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Dresdner neueste Nachrichten : 28.11.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190811287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19081128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19081128
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-28
- Monat1908-11
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.11.1908
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Dxxsdner Neueftk Nach Nr. 924. xvs. Ichrzquzp tu althc Kommt-eile kostet Illk Dresden uudvokuts VII-»Hü- auzwäm so Pt» für m Anstand to Ak, Damms 4oPr. Die zweit-ausg-Nenmäcueäowkssm ad umge uns I Mlq ist«-abwärts bsc t. ei Wieder- Wussen und Jasrosumläyeu Rat-ask nach Tskik· Thus-» »ich-«- so W. nie-are von auswatts werden nur gegen skxqudvmbluns Aussen-HENN- Fikt das Erscheinen an Mit-unten Tagen und Max-en wird nicht samtnen stete ,spaiichc9lufach vaJvfctstev unzulässig- Unsre Dies-due- M auswärtiqiengnnabmästesktlegi lozvte fodmllchösllnnsncens Motten m us an u an ne sm- n ckgt web Originals-reisen uad Mal-anei- qn . « Dich Nummer muqu 18 · EDas Mißtrauensvotnm gegen den Präsidenten der 11. Kammer. der nationalliberalen Fskaktivn M Zxdten Kammer werden wie um Ausnahme sol aner E r l l ii r n n g ersucht: » riiiiriideni die nationalliberale -z·mktion der weiten sächsischen Ständetaimner in Anbetracht des Liskusiess der gegenwärtigen Lage nnd der sortwahren- M Prsivokationen non konservativer Seite sich du , W azißckkicivöhnlikhcn Schritte entichloiieu hist-dem ! nmä »p» ihr bei Beginn der Session initgewahlien Präsidenten Di-. Mehnert in öffentlicher Sitzung ein - Mißiinnensvotnui zu erteilen, halten wir O sur engem-acht, link der breitesten Oeiscntliihkeit die with-i Mka »Es-finde fiiik dieses Verfahren darzulegen. Die Eisilxiisnng der zraktion betrifft -I.Taö Verhalten des Präsidenten im gsa ll N iib l inn nn. Wenn Herr Dr. Meh ncrt behauptet» in diesem lFalle-dein Verstorbenen nnd seiner Familie gegeniiber die grüßte Rücksicht akjiht zu haben, so kann er doch die Tatsache nicht ans der Welt schaffen, dast er selbst erklart hat« Dr :lilililmaun habe nicht unehrenhast gehandelt. Trotz . dan lml er von dem in höchster seelischer Erregnng befindlichen Manne ein Versprechen entgegengenom mein das nach außen bin den Eindruck erwesteii mußte, Rülilmanii habe etnias begangen, was Ihn non der weiteren Mitarbeit ini Landtage ausschließe. Sitüiifniaim selbst konnte, wie sich ans der eigenen Schilderung des Präsidenten ergibt, die Tragweite feiner Handlung indem Augenblicke iiicht·beu·r teilen, alicr der Präsident, dessen Ausgabe es ist, die Würde iiiid das Ansehen der Kammer zn wahren, iiiniite schon ans diesem Grunde den Verzicht des Abg Tis. tliiihtmanii ve rhi uderu, dazu kamen die ans-t- in erster Linie voni Präsidenten zu wahren deii tliiirsiichten aus die Wählt-r des b. stiidtischen Wohin-eins die dadurch sür den Rest der Session nnd siir die wichtigen Beratnngen nnd Abstimmun ren nticr die zisahlrechtsresorm ihrer Vertretung in der streiten Kammer beraubt wurden. Als nach einiger Zeit Abg. Dr. Rühliuann von seinem Ver zicht aus die fernere parlamentarische Tätigkeit ent tniuden en werden wünschte, erklärte ihm der Prä sident, darüber müßten erst die Fraktionen ent scheiden Dies war wenige Tage vor dem Avleben Tr. diiiiiilinannsl Ferner ist es bemerkenswert, daß, vlsswislil sich alle Beteiligten zum Stillschweigen über die Angelegenheit verpflichtet hatten, die dein Prä sidenten besonders nahestehenden »Dreedtier Nach iieisten" dieses-Stillschweigen gebrochen hat-en, woraus die niiisteioisizidse tiniiervatinc Korrespondenz gleich iallg ini Sinne ihrer Partei zn der Angelegenheit Stcllnnn nahm. Der Präsident, der ans alles, was sichgn Sachsen lonservativ nennt, einen großen Ein slniz besitzt, hiitte das niit Leichtigkeit verhindern kennen, zumal cr von der Absicht der Fiicdattion der ~Dresdn·er Nachrichten«, lich nber die Sache zu äußern, erwie sencrinaszenKenntnis hatte. - U. Un dem Falle Schmidt-Langbam mer, deier Beurteilung durch die Fraktiou ge nügend bekannt ist, ist dem Präsidenten keineswegs zum Vorwurf gemacht worden, daß er von feiner M Au- ke 100 000 täglich· Unabhängige Teigeszeitung. Sonnabend, 28. November 1908 111-I neu-tut Jn Dresden und Betonen mouatllch so Ps» pro Quaklal 1,80 Mk. nahm«-, durch unsre Provlnstlllalen monntliklp II Ps» pro Ouartal Uä Mk. ltel Haus« Mit der Vellagc Als-Kriege Relieffe« oder mit der Beilage »Dreddner Fliegeude Blätter« le ls Pf. pro Monat mehr. Psftlsesug m Deutschland und den deutschen Ausonien- Uusz A unt .Jllultk.Reu-ste« monall. 79 Pf.,pco Quart. LUM Mk. « s ohne Jllustr. Beilage , 69 . · , 2.06 · Ia Oestettelchsllngatnx lusg. A othsllustr. Neuefles monatLMs Kr» pkoQuari. 4.60 Kr- AUICB ohnesllustn Beilage . 1.42 · · · 4.25 · Nach dem Auslande ver Kreuz .vk. Wochel Mk. Eins-Numm. 10 Vl- Hinter den Kulisscn. c. Berlin, 26. November Gegenwärtig acht es hinter den itsuliiseu des Yeichstaaes iveit lebhafter und interessanter zu als im cihunassaale selbst. Es werden von gewissen Seiten alle ordentlichen Anstrengungen gemacht, tun die Be ratung der Anträge über ein Ministeroerantwortlikh-« leitögesetz und verantwortliche Ziieichsministerien wes nigstens bis nach Neujahr hinausznschiebem Ader nachdem einmal der Seniorenkouvent beschlossen hat baß diese Antrage nach Beendigung der ersten Lesung der Reichssinanzreform auf die Tagesordnung gesetzt werden sollen, sind diese Bemühungen ganz aussichts los und würden nur zur Sprenguna des Block-I siihren Tenn die Freisinnigen, die hierbei mit einem eigenen Antrage beteiligt find, den sie gleich am Be ginn der Tagung vor 1126 Jahren eingebracht hatten, würden natiirlieh mit dem Zentrum, den Polen und Sozialdemokraten fiir die sofortige Beratung stimmen und dieser fo die Mehrheit verschaffen Das weis; man auch recht gut und deshalb möchte man wenigstens die aroße Mehrheit der freisinnigen Fraktionsgemein schaft bewegen, fiir die nächste seit von dieser Ver handlung Abstand zu nehmen. Dazu ist ed aber seht zu spat. Nachdem sich einmal der Seniorenkonveut, so viel wir wissen, ohne dafz dagegen von irgendeinee Seite ein Widerspruch erhoben worden wäre, für die iosortiae Erörterung der Anträge der Freisinnigen dris- Jientruinö und der Sozialdemokraten entschieden hat, können die Freisinnigen, auth wenn sie wollte-in nicht mehr zurück- Diejenigen, die eine Zurückstellung der Sache be-- treiben, haben an nnd für sich, wie sie versichern nnd jwas auch naeh dem Beschluß des Seniorenkonoents alanbhast ist, gegen die sofortige Beratung dieser Au triige gar nichts einzuwenden. Ins-besondere sollen die :liatioiialliberalen eine sachliche Erörterung der in Betracht kommenden konstitutiouellen Fragen sitr durchaus angebracht und nützlich halten. Ter Wider stand begann si(«h erst zu regen, als man in Erfahruna gebracht hatte, daß nicht nur die Sozialdemokraten son. dcrn auch freisinnigedliedner die Absicht hatten, bei dieser Gelegenheit, womöglich noch iu erweiteer Maßstabe-, alle das persönliche Regitnent betreffenden Fragen, die bereite- asn m. und 11. November im diieicnrtage de handelt morden sind, von neuem auszurotten Dass aber würde man in senen Reichstag-streifen fiir einen schweren politischen Fehler halten. Man iit dort der Ansicht, das; nach dein Ergebnis der Potddameriinter redung zwischen dem Kaiser nnd dem Kanzler zunächst einmal dem ersteren gleichsam eine Schonzeit gewährt werden miifse, die ihm Gelegenheit gebe, den tatst-ich lichen Beweis zu flihren, dafi es ihm mit der ver sprocheneu Aeuderuna der bisherigen Regierungs-- methode wirklich Ernst ist. Man meint, daß es poli tifkh unklug sei, in die frischen Wunden gleich wieder ~Pfeff»-r nnd Salz-« zu reiben nnd damit die verheißt-ne Umkehr dem Kaiser außerordentlich zu erschweren. Ueber-dies wiirde man es dem Reichskanzler unmög lich ntathen, sieh an der Verhandlung persönlich oder durch seinen Stellvertreter zn beteiliaen. Schwieae er zu den neuen Angriffen auf den Kaiser, dann wür den wir wieder mitten in der Krife stehen; nähme er das Wort zur Verteidigung, dann wäre er gezwungen, vielfach das zu verleugnen. was er vielleicht selbst dein Kaiser gegenüber vertreten hatte· Diese Zwangslage scheint auch die Ankündigung veranlaßt zu haben,-.das; die Regierung vorausfichtliih der Reithstagsverhand lung iioer die erwähnten Anträge sernbleiben werde. Ein Beschluh liegt in dieser Hinsicht jedenfalls noch nicht vor. Es handelt sich zunächst nnr um einen Fühler. Hätte Fürst Blilow die Gewißheit, daf; diese Größtc Anflage in Sachsen. Reduktion und Hauptgeschäftsstelle Ferdinandstraßo st. Ferstfvrichyrx Reduktion Nr. 8897. Expeditton Nr. ds7l. set-lag M Polizeigewalt iin Haufe tsiebraueh gemacht habe. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Der Präsident hat das nur den D i en e rn gegenüber getan. So bald Abgeordnete in Frage lauten, rief er die Staatsanioaltithaft au, während doch die Verlei hung der Polizeiaewait iiu Siiiudehanie an den Präsidenten nicht der Diener wegen erfolgt iii, sun dern mit Rücksicht darauf, dafz ein Einschreiten der Behörde gegen Mitglieder der Sta«udeoerfammlnuu möglichst vermiedcn werden foll. Der Präsident hat sich nun auf s 5146 St.(i).V. berufen, der denjenigen Beamten mit Zuclnhausstrafe bis zu fiiuf Jahren bedroht, welcher in der Absicht, jemanden gesetzlichen Strafen isechtdividrig zu entziehen, die Verfolgung einer itrafbareu Oandluna nuterliifzt. Er konnte aber mit Leichtigkeit ermitteln, ob eine ftrafbare Handlung vorlag, denn er mußte sich sofort sagen, daß ein solches Schriftftiick doch gar nicht in einer fremden Manne vermutet werden konnte, dasz es allo durch Zufall in fremde Hände gelangt fein Mußte. Ehe der Abg. Schmidt seinen Verlust be merkte, hatte Abg. Laughamuier feine itenutuiei oou dein Inhalt des Schriftftiickeiz schon in« einer Chemniizer Versammlung kundgegeben Es war also die Pflicht der- Priisidenten, sich mit Llldg.’ Langhammer in Verbindung zu setzen, bevor er die’ Angelegenheit der Staatdanwaltichaft iibcrgab. Ter Ge nke, daß sich »Herr Dr. Mebnert ionft einer Zuchthausstrafe bis zu fünf Jahren misaesetit hätte ist zu abfnrd, um überhaupt ernsthaft diskutiert zu werden. Außerdem mußte der Präsident wissen, daß ein Polizeibeamter sich zur Ermittlung non Material niemals des Verletzte-i bedienen darf, daß alfo Abg. Schinidt, den er mit der Befragung des Abg. Langhainmer beauftragt hatte, der hierzu am allerwenigsten geeignete Mann war. Während deui Präsidenten, wenn er die Absicht hatte, einen Eklat zu vermeiden und damit die Würde und das An sehen der Kammer zu wahren, hierzu ebenso ein-- sache wie wirtungsvolle Mittel zur Verfüauug standen, hat er gerade durch die in keiner Weise er forderliche Hinzuziehung der Staatsanwaltfchaft dem Publikum Veranlassung gegeben, zu glauben, daß idm Ständehaus ftrafbarc Handlungen begangen wur eu. Dass Verhalten des Präsidenten in beiden Fällen zeigt dabei-, daß es ihm lediglich darauf ankam-. die nackionqllivcmlc Fraxtion zu diskrediticrcm selbst wenn dabei dass Ansehen der gesamten Kammer Ge fahr lief. s. Der schwerste Vorwurf deø Mangels an Un parteilichkeit nnd Objektivität trifft den Präsidenten nicht deshalb. weil er nach wie nor der konservativen Partei angehört, sondern weil»er bei allen Ver handlnnaen zwilchen den Fraknonein besonders in der Wahlrecht-Steinen als der eigentliche Leiter der Konservativen meistens auch als ihr Wortfiihrev aufgetreten itt nnd dabei die Interessen der Partei vorangestellt hat. Auch bei den letzten into-trak tionellen Verhandlungen hat immer nnr er fiir die! konservative Fraktion alle Erklärunan abgegeben- Dieie andauernde Verkennnng der Pflichten nnd Rechte eines Präsidenten der Kammer konnte die nationalliberale Partei nicht länger dulden, weil sie fic init der Würde nnd der Unparteilichkeit nicht vereinbaren kann, die man von dem Präsidenten er wartet. Sie war deshalb an ihrem Bedauern ac zwungeiy Herrn Dr. Melmert zn erklären, daß das Vertrauen, welches sie ihm zn Beginn der Scssion entgegenbrachte erschüttert ist. , »- si- « II ,- i So weit die Erklärung der nationallibetvlts Partei. Was die beiden ersten Punkte anlangt, so hat« der Abg. Osiinther gestern, wie aus dein Landwirt-41 veriilit ersichtlich ist, der allgemeinen Stimmung mit. erfreulicher Deutlichkeit Ausdruck gegeben. Auch seines Aenskeenimen waren zwar nicht formell, so doch dem Sinne nach ein scharer Mißtrauentsootn m aeaen den P riisidenten. Wir möchten im An schluß an den Schlußsatz des Absatzes 1 der national liberalen Erklärung nur noch hervorheben, dasz in aararischen Blättern gegen den verstorbenen Ada. Riihlniann eine widerwiirtige Hetze betrieben wird, die sieh in allerhand dunklen Andentnngen und Drohunan aefällt Andentnngen, die ja durch die offenen Erklärungen in der Kammer zur Genlige widerlegt sind. Ossenbar fühlt man sich in jenen Kreisen selbst dem Verstorbenen aeaeniiber nicht völlig frei von Schuld und Fehle- Tas Bemerkenswerteste an der nationalliberalen Erklärung aber iit wiederum der dritte Punkt. Denn darin wird dem Präsidenten der Vorwurf der Par teilichkeit in der Frage der Wahlrechts reform aufs neue, nnd zwar in denkbar schärfster Form gemacht. Unsre im vorgestrigen Leitartikel »Der Präsident der Nebenregierung« zu diesem Thema ge machten Ausführungen werden damit o ollinhalt lich bestiitiatl Herr Mehnert, der Leiter der Rebenreaiernna, der Vater des ~Wahlrechts« von 1896. der Urheber jenes schweren Unrechts am gesamten sächsischen Volke. steht wiederum als der eigentliche Lenker der sächsischen Geschicke vor uns. Aus seinen Händen soll das sächsische Volk ans dem Umweae liber die schwer qetiiuschie Regierung das Wahlrecht ent aeaennehmeu. wie es sich in dem sogenannten »C« n e n tnalvorschlage" mitsamt der aararischen Wahl treiseinteiluna darstellt Das ist das Resultat der Iliinaer als ein volles Jahr dauernden Arbeit! Wie blutige-« Hohn klingt es unter diesen Umständen, wenn ietzt, in letzter Stunde- offenbar in höherem Anf traae Herr Andra« einen »Veriiiittlunasvorssrlslag« macht Er hat einen Antrag eingebracht, den § 11l der »Eventn-«,-lnorlaae« dahin abzuändern. daß die aeiamte Liiahlerschost nicht in zwei, sondern in drei Gruppen saeteilr wird, und zwar derart, daß eine Gruppe mit l einer Alterszusatzstimme lAltcrsgrenze 50 Jahres ge- s schaffen wird, die sili von der Masse der nach dem Eventnaloorseiilage nur mit einer Grundstimme »Be- · dachten abzweigt. . Aus diesen plumpen Köder wird die Linke nach den Enwüllungcn und Vorgängen der letzten Tage schwerlich mehr hereinfallcn. Wir glauben, auch dort lmt sich die lieberzeugung Bahn gebrochen: c s gibt keine Kompromifse mehr auf diesem Bode u ! . Am kommenden Montag wird die Entscheidung fallen Das sächsische Volk will nicht zum zweiten Male sein »Wahlrecht« aus den Händen des Präsidenten Melmert empfangen, des Präsidenten, dem beinahe die Hälfte der« Kammermitglieder ein deutliches Miß ttauensvotum erteilt hat, der aber gleichwohl erklärt, die Geschäfte mit derselben Unparteilichkeit-« wie bis her weiter-führen zu wollen· Kommt dieses Wahlrecht von Herrn Mel-nettes Gnaden dennoch zustande, so ge schieht es wiederum, wie vor zwölf Jahren, gegen das sächsischc Volk! ictokiaÄ Zuges Its-« IT 1128 usqu segens- ( Wiss-Mal Zq ? I Einbeimi ILIJM sche V edtadtkelletW ust Glngouy Ecke Almqkkz m Gram Irvbngesfe tian N- m Roma is Schulqussfr. lskcss mn icskejk Eintritt-M FbaroSSY Striespth sus u Sonntag u. Musik« me Barfmtmk (Wiemt Befetmngx unkt d. schönsten Tänxekiunm R, ,—— sMalzzucker Ums-um« Wen-skizka I ge Lebensmittel!!!. . Kakolincr Reis . jmj .«kaisam-Rcig . . W; . Mammon-Reile . Um . Nangoon-stkejs Il . Ug .«aroße Linsen . « W· . MittelsLixtsrnl . W . Mittel-Linsen Il . im .11cinc Linsen . . tm Ists-upon . . . . tm ,Goldbi7se · . . . W . grüne Erbicn . . W , Weizcnmsslkt l . . W , Weizcnmrkvl ll . . W . Kasse-, gebr. . . . W . Kaki-o, gar. tekn . W Eid. Sirup-, goidzcls m . Preißelvtkrcn m.3. W .Marmelsde . . . Lw Seifenpulvek . . . Un Schweden . . . . W . neun Zucksr . . - M .Kundis . . . · M .Olivenöl . « - . M .Tafeljenf . . . . M Dregdmskfsustadt »Kl« sl htlkslx Ists-« 9- Ecke Muth Telephon Nr. 1247LW seinLadenkx Riefenlager. inziq daftchendetz, wirk billigites Angel-oh « tqu- Wehe von 3.50 Mk. u alkkstolloMkL Hin-envon TEW icMeekeu"·l«E-.?M sahozllgo"« EIN ttvorlagea""-1..M «.lioslliestimilo , Thetis-its . Trauerspiel in drei Ansziiaeu von Stettin Zweiu- Uraussiihriing im Kal. Schaiiipielhauie. B Ein Drama vom Dichter der frühen Kränze. · on Dem Bienen der so seine Goldschmiedsarbeit macht» lesvrmte Menschen. Man staunt ein wenig- welM IWS zuerst hört, nnd wird inißtrauisch, weil den bvstbeatem die dem Hülsenlonimando gehorchen lcich die Parole Thersites gegeben worden war. kenn greift man zu dein Buch und »sindet - dett Man Zweig der frühen Kränze. Ein wundervoll siseliettes, draniatischeö Gedicht, das Werk eines Evtachniiisikers, wienerisches Griechentutm Wiener Mute Jede seine Ranleiiwiiidiiiia, iede Faeerte des kdklgesteins spricht davon- daß solche Arbeit nur« in incr Stadt gemacht werden konnte. Lin Wiens sTaiite scheint uns so groß, sagte Goethe einmal zu Eckernianin aber er stand aus der aeschieliteteii Kirltnr W Jahrhunderten, und das Hans Rotinchild ist so M- aber wieviel Menschenalter hat es gekostet, unt « splchen Schätzen zu gelangen.« Stesaii Zweig ist il»lelnii·:lsinseii in Schätze-, die viele Menschenalter ge mtet haben, in ein von tisnltnrsieaen isuheiides Ge klschh das dnrch keine Siegesallee verstört werden Inn, Linie Mißtrauen gestehen ivir ihm: »Ihr seid UI Goldichniicd, Herr Iosse!« Aber im Lichte des Theaters wird solche Ziseliertuiist kaum sichtbar und sit Griechen des Stesan Zweig maiigelt der aanz Andere Saft. Darum sind sie alle taiiszer dein « tsites vielleicht) ans dem Schaiigeriist so aar blaß, Uchatteiihasr Weit die wundern-satte Gott-schmiede httt weil die Herrschaft über das Leben des Wortes its nie ersetzen laniu das Blut. Wir sehen drei te leibhaitia gewordene Griechen von anis de Manne Und wir erblicken sie durch den seinen einen Schleier, der das Bild so unendlich zart nnd Urmatlit nnd sast alles glatten was dramatisch U- Das liegt nicht allein am Schanspieler. Es ist W Akt der Begabung nnd des Wiedergebens. Wch hatte die Wirkung es»Thersites« gestern eine HGB-Riese soaar sein müssen. Weil so viel Indiens-· in der Idee atmet. Weil nks nicht du- Ukt wird, daß wir uns stir ein tlaisi ches Huma dsipeal erhitzen. Weil in dein Thersites ein euslkcg ersann-it und weil unser besseres Gefühl bei den lachen-Dem nuverwnnddaren Ichilless M ist. sondern bei den leichtverletibareth viel- - Wotan letdenden Helden-s " . Ueber den gesürchtctcn schlanken Helden Achilles siegt in dieser Tragödie der Krüppel Thersites. Wie in Klingers Geinälde Christus die Götter des Olymps herabzwingt, zwingt der arme Gelästerte den strahlenden Halbgott Nur daß es in diesem Draina trotz dem Silberschleier und der Blässe der mehr redenden als handelnden Menschen zn etwas mehr kommt als zu den Umrissen einer großen Idee. Die andern sind vielleicht nur Gefäße sür Zweigschc Ge danken und erlesene Berskunst, der Thersites ist ein Mensch. Sein Leidenskampf wird von dem Augen blick an ergreifend, wird da dramatisch, wo die Gegen überstellung Achilles-—Thersites nicht mehr gewollt, wo sie selbstverständlich ist. Dieser Markstein steht gegen das Ende des zweiten Aktes. Von dort an lebt das Stück nicht mehr nur von der Idee. Und es wird in der zweiten Hälsic des dritten Altes dramatisch. Das Thcrsitesproblem hat Gerhart Hauptmann, der Dichter der leidenden Helden, in seiner tiesen Tragik erschöpft im Michael Kramer. Er hat es uns menschlich so viel näher gebracht, weil er die Peiniger des Arnold-Tl)ersitev nicht in einem Symbol, in dem sorschen Heldenmut, dem Helden, dein von Leid und Schwachdeit Gezeichueien gegenübersiellte. Wenn der Maler liiramer an der Leiche seines Thersiies dein Lachmann die Zeichnung Arnolds zeigt, sagt er: »Da sind seine Peiniger alle-« Stephan Zweig hat die Griechendelden um den Thersites herum homerisch, episch, überlieferungstren gelassen. Es siiind die von der Art des Odyssens, die nur mit iemen nnd Peitschen verletzen. Ein Griechenlager, dein der Spott .kriippel nun einmal nur komisch ist« Es ist nicht die Welt von robusten Tatmenschen gegen den passiven Helden. ,Dcr Gegensatz ist auf die zwei Augen und ans den Mund des Achill gestellt. Darum quält uns der erste lange Akt so, der mehr die Roheit zeigt als das Leid, mehr den säbelbeinigen, bosdaften Schacher; des Homer sals den Thersites, dessen Heldentum so viel größer ist als das des Tatenmenschem Er åreifend wird das dramatiiche Gedicht von dem ngendlickh da der Krüppel die Hand der Amazone »Als-. Teleia, der Penthesilea verwandt nicht nur, weil auch sie vom Stamm der Amazouen ist, euislob dem Helden Achilles. Heimlich liebt sie ihn, trägt darum seine Sklaverei schwerer als jedes andern Denn Teleia ist eine Königstochter. Wie ein schönes, kostbares Ding wirst sie der nur Held ist wieder zum andern Leg-d in das Zelt. Da schleicht sich der arme setiretene dersiies, der Mensch unter so viel schönen Menschenfellen, an die Zeltwand Der Krüppel will die Amazone freimaehen. Teleia, die nur feiner Worte Gewalt fühlt, den Krummen nicht erblickt, reicht ihm die Hand. Der Krumme fühlt znm ersten mal ein Menschenvertranen, ist einen Augenblick lang ein Held, wie Achilleö, bricåta zusammen, da Achill der Trotzigen die furchtbare mmergestalt im Lichte zeigt, an die sie ihre Hoffnung hing. Jn diesen Szenen erleben wir das Heldentnm des »eideg... Dann gibt es lange Strecken lang - Gold schmiedearbeit. Man liest es, hört es und gedenkt des Klosterichiilers Burkard, der den Oheim besucht auf dem Hohentwielt »Der Abt hat meine Verse eine glänzende Perlenschnnr genannt.« Aber glänzende Perlen bleiben matt auf der Bühne, die nicht lebendig wird ohne den ganz besonderen Saft. Jndeß im letzten Akte erhebt sich das Gedicht zum Drama. Achill, den ein Schwur, int Zorn getan, ins Zelt gebannt hält, hat dein Drangen des geliebten - atroklos nachgegeben. Dem Freund gab er seine Rüstung nnd seine Myrmidvnen zum Sturm gegelH Ilion. Als Lohn seht er dem heimkehrenden Sieger die Teleia. Die gesungene Königstokhter gibt ihm das Geheimnis ihrer Liebe preis. Doch der Sieg gewohnte staunt nur einen Augenblick über diesen nn erwarteten Sieg. Den Patrollos liebt er, will halten, was er ihm versprach nnd ihm die Teleia schenken. Die Verschmähte läßt den mit tausend Gebreften Be haftetcn heimlich in ihr Zelt kommen. Sie will das Gefäß zerftdren,. den schönen Becher, ans dem Patroklog trinken foll; will lieber ekelhaft sein als ein Gesetzkenk des Zeldem ein Kampspreis des Achill fiik den rennd. bersites kommt und enthüllt se ne Seele und ihre Wunden vor dem Mädchen, das nnr seine Mißgestalt fah. Thersites, der Held des Leidens, bezaubert Teleia mit feines Leides Gewalt. Noch einmal weicht sie entsetzt vor dem Theriites, den iie sieht. dann zittert sie iiir fein Leben. Thersites hat gesiegt. Die Ansazone lernt das Mitleid. Neben dem Toren Achill, der Teleias List erliezttnnd sie mit einein Schwertstreieh fällt, wächst der umme empor in iieghaiter Größe Achilles Iweicht dem vernichtenden Wort des Thersites, Achilles, der nur schlagen, nur Held fein kann. Und Thersites zwingt ihn mit der Botschaft vom Tode des Patrollos, zwingt ihn, den Krummen zu der Toten zu betten, die vom Stamme der Penthesilea ist« Wieder mui man an den großen Griechen ans Weimar denken: »Das Stück lGoeihe spricht von feiner Jphigeniei hat feine Schwierigkeit Es ist reich an innerem Leben, aber arm an äußeren Daß aber das innere Leben hervorgetehrt werde, darin liegt’s . . .« Eine Anweisung an den Regisseur und die Schauspieler. Hier ist sie doppelt beachtlich Das innere Leben des Zweigschen Gedichies ist in den Worten, nirgends zwischen den Zeilen, wie in Goethes Meisterwerk. Goethe wollte auf dem Theater für die Iphigenie »von der Meerlust frisch angewehte, crafwolle Griechen und Helden sehen, die, von man nigfaltigen Gefahren geängstigt und bedrängt, stark herausredem was ihnen das Herz im Busen ge bietet . . .« Das Verlangen ist klar bei dem Reich tum an innerem Leben-, an dem, was zwischen den Worten weht, bei der seinen Sinnlichkeit, die der Idee erst deg Lebens rote Farbe gibt. »Alle mensch lichen Gebrechen sühnet reine Menschlichkeit«, heißt es in der Widmung des Buches der prigenie an den Weimarer Schanspieler Krügen Den Griechen des Steohan Zweig gab der Dichter schon alles zum »Herausreden«. Es ist ibei aller Schönheit der Spruches noch immer zu wenig gekürzt worden. Dac- Seblimmere ist: Man bat das innere Leben ver gessen. Es muß die reine Menschlichkeit herausges bracht werden, um der Idee den besonderen Saft zu geben. Sonst bleibt auch das ein Schemen ans dem Theater, was uns beim Lesen swie ein echtes Dramas tief ergreift. Aber es war gestern ein großes Jsainbenkonzert. Eine Sinfonie mit ewigem Blech mit dem nnaushiirlichen grossen Paukensrislag In dieser klappernden Wortmühle ward die feine Gold- Fmiedearbeit in gleichförmigen Gries gemahlcn. enn nicht Paul Wiecke, der Thersites, sich gegen das Jnmbenspektakel eingesetzt hätte - war’s ein seklatanter Mißerfolg geworden. Paul Wiecke allein shat die Trümmer des Thersites gerettet. Ich weise, daß der Dichter der Idee niiber ge blieben ist als dem Leben, seinem Wiener Griechen tum näher als dem Menschlichen. dass Hofmannsthal idem Zweig verwandt ists in die Menschen seines Oediuns Blut von unserm Blut gegossen hat, daß es für den Spieler darum leichter ist, Hofmannsthals Griechen leben zu machen, als die Goldschtniedsarbeit Stefan Zweigs. Doch nimmer durfte- die ertränkt werden in einem gleichmäßig tosenden Wortntecr, das wie die Ostsee war. Langweilig, ohne merkbar-en Cbbe- nnd FlntivechseL Und an den Ufern stand ich lange Tage, Das Land der Griechen mit der Seele suchend, Und gegen meine Seufzer bringt die Welle Nur dumpfe Tone brausend mir herüber-. Nur bransende Töne .. . Der »weil-time Genius verstummt, die ·mit tanbemsöerzen ihn ansian s Gelegmwpones.’ unt-r dem Original preis. «tores, gl. Ekhsttill a. Bandstokes 1.80 bis 8 Moc; sso Partien ja Il genslosleth abgppJ sagen, spat-New llcimlm EITHER iMuWMM «MNMH ppckkcli.s.s.727«..- lilltleklbzsikäkicss 118 woer »- Aar-ers -plclshaus 111 Intlaealstsks sprussekcmth - 1. Grase- JE
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