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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185412055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18541205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18541205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-12
- Tag1854-12-05
- Monat1854-12
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1854
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 3SS. Dlenftag den 5. December. 1854. Beka nntmachung. Der an dem ehemaligen Frankfurter Thore gelegene Trockenplatz nebst den darauf befindlichen Gebäuden soll von Johannis künftigen Jahres an auf drei oder nach Befinden mehrere Jahre unter Vorbehalt der Auswabl unter den Lici- tanten und jeder anderen Verfügung an den Meistbietenden verpachtet werden. ^ " "n r'"' Pachtlustige haben sich daher ^ ^ den Lv. December d. I. Vormittags um II Uhr auf hiesigem Rathhause bei der Rathsstube zu melden und ihre Gebote zu thun, sodann aber weiterer Resolution sich zu gewärtigen. Leipzig, den 17. November 1854. DeS Raths der Stadt Leipzig Firranzdepntativn. V er Hauralh. (Entgegnung.) In Nr. 332 d. Bl. hat Jemand dadurch, daß er eine in Rr. 328 unter der Chiffre —2V— gemachte Mittheilung auf eine höchst ungeschickte Art angreift, einen Streit angeregt, welcher elne nähere Beleuchtung verdimt. Wmn Denklehre und historische Treue, wenn Gerechtigkeit und Wohlwollen schon am 1. Mai und 21. August 1543 und schon vor dem Jahre 1392 als Waffen anerkannt waren, mit denen man dem Gegner aus dem Feide des literarischen Kampfplatzes entgegen treten muß, so fei es — weil —20— in Nr. 328 wahrscheinlich aus guten Gründen schweigt — einem Dritten, bei der Sache ganz Unbetheiligten erlaubt, den hingeworfenen Fehde handschuh aufzuheden und für —20— in die Schranken zu treten, und zwar deshalb, weil das von ihm Gesagte von zu allgemeinem Interesse ist, als daß es nicht im Tageblatte weiter besprochen zu werden verdiente. Nennen wlr den Aussteller des Bauprojektes in Nr.328 —X — dessen Gegner in Nr. 332 —X.—, ich heiße — 2 — Herr X. hat offenbar elne gute Absicht verfolgt, während Herr X. mit einer ziemlichen Gereiztheit — ich will nicht sagen Bosheit — Alle- untereinander wirft wie Kraut und Rüben, in einer höchst unziemlichen Weise seinen Satz mit Ausdrücken wie „Noch" und „Schmach" zu beweisen sucht und sich dabei nicht scheut, der Wahrheit »u nahe zu treten. DaS aber gerade beweist, daß ein wunder Fleck getroffen worden ist. Den Fleischmarkt auf dem Ricolaikirchhose eine „Schmach" zu nennen, ist eben so un- klua, als die offenen Bauplätze am Parke „Loch" zu nennen, weicher letztere Vorwurf auch Herrn X. trifft. — Hätten wir Lust, könnten wlr daher genommen Herrn X., ganz so wie er dm X. „Baurath" nennt, auch mit einem Titel versehen; wir thun e- aber nicht, um nicht so wie Herr X. in'S Persönliche und in'- Schimpfen zu gerathen. Herr X. spricht von der Nieolalschule, die er an einen zweck mäßigem Platz bringen möchte. Und in der That, wir glauben nicht zu viel zu sagen, wenn wir behaupten und dabei da aller Berheiligten in Anspruch nehmen, daß da- jetzige ^ schulgebäude str Schulzwecke Nichts weniger als geeignet ist. Ä ich mit der Wohlfahrtspolizei, wie sie in den Bildungsstätten un serer Jugend gehandhabt werden Muß, beauftragt wäre, so würde ich dieses Hau- für Schulzwecke schon au- Gesundheitsrücksichten für ganz unpassend erklären. ES sollte mich sehr wundem, wenn dessen nachtheiliger Eknsiuß wegen der währmd de- Sommer- im ganzen Hause verbreiteten verdorbenen Luft und de- damit verbundene« Übeln Geruchs , so wie wegen der während deS Winter- herrschen den Dunkelheit an dem Gesundheitszustände der Schüler und der ubrrgen Hausbewohner sich nicht statistisch Nachweisen ließe. Da chen (der, nebenbei bemerkt, ein guter Katholik war und sicher mit der protestantischen Verwendung seiner Stiftung sehr unzufrieden sein durfte) wie auch zur Zeit de- großen Kurfürsten Moritz schwer lich so zu Tage gelegen haben, als jetzt. Die fraglichen Uebelstände sind vielmehr so gewachsen, die Schmach deS Fleischmarktes, des Wochenmarktes, des Meßtrubels sind dieser Schule so nahe gerückt, die Fenster der Lehrzimmer in dem alten Gebäude so klein und im Erdgeschoß noch dazu mit eisernem Gitter verbarrikadirt, die gegen überstetzende Mauer der St. Nicolaikirche ist so finster, daß ich Anstand nehmen würde, meine Augen zu vier- bis fünfstündigem täglichen Lernen oder Lehren daran zu setzen. Meiner Meinung nach würde daher die Verlegung des gar sehr alternden Nicolaischul gebäudes an einen freieren und gesünderen Ort, z. B. an den schönen Bauplatz neben dem Gottesacker an der Dresdner Straße (nicht auf die andere Seite neben das Armenhaus oder an dessen Stelle, wie in Nr. 328 vorgeschlagen ist) ein großer Segen sür die Schüler und deren Aeltern sein. Auch würde die Commun nicht lange nach Besitztiteln zu suchen brauchen, trotz der in Nr. 332 aufge führten FundationSurkunden, Rittergüter u. s. w., um das Recht zu Verlegung dieser Schule an einen geeignetem Platz nachzuwei sen. Gehört doch die Hälfte des Schulgebäudes, das Eckhaus an der Nicolaistraße, von der Commun angekauft, erst etwa seit dreißig Jahren seiner gegenwärtigen Bestimmung an — und darf man von der anerkannten treuen Fürsorge des Stadtraths so wie der höheren geistlichen Behörden mit Recht erwarten, daß ihnen das Wohl unserer Jugend mehr am Herzen liegt, als dem Herrn X. Ferner war die sogenannte „ unverlegbare" Nicolai- Parochialschule, Herr X., ursprünglich ein» bloße Bürgerschule; da- Gymnasium, wie eS jetzt besteht, hat sich erst später herauS- gebildet und zwar ganz gegen dm ersten FundationSzweck. Da Sie weiter eine Baurechnung fordern, werde ich Ihnen o . - ld!pc weise Nachweisen werde, so schlage ich vor, daß da- Schulgeld für die ärmeren Schüler von 12—18 Thlr., wie an der Kreuzschule in
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