FALTERLEGEN DEN 135 Abgrund der Kehle geftiegen und flog auf und ent- fchwand: entweder eine Verwandlung Apolls oder fein Abgefandter, nun rückkehrend zu dem ewigen Vater, der alles fingt und alles lieht und bloß kleine verfprengte Teile feines Allfingens und feines All — fchauens an die Menfchen verteilt. Diefen Schmetterling... Nun fah ich ihn heute zum erftenmal wieder, fah fie heute zum erftenmal wieder, in großer Anzahl, die Seelen toter Sänger, toter Seher, toter Götterlieblinge. Hat fie Apoll zurückgefchickt, hat er feinen Klang himmel aufgegeben, will er ihn nicht mehr tönen hören? Und es irren nun alle die Homere umher, die gelebt haben: wortlos, klanglos, gottlos, unltät...« Der junge hörte längft nicht zu, er war aufgefprungen und eilte über die gelben Wiefen. Um Bauminfeln Heu erte er, raufchte durch die grüne Flut des Gräfes, an Blu- meninfeln fegelte er dahin mit windgebaufchtem Kleid, und an einem violett en Wickengeftade ftrandete er, einen halberlahmtenSchmetterlingerhafchend,der nicht mehr recht fliegen konnte, weil er fchon fommeralt war. Solche Falter hatte der Junge noch nie gefehn: weiße Schwingen, fein gefchnitten, fchwarze Randflecken auf den V or derflü geln, rote, fchwarzumkreifte T ropfen auf den Hinterflügeln. Die waren neu in Griechen land. Er brachte den Schmetterling feinem Großvater: »Was ift das für ein Schmetterling ?« Der Alte aber achtete nicht feines Enkels. Er fchaute