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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185808229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-08
- Tag1858-08-22
- Monat1858-08
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1858
- Autor
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. ^ 234. Sonntag den 22. August. 1858. Zur bevorstehenden Feier des Gustav-Ädotph- Vereins. Herrliche Festtage nahen für unsre Stadt. Der Gustav-Adolph- Verein wird den 24. bis 26. dieses Monats seine Generalversamm lung in unsern Mauern halten. Von Nah und Fern, aus Frankreich, Holland, Schweden, Posen, Ungarn, aus der Schweiz und aus allen Landern Deutschlands haben sich Deputirte und Gaste angemeldet. Wer möchte solcher Festtage sich nicht wahr haft freuen! — ES ist der G.-A-Verein, der in 46 Hauptvereinen und circa 8VV Aweigvereinen wie ein Schatten gebender Baum über ganz Deutschland und weiter sich verbreitet, kein aus besondern Partei interessen, kein aus hadersüchtigen Sondergelüsten geborner und gepflegter Verein, er ist lediglich die naturwüchsige Lebens thätigkeit und Lebensentfaltung der evangelischen Kirche zu ihrer Selbster haltung; wie er ein Kind des lebendigen evangelischen Glaubens an Christum, da- lebendige Haupt der Kirche ist, so ist auch sein Odem allein die ungefärbte Bruderliebe im Geiste Jesu Christi, der den Seinen solche Liebe befohlen hat. Ein Jeder darum, der . da weiß, an wen er glaubt, ein Jeder, welcher das köstliche Erbe der Väter aus der glorreichen Zeit der Reformation, das heilige Erbstück des reinen Gotteswortes und der unverfälschten Sakra mente, da- mit ihrem guten, tapfern Bekenntniß die Helden der Reformation errungen, und zum großen Theil mit ihrem Blute versiegelt haben, nicht als todtes Pfund, sondern als lebendiges Erbgut in bekennmißtreuem Herzen trägt, — wird den G.-A.- Berein um desto freudiger begrüßen, demselben desto wärmere Theilnahme zollen, je bestimmter er in ihm ein Werkzeug Gottes erblickt, die evangelische Kirche zu bauen und ihre Lücken zu ver- zLunen, je bestimmter er in seiner VereinsthLtigkeit eine Pflicht erkennt, die leider die Kirche schlafend eine Zeittang zu ihrem eig nen Schaden versäumte, aber nun erwacht aus ihrem Schlummer mit einer Mutterliebe Üben will, die gerade der Verkommenen, der Verlassenen und Verwaisten am schnellsten und kräftigsten sich annimmt. Und wer sind diese Verlassenen und Verwaisten? Die evangelischen Gemeinden, die evangelischen Brüder und Schwestern in der Diaspora sind e-, d. h. in der Zerstreuung, dort wo die Evangelischen als die äußersten Grenz- und Wachtposten unsere Kirche in verführerischer Umgebung fremder Confrssion oder Reli gion, ohne Gotte-hauS, ohne Schule, ohne Seelsorge, ohne Predigt de- lautem göttlichen Wort- und ohne Verwaltung der reinen Sacramente oft nur ein traurige- Schattenleben führen, jede Stunde aber in Gefahr sind, nicht nur unserer Kirche verloren zu gehen, sondern auch mit ihren unsterblichen Seelen unterrugehen. Solchen Gefahren aber, solchem Elend sollten wir gleichgültig Zu sehen dürfen? Solchem Absterben der äußersten Spitzen und Zweige unserer evangel. Kirche sollten wir al- lebendige Glieder derselben nicht- andere- al- ein mattes: Gott helfe euch, entgegen- zuseven wissen? Würden wir nicht durch solche Mattherzigkeit, durch solche Lauheit un- und unserem eignen Glaubm ein offen kundige- Armuthsze^gniß au-stellen, und geradezu damit erklären, daß unsere Kirche entbehrlich ist? Nein,^hier gilt eS, daß wir mir aller Wacht de- Gebete-, rznit allen Mitteln dienender Liebe den armen Brüdern in der Zerstreuung zu Hülfe kommen; hier gilt es, daß wir eingedenk der Wahrheit und Herrlichkeit unserer evangel. Kirche um das Banner des G.-A.-Verein- unS schaaren, und mit Wort und That die Losung erfüllen: Lasset uns Gutes thun an Jedermann, allermeist an des Glaubens Genossen! Wohlan darum, ihr evangelischen Christen Leipzigs, wer mochte zurückstehen mit dem Beweise, daß er ein treues evangelisches Herz hat? Wer möchte zurückstehen mit dem Beweise, daß er nicht bloß da mit seiner Liebe zu dienen bereit ist, wo materielle Noth ruft, sondern auch wo die geistliche Nothdurft der Brüder nach Abhilfe verlangt? Und wer möchte daS zumal in den uns bevor stehenden Festtagen ? O so beweist es dadurch, daß ihr durch rege Theilnahme an den Gottesdiensten und kirchlichen Verhandlungen des G.-A.-Vereins die Festtage zu erhöhen sucht, welche derselbe in dieser Woche in unserer Mitte feiert. Wahrlich, Geben ist seliger, als Nehmen. Niemand wird au- den kirchlichen Ver sammlungen des Vereins, denen er eine Stunde Zeit oder eine Gabe Geldes opfert, leer nach Hause gehen; denn die erquickliche Ueberzeuaung wird sicherlich Jeder gewinnen, wie doch ein gar köstlich Ding es ist, daß die Brüder in der Zerstreuung so tapfer für ihr Bekenntniß streiten, und Luthers Wort: Eine feste Burg ist unser Gott, nicht blos im Munde führen, sondern auch mit der That besiegeln; wie es darum immer noch ein sehr Geringes ist, was wir als Vereinsgenoffen thun, gegen das gehalten, was die armen Gemeinden selbst in fremden Landen trotz Armuth und Schmach für ihr kirchliches Bestehen leisten, und es wird so für Alle aus solcher Theilnahme an dem Vereine ein Anhauch gött licher Befruchtung unseres eignen evangelischen Glaubenslebens hervorgehen, dessen Segen nicht gering ist. Darum kommet, und sehet! Lasset uns halten am Bekenntniß unserer Hoffnung, und nicht wanken, denn er ist getreu, der sie verheißen hat! — Die Hypotheken-Ver sicher uiig von Herrn Reqierungsrath vr. Ernst Engel. Unter diesem Titel ist in der neuesten Zeit ein Schriftchen er schienen, welches sehr dankenswerthe Mitteilungen und sehr schätzens- werthe Nachweise enthält und ein Projekt bespricht, welches, wenn sonst ausführbar und vom Standpunkte der Nationalökonomie aus zulässig (Fragen, die hier nicht zur speciellen Erörterung kommen r-nnen und sollen), geeignet sein dürfte, eine radikale Reform des Hypothekar-Credits hervorzurufen. Freilich gelangt der geehrte Herr Verfasser nur zu dem Endresultate, daß eine Hypotheken versicherung dann allein ausführbar sein werde, wenn sie sich einer Hypothekenbank, einem Capitalistenvereine oder einem ähnlichen Institute anschließe, und hierin, glaube ich, hat er wenigstens in Rücksicht auf eine Hypothekenbank vollkommen Recht, wenn er die- nämlich' so versteht, daß die Hypothekenversicherunas-Gesell* schast ihre Wirksamkeit da zu beginnen hat, wo der Wirkungs kreis der Hypothekenbank beendet ist. Ob es aber rathsam sein dürfte, die Hyporhekenverstcherung als einen Nebenzweig einer Hypothekenbank anzusehen und sie mit derselben unmittelbar in
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