von der hoslößnih aus ging zur Zeit August des Starken der Anstoß, daß das weinland um Kötzschenbroda auch in hof kreisen Mode wurde. Ls gehörte damals zum guten Ton, ein Weingut zu besitzen, und die ländliche Gegend vor den Lößnitz bergen lockte besonders zum Erwerb. Zu jener Zeit erstand der stolzeste Herrensitz der Lößnitz, der nächst der Hoflößnitz noch bis heute in seinem vollen Umfange erhalten ist. Oer Generalfeldmarschall August des Starken, der Reichsgraf August Lhristoph von Wackerbarth, errichtete im Westen des Weinlandes in den Zähren 1727—1729 Wackerbarths Ruhe. Al; der alternde Feldherr und Kabinettsminister den plan faßte, sich in der Lößnitz einen Ruhesitz zu errichten, tat er das aller Wahrscheinlichkeit nach, um einen Ersatz für das an den Kurfürsten verkaufte Besitztum Groß-Sedlitz zu haben. Seine Gattin, die ehemalige Gräfin Salmour und Witwe des Mark grafen von Brandenburg-Schwedt, war schon 1719 gestorben, im selben Zahre, als er Groß-Sedlitz erwarb. Seine Lößnitzer Schöpfung scheint in der Hauptsache aus Freude am Bauen entstanden zu sein. Er hat sein Weingut anscheinend wenig bewohnt und starb schon wenige Zahre nach Vollendung des Baues 1734 in Dresden. Oen Kern der Besitzung, den Berg hang, an dem die „Kapelle" liegt, erwarb Wackerbarth 1727 von Gberstleutnant Daniel Lchmieder als Vertreter der heigius- schen Erben. Aus 23 von Raundorfer Bauern zusammen gekauften Feld- und Bergparzellen bildete er dann das Grund stück, auf dem ihm der Gberlandbaumeister Lhristoph Knöfel das Herrenhaus im edelsten Barock errichtete. Am sanften Abhang der Lischofsberge entstand eine Gartenanlage in französischem Geschmack, geziert mit Skulpturen und Pavillons und gekrönt von einem geräumigen Gartenhaus aus hoch gemauerter Terrasse, dem Belvedere. Zm volksmunde trägt der turmgekrönte Bau wegen seiner Gestalt noch heute den Namen „Kapelle", obschon er keineswegs für kirchliche Zwecke bestimmt war. Ein Lusthaus sollte Belvedere sein, in dem sich zur Weinlese oder in Sommerszeiten eine heitere Gesellschaft