chifchen Dichtungen, in der Sprache der Odylfee und der Ilias, in der Sprache der Tempel. So fang er. Aber plötzlich wandelte lieh feine griechifche Sprache in eine ganz andere, in eine unbekannte, nie von Alexander gehörte, große, mächtige und goldene Sprache. Über aus fchön klang fie, weife, tief und alt. Ihre Klänge waren gemifcht aus allen unirdifchen Lautmifchungen. Alexander laufchte beklommen, hold und fchmerzlich verzückt. Dem zerfprungenen, verwitterten, verachteten, be- fchmutzten Lebensgefäß entrang lieh eine unent- weihte, erhabene Flamme. Sie brannte und klang. Alexander laufchte. Die Töne und Laute und Wortmächte erinnerten ihn geheimnisvoll an Sterne und Räume hinter Sternen; fie gemahnten ihn aber auch an das Meer zn allen Tages und Nachtzeiten, an den Wind, die Sonne und die Berge: es war eine Sprache, die alle Erfcheinungen aus drückte. Vielleicht war es die Wolkenfprache, die Sprache der Götter, die Weltallfprache. Aber auch diefe Sprache hatte Ende und Auflöfung. Die Sätze und Anrufungen, die unbegreiflichen, hohen Zufprüche ftockten; abgetrennte Worte fchallten, und bald waren es auch keine Worte mehr, die dem nun erlahmenden Mund entflohn. Nur noch Wort-Ur-Teile waren es, mit denen Homer die Welt anfprechen konn te: Vokale... helle und dunkle Vokale... einfame Laut formen ...