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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185809094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-09
- Tag1858-09-09
- Monat1858-09
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1858
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Anzeiger. Amtsblatt des Äiimal, Bezirksgerichts Md des Raths der StM Leipzig. 252. Donnerstag den S. September. 1858. Ueber Stenographie oder Schnellschrift. n. ,, Mit Vielem kommt man aus, ' Mit Wenigem hält man Haus." Unser erster Artikel zeigte, vstt wie viel Entbehrlichem wir ' uns der Schnelligkeit zu Liebe losmachen, und zwar führte er die jenigen Fälle vor, in welchen wir uns stets solche Verkürzungen erlauben ; es waren dies lauter unbedeutende Sachen, die immer hin für die Sprache selbst Werth hahen mögen, insofern sie ihr Weichheit, Gefügigkeit, Abrundung verleihen, die aber der Leser, der feine Muttersprache versteht, leicht von selbst ergänzt, die wir ihm also eben deswegen^ nicht ausdrücklich hinzumalen nöthig Zunächst verbindet er seine Buchstaben auf die einfachste Weise, wo irgend möglich, ohne alle überflüssigen Bindestriche, welche der sogenannten Currentschrist ein so gespreiztes Wesen geben; in der Stenographie fängt in der Regel der eine Buchstabe gleich da an, wo der vorhergehende Buchstabe aufhört. Eines der wich tigsten Beschleunigungsmittel unserer Schrift ist aber die Art, wie wir die Vocale bezeichnen, ohne für sie die ausdrück lichen Buchstaben zu setzen. Bekanntlich sind die Con- sonanten die Hauptsache in der Sprache, die Vocale dagegen etwas Untergeordnetes. Wer könnte nicht folgenden Satz lesen, in welchem in 12 Worten 24 Vocale unterdrückt sind: „dr Scrtr dS Hrrn Grfn vn N. wrd ds Prtcll dr Vrhndlngn ndrschrbn." So weit gehen wir aber in unserer Kurzschrift durchaus nicht; wir schreiben zwar in den meisten Fällen auch nur die Consonanten haben. Damit ist aberAzftr Befreiungskrieg noch nicht vollendet:! der Wörter hin, aber wir gestalten die geschmeidigen Consonanten wir richten die Schärfe unseres Stahls (d. h. unsrer Stahlfedern)! so, daß man ihnen gleich ansieht, wo ein Vocal zu lesen noch gegen ein ganzes Heer entbehrlicher Mittelfylden längerer, > A, und welcher. Da- fangen wir so an: Um zuerst das zusammengesetzter oder abgeleiteter Wörter. Wir sagm unS, daß ! Wesentlichste zu erziele», um nämlich die Stelle zu bezeichnen, Kopf und Schwanz eines Wortes in vielen Fällen völlig klar und wo ein Vocal zu lesen ist, gilt uns der Grundsatz: Stehen zwei unverkennbar das ganze Wortbild bezeichnen, gerade so wie ein ! Consonanten ohne Vocal neben einander (wie rb in Erbe, erben), Brustbild uns die ganze liebe Gestalt und Haltung eine- alten I so setzen wir sie dicht zusammen; steht aber zwischen zwei Con- Freundes wieder vor die Seele ruft. Mit der Genügsamkeit eines I sonanten ein Vocal (wie zwischen r und b in Reben), so halten Diogenes schreiben wir z. B.: Undankkeit, Lä'cherkeit, Uneinkeit; I wir sie durch einen kleinen Bindestrich auseinander; es wird also oder: Er bewies gegen seinen Wohlthäter eine empörende Unkeit. I da- Zusammenlautende zusammengedrängt, das durch den Die Papageien haben meist ein schönes buntes Ge—r. Am I Vocal Getrennte dagegen getrennt gehalten. Der erwähnte Himmel stand ein drohendes Ge—r. Mehr als tollkühner Muth ! Bindestrich nun giebt aber weiter nicht- an, als daß überhaupt gilt oft in der Stunde der Gefahr Kalt—keit und besonnene I irgend ein Vocal zwischen zwei Consonanten zu lesen sei; dieser Ent—heit. Trotz aller gegen ihn aussagenden Zeugen war der I Bindestrich heißt daher auch der Vocalstrich, er ist das allge- ' verstockte Ver—er nicht zum Ge—niß seiner Schuld zu bringen. I meine Vocalzeichen. ES fragt sich aber nun weiter: welcher „Solche Abkürzungen lernt man wohl zu Hunderten aus-1 VocalMl^zu lesen, und ^vlrr.müssen natürlich Wörter, wie: wendig?" Bewahre, man bildet sie je nach Bedürfniß immer I „ErbeRabe, rieb, Robe, Rübe, Raub, reib", deutlich wieder von selbst und liest sie wieder, ohne sie auswendig zu wissen. I unterschewen/besonders wenn sie allein stehen. Da- erreichen wir Auch kann ja ganz bequem eine solche Kürzung für ganz ver-1 sehr leicht auf folgende Weise: haben wir ein e zu schreiben, so schiedene Wörter dienen, z. B. „In den schönsten Plänen störtIsetzen wir die Consonanten in einfacher Aneinanderreihung neben unS oft die Ver — keit de- Wetter-. Jede Kleinigkeit muß man I einander und der allgemeine Vocalstrich bezeichnet das e, z.B. Mehl, diesem Menschen zehn Mal wiederholen, so groß ist seine Ver—keit. I Ist dagegen ein « zu schreiben, so verstärken wir den Grundstrich Ihr Freund, dem Sie oft beigestanden haben, hat große Ver—keiten I de- nach « folgenden Consonanten um das Doppelte (z. B. in gegen Sie. Mit dem kurzen Bestand de- Grafts und der Blume I Mal); ist der hohe Laut t auszudrücken, so setzen wir den nach vergleichen die Dichter oft die Ver—keil alle- Irdischen." li folgmdm Buchstaben etwa- in die Höhe, ohne unS jedoch Preisaufgabe: Lies mir einmal, freundlicher Leser, dieseIwesentlich von der Linie (die wir unS nur denken) zu entfernen verkürzten Wörter in einem und demselben Satz aus zwei Arten, I(z. B. Emil); beim tiefen Laut «senken wir den nachfolgenden so daß beide einen passenden Sinn haben! Ich denke, du wirst I Buchstaben etwa- in die Tiefe (z. B. Muhme); au bezeichnen es wohl nicht fertig bringen. Natürlich aber sollen solche Kür-1 wir durch Verbindung de- Merkmal- für a mit dem«, d. h. wir zungen stets mit ein wenig Verstand gedeutet werden, und wem! setzen den nachfolgenden Buchstaben tief und verstärken ihn da- nicht bequem genug ist, nun, der ist ja nicht gezwungen, I (z. B. Baum); für o dient eine auffallende Rundung des solche Kürzungen vorzunehmen, er kann stet- und überall Alle-I Buchstaben oder des Vocalstrich- (z. B. Boden, los), und auf in aller Ausführlichkeit Hinmalen. UebrigenS lassen sich alle die I ähnliche Weift drücken wir alle Vocallaute sinnbildlich aus, bis jetzt gezeigten Abkürzungen auch auf jede Currentschrist mit l nackrlich mit Beobachtung noch einiger besondern Regeln, je nach erklecklichem Nutzen anwenden; die sogenannte Studenten-1der Beschaffenheit der verschiedenen Consonanten. Nachstehender schrist braucht in der That manches Aehnliche. — I Holzschnitt mag eine Anzahl solcher Gylben, Wörter und Sätzchen „Bisher haben wir immer nur vernommen, wa- der Steno-1 vorfuhren, die ohne ausdrüwliche Setzung de- Vocal- doch voll- graph in seiner Bequemlichkeit nicht rhut, wa- thut er denn! kommen deutlich vocalisirt sind. Es sind folgende: 1. bem, bam ; aber eigentlich, und wie thut er es?" hzch, hum, bäum, bimbaumz S. Bodm, baden; 4. Mehl,
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