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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185808246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-08
- Tag1858-08-24
- Monat1858-08
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1858
- Autor
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und Anzeiger. Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts uud des Raths der Stadt Leipzig. 236. Dienstag dm 24. August 1858. Gustav - Ado lph- Feier. Gustav Adolph, Sohn de- Norden-, Mann, Held, König, Protestant! Dein Gestirn ging blutig unter, blutig ist'- hinabgebrannt, — Aber heut' noch steigen Geister mächtig auf aus deinem Tod, Und sie wltken und sie weben uns ein zweite- Morgenroth. Auf denn, auf, ihr Protestanten! ziehet mit der Geisterschaar, Haltet Wallfahrt, haltet Kreuzzug an des Tobten Hochaltar! Nicht bei Lützen, nicht in Schweden sucht den Altar lichtgeweiht, Ernst — und doch mit tausend Kerzen — steht er in der Brust der Zeit. — D'rum — die Protestanten bauen sich zu Burg und Gottes haus, Und die evangel'schen Fahnen wehen hoch und hell hinaus, Glocken läuten, Lieder schallen und Trompeten schmettern d'rein: „Heldenkönig, unsre Kirche soll fortan noch freier sein!" Lange, lange, frommer Streiter, ist e- her, daß du geschlafen, Daß das mörderische Blei dich und der Rosse Hufschlag trafen. Aber Blei und Hufschlag nahmen nicht, was unter Kampf und Schmerz Die Jahrhunderte uns gaben: Aeitgedanken, Aeiten- herz. D'rum mit Herzen und Gedanken steh'n auch wir an deinem Grab, Und im Geiste trittst du vor uns ernst mit dem Commando- stab, — Und wir reichen dir die Hände, und wir schwören fromm und laut: „Was du wolltest und begonnen, werde freudig fortgebaut!" „ König, sieh, die Deinen bauen sich zu Burg und Gotteshaus," „Und die evangel'schen Fahnen weben hoch und hell hinaus!" „Glocken läutm, Lieder schallen und Trompeten schmettern drein": „„Heldenkönig, unsreKirche sollfortan nochfreier sein!"" So klingt es, so singt es in Leipzig Für Jeden, der Horen es mag, Aum Gustav-Adolph-Vereine Gefeiert mit festlichem Tag. ES sind viel Männer gekommen Dem König des Nordm- zu Ehr', Und mahnend weht heut' an die Herzen Sem Geist durch Jahrhunderte her. Auch dich wird sein Geist ja berühren, — In ihm ist nicht Lüge und Trug, — D'rum fühle ihn! — sei eS im Hause, Sei e- beim festlichen Aug. — . Begehst du die Feier recht in dir — Still oder auf lautvoller Bahn, — So hast du zugleich auch dem Kön'ge Des Innern da- Rechte gethan. Gegrüßt nun mit männlichem Gruße, Gegrüßt sei, du männliche Schaar, Die gern du nach Leipzig gekommen, Au treten zum freien Altar! Und Männer, wie Leipzig euch grüßet, So nehmt auch den Gruß mit hinaus In Deutschland- Städte und Gauen, In Kirche, Schule und Haus! „Die protestantischen Säulen": „In Leipzig auch werden sie stehn!" So grüßet und kündet, ihr Männer, Bl- männlich wir wieder uns sehn! F — n. Die Legung des transatlantischen Telegraphen- taues. Ts läßt sich mit Bestimmtheit behaupten, daß die Erfindungen und volkswirthschaftlichen Einrichtungen dieses Jahrhunderts die aller Zeiten an Menge und tiefgreifender Bedeutung überragen und aus unserer Erde gewissermaßen einen edleren Weltkörper gemacht haben. Wenn irgend ein Ereianiß diese Ansicht bestätigen konnte, so ist dies die glückliche Legung des Telegraphentaues von Europa nach Nordamerika, welche der Erfin dung des elektrischen Telegraphen selbst erst die Lorbeerkrone aufsetzt. Diese That ist glorreicher als alle Schlachten Eäsar's und Napoleon's, und den Männern, die sie vollbracht, gebührt mehr Dank und Ruhm, als allen Feldherren der Weltgeschichte. — Dieser Ruhm wird noch erhöht durch ungeheuere Schwierigkeiten, welche zu überwinden waren, und von denen die verschiedenen mißglückten Versuche Zeugniß ablegen. Nachdem der erste Versuch im vorigen Jahre und der erste in diesem Jahre durch Stürme mißglückt, waren die Aussichten auf Erfolg sehr ge ring. als das Expeditions-Geschwader am 17. Juli d. I. Qüeenstown verließ; denn 400 Meilen des Telegraphentaues waren bereits verloren. Der Weg zum Stelldichein mitten im Atlantischen Ocean war wieder so von Stürmen begleitet, daß die übrigen Schiffe mehrere Tage auf den Agamemnon warten mußten und sich wenig Gutes daraus prophe zeien. Am 29. waren endlich alle Schiffe auf dem Sammelplätze ver einigt und da das Wetter um Mittag desselben Tages ziemlich ruhig war, so wurde sofort die Zusammenkoppelung der beiden Tau-Enden glücklich vollbracht, und der Niagara und Agamemnon brachen, von den Dampf- fregatten Gorgon und ValorouS begleitet, nach ihren entgegengesetzten Be stimmungsorten auf. In den ersten drei Stunden rückten die Schiffe sehr langsam vor wärts, eine große Masse Kohlendampf au-speiend, aber nach Ablauf die ser Zeit vermehrte der Agamemnon seine Schnelligkeit auf etwa fünf Knoten in der Stunde, während das Kabel im Verhältniß von sechs Knoten in der Stunde ablief ohne auf den Dynamometer einen Druck von mehr als ein Paar Hundert Pfund auSzuüben. Kurz nach 6 Uhr näherte sich ein enormer Wallfisch dem Steuerbord-Bug mit großer Schnelligkeit, die See um sich herum aufwühlend und zu Schaum zer-
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