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Sächsische Volkszeitung : 07.11.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191211074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19121107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19121107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-11
- Tag1912-11-07
- Monat1912-11
- Jahr1912
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.11.1912
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«1. gegen d , . .die fitz heuchlerisch al» die idertretextn de» volle» seit, und doch schließlich mit der Reaktion geht'. Der sozialdemokratische Kandidat Dawell streifte auch die persön liche KamPseSwetse der Freisinnigen und sagte: Da» Ber liner Tageblatt schrieb: .Hören Mo aus, Herr Düwell, sorist wird de« Wählern übel.' Daraus könnte ich ant worten r^-.Da» Blatt de» Hertn Masse steckt jetzt schon in Gofle^ . Da» Berliner Tageblatt revanchiert sich seinerseits nrü» erinnert daran, wie Herr Düwell bei dem großen Berg- Arbeiterftreik im Jahre 1898 al» Vertreter der ultraradt- kalen LÄPziger LollSzeitung entgegen den Vorschlägen der sozialdemokratischen Führer Hus und Aachs« mit Mer kleinen Hrärchosozialistischen Gruppe gegen die Wiederauf- 'nahme der Arbeit gewirkt habe, so daß die Bergarbeiter zeitung Hüwell der Doppelzüngigkeit bezichtigt und ihn be- schuldigt habe, .unanständig, unkollegial und ««Partei- genüsslich" gehandelt zu haben. ! , —- StaatSministrr Graf z« EnleuVurg ^ Am Diens tag früh ist in seiner Berliner Wohnung StaatSmtnister jD». Gras Botho zu Eulenburg im Alter von 61 Jahren an Herzschwäche gestorben. Mit ihm ist ein Mann au» dem Lichen geschieden, der Jahrzehnte lang im Politischen Leben de» preußischen Staate» eine wichtige Rolle gespielt hat. Bon 1878 bi» 1681 war er Minister de» Innern ,und nach elfjähriger Wirksamkeit al» Oberprästdent in Hessen-Nassau wurde er 1893 an Stelle der. Grafen Caprivi zum preußischen Ministerpräsidenten ernannt. Ein Zusammenarbeiten zwischen ihm und dem zum Reichskanzler ernannten Grafen Caprivi war jedoch nicht möglich und im Oktober 1894 dankten sowohl Caprivi als auch Eulenvurg ad. Mit SulenburgS Namen ist dis Erinnerung an daS Sozialistengesetz unlöslich verknüpft. 8 Jahre später trat ras Suleuburg ins Herrenhaus ein, dem er bi» zu seinem ode angehörte. - ' - ^ Wieder Mo größere Steuerhinterziehung. Der kyerse Inhaber -ine» Berliner Bankgeschäfte» wurde wegen Steuerhinterziehung, die durch zufällige Einficht älterer iGefchäftSbüH» durch die Steuerbehörde entdeckt wurde, zu 43 000 Mark Geldstrafe borurteitt. — (Auch diesmal also ketuAararierk) . - dem Auslande Graf verchtold über die auSwSrtige Lage. D« Minister de» Äeußeren. Graf Berchtold, eröärte im Aus schuß für äußere Delegation, daß die Lago aus dem Balkan sich sehr ernst gestattet habe. Der bisherige verlaus des KttegeS^at den Balkanstaaten Erfolg gebracht, Erfolge, !untei:^d.oren Stnfiuß die Battanstaaten ihr selbstgewählte» Programm wesentlich verrückt haben. Gegenwärtig sind die Aspirationen der Verbündeten sehr weitgehender Natur Ud .Mjt dÄn Prinzip der Integrität der Türkei nicht Mehr MreWLr.' Für unsere Polttik, die von keiner ExPanftönS- tendenz beeinflußt wird, kann nur dis Sorge maßgebend seim die Erhaltung de» Frieden» mit der obersten «n» auf gelegten Pflicht zu vereinigen, die Interessen der Monarchie vor jeder^Esnbuße zu schützen. Wir haben durch unsere Mherigtz'^ Haftung gogenüb«7deA MiegSoreignifie eine Zurückhaltung und Mäßigung bewiesen, die allerorts ge würdigt wordm ist. Wir gedenken auch weiterhin auf diesem Wege zu verharren, im Bewußtsein der un- tnne wohnenden Kraft.^ die die volle Sicherheit gewährt, daß wir unserer Stimme ^Geltung verschaffen können. Ich zweifle nicht daran/ daß'diöS uNS möglich fein wird, ohne mit den be- rechtigten Ansprüchen anderer in Widerstreit zu geraten. Wir find bereit, der durch die Kriege der Ballanländer gestzaffmön neuen Situation in weitgehend« Weise Rech- nung zu HägeN und diese Grundlage zu einem dauernde« freundschaftlichen Einvernehmen mit Serbien zu benutzen. Andererseits höben wir auch da» Recht, daß die legitimen Jntereffch der Monarchie durch eine Neuregelung d« Dinge keinen Schaden erleiden. ' ' >' ! r b Die «ugerische Dele-Mi-n hielt ihre Eröffnung»- fitzung ab und wählte zum Präfidenten den Grasen August Ztchy, der eine mit begeisterten Sljenrusen auf den König aufgenommene Eröffnungsrede hiett. Die Sitzung verlief ruhig. Da, die Eingänge des Parlaments durch Gendarmerie besetzt waren, hatte die Opposition beschlossen, auf die ihr zur Verfügung gestellten Galerlesttze zu verzichten und der Sitzung volllömmen fern zu bleiben. Die Opposition wird ferner ein Manifest an die Nation richten, worin sie gegen 'die Ungesetzlichkeit der Delegation protestiert. Kr«Srelch . — Sine neue Beraubung der französischen Kirche ln Aussicht. Durch ein Dekret der französischen Regierung wird die staatliche Klassifikation der in den Kirchen befind lichen Kunsttverke angeordnet. Mit dieser Entschließung wird die früher wegen Erregung der Bevölkerung unter lassene Jnventurausrrahme der französischen Kirchen wieder ausgenommen. Diesmal erfolgte sie-ober auf schriftlichem Wöge. In dem neuen Dekrete heißt es aber auch, daß bei Ungenügender Sicherheit die kirchlichen Kunstwerke in die öffentlichen Sammlungen oder Gebäude abzüführen sind. ^Dieser Punkt bedeutet nichts anderes als eine neuerliche Beraubung der katholischen Kirchen. Gibt eS doch für die Negierung nichts leichteres, al- einen Grund für die unge nügende Beschulung dieses oder jenes kirchlichen Kunst werkes herauszufinden. Daß es dann um so eher einer Be- xaubzing zum Opfer fällt, haben ja die verschiedenen Bilder- dtedstähle bewiesen. Dies scheint aber die Negierung eben- lso wenig zu bekümmern, wie die Tatsache, daß ihr Vorgehen seine Verletzung deS LrenrmngSgesetzeS bedeutet, ! - ^77 Die kaiserliche tzamlie »»« «»ßdmd imtz tze^ Hettitze NlkeftrÄ v-u BM.<JnBariist dieser Lage die Hosdame'ber Kais«in^von «ichland aqgekommen. ' ""' ' Har vün der 2 ' Ja»« hat bekanntlich Ms Modem« europäische Erziehung genossen. Kais« goschlhito ist der erste Kais« von Japan, der nur Ms Frau hat. Die neu« Konstitution gestattet di« Viel weiberei nicht mehr. Die Christen finden in ihm Men wohlwollenden Herrschen Boi sein« Thronbesteigung hat er dem Papste versichert, daß er den Katholiken in seinem Reiche vollen Schutz angedeihen lassen wolle. Airs Stadt uud Land T" Dresden, den S. November 1012 * Die Zwischrndeputatiou für die Steuergrsetzeutwürfe hiett heute wieder eine Dauersitzung ab. SS wurden die noch ausstehenden Regierungserklärungen zu den Anfragen zum Echulsteuergesetz entgegengenommen. Dann erfolgte die Abstimmung über die Bestimmungen des Kirchen- und Schulsteuergesetzes und die dazu gestellten AbLnderungS- anträge. Von den Abstimmungen sind folgende hervorzu heben: Die Bestimmungen, nach denen die Kirchen- und Schulgemeinden Besttzwechselabgabe und Grundsteuer er- heben müssen, werden gegen 1 Stimme angenommen. Die Bestimmungen, nach denen natürliche Personen, die dem Bekenntnis der Kirchgemeinde nicht angehörcn, weder Be sitzwechselabgabe noch Grundsteuer an die Kirchgemeinde zahlen sollen, werden mit 11 konservativen und national- liberalen gegen 7 wildliberale, fortschrittliche und sozial demokratische Stimmen abgelehnt. ES lagen zu den 88 7 und 13 noch zwei Anträge von nationalliberaler Seite vor, über die jedoch nicht abgestimmt wurde; cs soll abgewartet werden, welche Vorschläge die Regierung machen wird, um die durch die Ablehnung der Bestimmungen in 8 7 Io. und 19 Id auszufüllen. Hinsichtlich der kirchlichen Einkommen-- steuer wird die Befreiung der Andersgläubigen einstimmig angenommen. Der Antrag, diese Befreiung auch auf alle juristischen Personen auszudehnen, wird gegen 6 sozialdemo kratische und freisinnige Stimmen abgelehnt. Einstimmig angenommen wird eine Bestimmung, daß diejenigen juristi schen Personen und Personenvereine, die unmittelbar den Zwecken de» Bekenntnisses Andersgläubiger dienen oder, was Personenvereine betrifft, die sich satzungsgemäß nur aus Mitgliedern eines anderen Bekenntnisses zusammensetzen und die Unterstützung des anderen Bekenntnisses bezwecken, von kirchlichen ^Steuern einschließlich Besttzwechselabgabe und Grundsteuer befreit sein sollen. Die Begrenzung des durch Einkommensteuer aufzubringenden Bedarfes der Kirchen- und Schulgemeinden (8 10 des Entwurfs) wird gegen die fortschrittliche Stimme angenommen, jedoch wird die Grenze auf 85 Proz. des gesamten durch Steuer aus- -»bringenden Bedarfes festgesetzt, statt auf 80 Proz., wie e» die Regierungsvorlage vorsteht. —* Sächsischer Landeskulturrat. Der gestrigen zweiten Sitzung wohnten wiederum die in der ersten Sitzung an wesenden Regierungskommissäre bei. Ten Rückgang der Geburten- und Sterbeziffer behandelte Rittergutsbesitzer Dr. Becke r-Kötteritzsch. Reiner ging besonders auf die Veröffentlichungen über den Geburtenrückgang von Prof. Brentano-München und Prof. Oldenberg-Greisswald ein. Die wichtigste Ursache der bedauerlichen Erscheinung liege in der großstädtischen Entwicklung und deren Folgen auf körperlichem und geistigen! Gebiete. Die schnelle Ent wicklung zu einem städtereichen Industriestaats sei die Quelle unseres Verderbens, und nur diejenige Wirtschafts. Politik könne helfen, die diese Entwicklung zurückhält und verlangsamt. Unsere ländliche Kultur müsse erhalten wer den, sie sei die zukunftsreichste Grundlage unseres Volks tums. — Mit der Frage der Bekämpfung der Landflucht beschäftigte sich im Aufträge des Ständigen und des Dritten Sonderausschusses der Generalsekretär Dr. Schöne : Durch eine zweckmäßige Organisation deS NachiveiseS ländlicher Arbeiter können Erleichterungen.für die Landwirtschaft ge schaffen werden. Da aber an sich genügender Nachwuchs auf dem Lande vorhanden ist, so kommt es für die Land wirtschaft viel inehr darauf an, Arbeiter in genügender Zahl auf dem Lande festzuhalten, als bereits abgewandcrte wieder auf das Land zurückzuführen. Dieser Aufgabe sind leider die gemeinnützigen Arbeitsnachweise nicht in dem wünschenswerten Umfange gerecht geworden. Ihre ganze Einrichtung ist mehr auf die Interessen der Städte und der Industrie zugeschnitten, und sie fördern eher die Landflucht, als daß sie dieselbe bekämpfen, indem sie eS auch dem Land arbeiter erleichtern, eine Stellung in nichtlandwirtschastlichen Berufen zu finden. Es muß danach gestrebt werden, auf dem Dorfe wieder das Gefühl der Zusammengehörigkeit wachzurufen. Ein vorzügliches Mittel hierzu ist die Veran staltung von Gemeinde- und Familientagen. Nicht zu ver gessen ist die Einrichtung von Volksbibliotheken und die Beschaffung eines Gemeindehauses als Stützpunkt aller dieser Maßregeln. Es wird deshalb beantragt, „der Landes kulturrat wolle genehmigen, daß der von ihm eingerichtete Arbeitsnachweis sein« Tätigkeit in Zukunft auf die Ver mittlung inländischer Arbeitskräfte mit erstreckt, zu diesem Zwecke an geeigneten Orten auch unter Hinzuziehung von landwirtschaftlichen Arbeitnehmern eigene Nebenstellen er richtet und mit den gemeinnützigen ArbeitSnachlvcisen in engere Verbindung tritt; seine Zustimmung zur Bildung eines besonderen Ausschusses zur Förderung der Arbeiter angelegenheiten und für ländliche Wohlfahrts- und Hei matspflege erteilen, dem daS Recht eingeräumt wird, durch Zuwahl eine Erweiterung seiner Mitgliederzahl vorzu nehmen: für das Jahr 1913 zur Durchführung dieser Maß nahmen ein Berechnungsgeld von 6000 Mark bewilligen und die Regierung ersuchen, einen Betrag von gleicher Höhe zur Verfügung zu stellen; dm Ständigen Ausschuß beauf tragen, das Erforderliche In die Wege zu leiten." — Die Pflege der schulentlassenen Jugend behandelte Ritterguts- besitz« Dr. Becker- Kötteritzsch: Die Tätigkeit der sozial demokratischen Jugendbewegung ist sehr bedeutend. Die Stärkung -er Sozialdemokratie durch Gewinnung der Jugend muß verhindert werden, denn diese Stärkung be deutet zugleich eine Gefährdung unserer Wirtschaftspolitik. Wer die Jugend fesseln will, muß ihr ein, warmes Herz ent- gegenbringen. Deshalb kommt eS so sehr ans die leitenden PerjönHchkeftenan. Die Förderung^der Jugendpflege.soll det^HekK' TMgkest privater Vereine Überlassen bleiben. Wenn auch anzuerkennen ist, daß sich vielfach schon einsichts volle Männer auf dem Lande und in den Vororten der großen Städte bereit gefunden haben, sich der guten Sache zu widmen, so fehlt doch an vielen Orten noch das rechte Verständnis für die Wichtigkeit und die große Bedeutung der Bewegung. Deshalb schlägt der 1. Sonderausschuß dem Landeskulturrate folgenden Beschluß vor: „Ter Landes- kulturrat erblickt in den Bestrebungen, die Jugend, beson ders auch aus dem Lande, in vaterländischer, königstreuer Gesinnung zu erziehen und zu erhalten, sie weiter zu bilden und ihr Liebs zur Heimat einzuflößen, eine sehr wichtige Aufgabe; er fordert alle Landwirte auf, die bürgerliche Jugendpflege in diesem Sinne nach besten Kräften zu för dern und zu unterstützen." — Zur Frage der Fleischtcuernng sprach Geh. Oekonomierat Schubart - Euba. Ter Redner faßte seine persönlichen Ansichten über das Ergebnis seiner Arbeiten auf diesem Gebiete in folgendem Anträge zu- saminen: „Der Landeskulturrat steht voll auf dem Boden der Erklärung des deutschen Landwirtschaftsrates vom 22. Oktober d. I. und betont auch seinerseits, daß eine Auf hebung von 8 12 des Flcischbeschangesetzes zu den schwersten Schädigungen der heimischen Viehproduktion und zur Durchbrechung des den Konsumenten gewährten Schutzes vor minderwertigem oder gesundheitsschädlichem Fleisch führen müßte. Die sächsischen Landwirte haben die im Preußischen Abgeordnetenhause abgegebenen Erklärungen des Herrn Reichskanzlers und des preußischen Herrn Land wirtschaftsministers mit aufrichtigem Tanke vernommen und erhoffen, daß die königliche sächsische Staatsregierung in derselben energischen und ausgiebigen Weise für den Schutz der heimischen Landwirtschaft und Viehproduktion eintreten wird. Der Landeskulturrat erklärt sich bereit, Unternehmungen der Großstädte entweder zum regel mäßigen Bezug von Schlachtvieh zu mäßigen Durchschnitts preisen oder zur Aufzucht von Schweinen in städtischen Mastanstalten in weitestgehendem Maße zu unterstützen. — Weiter standen noch auf der Tagesordnung ein Referat des Geh. Hofrates Prof. Dr. Ki rch ner-Leipzig zum Erlaß eines Reichsmilchgesetzes und ein Referat des Oekonomie- rates Mayer- Frohburg über die Bekämpfung der wilden Kaninchen. Der Landeskulturrat erklärte sich mit Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse Sachsens bestimmt gegen eine Erhöhung des für den Fettgehalt geforderten Mindest« wertes von 2,7 Prozent. — Für die Kaninchcnplage lag ein Antrag vor, nach welchem den landwirtschaftlichen Ver einen daS Gesetz vom 26. Juni 1902 sowie die Verordnung vom 28. Mai 1912 durch die landwirtschaftlichen Kreis- vereine zur Kenntnis zu bringen sind. Schließlich beschäf tigte sich die Versammlung noch mit der anderweitigen Verwendung von Mitteln der Neiining-Stiftung, mit einer Abänderung von 8 21 der Gescl-äftsordnung, mit der Er ledigung verschiedener Voranschläge für 1913, sowie mit einigen Wahlen, wörauf die Versammlung geschlossen wurde. —* Wetterprognose der König!. Sächs. Lande S Wetterwarte zu Dresden für den 7. November: Nordost wind, zeitweise aufheiternd, starke Temperaturabnahme, kein erheb licher Niederschlag. AllgemeineWetterlage: Die Veränderung in der Ver teilung des Luftdruckes ist in den letzten Tagen sehr rasch erfolgt. An der Stelle, an der noch gestern ein Tief lagerte, breitet sich heute hoher Druck aus. Ein Druckmaximum zieht sich von Groß' brilannien in nordöstlicher Richtung bis hinauf nach Nordskandt- navicn. Dieser Rücken hohen Druckes trennt zwei Tiefdruckgebiete, von denen sich eins bei Island befindet, das andere vom Mittel- mcere bis nach Ungarn zieht. Der Ursprung des Windes, der Mitteldeutschland trifft, ist noch das Meer. Infolgedessen sind Niederschläge nicht ausgescklossen. Da sich aber augenblicklich bereits elne Nordostströmung bemerkbar macht, fallen die Nieder schläge meist als Schnee. —* Wasserstande der Moldau und Elbe: Budweis Pardubitz Brandeis Mcluil Leitmcritz Nussig Dresden 6. Novbr. 0 — 40 -i- 18 -i- b2 -i- 16 -s- 60 — 84 6. Novbr. -i- 2 — 40 -i-1S-i-66-l-24-s-48—88 —* Ihre König!. Hoheit Frau Prinzessin Mathilde in Begleitung der Hofdame Fräul. v. d. Decken besichtigte eingehend am Allerseelentage die beiden kathol. Friedhöfe. —* Der Schönburgsche Familientag fand heute in Dresden im Hotel Bellevue statt. Hierzu sind im ge nannten Hotel abgestiegen: Ihre Durchlauchten Fürst und Fürstin Otto Viktor von Schönburg-Waldenbi rg, Se. Durch- laucht Fürst AloyS von Schörrburg-Hartenstein, Ihre Durch lauchten Prinz und Prinzessin Heinrich von Schönburg. Waldenburg, Se. Durchlaucht Prinz Günther von Schönburg- Waldenburg, Se. Erlaucht Gras Joachim von Schönburg- Glauchau. —* Mustkaufführung. Im katholischen Teil der Garnisonltrche zu DreSden-Albertstadt findet Sonntag den 17. November nachmittags 4 Uhr die 11. kirchliche Mustk aufführung statt. Der Eintritt ist frei. —'Größere Störungen im Straßenbahuverkehr wurden gestern mittag und nachmittag vielfach wahrge nommen. Die Wagen der Straßenbahnen blieben oft ängere, oft kürzere Zeit auf der Strecke stehen, da der elektrische Strom plötzlich mehrfach wegblieb. Selbstver- stündlich entstanden hierdurch lebhafte Verkehrsstörungen und Verspätungen aller Art und die Droschken und Auto mobile waren mit einem Male außerordentlich begehrt. Die Störungen sollen aus Reparaturen in der Zentrale des Kraftwerkes zurückzuflchren sein. In den Abendstunden war eS gelungen, die Ursache der Störungen wieder zu heben. Pautze«, 6. November. (Vom Schwurgericht) wurde der 19 Jahre alte Fabrikarbeiter Max Otto Schöne auö WehrSdorf bei SchirgiSwalde wegen RaubmordvvrsucheS, begangen im Juli d. I. an der 76 jährigen Grünwarrir- Händlerin Johanna verehel. Bett« in WehrSdorf, -u zehn Jahren Zuchthau» und gehn Jahren Ehrenrechtsverlust ver urteilt. Schöne war schon zweimal wegen Diebstahls und Betrugs vorbestraft. ? -FalkeustM, 6. November. (Starker Schneefall) Im Erzgebirge und Vogtland herrschen seit 8 Lagen un unterbrochen äußerst starke Schneestänne. Der Schnee liegt bereits üb« Men halb« Met« hoch. D« Wagen Iperkehr ist überall chuH SchAften «setzt. Geyer, 8. Noyftnver. (Hoher Schnee.) Jrftolge de, ohen Gchneeverhäftniffe und infolge desMchtettchekffenr Won vor zehnlHgHsn VPHjtcrr Schnst-köpf« HHHeute
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