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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185807172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-07
- Tag1858-07-17
- Monat1858-07
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1858
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Amtsblatt des Abmgl. Bezirksgerichts mb des Raths der Stadt Leipzig. ^ 198. Sonnabend dm 17. Juli. 1858. Noch ein Jubiläum. Pros. Moscheles' erstes Concert datirt Heuer just50 Jahre zurück. Wir lesen nämlich in der „Ostdeutschen Post" vom 14. d. M. sPrager Festbriefe von L. A. Aellner, IV.^ von der Festtafel, mit der als Nachfeier Sonnabend den 10. d. das Prager Musikfest schloß. In der uns von vr. Aellner gegebenen Schil derung derselben heißt es u. A. —: „Einige interessante Zwischen fälle erhöhten den Reiz der Festtafel, welche — in Parenthese ge sagt — zuletzt in einem wahren Meer von Champagner schwamm. MoscheleS erzählte, daß er mit der Gründung des Conser- vatoriums zugleich das Fest seiner 50jährigen Virtuosen laufbahn feiere, indem er als 12 jähriger Knabe im Jahre 1808 zu Prag sein erstes Concert gab; er zeigte die gedruckte Annonce desselben vor; desgleichen ein Aeugniß AlbrechtbergerS, in welchem Dieier attestirt, daß „„Ignaz Moscheles so gut bewandert sei im Clavierspiele und in der Musik, daß er sich sein Brod erwerben könne." " verfügt hatte. Er wurde daher der widerrechtlichen Aneignung für überfuhrt erachtet und zu Arbeitshaus in der Dauer von 1 Jahr und 4 Monaten verurtheilt. Den Vorsitz bei der Verhandlung führte Herr Gerichtsrath Klemm I., die Staatsanwaltschaft war durch Herrn Staatsanwalt Gebert vertreten und als Bertheidiger fungirte Herr Adv. Schrey. GeffentUche Kerichtsfltzrmg. , In der am 14. d. M. Nachmittags abgehaltenen öffentlichen Sitzung des Bezirksgerichts wurde eine Untersuchung wider den Handelsmann Herrmann Hirschfeld aus Liegnitz verhandelt. Am 25. v. M. kaufte sich ein Fremder bei einem hiesigen Mützenhändler eine Mütze, legte bei der Bezahlung sein Porte monnaie, in dem sich über 50Thlr., darunter namentlich mehrere Dollar- und Awanzigftankenstücken befanden, auf den Verkaufs tisch und vergaß beim Fortgehen, dasselbe wieder an sich zu neh men. Sofort, nachdem er es vermißte, kehrte er zwar an den Verkaufsstand zurück, allein das Portemonnaie mit dem Gelde war verschwunden. Es lenkte sich der Verdacht, selbige- an sich genommen zu haben, sofort auf einen fremden jungm Mann, der gleichzeitig eine Mütze bei jenem Mützenhändler gekauft hatte. Nachdem der Eigenthümer ohne Verzug bei der Polizei unter Be schreibung jenes jungen Mannes von dem erlittenen Verluste An zeige gemacht hatte, gelang es auch noch an demselben Tage, in der Person des Angeklagten jenen Mann zu ermitteln und seiner in einer hiesigen Wirthschast habhaft zu werden. Anfänglich wollte er von dem Portemonnaie nichts wissen; als man aber verschiedene von dm vermißten Geldstücken, namentlich aber auch ein im Portemonnaie befindlich gewesene- Medaillon bei ihm vorfand, rüimte er ein, dasselbe in der Absicht der An eignung von dem Berkausttisch genommm zu habm. Diese- Augeständniß wurde von ihm in der abgehaltenen Haupt verhandlung widerrufen; er trat mit der Behauotung vor, daß er das Portemonnaie für das seinige gehalten haoe und nach Ent deckung de- JrrthumS bemüht gewesen sei, dm Eigenthümer auf- zufindm, um es ihm zurückzugebm. Es stellte sich jedoch diese Behauptung als ein lower Versuch dar, die verdiente Strafe von sich abzuwendm und er konnte damit keinen Anspruch auf Glaubwürdig keit machen. Denn es stand ihr nicht allein da- erwähnte, auch bei dm gerichlttchm Borerörterungm wiederholte Geständniß ent gegen, sondern auch der «eitere Umstand, daß Hirschfeld da- Porte monnaie nach Herausnahme seine- Inhalte- bei Seite geschafft und über einm Theil de- darin befindlich gewesenen Gelde- bereits Leipzig, den 16. Juli. Gestern wurde dmen, welche sich für Rechnen nicht blos, sondern auch für starke Gedächtnißleistun- en interessiren, etwas Seltenes geboten. Der kleine achtjährige Ellenbogen aus Ungarn gab im Schützenhause Abend- 8 Uhr eine Vorstellung. Man durfte natürlich nicht mit der Er wartung hingehm, einm Dase in seinen für ein schwächeres Rechengenie wirklich fürchterlichen Operationen zu hören, eS war eben ein Kind von 8 Jahren, welche- von seiner staunenswerthen Gedächtnißkrast und Gewandtheit beim Lösm einer einmal richtig verstandenen Aufgabe Beweise ablegte. Der kleine Ellenbogen mul- tiplicirte unter Anderem zwei 4zisftrige Zahlen mit einander und sagte nach Verlauf von nicht ganz 10 Minuten da- richtige Facit, wäches Ozkfferig war und durchaus nicht au- einer runden Zahl bestand. Und nicht bloS die Richtigkeit seines Rechnens war es, was einem jeden der zahlreichen Anwesenden Zeichen des Beifalls entlockte, man war auch erfreut über die klare und geläufige Aus einandersetzung seiner Operationen. Die Aufgabe brauchte dem Kleinen, wmn sie ihm leicht ver ständlich war, was bei einigm Exempeln, die dem kaufmännischen Rechnen entnommen warm, nicht im Augenblick der Fall sein konnte, nur mündlich gegeben zu werden und derselbe begann augenblicklich seine geistigen Turnübungen, um schließlich ein rich tige- Facit zu Tage zu fördern. Anstrengend aber ist die Sache und es wünscht sich wohl Keiner der Anwesenden während der verhältnismäßig langen Zeit an der Stelle des kleinen Rechners m sein, der noch ohnehin durch die in dm hohem Regionm des Zimmers drückende Hitze bei seiner anstrengenden Arbeit gestern Abend nicht wenig gestört wurde. Refermt dieses hat vop» Hören sagen, daß der Vater des Knaben nur so lange die Gedächtnis- starke und Gedächtnißgewandtheit seine- Sohnes »eigen wird, bi- derselbe da- Nöthige erworben hat, um auf eine passende Bildungs- anstalt gebracht werden zu könnm. Es ist zu wünschen, daß dieser Zeitpunkt bei dem ohnehin schwächlichen Rörperbaue de- Kleinen durch eine lebhafte Theilnahme des Publicum- recht bald herbei geführt werde! — r — Leipzig, am 16. Juli. Gestern Nachmittag gegm 3 Uhr stürzte der siebenjährige Sohn des hiesigen Schänkwirchs T. in der Nähe von Pfaffmtzorf in dm PleißeÄluß, wurde aber durch die Entschlossenheit de- hinzugeeilten hiesigen Bürger- und Seiler- meister- Svange vo« Tode de- Ertrinken- errettet. Kurze Zeit nachher ereignete sich ein ähnlicher Fall an der Rosenthalbrücke, wo der Sjährige Sohn de- Hutmachergesellen A. von einer Schöpfe in dm angeschwollmm Elsterfiuß gefallen war und durch die zu seiner Rettung herbeigeeilten Schuhmachergesellm Vogel und Rietschel glücklich wieder an- Land gebracht wurde.
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