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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 06.12.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19081206027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1908120602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1908120602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-06
- Monat1908-12
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xksdnerNenefteNakhrichteu Nis. Jst -2.«AKZZZFST"" Ausst EJWSILD Sonnta- k, C. De»4 »aus-er 1908.":N 111 Willst Unabhängige Tageszeituug. ssvtineueukf N IsmburfsmuokdcaSN Vorla- umtsn ruck- etq sllxo vio OPMOMMOW Tucliofwklstptospch ums-h Mittah-oqls.»-i« sind-pg: Wilh. Musolw Ist-borg: Fr. Meyer-'s s( statuser Punllsnstoujq Voklcs sktmelmlL Erim zu Ausnshmskmchdgx Inkom: hin We ? si: E- ilands-sank Im muntwoneerdlkqtz Rshnspsslltmstczbcl Ihnstibiomäoltohmßu klle G.sohlsaqsink.v hyfti. Häims Hist-tot h· in samt-ass- . Zool-: Win· Schmle lass-so- Piichok « Ei indesij Albskt disk Indus-sit Monds-I Adel-m Rshospscki sus- lc For-tot ph: Satt-v Kam-oh H Rus Cooskkoy-Msriy is: Unm- G. Pkit . Lass- a. sammele kann carl Hex-wesen Ilhumscblakz Luna-ist »Im- s. both: G· ARE-hu Mit-. bound-con lissn Als-II Ists-seh Wirt Evle Munsloabomtsn Wut-. seltsam-. Cr. cis-umso Ost-o Ttwhonck spat-Hut Mit-ichs J.C.Woiss.eegr.l takes-: li. Meinqu studen- W· Rundean inq! sündigte Lilien M 7. November lM M sht zu befürchten, dass set-ten und Täuschung ’cha»eu wird. s peiset-h dem set-m - mit ihm irgend-W en Richtigkeit solche-s -tns nicht sederlt weites Der Vom-nd schwankt-alt Zion-ei pohanckung atshank) Idachookorthue rot Inst-statts- in Izu-sit I lassen. kIIIIsDk 100 Umka heckvckkehk bezw-set »m- Vokmindgkuug des »durch im alleemessot seht-on und Ziele du sill that Ins-Insekt satt m stehst-. die Vorteil· vorkam-s ermöglichen emoinhsit vie für das kahl-sahes- 804383 ai. aller entspricht l- Rocke-kanns r Form das Windu xhlatt wird an jedes, shou. Anker-Hemmt Tom Zusatz »schw- iisclte staatsbunltl jysksjtlisrupg .tjglceit. I nd Gls Millionen Msk »der-Ida M ls MOXL cos- voll-I Ists-sten- Ansssgk « smqu Its-s Moder- I. Um Ostw- Subqu HI-, fokmpr. »Es-! Ech- sek. e-« isj : Bduakd Hei-et DML Ps- THIS-. 10 ’ fl Use L 11. abs tst keautåruuqs Ihr. s Tot. 10902 I. örtl. 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Wmcu aus dem Vtkblkkmu nnd Aus Sachsen und » Grcnilquden Seite S. Brich-after Seite KL. Hundes-amtliche Nachrichten Seite 35. Reklame und Industrie. Von einktzipkrvortaaenden Volks-wire pird uns aelchriebem Die mit der Reichsfinanzceform geplante An spjgcnsteuer wird die wichtigsten Formen der ge chiiftlicheu Propaganda, der Warenankündigung und Fknofeblutjg Preis-sitz Wie kallt sich nun die In du- kie zu dieser drohenden Verteuerung wichtiger Ge chxistssueienP Die Freunde der Jnseratensteuer können ch km auf die vieweakhtete Kundaebuna einer großen usustriellen Jntcresienverireiung, des »seiner-I vcrbandes Deutscher Judustrieller« be znseky her sich bei seiner offiziellen Stellungnahme zur Neichssinanzreiorm auch mit der Anzeiqens und pk«kak-Sieuer grundsätzlich einverstanden lärt hat illio wäre »die Industrie« bereit und willia. das aizmiitel der Retlame, ihr wichtiaile6, durch eine onderbcitcuermm in vrohibitiver Weise ver-teuern lassen? Und abgesehen von den unmittel- Heu Gen-Mem- die ja schiieszkich des Reiches Notlage rechtfertigen würde - die Industrie fürchtet quch feine volkswirtschaftlichen Rachteslc von der Ver- Henernng und unausbleiblichen Einschränkung der INeElamest Man könnt-e denken «Mtn!« Denn der auch-time und einflußreiche Zentralverband Deutscher Industrieller stimmt der Besteuerung der Reklame WI! .· . . « «Aiier es muß bei dieser Gelegenheit wieder einmal nxzt aller Entichiedenbeit betont werden, daß der .-·;;ntralverband Deutscher Jndnstrieller keinen An spkzxkn daraus hat, sich als Vertretung »der deutschen .induitrie« hinzustellen Denn er vertritt nur einen Teil der deutschen Industrie, zwar einen sehr wich tigen nnd einslnßreichen - aber doch eben nur einen Teil! Die in dem genannten Zentralverbande orga nxsierte schwere Industrie die Industrien von Kohle, Eisen und Stahl, bat nun in der Tat gerade in der hier berührten Frage völlig andre Interessen als die kinejsien übrian Industrien Die schwere Industrie, zlsie Fisehienzekhein Hochösem Stahlwerke nnd Walz-werte werd-In von der Anzeigensteuet so gut wie gar nicht teirossen Sie annonezeren ja nicht. Wer bat schon einmal eine Annonoe von Krupp oder Phönix oder tkaurahiitte gesehen? Da muß man schon in bestimmten nacht-untern Umschau halten, in denen hin und wieder lie schwere Industrie sich ankündigt. Aber im übrigen wird man in Deutschland Stablblöete »Und Panzers platten los, ohne sie durch Jnierate und Plakate an zuweisen Und wenn der Reichssistug das Aus-eigen weien noch so sehr oerteuetn die großen Hüttenwerte lenken davon keinen Schaden. Deshalb mag sich immer inn ihre Organisation, der ,Zentraloerband«, mit der« nnzeigensiener «grnndsåtzlich einverstandenss erklären Dieses .C«inoeritändnts« würde sich natür-» lieh bei einer Sondersteuer aul den Koblens oderi neheiienutnsatz sofort in das Gegenteil verkehren. · I Rund um den Kritiziutnn . . Das kommt davon. wenn man sich in Geieilfchaitss «inile einläßti Und noch dazu in so versänglichei Jetzt inbe ich es mit der reisenden Eleonore Biiiickeii ganz ierdorben und darf sie nicht einmal mehr Lutz nennen szu mit das Recht beim vorletzten Tkeatcrgbend iticilirb verlieben worden war. Wir spie en ULMWJ »ich Theater-. Selbstverständlich! Wir lesen Stücke int ocrtcilten Rollen und führen sie iogak auf. zum» Entzücken ibosse ich) iämtlichee Onkels und Tanten sind sonstiger Anverwandten die dabei das Publikumj ioiznitellen baben i »Dvxl). richtig, das Geiellsibaftsipicli Das unglllckii islzin Geiellicheitsipieh wobei ich Lai- io ichiner ge iixanlt habe. Unabiichtlich natürlich, aber es ist doch zinnieil geschehen. Die Weiber iLuy iii ein göttliches Weil-! find ia so unberechenbar. « Was wir denn eigentlich io Schreckliches gespielt iäbcth wollen Sie wissen, meine Damen? Natürlich Piäiiderioiel mit —« » -O nein, meine Gnädiiistem leidet nichti Luh ist ZTMS Freundin vom Küssen, wenigstens so oot eitlen Zciiien nicht, und überhaupt, das Pfiindekioiei iit»ja ««?I«NllDiicli. Wir spielten selbstverständlich ein lite iariiibes Spiel. Ein Spiel. das Geist erfordert Und in lintke Lntz wieder einmal eine geniale Idee. Sie titlarte, es iei unbedingt nötig, einmal eine Abstim- Wrn unsrer Gesellschaft darüber herbeizuführen Helches augenblicklich die berühmtesten Personen- in 111-den sind; diejenigen. von denen man am ineiiten - n. Jeder sollte seine Ansicht darüber auf einen Zettel MAX-ein aber ohne seinen eigenen Namen zu ver -7slkel»- Dann wollte-Las die Zettel sammeln und die Urteile verlesen· Ueber jedes sollte eine regelrechtc Oel-am stattfinden. nnd dabei würde sich dann schon birauditellem von wem das betreffende Urteil stamme. Nu. da kamen denn schöne Dinge zutage. Es zeigte M xvclkb sonderbare-B Ding der Ruhm sstnnd daß es- UJU In den Mund der Leute zu- kommen. mindestens WPUIU ersprießlich ist« Manschettenkndpfe zu« erfinderi, W etwa eine große Schlacht zu schlagen oder den PMW du dichten. Es leben doch unzweifelhaft sehr BUT Cwsse Männer auch in Dresden. Aber, werden Its Muhm- mcine Damen. daß dapon in dieser Ad- ZUMMUUA sonnt wie keiner Erwähnung fand? Wenn »Es-»i- ssssss Des-Mens- csssss see-se Musen n 's (t, eeerzwei i WOMUJMF M M beliebten Bühnen-küle Größte Auflage in Sachsen. Reduktion und Haaptgeschästsstelle Fadinaudstruise «- Fernsprecher: Reduktion Nr. 8897. Expodition Nr. 4571, Verlag M J Nein, es ist ein ganz andrer Teil der Industrie, welcher oon dieser Steuer sieh bedroht sieht; und es sind sbestimrnte Industriezweige für die etne ganz besonders empfindliche Verteuerung nnd Erschwerung ihres Ge schäftsbetriebe-s hier in Aussicht steht. Auf das An zetgem und Rektantewesen sind alle Industriezweige angewiesen, die fertige Erzeugnisse-, Waren für den nn mittelbaren Verbrauch an den Markt bringen. Dabei spielt es kaum eine Rolle-, ob es sich um ganz besondere Fabrikate für den Verbrauch spezieller Ksäuferschichtcn oder um Gegenstände des Massenverbrauches handelt. Der Industrielle muß mit seinem Erzeugnis an die Oeffentltchkeit. Wetten Kreisen vernehmlich utufz er durch Schrift nnd Bild und Wort bekannt machen: seht, hier ist etwas« Brattchbares, etwas fiir euren Ve dars, für euren Geschmack. Und um fo mehr bedarf es dieser Antündignng se mehr die-Ware dem L nxnss bedarf dient, se mehr es ftch um die Befriedigung neuer. feinerer Bedürfnisse oder gar erst um dte Weckung neuer Bedürfnisse handelt. Es sind also ganz bestimmte Industriezweige die oon einer Besteuerung des Anzetgeweiens tn erster Reihe getroffen werden. Da kommen besonders die Genußtnittelindnstrien in Betracht, die Herftcller von Zigaretten, Schokolade, Schanmwein, ferner dte Jn duftrie der tosmetischeu Mittel, dann die Feinmechanil.» die Fabrikation »von Fahrrädern, Nähtnaschinen,. Schreibnraschinen u. dgl. j Das Bestehen unsd Wachfen dieser Industriezweige ist mit der Anwendung der Nellame sehr eng ver bunden. Was hilft eß denn s. B» wenn da eine deutsche Schreibrnaschine hergestellt wird, ebensogut und preisiviert wie etwa die bisher benutzten amerika uischen - wenn niemand etwas davon weiß? Erst durch Antlindigungen, durch Propaganda, durch Etnofelilungen werden die Käuser überhaupt aus merkfain. Und wie ost läßt sich die Fabrikation erft dann billig und vorteilhaft gestalten, sobald ein ge wisses Absatigebiet gesichert ist, sobald die rationelle Massenlieritcllung beginnen lanni Hier wirkt d.e »Rellame unmittelbar produktiv, hier läßt ifie volkswirtschaftliche Kräfte zur Entfaltung kommen, rdie sonst schlummern müßten. Jede Einschränkung der iAnlündiguugsnidglichkeiten bedeutet also siir die be »zeichneten Industriezweige auch eine Einschränkung der iMdglichkeitcn ihrer Entfaltung, ihres Wachstqu i Dabei sei besonders bekom, dan die iechiuchc Industrie, vor allein die Dresdner Indu strie mit ain schwersten von der Verteuerung und Erschwerung des Anzeigewesend betroffen werden. Sachsen als Hauptsitz der ocrarbeitenden, der F- e rt i g industrie in Deutschland wird einen bedliitcndeu Teil der neuen Steuer aufbringen müssen. Es wird auch die Schilde-n am ehesten empfinden, die den Jn duftrien der (—B)enußmittel, des feineren Bedarf-S durch eine Erschwerung ihrer unentbehrlichen Anlilndjgungen droben. Es sei nur daran erinnert, dasz in Dreöd en allein etwa die Hälfte der deutschen Zigarettcns berstellung ihren Sid bat ieiner Industrie, die ohne-i hin non der Reichsfinanzreform schon bedacht wirds,! daß ferner in Dresden ein bedeutender Teil der beut-! scheu Schololadenindustrie seßhaft ist« Auch die hiesigH große seinmechanische Industrie· die Fabrilen von! Näbmaschinem Schre-.bmaschinen. Fabrräderu wendenl stark in Mitteidenschaft gezogen. I ietn und Künstlerinnem die es bis auf fünf Stimmen brachten, io war vie Liste. die zusammenkanh im übri acn höchst leichtfertig. Da stand die unheimliche Madame Steinheih die Bufenfteundin der französi schen Republik, nicht weniger als achtmal darauf; denn es handelte sieh ia nicht etwa nur um Dresdner Per sdnltchtciiem fonpern um solche, die zurzeit in Dres den sich, wie vielleicht auch anderwärts, besonderen Jung-efer erfreuen. » - , Da war die ~Grasin« Sturdza sogar nicht weniger als zehnmal verzeichnen Der serbische Krone-eins war zusammen mit einer bildscdbnen Tänzerin erwähnt: dieses Zusammentreffen war aber natürlich gänzlich zufällia, und der ånngen Dante, die dieses Votum ab sond. offenbar uii iq unbewußt; denn sie hatte als »Deine ini Bunde noch den Fabrikanten einer berühm ten Schott-lade hinan-gesellt Dass ein belielster Dresd ner. Tialeitdichter neben einer berühmten aallistden Diva des Brettls erschien. die sich demnächst wieder in Dresden ddren lasien wird, war jedenfalls noch immer nicht so seltsam, wie das Votum eines andern» Bettels, der Kaiser Wilhelm, die Sarab Bernhardt undj König Ednard zu einer Tripvelallianz vereinigte. Man kann sich vorstellen, welch interessante Dis kussion sich and diesen Zusammenstellungen ergab. Ich selbst hatte auf meinen Stimmzettel nur dreimal gro -St« geschrieben, nnd zwar misalichst verstellt, da Lun wie ich ans anten Gründen wußte, meine Handschrift kannte. Aber es bals mir nichts-. Denn, nachdem das reizende Wesen eine kurze Zeit verwundert die sonder baren hiervalmsben betrachtetbattr. fah sie mich plötz lich mit einem Blick an, der wie ein Dolch durch meine Seele ging-, nnd faate: «Giner der Herren hat sich hier offenbar einen Scherz erlaubt. Dass wir und dadurch in unserm Vorhaben nicht beirren lassen werden ist wohl selbstverständlich Uebrigens wird ed sitb ia bald berausftellem wer der Schreiber dieser sonder baren Zeichen ist« ynd ed stellte sich derart-, · « « « « « » Ich Web eben ganz einfach alsdcr Lebte übrig, nachdem alle übrigen sich mehr oder minder gutwillig tu der recht lebhaften Diskussion zu ihren lnfichtrn Myxsthttm .· - """Sb"i3b"i"ckj·mich denn genötigt, meine Abstuan in einem längeren Vortrag ou begründen, und sp etwa jylgendew · - . »Meine verehrten Damen und herren! Ich habe, wie Sie selbstverständlich alle schon sent-m haben, mit meinen ichcinbar grhctmnisvollen Man nur an-» deuten wollen« M Sie ielltst M schon offen Es ist daher mit Freuden zu begrüßen, daß aus industriellen Kreisen heraus die erwähnte Stellung nahme des BentralvcrbandeM nicht nuxviderspwchen geblieben ist. Der »Besten der Industriellen« hat sich ans seiner Generalversammlung in Berlin mit Entschiedenheit gegen-die Anzeigensteuer er klärt, und zwar unter Himer ans die Schädigung, die non dieser Steuer siir die oerarbeitende Indu strie zn befürchten ist. Diese Knndgebung ank- den betrosfenen industriellen Kreisen heraus reibt sich den von uns schon mitgeteilten zahlreichen andern Erklä rungen wichtiger Erwerbs-stände gegen die Aus-eigen sleuee an. Man wird zunächst zu beobachten bauen, ob diese Warnunan vor einer unzweckmäßian und sür dte gesamte Volkswirtschaft verderblichen Steuer ntaßrenel bei unsern Reichstmsabaeordneten die jenige Beachtung finden. die Handel und Industrie und die Presse erwarten müssen. . Eine neue Berliner Senfationsaffärk. Ein hoher Staatsbeamter des Meincids heaichtiat Schon vor einiger Zeit ging die Nachricht durch die Blätter, daß acaen den Chef des ossiztdscn Preisehtireaus, den Geh. Leaatidnsrat Hain man n, schwere Beschuldiannaen erhoben wurden, und es hieß damals sogar, daß Herr Ham mann, der zn den intimsten und einflußreichitentliati aelsern dek- Fiirsten Vülow amer sein-en Abschied werde nehmen müssen. In der aestern erschienenen Nummer der »Lideralen Korrespondenz-« wird nnn folgendes erzählt: »Eure sehr peinliche Asfiire wird zweifellos in der nächsten Zeit die Oessentlichleit beschäftiaetr. Im Mittelpunkte dieser Angelegenheit steht der Wirkl. Geh Leaationsrat Hannnanm der bekannte Pren dezernent tm Angwärtiaen Amte. Er wird von dem engesehenen Berliner Architetien Professor an der Kal. Academie der Künste Dr.-J-tta. B tu n o Seh m i tz schwerer Delikte beschuldiat Aus den in dieser Angelegenheit vorhandenen Aktenititcken sieht hervor. daß Professor Schniitz aeaen Oamntann nnd dessen Ehesrau gesch. Schniitz eine Strafanzeiae wetten Meineidö und Ah aahe einer wissentlich falschen eidesstattlichen Ver sicherung an die Lberstaatgantvaltschast aerichtet hat. Der Fsalicheid, der sich ans das Verhältnis Hammanns zu der früheren Frau des Prosessots Schmid bezieht, die Oantmann nach ihrer Ehescheidnnn mittelst Disnenses zu heiraten gezwungen worden sei, soll am 17. Oktober lkxiit geleistet worden sein Die Au eahen des Professor-Z Schniilz, in denen er die Un richtigkeit dei- Eides nachweisen will. sind sehr detail lierter Natur und entziehen sich loeacn ihres seknellen Charakters der Wiedergabe Am M. November Wiss hat der Oherstaatsaniualt iaepe Jsenbieli Herrn Hanttnann mitaeteilt. daf; das Verfahren acaen ihn mangels ausreichender Beweise eingestellt sci. Das Schreiben der Lherstaatsanwaltsthaft leat des weite ren dar, das; die in Bett-acht kommenden Rennen ihre Beobachtung der zur Anzeiae stehenden Vorsälle unter so nnaiinstiqen Vedtnannaen qeniacht hätten. daß sie allein zur Widerleauna ein-et beschweret-ten Ansjgae nicht aeeianet seien. » Unmittelbar nach diesem Beschesde an Herrn Oammann has Herr Schmitz a n d e n R eichska n z ler Fürsten Bütow ein Schreiben gerichtet, worin et mitteilt, ek werde gegen jenen Bescheid Be schwerde etnreichen und er hoffe, daß die höhere Instanz eine gerechtere Würdigung der den Herrn -lansaesprochen baben. daß die berühmtesten Personen, diejenigen, von denen man in dieser lebten Woche am meisten sprach. zwei Angehörige des weiblichen Ge ichlechies gewesen sind, dieser mit Recht so oft als Engel nni Erden bezeichneten Wesen, die leider trott dem fiir uns Männer so oft znni Stock nnd Stein des Anftofied werden. Taf; ich neben diesen beiden weib lichen Wesen« den Berübintbeiten des Tages, auf deni aroiien nnd dem kleinen Welttbeaten nicht noch eine andre Persönlichkeit nennen wollte, werden Sie mir hoffentlich nicht verübelii. Ich wollte eben niemand in die Ndbe dieser gefährlichen Sirenen bringen,deren unheimliche Gewalt auf das stiirkere Geschlecht la hin iänalicb nachgewiesen ift.« Hier ließ der Herr Neierendar Kletteret ein icbiicisternes EravoF bdren, worin ibn aber ein ent- Ziiitaeted .Sti« der weiblichen Zitltijrerschaft unter ra «· »Ich muß aestelien«, fuhr itb fort, »daß ich die Tra nltdie oder ankl) die Tragikomiidie dieses Ewig-Weib lichen ebenfalls mit großem Interesse verfolgt dabe.« »Abai« sagte Fräulein Hildeaard Bitter, meine intitnite Feinin in der Geicllichast lxie spielt bei unsern Theateranfsiibrnngen stets ie schillernde Salonschlanget. »Aha. also dochi« sagte alfo Fräulein Hiideaard mit solch unnachahmlicher Bosheit, dafz ich ordentlnb einen Schlag empfing. z ,Jawobi«. erwiderie ich und verbengte mitb iro-; niftb. »aber diesem Interesse bat sich, wie stets bei mir. in solchen Fällen, ein webntüiiaes Gefühl binaugesellt iiber —« Hier bielt ich einen Augenblick inne und beobachtete mit Genugtuung, wie die Augen sämtlicher Namen voll gespanntester Neugier an meinen Lippen naen. »Nun, wortiber?« konnte sich Fräulein Hildegard, die Salonichlanae, nicht enthalten zu fragen. Ueber die ungeheure Naivitdt der Männer-Osmia ich so alcichmtitiq wie möglich und letzte mich dann kubia in meinen Stuhl. »Das ist la unFlaubiielx nein, so ettvad!« rief alles durcheinander. D efchdne dildegard schnellte förmlich empor oon ibretn Side. Der kleine Reierendar met terer trat drohend vor tin-F hin, als wollte er mich fordern. Nur Lun, die fch ne, energische Präsidentin unsrer-Gefellschait, blieb ruhig nnd forderte mich kühl ani, diesen unerhörten Ausspruch näher zu begründen »Ja«, faate ich. »die Fälle find an sich natürlich sebr verschieden. Sind so verschieden, wie es eben Paris und Dresden find. Dort eine subtsnnderte alte, maß-l ivs Meiner-te Wirken-. die alled, amb das Meisen- Ju Dresden und vom-ten mai-much so GI» pro du«-tat l,sb PU. frei Baus, durch unsre Provinz-drunten msaatlich II PÄ; pro Osten-tat UZ Mk. frei Duns. Nu der Beilage Atti irrte Neuen-« oder mit der Bett-ge »Du-Quer »zum-ad- leättzexf je w Pf. pro Monat met-n- Pvftbezug m Deutschland und den deutschen Kolonteus Unsp A mit .Jllnsn.R-luste« moaqti. 79 Pf· pro Quer-. 2..'36 MI · B obtu Sanft-. Beilage , 69 · , · 206 , Ja cestcrteichsllngstu Ausg. A sit.Jllufn.Neues-e«mnau.l.ss m» produce-. Mo KI· AUSVB obneJllustt· Beilage . 1.42 . « . 4.26 · Nach dem Aus-Hemde ver Kreuz . 11. Wochkl Mi. Ein3.Numm. l0 Pf. Hammann schwerbelustenden Jndizien finden werde- Schiniti gibt feiner Ueberzeugung Ausdruck, daß Fürst Viilow es siir unmöglich halten werde, Herrn Ham inann in feiner hohen Stellung zu belassen, nachdem er von dem Vesiheide der Staatsanwaiischaft Kennt nis genommen habe. Er beantrage, das Diszipli narversahren gegen Hanimann in die Wege zu leiten. Fürst Viilow hat diesen Brief des Pro fessors Sthtnitz persönlich erhalten« wie der von ihm gezeichnete Postriickschein ergibt. Vorher schon unter dein 7. Oktober 1908 hatte Schmiy an den Staats sekretär v. Scher ein Schreiben gerichtet, in dem Hannnann unter detaillierter Schilderung feines Ver haltens mit den schwersten Beschnldi au n gen belegt wurde. Die gesonnen Akten der Afsiire sind, wie wir weiter hören, an den preußischen Justizmjnister gegangen- In den Neichstagseotiloirs, wo die Angelegenheit eifrig besprochen wurde, erzählten gestern, wie weiter berichtet wird, einige Journalisten, daß Herr Dam mann ihnen gegenüber die Richtigkeit feiner Beschat digungen anf das entfrhiedenfte bestritten nnd die ganze Asfiire als einen Nachcaii bezeichnet habe. Herr Hammann habe die Einleitung eines Verfahrens wegen Meineids gegen sich selbst beantragt nnd stehe heute auf dem Standpunkte daß nach Einftellnnq des Verfahrens ein Grund für ihn, seine Suspendierung vom Amte nachznsnchem nicht mehr vorliege.« Man wird natürlich abwarten müssen, welche Ev gebnissc die Untersuchung dieser neuen, höchst pein lichcn Assärc zeitigen wird. Taß dicsc Untersuchun nunmchr küctsschtslos geführt wird, das erfordert schon das Ansehen des- hohen deutschen Bein-men standcd, das durch diese Angelegenheit schwer gefährdet erscheitm um so mehr, als ein andrer schon our einiger Zeit in einer Gerichtsnrrlmndlcum Her-ru- Hammann als unalaubmürdia bezeichnend weil er aus den Vorwurf des Llsicitkeids, der ihm aus osscncr Straße gemacht worden sci, nicht tmqictt habt-. Politische Uebkriicht Deutfmes Reis-. Anhetordemlichet Landesparteitag der Sozial demokratie Das Zentraltoniitee der sächsischen Sozialdemokratie hat unter Berücksichtigung der anszergewöhnlichen Verhältnisse eine außerordentliche Landesronserenz der sächsischen Sozialdemokratie aus den H. Dezember nach dem stristallpalast in Dresden einberusen. Als einziger Gegenstand ans der Tages ordnung dieser sionserenz steht die Heinptsrage der sächsischen Politik: die Wahlreclstssrage Rese rent ist Tr. Georg Gradnauek. In dem Ansrns, den das Dresdner Parteiorgan bringt, heißt es u. a. mit Bezug ans die geaeniviirtige Zusammensetzung der Kamme-ein »Die Masse dco Volkes ist von diesen Be ratuimeu nnd non den Entscheidungen künstlich ab gesoerrt Da ist es erforderlich, daß non außen her den herrschenden Mächten gesagt wird, wie das Volk denktnnd was das Bock willi« Deutschland nnd Japan-. Wir hatten die in unserm gestrigen Tepescbcnteil wiedergegebenc Mel dung der »F: R.« von dem bevorstehenden Abschluß eines deutsch-japanischen Abkoinniens gleich miteinem Fragezeichen versehen. Wie nun die »Vossiscl)e Zei tung« meldet, ist weder auf dem Answiirtiaen Amte in Berlin, noch ans der chinesischen Gesandlschait, noch aus der japanischen Botschaft von dein bevorstehenden Abschluß eines solklien japanischen Abkommens irgend etwas bekannt Man wird deshalb gui lun, die und am aller-meisten dies, mit einem Nassinemem ohne alcichcn ausfxatten hier daacgcn selbst bei denSchxittcn vom Wmc ins Rofcndiclicht der Liebe eine fteiflcmene Ehkpusscltateit, die im Grunde doch höchst lang xvcilig»is»t.«( f , « , »Es-Reben Sie selbst, meine Daruan fuhr ich spu, »dann Sie nicht sehr enttäufcht von dem Schauspiel, das Sie sich von jener ~Gräs,in« versprochen hatten von ihr, die ihre Nomane nicht nur dichten. foyderu auch lebte? Hatten Sie nicht ganz andre Senfanoncn crwartcf?« ffJJBHEe set-M klang es mir voll Entritstung von allen Seiten entgegen. »3u io etwas drängen wir uns nicht« , ~«So«« sagte ich io harmlos wie möglich, »ich glaubte Mönlein Hildegard unter den zahlreichen Damen nett-lieu zu haben, die leider umkchtcn mußtes wcil der Zuschauerraum schon länqu überfällt war. »Da haben Sie sich geirrt«, bemerkte die schöne Saloniclilanae ichaki. »Nun, aber gelesen baben Sie doch alle die Ver bandluim, meine Damen, nicht wahr-? Dann werden Sie um- doch zugeben müssen, daß- so gerne wir Män ner uns vor den Reizen wahrer, echter Weiblich keit benan, der faizinierende Einfluß dieser Dame eben ein Rätsel ist. Ein Rätsel, das sich nur aus der Eitelkeit der Männer erklärt. Auf diese Eitelkeit spekulictte die ~Grtifin«, nnd sie fab sieh darin nicht qettiuichr. Die Eitelkeit nnd der Ehrgeiz mail-en die Männer in der Liebe blind. Viel öfter, als Dies eine echte Liebe tni. , , ; Am meisten sind dieser Gefahr natürlich die älteren Männer ausgesetzt, die sich non solch einer bunt schillerndeu Schlange nur zn gern in die Illusion ein wiegen lassen, als würden sie um ihrer selbst willen geliebt. Während sie dorb von den kalischnänzigen seuriisanen nach allen Regeln der Kunst gepliindett werden. Und dann: welcher Mann siiblt seinen Stolz, seine Eitelkeit nicht angenehm gelitzest, wenn er eine Gräsin besitzen dars, nnd sei sie noch so ossenkundig Talmix die lliiqitcn Männer sollen daraus herein. Madame Sieinlxeil nun war zwar keine Grilfim aber sie war einst die Freundin des Präsidenten der Re pubub was ihren Wert in den Augen gewisser Män ner zweifellos erhöhte Herbei-Mein sie war »Fei r.7tet nnd scheinbar eine anständige Frau. Das a ein schon ist leider slir so manchen Lebenmnn genügend, unt ihren Besitz crstrcbensswert zu mark-ein« , .»Sie scheinen in recht gut Bescheid-zu wissen ans diesem Felde-C bemerkte Fräulein Bildequ spitz.
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