Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1858

A « z e i g e r. ««tsdIM dks Äwigl. BeMgerichts Md des MM der «M Setzzig. ISS. Montag den 12. Juli. 1858. Ein Wort über das Laden*). Die Schule kann sich nur freuen, wenn die Gelegmheit, wäh rend der Sommermonate die Wohlthat des Flußbades zu genießen, von recht vielen ihrer Schüler benutzt wird ; allein sie muß dabei gar manche Bedingung als unerläßlich voraussetzen, wenn ihre Freude an diesem Genuß gerechtfertigt sein soll. Hoffent lich dankt eS uns das AelternhauS, wenn wir uns einmal offen in aller Kürze auch darüber aus sprechen. . Es kann uns nicht beikommen, den Nutzen Hes kalp» Bades hier uachzuweiseu, oder es ohne weiteres einem jeden unserer Zög linge als heilsam oder gar nochwendia anzuempfehlen; denn jene Nachweisung würde überflüssig, diese Emofehlung gewissenlos sein, weil Eins ^icht für Alle sich schickt und der Lehrer dem Arzte nicht chorgwifFN soll mst seinem Urtheil. Das aber dürfen wir austzeechm, daß wir es i« Allgemeinen für sehr heilsam halt«, daß unsere Jugend im kalte» Wafferbade sich stärke, und sich mit de» Elemente, in welchem der Schöpfer so viel Lebens kraft strömen läßt, hinlänglich vertraut mache und es beherrschen lerne nach dem von Gott selbst dem Menschen verliehenen Vor recht». Man bade also, aber man bade vernünftig und zu vernünftigem Zwecke. — „Was heißt das?" Versuchen wir die Frage zu beantworten! Vernünftig badet ein Mensch, wenn er dabei nicht etwa nur, wie das Thier, der Lust folgt, welche eben nur das augenblicklich Angenehme der Kühlung oder die sofortige Beseitigung des unbe haglichen Gefühles der Hitze sucht, weil die Willenskraft fehlt, sie ruhig zu ertragep, — sondern sich dabei durch Gründe bestimmen läßt, welche in der pflichtmäßigen Sorge für seine Gesundheit be ruhend sind. Daher muß beim Baden des vernünftigen Menschen alles vermieden werden, was mit dem letzten Zwecke, Erhaltung und Kräftigung der Gesundheit, nicht vereinbar ist. Diesem Zwecke aber zu entsprechen, wähle man a) die rechte Zeit; — nach unserem Dafürhalten sind nur die späteren Nachmittagsstun den den Schülern urr Benutzung deS Flußbades zu empfehlen; — d) d« rechten Ort, wo man — tvie in unserer trefflichen SchkrtMm- und Badeanstalt — mit Sicherheit bade» kann, weil weder das LÄen noch die Sittlichkeit dabei in Gefahr kommt; — o) benutze man bei« Bad», wo irgend möglich, die Gelegenheit, schwimmen zu lernen, wodurch erst so recht eigenmch die Herrschaft über dr»S ^Element erlang* wird, weshalb wir wünschen müssen, alle unsere Schüler mögen das Flußbad däzu benutzen, - besonders da ihnen kaum irgendwo bessere Gelegmheit dazu gebo ten werden dürste, als eben hier ; ä) verweile man nicht zu lange im Wasser, noch bade man mehr als einmal des Tages; beides erschlafft, statt zu stärken, nicht zu dmkm des unsittlichen Unfuges, welcher ckit einem langen Herumlieaen im Wasser so häufig verbunden ist; wir halten es unbedingt für Ueberftnß, viel länger als eine volle Stunde in der Badeanstalt zu verwei len, da diese Zeit zur Erreichung des vernünftigen Badezweckes vollkommen hinreicht. Möchten die verehrten Aeltern, von dmen wir imnehmen, daß «Wheiluntze» de* chllgeck Bürgerschule zu Sechzig. sie ihre Ksirder, unsere lieben Zöglinge, nie ohne ihr Borwiffen baden lassen, diese unsere Bemerkungen freundlich beachten, damit auch hierin Uebereinstimmung des Hauses und der Schule er reicht werde. , > . m. Tageskalender. Stadtthegter. Heute Montag den 12. Juli: Ätu Mo derner Aanst. Zauberposse mit Gesang und Tanz in vier Abheilung« und einem Vorspiel: „Die Wette" von P. F. Lrautmann. Musik von Genöe. Vorspiel: Die Wette. 1. Abheilung: Der Paet. 2. Abheilung: Graf Stro mer. L. Abheilung: Die Harfenistin. 4. Abheilung: Orientalische Wirre«. — I« der r. Abheilung R«» Vononaono», spanischer Nationaltam, arrangirt von Kraul. Rudolph, ausgeführt vom vor», so Lallst. 4g, AhonnnWWs- vorßeilung. Sornrnertöeater. Montaa den 12. Juli, zum fünften Male: -tnr Leinen Mieth-eontraet, oder: Haben Sie Kinder? Original-Posse mit Gesang ln 1 Act von SalingrL Musik von A. Lang. — Gr hat Necht. Lust spiel in 1 Act von A. Wilhelmi. — Gin Stündchen in der Schule. Vaudeville - Posse in 1 Act von W. Friedrich. Anfang 7 Uhr. — FG" Zwei Stunden vor Beginn der Vor stellung Concert unter Leitung des Herrn Dlrkctor Hauschild. Abfahrt «ud Ankunft der Dampfwagen in Leipzig. I. Auf der Eächf.-Baverschen Staah-Eisenba-n: Nach Hof: Abs. MraS. 5 U., Morgens 7 U. 30 M. Vorm. N U. 30 M., Nachm 2 U. 30M., AbdS. 6 U. 30M. — Ank. MrgnS. 8 U. 5 M., Nachm. 12 U. 20 M., Nachm. 4 U. 20 M.. AbdS. 9 U. IS M. u. AddS. S U. 4S M. — V. Nach Schwarzenberg: Abf. MrgnS. 5 U.. MrgnS. 7 U. 30 M.. Bonn. 11 N. 30 M. u. «bdS 6 U. 30 M. — Ank. MrgnS. 8 U. 5 M.. Nachm. 12 U. 20 M., Nachm. 4 U. 2V M. u. AbdS. S U. 4S M. n. Auf der Leipzig-Dresdner Eisenbahn: Nach Berlin. Abs. MrgnS. 5 U., Nachm. LU- Ank. Nachm. 1 U>, Abts. 8 U., AbdS. 9 U. 4L M. — v. Nach Dresden: Abf. MrgnS 6 U.. MrgnS. 8 U. 4L M., Nachm. 2 U., AbdS. 6 U. 30 M., Nacht- 10 U. — Ank. MrgnS. 6 U. 45 M . Bonn. 10 U., Nachm, l U., «bd,. b U. 4L M., AbdS. 9 U. 4L I«. Anf der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn: ä Nach Berlin: Abf. MrgnS. 3 U., MrgNS. 8 U. 45 M., AbdS. L U., Add«. 8 U. <bi- Wittenberg). — Ank. Bonn. 11 U. b0 M.,i Nachm 1L U. SO M. (au- Wittenberg), AbdS. LU. 4L M., Nacht- 11 U. 4L M. — V. Nach Magdeburg: Abf. MrgnS. 7 U.,. MrgnS. 7 U. 30 M.. Mitt. 12U.. AbdS. KU., AbdS. 6 U. 30 M. (bis Cöthen), Nachts 10 U. — Ank. MrgnS. 7 U. 3V M. (aus Cöthen), MrgnS. 8U. 3L M., Nachm. 12 N. K M.. Nachch. 2 U. 1b M., AbdS. 8 U. 30 M., AbdS. 9 U. 30 M.. Nacht- 41 N. 4L N. Mpf der tzüri»üttchen Eifestba-n: Abf. Mrgn». 4 U. 4L M., WgVS. 7 U. by M.,'Vorm. 10 U. LL M., Nachm. 1 U. 20 M., Abd«. 8 u. L0 M. (nur bi- Gotha), Nacht- 10 u. 35 M. — U«k. MrgnS. 4 U., VkanS. 7 A. by M. (von Nachm. 1 U., Nachm. 4 U. SL M., «bds. k U., AbdS. 9 U. 3V M. M. IV.