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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185807036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-07
- Tag1858-07-03
- Monat1858-07
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1858
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Anzeiger. -— Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. — 184. s V.!>1' Touuabend den 3. Juli. 1858. Bekanntmachung. Die Königliche KreiS-Direction bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß dem Herrn AmtShauptmann von Oppel v. BurgSdorff. Meusel. — Bekanntmachung. In der nächsten Zeit wird die Eröffnung der neuen Anlagen zwischen der Petersbrücke und dem neuen Museum stattfinden. Obschon wir nun da- feste Vertrauen hegen, das Publicum werde auch diese neue Zierde unserer Promenadenanlagen seinem Schutze empfohlen sein lassen und namentlich das Betreten derselben außerhalb der Wege verhüten, so ist doch, soll die junge Schöpfung nicht gleich in ihrem Entstehen gefährdet werden, die besondere Anordnung unerläßlich, daß Kinder wärterinnen mit Kindern und Kinderwagen von dem Betteten der Seitenpartieen, mit alleiniger Ausnahme der Hauptallee, ausgeschlossen werden. Zuwiderhandlungen gegen diese hiermit als ein auSdrüMcheS Verbot getroffene Anordnung werden unnachßchtlich geahndet werden. Lchyig, am 25, Juni 1858. Der Rath der Stadt Leipzig. > Berger. Warum ist -er Wutsche ju Nordamerika nicht so geachtet, als er es sein sollte? Der Deutsche hat sich überall im Au-lande die Achtung Derer erworben, mit welchen er in Berührung gekommm ist, theilS durch seinen redlichen Charakter, durch sein ruhige-, friedlirbende- Betragen, durch seinen Fleiß, seine Arbeitsamkeit und Au-dauer. Darum findet man auch in Amerika überall die deutsche Natio nalität vertreten und darum machen z. B. die meisten dortigen Staaten, die brasilianische, chilefische und peruanische Regierung förmlich Jagd auf deutsche Au-wauderung-lustige, schicken Werber nach Deutschland, um Colonisten für diese Länder zu gewinnen. Allein ftägt man, wie es komme, das nur in den nordamerikani- schea Freistaaten die Deutschen keinen so recht ehrenvollen Stand punkt gewinnen können und bei dm eingebornen Amerikanern in einer gewissen Verachtung stehen, so sind die Ursachen diese- bedauerlichen Uedelstandes wohl zunächst in Folgendem zu suchen. E- ist zuvörderst da- Schicksal de- Deutschen, daß die Bruch- theile seiner Ration, die über die ganze Erde zerstreut sind, e- fich nicht im mindesten angelegen sein lassen, seine Nationalität m behaupten, unter sich zusammenzuhalten, um eine energische Phalanx in politischen und socialen Beziehungen zu bilden, um at- Fremdlinge, sowohl durch Civilisation und Bildung bevorzugt, eine compacte Masse «t bilden, und e- doch lieber vorziehen, durch ein demfithige- Benehmen, ihren Antagonisten gegenüber, sich der Herabwürdigung derselben Prei- geben; denn e- liegt im Charakter de- Deutschen, sich gar zu gern imponiren und ein L für ein U machen m lassen; ferner daß sich die Deutschen vor, zug-weise mit dem Ackerbau begnügm und nicht jene rohe und wilde Strebsamkeit der eingeborenen Amerikaner haben, vorwärt- zu kommt», um jeden Prei- schnell reich zu werden, die Motive dazu seien auch noch so verwerflich und nicht-würdig. So kommt e- denn, daß unter den Amerikanern die Bezeichnung vutedmrm (Deutscher) ein förmliche- Schimpfwort ist, welche- sogar die dortigen Straßenbuben den Neuangekommenen auf den Straßen Nachrufen. Trotzdem werden unsere Land-leute auf der andern Seite wie der al- die tüchtigsten Ansiedler, al- der kräftigste Lheil der Be völkerung auch von den Amerikanern angelsächsischer Abkunft ge achtet, und e- ist au-gemacht, daß wenn Nordamerika plötzlich seine sämmtlichen deutschen Elemente etnbüßen würde, Über die Hälfte seiner Bevölkerung und mit ihr die Lebensfähigkeit der ganzen Nation verloren ginge, denn deutsche- Geld hat dem ame rikanischen Grund und Boden erst seinen Werth -erlichen; deutsche Hände bebauen diesen Boden und ernähren sonach mit dm Früch ten ihre- Fleiße- eine große Masse derjenigen Native-, dir mit Au-«ahme der Minderzahl zu dm Spekulanten und Schwindlern gehören. Wüßten daher die Deutschen ihre Kraft zu benutzen, so würdm sie die Union beherrschen, die deutsch« Sprach« würde dir Haupt-Volkssprache, heutsche Sitte« und Gesittung würdm da- ungeordnete Chao- bald klären und entwirren; aber statt sich seiner Macht bewußt zu werden, macht der Deutsche vor jedem Amerikaner einen Bückling, lernt englisch und thut, sobald er e- nur radebrechrn kann, al- ob er ein aeborener Amerikaner chäre, ja er schämt sich fast seiner deutschen Abkuttst, er verläugnet sie sogar, statt sie zur Geltung zu dringen, und sd Hai er sich sein Schicksal, unter den Scheffel gestellt zu werden, selbst zuzuschretben. E- ist leider wahr, wir Deutsche HZlden selbst in «pseem Va terland« keine rinige Nation, wir haben keinen Natwnqlftolz,
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