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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185808144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-08
- Tag1858-08-14
- Monat1858-08
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1858
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S73S für die Bewerberinnen um Rmten, welche noch keine erhalten konnten. Bald darauf kamen von unbekannter Hand IVO 1^» für denselben Zweck; später erfuhr man, daß es Thackeray war, der auch in seinem Testamente dem Verein eine bedeutende Summe auSsetzte. Die achtzehnte Rente wurde 1845 vom Bischof von Durham gestiftet, der 501,8. anbot, wenn sich die übrigen 1501,8. dazu fänden. In 15 Tagen waren sie gezeichnet. In einem der ersten Berichte ist mitgetheilt, daß der Ausschuß Nachricht erhielt, daß eine junge Gouvernante todtkrank und ohne alle Pflege in Cheltenham darniederliege. Es wurde sofort vom Verein die nöthige Vorkehrung getroffen und ein Mitglied desselben übernahm die Pflege. Eine Lehrerin, die eine Stelle mit nur 40 I,«. auf dem Lande er halten hatte, erbot sich, eine kranke Genossin bei sich aufzunehmen, und der Verein sandte eine hin, die bis zu ihrer Herstellung dort blieb. Zahlreiche ähnliche Beispiele liegen dem Verein vor. Fragt eS sich nun, wie der Noch so vieler gebildeter Frauen abzuhelfen sei, so bieten sich zunächst eine Menge von Beschäftigungsarten, wovon die Frauen theilS gesetzlich, theilS durch die Sitte ausge schlossen sind. Warum sollte eine Frau z. B. nicht eben so gut wie ein Mann die Stelle eines gewöhnlichen Postbeamten, eines Cassirers, Magazinverwalters rc. versehen können, da besondere Der- standeSkräfte und körperliche Kraft dazu nicht erforderlich sind! Es ist eines der Hauptverdienste der zur Verbesserung der Lage der Frauen in England bestehenden Vereine, daß sie diese Frage beständig anregen und den Frauen immer mehr Erwerbsarten zu wenden. Die schönen Künste, die Musik, die Literatur beschäf tigen bereits eine große Anzahl von Frauen, selbst die Leitartikel der englischen Zeitungen werden vielfach von Frauen geschrieben. Eines der ältesten und besten Wochenblätter wird zu zwei Drittel von Frauen geschrieben und im britischen Museum bilden dieselben einen großen Theil der Besucher, welche die Bibliothek benutzen. sehen, das den Auten Eindruck beeinträchtigen mußte. — Eine geistig belebte, höchst komische und im Gesänge treffliche Leistung war die des Herrn Lück als Dulcamara. Auch diesmal müssen wir eS als einen großen Vorzug dieses für das Fach des Baß buffo ganz besonders glücklich begabten Sängers hervorheben, daß er seinen Gesang zu Gunsten eines komischen EffectS niemals carrikirt, daß sein Vortrag stets ein correcter bleibt und sich in den Grenzen deS musikalisch Schönen hält. — Recht brav war Herr Krön als Nemorino; vor Allem gelangen ihm die Num mern mit getragenem Gesang, bei deren Vortrage der Sänger Wärme deS Gefühls und Verständniß zeigte. Sehr anerkennens- werth ist der Fleiß, den Herr Krön auf das Spiel verwendet; er hat bereit- in letzter Zeit verschiedentlich Beweise für dieses nicht ohne Erfolg gebliebene Streben geliefert ; besonders gelingt es ihm, die einzelnen komischen Momente in seinen Rollen zur Geltung zu bringep. — Die Partie des Belcore fand in Hrn. Bertram einen tüchtigen Sänger und sehr gewandten und feinen Darsteller. — Die nur kleine Partie der Gianetta gab Fräulein Ienke im Gesang und Spiel sehr hübsch wieder. F. Gleich. Stadttheater. Bei der Aufführung von Donizetti's „LiebeStrank" am 12. August waren sämmtliche Partien dieser Oper neu be setzt. Die Vorstellung war demnach fast als eine erste zu betrach ten, wir dürfen es deshalb auch nicht allzuhoch in Rechnung bringen, daß sie unseren hiesigen Opernaufführungen der letzten Zeit nachstand und überhaupt nicht ganz den Anforderungen ent sprach, die wir gegenwärtig in dieser Beziehung zu stellen berech tigt sind. Es gilt das jedoch weniger von den einzelnen Leistungen der Sänger, als von deren und des übrigen betheiligten Persona Zusammenwirken. Bei gemeinschaftlichen Kunstproducrionen und vorzugsweise bei den so sehr von Zufälligkeiten abhängigen Theater vorstellungen geschieht es leichter noch als bei anderen Dingen, daß zuweilen ein ganz besonderer Unstern von Anfang an über dem Ganzen waltet, daß einem Versehen oder Unglück noch viele andere größere oder kleinere Unfälle folgen, trotz des eifrigsten Be mühens dergleichen zu vermeiden. Dieses zeitweilige Mißgeschick kommt allenthalben und selbst an^den größten Bühnen vor, bei anderen Theatern sogar weit öfter als bei uns, da — wie das überall sein sollte — von der Oberleitung unserer Bühne das gute Ensemble als Ehrenpunct bettachtet und daher vorzugsweise darauf gehalten wird. Ein solche- Schicksal hatte die diesmalige Vor stellung der reizenden komischen Oper Donizetti's, deren En semble auf'der Bühne wie im Orchester noch sehr die erforderliche und bei uns gewohnte Glätte und Präcision fehlte. Unser neue- die nächste Wiederholung der Oper wird ohne allen Zweifel frei von dergleichen Uebelständen sein. — In den Einzelnleistunaen ward, wie schon obm angedeutet, des Guten mancherlei geleistet. Fräulein von Ehrenberg (Adina) war ganz besonder- gut bei Stimme und führte bei nnem seinm und äußerst anmuthigen Spiel auch im Gesänge ihre Partie (namentlich die bedeutenderen Solonummern) mit großer Stimmgewandtheit, Geschmack und Verständniß durch. Nur beim Vorträge deS eingeleaten Walzer- von Beriot, dm die Sängerin übrigen- mit viel Bravour auS- führte, begegnete ihr gegm dm Schluß de- Musikstück- ein Ver- Äuf weg und Straße. Der Bettelbrunnen. Allerbilligste der Schänken, kleines Häuslein mit dem Brunnen, bist du Jedem, der da dürstet, bist du für den Wafferfteund! Denn für einen halben Groschen macht die Wirthin Compli- mente, dankt auch schon für einen Dreier, ist zufrieden mit dem Pfennig. Wirthin, gute Wasserwirthin, bist zwar schon sehr alterthüm- lich, aber freundlich mit den Gästen, freundlich selbst, wenn sie nicht zahlen, wie's geschehen mag mitunter, da hier Alles nach Belieben. Deine freie luft'ge Schänke ist nicht arm an Poesieen; träu merische Arabesken ranken leicht sich durch die Sinne, wenn man Deinem Tagwerk zusieht, und läßt auch Dein Wasser nüchtern, da eS Malz nicht hat und Hopsen, fehlt ihm dennoch Kraft und Geist nicht, wenn man es mit Geist nur trinket, und in Deine Wirtschaft einblickt mit dem richtigen Verständniß. Wie Du spülst, wie Du sie schüttelst, daß sie rein sind. Deine Gläser, für die blanken, jungen Strahlen, die Du hebst mit alten Händen au- de-Brunnens stiller Tiefe! Und Du ahnst nicht, wie man aufpaßt, wie man Dich so gern bettachtet, wenn der Strahl melodisch einrauscht in das silberreine Krüglein, und Du lächelnd es dann darreichst mit dem silberreinen Wasser. Hübsches Bild, so man's versteht nur! Tanzmusik nicht und Concerte, Wurstschmaus nicht und frischen Kuchen, oder was man sonst mag preisen Tag für Tag im Tageblatte, — brauchst Du, gute Wasserwirthin! Und doch kommen Deine Gaste! brauchst auch nicht erst laut zu rühmen, daß bei Dir daS allerbeste, — Dein Getränk ist längst bekannt ja, hast nicht Concurrenz zu fürchten, da es einzig seiner Art ist! Wasserwirthin in dem HäuSlein, mag man bauen, um zu brauen, große Häuser, tiefe Keller, Wald- und Feld- und andre Schlößchen, — Dich berührt's nicht, Du stehst sicher! Mag man Gose oder Bayrisch, Lager in viel hundert Sorten, lichtes oder braunes trinken, — Dich berührt's nicht, Du stehst sicher! Nicht getroffen kannst Du werden von dem bösen Actienwetter, das da ist wie im April stet-, — nicht vom Sturme einer Krisis! Stehst mit Deinem Brunnenhäusel wie ein Fels im Meer des Biere-, hältst sie auS, die wild'ste Brandung, — und hast noch den großen Vortheil: Dein Getränk wird niemals sauer, Deine Kunden schimpfen nicht! —n. Leipziger Krankenkasse. Luni. Neu aufgmommme Mitglieder 90 überhaupt Mitglied« vorhanden 2760 Ausgabe für Krankengeld und Verwaltung 401 Thlr.
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