inhalt- hochverdient. 1846 wurde ein königliche- Spruchcollegium für da- ganze Land errichtet und unser Jubilar durch Se. Maj. den Hochseligen König zum Präsidenten desselben ernannt. Das königl. sächsische Spruchcollegium bestand di- zum Jahre 1856. Al- dann die Auflösung desselben erfolgte, erhielt der bisherige Präsident des Collegiums zugleich mit andern Beweisen allerhöchster Gnade die Würde eine- wirklichen königlich sächsischen GeheimrathS. Seine bedeutendsten Schriften sind folgende/ AlS Universität-Programme erschienen unter andern, erhielten aber eine größere maßgebende Geltung in der Wissenschaft, die Abhandlungen: De ckocuwenli noliooe recte constituenä«,. De ^ure a^narum. Oe sententi». rexulae: „8criptura non probat pro scribente." Andere Abhandlungen findet man in Pölitz' „Jahrbüchern der Geschichte und Staatskunst" — eine Monatsschrift — 10 Jahr gänge, und in WeiSke'S „RechtSlexikon". Größere Werke haben wir außer der 1829 herausgekommenen, von ihm redigirten neuen Auflage von Christian Gottlieb HauboldS „Lehrbuch de- königlich sächsischen Privatrechls", da- 1820 zum ersten Male erschienen war, folgende von ihm: „Die neuen Criminal-Gesetze für da- Königreich Sachsen, erläutert aus den Landtagsverhandlungrn." Leipzig, 1838. Sodann da- Hauptwerk: „Betrachtungen über da- Gesetz im Staate." Leipzig, 1842. Die beiden jüngsten Publikationen sind: „Der ConcurS der Gläubiger." Leipzig, 1852, und „Ueber da- Recht auf Entschädigung wegm entzogener Grund steuerfreiheit." Leipzig, 1855. Geheimrath Prof. Günther- Vorlesungen betreffen zumeist die Theorie de- gemeinen und sächsischen CriminalprocesseS mit Berücksichtigung der sämmtlichen neuesten Veränderungen de- säch sischen CrimlnalverfahrenS, neuerdings mit Zugrundelegung von Schwarze - Lehrbuch, sodann die Theorie de- sächsischen ordentlichen und summarischen CivilprocesseS. Die unendliche Erfahrung, welche betrcffs dieser Doktrinen dem Docenten zu Gebote steht, und die Kunst, mit welcher Derselbe da- abstrakte Lehrgebäude durch concrete Beispiele au- einer um fassenden Praxi- alle Zeit höchst interessant zu illustriren weiß, machen diese Vorlesungen, namentlich die über Strafproceß, zu den beliebtesten bei den Studirenden der Faculrät. Welcher Ehren der Jubilar noch sonst theilhastig geworden, zeigt un- da- Personalverzeichniß der Universität, in welchem Der selbe folgendermaßen aufgeführt wird: vr. CF. Günther, erster Professor der Rechtswissenschaft, königlich sächsischer Geheimer Rath, Präsident de- vormaligen königlich sächsischen Gpruchcolle- gium- zu Leipzig, der juristischen FacultLt Ordinarius, de- Hoch stift- zu Merseburg Prälat, Comthur de- königlich sächsischen Albrecht-orden-, Ritter de- königlich sächsischen Verdienstorden-, Großcomthur de- herzoglich sachsen-ernestinischen Hau-orden-, Cvmrhur de- großherzoglich sachfen-weimarischen Falkenordrns und Inhaber de- herzoglich anhaltinischen Ehrenzeichen- der fürstlichen Amalienstiftung zu Dessau u. s. w. Sommertheater. Die Beständigkeit de- unbeständigen Wetter- machte den Besuch de- freundlichen Sommertheaters in der letzten Woche sehr spärlich und dennoch haben wir alle Ursache durchaus zufrieden zu sein mit dem, wa- geboten und wie eS geboten ward. Heitere Lust spiele, witzige Possen, anmuthige Liederspiele wechselten mit einan der ab, aber wa- half-, Jupiter PluviuS zürnte den heiteren Musen und entlud seinen Groll in schweren Regenwolken, welche tagtäglich seine finstere Stirne drohend umlagerten. Sollte mein geheiligter Galläpfelwein keine zu profane Libation auf dem Altar de-Wetterwolkengottes sein, so will ich ihn mit Freuden au- dem fügsamen Gänsekiel niedertropfen lassen und hoffen, daß Jupiter sein Angesicht aufkläre und sein gnädiger Sonnendlick niederlächle auf die durchnäßten Musenkinder, daß sein blauer Aether denselben ein Schirm werde in de- Worte- verwegenster Bedeutung. Als besonders hervorragend heben wir folgende Vorstellungen der letzten Woche heraus und ziehen sie in den Kreis unserer Besprechung. Am Montag den 24. sahen wir KotzebueS „ Intermezzo", welches auch bei dieser Darstellung die unvergängliche Anziehungskraft de- wahrhaft Gediegenen bewährte. Besonder- gelungen waren die Leistungen de- Herrn Hesse als Junker HanS von Birken und de- Fräulein Würst als Amalie. Beide wußtm ihre Rollen meisterhaft zur Geltung zu bringen und ergötzten die Zuschauer durch die anmuthige Frische ihrer Gestaltungen. Wirksam und treffend zeichnete Herr Neumann den Matz und erntete selbst in dieser kleinen Partie lauten Beifall. Frau Töppe und Herr Töppe waren an ihrem Platze und führten ihre Rollen brav und den Charakteren entsprechend durch. Loben-werth wirkten im Ensemble die Damen Zaar und Doppel, so wie Herr Leucht- weiS. Die Friedrichsche Vaudeville-Posse „ein Stündchen in der Schule" erregte allgemeine Heiterkeit und wird häufige Repe titionen erleben. Als Hauptträger ist Herr Neumann zu nennen, dem wir für die äußerst charakteristische Wiedergabe seine- Schul meister- Henne ein besondere- Lob spenden müssen. Herr Neu- m ann ist schon seit vorigem Jahr ein erklärter Liebling de- hiesigen Theater- und fand an diesem Abend Gelegenheit, nicht nur die erneuten Huldigungen de- Publicum- zu empfangen, sondern auch durch die originelle vis comica da- begründete Anrecht auf diese Bevorzugung zu documentkren. Höchst ergötzlich gab Herr Thomas den Peter Lütje, den Repräsentanten der ersten Elaste; allerliebst spielte Fräulein Krebs den Bäckergesellen HanS und gewann schon durch ihre anmuthige Persönlichkeit alle Herzen. Die Uebrigen thaten ihre Schuldigkeit. Da- Ganze griff präciS ineinander und machte einen äußerst wohlthuenden und erfrischenden Eindruck. Der Regie unser aufrichtige- Compliment für die treffliche Jn- scenirung und daS präcise Ensemble. — Am Dienstag dm 25. die immer anziehende Posse „ Actienbudiker." Herr Neu mann brillirte als August Knetschke und errang sich für seine leben-frische und wirksame Charakteristik diese- Speculanten au- dem Victualien- keller allseitige, lebhafte Acclamationen. Auch hier bewies Herr Neumann auf'S Glänzendste die elektrisch zündende Kraft seiner hinreißenden Komik, die mit urkrästigem Behagen die Herzen aller Hörer zwang. Die Posse machte im Ganzen überhaupt einen auten Eindruck. Frisch, keck und pikant gab Fräulein Krebs die Caroline, die Damen Zaar und Würst thaten ihre Schuldigkeit. — Am Donner-tag dm 27. gab man die „Schule der Verliebten." Fräulein Krebs führte sich uns dann al- Rustika im Fach der jugendlichen Liebhaberinnen vor, und wir bekennen, daß un- diese eine Probe auf andere begierig macht. Die ganze Figur war mit sichern Zügen gezeichnet und vereinigte alle Momente de- an- muthiaen Charakter- in der consequenr durchgeführten Auffassung. Herr Töppe erwarb sich durch die feine und anziehmde Wieder gabe de- Lieberkühn ein große- Verdienst um da- Ganze und ver dient unser volle- Lob. Eben so Herr Hesse, welcher den Jobst mit drolliger Ungeschliffenheit und naturwüchsiger Derbheit dar stellte. Herr Kaiser al- Doctor Treufel- brav wie immer. Dm Kroku- wußte Herr Neu mann recht in den Vordergrund zu stellen und belebte feine Scmen ungemein. — Am Sonntag bot die Regle eine Potpourri-Vorstellung, welche Jedm zufrieden stellen mußte durch die erlesene Zusammenstellung der Stücke und die treffliche Darstellung derselben. Lederer- „weibliche Studenten" borm besonder- Fräulein Würst al- Helena Gelegenheit, ihr Talent l züglich t Anmuth lichkeit i Ganzen, ein anzi« Theaters Rolle d» dankbar« talentvol Herr B Anstand und Her Brand mann e alle Aus strebsam beste P, tat von contract wahren schluß d 8« L. 8. I. revtendi I^elpr. 8 Odlig» äo. äo. äo. 8iick«. « ?f»vädi äo. ö äo. ^ «Io. 1> äo. äo. 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