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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185411246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18541124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18541124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-11
- Tag1854-11-24
- Monat1854-11
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1854
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Leipziger Tageblatt UN- Anzeiger. ^ S28. Freitag den 24. November. 1854. Landlagsmittheilungen. Fünfzehnte Sitzung der ersten Kammer und acht zehnte Sitzung der zweiten Kammer am 22. Novbr. Die erste Kammer hat die Berathung des speciellen Theiles des Entwurfs einer Strafproceßordnung beendigt und bei der Schlußabstimmung den Entwurf als Ganzes gegen 9 Stimmen eventuell angenommen. In der zweiten Kammer wurden einige Deputationsberichte über eingegangene Petitionen erledigt und die Wahl eines Stellvertreters des Vicepräsidenten in der ersten Depu tation vollzogen. Da eS jedenfalls von besonderem Interesse ist, den Theil deS Deputation-bericht- der zweiten Kammer in der 17. Sitzung, welcher den Handelsvertrag mit Oesterreich betrifft, genau kennen zu lernen, so lassen wir denselben hier vollständig abdrucken. „Unter den Handelsverträgen steht der zwischen den Zollvereins staaten und der Krone Oesterreich abgeschlossene Vertrag oben an; derselbe tritt als eine höchst wichtige Erscheinung im Bereich der ge schichtlichen Entwickelung des Zollvereins auf, und muß für Sachsen selbst in der Auffassung als ein erfreuliches Ereigniß betrachtet wer den, daß dessen Segnungen für jetzt mehr noch in der Zukunft, als in der Gegenwart zu suchen sein dürften." — „Denn die Deputation fühlt allerdings, daß dadurch die säch sischen Handels- und Fabrikinteressen nicht die Förderung erfahren haben, welche dieselben zu wünschen und zu erwarten hatten, und die Erleichterung für den Grenzverkehr, so wie die Freilassung fast aller Natur- und Bodenproducte kann kaum als genügender Gewinn für DaS angesehen werden, was dagegen Oesterreich ein- geräumt worden ist." „Jndeß ist es zu bekannt, warum durch diesen Vertrag auch für unser Vaterland etwas Günstigeres nicht zu erlangen war, und mindestens trifft unsere hohe Staatsregierung keine Schuld dabei, da diese es vornehmlich war, welche zum Gelingen der großartigen Vereinigung sehr wesentlich beigetragen und mit der Deputation und gewiß auch im Sinn und Geist der Kammer erkannt hat, daß um des großen Zieles willen vorerst Opfer ge bracht werden mußten, die hoffentlich in nicht gar zu langer Zeit verschwinden und an deren Stelle den Nutzen für das gegenseitige Verkehrsleden bringen werden, ohne welchen derartige Verträge nach allen Seiten hin ihre Bedeutung verlieren." „Die Deputation kann nicht verkennen, daß es sich bei den so verschiedenen Zollsystemen, welche im Zollverein auf der einen, in Oesterreich auf der andern Seite Geltung hatten, vorerst um ver mittelnde, allmälig sich in Uebereinstimmung bringende Aollbestim- mungen handeln konnte; eS wäre nur zu wünschen gewesen, daß man schon vor dem Jahre 1860, wie der Art. 25 des Vertrags vom 19. Februar 1853 besagt, sich gegenseitig verpflichtet hätte, über möglichste Annäherung und Gleichstellung der beiderseitigen Zolltarife zu unterhandeln." — „Denn die hohe Staatsregierung spricht in der Vorlage selbst die Ansicht au-, welche die Deputation theilt, daß das endliche Streben der AollvereinSstaaten dahin gerichtet sein muß, eine Ver schmelzung beider Aollgruppen in ein großes Verkehrsgebiet herbei zuführen. Leider liegt dieser Aeitpunct noch etwas fern, und da ohnehin noch manche Erfahrungen inzwischen zu sammeln sind, so sieht auch hierbei die Deputation von irgendwelchen Anträgen ab, da sie erwartet, daß die hohe StaatSregierung, wenn eS sich um eingreifende Veränderungen handeln könnte, zu einer Zeit, wo die Stände nicht versammelt sein sollten, Anträge und Wünsche in dieser wichtigen Angelegenheit von den landwirthschaftlichen, commerziellen und industriellen Vereinen Sachsen-, wie sie eS bisher gethan, einholen wird." Städtisches. Leipzig, den 22. Novbr. Bei dem Brandunglücke, welches wir in den Frühstunden des heutigen Tage- hatten und welche« — trotzdem, daß wieder vielfach über Dieses und Jenes geklagt, raison- nirt und getadelt werden wird — mit Gottes Hülfe abermals im Resultat gut abgelaufen ist, obwohl die Gefahr nicht gering war, hat sich aufs Neue klar und deutlich herausgestellt, daß eS von großem Nutzen sein wird, wenn wir endlich im Brühl für diesen, für die Ritter- und für die Nicolaistraße eine möglichst breite Fahrstraße von außen herein haben werden; denn das Eingangs- Loch, welches im Georgenhause gelassen ist, kann nicht gezählt werden. Vom Halle'schen bis zum Grimma'schen Thore ist die Stadt verschlossen, und gerade am Haupthandelsplatze de« Brühls. Die Marienvorstadt, so wie der ganze neue Anbau, der von der Stadt Rom aus oder von den Eisenbahnhöfen den nächsten, bequemsten und rücksichtlich der plötzlich eintretenden Unglückssälle den wirk samsten Eingang in die Stadt beim oder neben dem Georgenhause haben würde, ist von der Stadt nach diesem Theile zu so gut wie abgeschnitten. ES hat sich also, kurz gesagt, heute früh im Gewirre des Feuerlärmes klar und bestimmt erwiesen, daß es nicht blos für den gewöhnlichen Verkehr, sondern auch und hauptsächlich bei Feuers gefahr nicht blos wünschenswerth, sondern höchst nöthig ist, daß wir im jetzigen Sacke des Brühls einen Ausgang nach den Bahn höfen haben. Das dürfte hinreichen, um Diejenigen, welche in die Sache hineinzureden haben, zu einem kurzen Entschlüsse zu bringen. Damit steht die Frage in genauer Verbindung: was soll mit dem großen Loche werden, das an der Stelle gegraben ist, wohin die neuen Fleischbänke kommen sollten? Die D. A. A. will in Nr. 272 wissen, daß der Rath bei den von ihm veranlaßten Bauplanen einer Fleischhalle beharre, das Stadtverordneten-Collegium hingegen der Anlage von Fleisch hallen in dortiger Gegend ein- für allemal entgegen sei, und daß die Vereinigung über diesen streitigen Punct natürlich einen Aufenthalt verursache. Die Gegner der Fleischhallen am bezeichnten Puncte sollen den früher wiederholt in d. Bl. ausgestellten Plan festhalten, wonach die Stadtfleischer in den Gewölben de< Gewandhauses und die Landfleischer in denen des Kornmagazins unterzubringen wären. Auch ein ganz neuer Plan sei aufgetaucht, der nämlich: den Landfleischern in gemauerten Räumen auf dem Plauenschen Platze ihre Verkaufsstände anzuweisen. Dem sei nun Allem, wie ihm wolle, so viel ist gewiß, daß eS endlich Zeit wird, einen bestimmten Entschluß zu fassen, denn eS gehen tagtäglich viele Zinsen an dem Capitale verloren, welche- bereitS verwendet worden ist; eS gehen aber auch die Nutzungen verloren, welche aus dem fertigen Gebäude genommen werden könnten. Kan« auch, nachdem die gute Bauzeit vergeblich ver strichen, der Bau im Winter nicht wesentlich gefördert werden, so wird eS doch zur Beruhigung der Bürgerschaft dienen, wenn
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