VORSPIEL Die Scheune in Salhof. Ein großes Gebäude mit viereckigen Stützen und darauf hölzerne Spitzbogen. Der Raum ganz leer, bis auf den Hintergrund des rechten Flügels, der noch mit Stroh angefüllt ist; Strohhalme auf der Erde, der Boden zer stampft. Im Hintergrund ein großes, zweiflügeliges, in die dicke Mauer eingefügtes Tor mit umständlichen Riegeln und Schlössern. Auf den beiden Flügeln zwei roh gemalte Bildnisse des heiligen Peter und des heiligen Paul, der eine mit dem Schlüssel, der andre mit dem Schwert. Eine dicke gelbe Wachskerze, in einer eisernen Kralle am Pfeiler angebracht, beleuchtet sie. Die Handlung spielt in einem Mittelalter freier Erfindung, so etwa, wie sich die mittelalterlichen Dichter das Altertum vorgestellt haben. Zu Ende der Nacht, in den ersten Morgenstunden. Auf einem mächtigen Pferde ein Mann in einem schwarzen Mantel, das Gepäck im Sattel, PETER VON ULM. Sein riesiger und lebhaft bewegter Schatten zeichnet sich hinter ihm auf die Mauer, auf den Boden und die Pfeiler. VIOLÄNE tritt plötzlich zwischen den Pfeilern hervor und ihm entgegen. Sie ist groß und schlank, barfuß, in grobes Linnen gekleidet, und hat um den Kopf ein halb bäuerisches, halb klöster liches Tuch.