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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185807036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-07
- Tag1858-07-03
- Monat1858-07
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1858
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3142 l. »M : 1 ' t !! r ki 3142 ^ H keinen Nationalruhm und, in unserer Zersplitterung, kein Herz für unser schönes großes Vaterland. Man hat wohl ein preußi sches, sächsisches, bayerisches, schwäbisches Herz — und auch darin noch Unterabthellungen: ein königlich sächsisches, ein sachsen-wei- mar'sches, ein sachsen-gotha'sches, sogar «in reuß-, schleiz-, greiz-, lodenstein-, ebersftorfsches Herz— nur kein deutsches Herz, und darum gelang es auch immer fremden Mächten Deutschland zu besiegen, »u erobern, zu zerstückeln, zu unterdrücken, dmn knech teten nicht schon die alten Römer Germanien durch germanische Hülfstruppen, die fränkischen Eroberer schlugen die Deutschen durch schweizerische Söldn-r und deutsche Landsknechte, Napoleon I. durch Bayern, Hessen, Württemberg«!, Sachsen rc. und dieser Eroberer war klug genug, Deutschland so zu stellen, daß es ihm nicht gefährlich werden sollte — und doch brach Deutschland, als es sich einmal seiner Kraft bewußt wurde, die Gewalt dieses Napoleon. —n. i.. Die panamahüte, so genannt, weil sie früher zum großen Theil über den JsthmuS gleichen Namens ausgeführt wurden, bildm eines der Hauptpro- ducte der südamerikanischen Industrie. Die Mehrzahl derselben kommt aus Peru, dem Kreistaate Ecuador und Neugranada. Der Hauptsitz ist die kleine Stadt Moyobamba in Peru; die Pflanze aber, welche dm Stoff zu den Hütm liefert, wächst in den Cor- dilleren, welche die Grenzscheide zwischen obigen Landern bilden. Dieselbe gehört einer kleinen Baumgattung, einer Palmenart an, bekannt unter dem Namen „Bobonaxa", die früher wild wuchs, jetzt aber förmlich angebaut wird. Diese Palmen tragen große Blätter, welche bis zu ihrer Reife wie ein Fächer geschloffen sind, dann aber sich ausdehnen und 2 Fuß Länge bei »/, Fuß Breite erreichen. Kurz vorher werden die Blätter abgeschnitten und die Rippen, welche dann noch ihre ganze Feinheit und zarte Farbe besitzen, von der Blattmaffe befreit, auf eine ziemlich umständliche Weise zubereitet und dann verarbeitet. Au einem Hute braucht man 4—500 Grammes, oder 30-—40 Blätter, welche 1—2 Realen (5—IvNgr.) kosten. Da- Flechten der feinen Hüte erfordert große Geschicklichkeit und die Leute verdimm viel Geld damit, ohne sich besonders anzustrengen, dmn in Peru arbeitet man nur 4—5 Tage in der Woche und nur 5—ü Stunden täglich. Die Panamahüte laufen durch 3—4 Hände, ehe sie nach Europa gelangen und ist diese- die Hauptursache ihres hohm Preises. Die Kaufleute aus Peru und Brasilien, welche sich mit diesem Handel befassen, kaufm die Hüte in Moyobamba und schaffen sie an die See, was mit Ungeheuern Schwierigkeiten verbunden ist, aber auch allein einen Gewinn von 50—100 Proc. bringt» Die Reise wirb theils zu Pferd, theilS zu Wasser zurückgelegt und ist nicht allein durch Schiffbrüche und das so häufig dort herrschende Fieder, sondern auch durch die herumstreifmden Indianer gefährdet. Gswittek- stürme schwellen die Flüsse häufig so an, daß dieselben nur mit der größtm Gefahr zu passiren sind. Einer davon, der Huallaga, ist davon so berüchtigt, daß er im Volksmunde da- große Grab von Peru heißt. Die hervorragenden Eigenschaften des Panamahutes habm ihm in dm tropischen Ländern den Vorrang vor aller andern Kopfbe deckung verschafft und wie es scheint, werden sie auch in Europa die übrigen Sommerhüte verdrängen. Ein Hauptvorzug des Pa- nama ist seine Dauerhaftigkeit, die ihn trotz seines hohm Preises billiger macht als Strobhute, weil man sie 5—0 Sommer tragen kann, ohne sie zu waschen. Selbst die Peruaner, die in dieser Beziehung sehr heikel sind, tragen sie 3 Jahre und zwar täglich. Eine zweite Eigenschaft ist seine Geschmeidigkeit; ein echter Panama kann Monate laug zusammengedrückt und verbogen liegen, ohne daß es ihm etwas schadet. Der kleinste Reren giebt ihm seine ursprüngliche Gestalt wieder. Die Peruaner stecken ihren Hut bei Besuchen in die Tasche, und drehm ihn zusammm wie eine Zipfel mütze. Der Transport der Hüte ist deshalb sehr leicht. Die Weichheit und Elasticität de- Stoffes macht dieselben auch un durchdringlich für Wasser und man bedimt sich ihrer auf der Reise häufig zum Trinken. Ihre außerordentliche Weiße macht sie ferner sehr tauglich zur Abhaltung der Sonnenstrahlen und Wa ste für die Tropm besonder- werthvoll macht, ist, daß sie von Jnsecten nicht angenagt werden. Unter den falschen Panamahüten sind die hauptsächlichsten die Manilla, mit Seide genäht, an ihrer Zerbrechlichkeit, die Marakaibo- und Chilihüte, an ihrer gerinaerm Haltbarkeit, und die amerikanischen Palmhüte, an ihrer Sprödigkeit erkennbar. Ist der Panama schmuzig, so reibt man ihn mit etwa- Seife und einer Bürste und wäscht ihn dann mit reinem Wasser ab, worauf er wieder so weiß^vird wie früher, ohne etwa- an Festig keit und Güte zu verlierm. Leipzig, dm 2. Juli. Der Handarbeiter Fischer aus Dösen hatte gestern beim Ausladm von Sand in der Nähe der Schwimm anstalt das Unglück, von einem mit Sand geladenm Wagen ge quetscht und dabei am ganzen Körper mehrfach verletzt zu werden. Er wurde in bewußtlosem Zustande in da- JacobshoSpital gebracht, und kam zwar nach einigen Stunben wieder zu sich, doch sind die erhaltenen Verletzungen nicht ganz unbedenklicher Art. . Vom 26. Juni bis 2. Juli sind in Leipzig begrabm worden: Sonnabend den 26. Juni. Franz Otto Kühne, 24 Jahre 3 Monate alt, Buchbindergehülfe, im JacobShoSpitale. Marie Helene Uhlrich, 4 Jahre 3 Tage alt, LocomotivenführerS der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn Tochter, in der Eisenbahnstraße. Gustav Adolph Alfred Baumgärtel, 6 Jahre 1*/r Monate alt, OberpoftamtS - Kofferträgers Sohn, am Floßplatze. Gustav Paul SerfaS, 9 Monate alt, SchmiedegesellenS der Leipzig-Dresdner Eisenbahn Sohn, in der Tauchaer Straße. Sonntag den 27. Juni. Johann Heinrich Drescher, 78 Jahre alt, Bürger und Privatmann, in der Frankfurter Straße. Emma Pauline Papir, 34 Jahre 1 Monat alt, OrganistenS der Kirche zu St. Johannis u. Gesanglehrers der W. Bürger schule Ehefrau, in der Mittelstraße. Emst Richard Schauer, 11 Wochen alt, Bürgers und Antiquars Sohn, in der Frankfurter Straße. Ein Knabe, 6 Tage alt, Julius Eduard Anger'S, Bürger- und Buchbindermeister- Sohn, am Reumarkte. Johann Gottlob Scheu, 68 Jahre alt, vormal. Buchdrucker, im Armenhause. Christian August Neef, 52 Jahre 6 Monate alt, Handarbeiter au- Sautzschen bei Zeitz, im JacobShoSpitale. Johann August Peger, 10 Monate 10 Tage alt, Schneider- hinterl. Sohn, an der Pleiße. Ein unehel. Knabe, 3 Monate 9 Tage alt, in der Webergaffe. Ein unehel. todtgeb. Mädchen, im Kupfergäßchen. Montag den 28. Juni. Niemand. Dienstag den 29. Juni. Martin Heinrich Herold, 22 Jahre 6 Monate alt, Burger-, Stadtraths und Hausbesitzer- Sohn, Student der Rechte, am Floßplatze. Jgfr. Sidonie von Beriboni, 18 Jahre 21 Tage alt, k. k. Oberforstmeisters in Trient Tochter, Schülerin de- Conser- vatorium-, in Reuschönefeld. (Ist zur Beerdigung auf hiesigen Gottesacker gebracht worden.) Nathan Philipp, 69 Jahre alt, Handelsmann au- Amsterdam, im JacobShoSpitale. : Johanne Sophie Hoffmann, 65 Jahre alt, Handarbeiters Witwe, im Armenhause.
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