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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185809129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-09
- Tag1858-09-12
- Monat1858-09
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1858
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» Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 255. Sonntag den 12. September. 1858. Mittwoch den 15. September d. I. Abends 1,7 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tage-ordnuug: I) Bericht des Ausschusses zur Gasanstalt, das weitere bei Berathung der Vorlage wegen Errichtung einer zweiten Gasanstalt einzuhaltende Verfahren betreffend. 2) Gutachten des Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über a. den anderweit vorgeschlagenen Platz für die Pulverhäuser, d. die Nachverwilligung zu den Kosten der neuen Parkanlagen, e. den theilweisen Abbruch des Magazingebäudes, ä. die Herstellung der Straße an der Fleischhalle. ML. Freitag den LV. September nichtöffentliche Sitzung. Der jetzt dem bloßen Auge sichtbare Üomet ist der letzte unter den in diesem Jahre bis jetzt entdeckten fünf Kometen und bereits am 2. Juni von dem Florentiner Astronomen Donati aufgefunben wordm. Schon gegen >/,8 Uhr Abends, also noch in der Dämmerung, kann man ihn im Nordwesten unter dem Schweife des großen Barm am hintersten Fuße desselben in einer Höhe von 16 Grad wahrnehmm. Sein mit zunehmmder Dunkel heit immer Heller werdender Schweif zeigte am vorgestrigen Abende (den 10. September) eine Länge von drittehalb Grad, und sein Kern ließ sich als eine kleine wohlbegrenzte Scheibe beobachten. Nach der neuesten, von vr. BruhnS in Berlin berechneten Ephemeride dieses Kometen (Astron. Nachrichten Nr. 1156) wird er im weitern Verlaufe dieses MonatS zwischen den Jagdhunden und dem Haar der Berenice nach dem Bootes hin seinen Weg fortsetzen, im Anfang Oktobers rasch nach Süden gehen und bald verschwinden. Seine Lichtstärke, die jetzt bereits wohl bis zum 20fachen seiner anfänglichen (bei seiner Entdeckung am 2. Juni) angewachsen ist, wird bis Ende Septembers noch bedeutend zu nehmen, so daß sie zuletzt daS 6fache der jetzigen beträgt, und daß daher dieser Komet den ausgezeichnetsten Erscheinungen dieser Art im gegenwärtigen Jahrhunderte (1807, 1811, 1819, 1835 und 1843) einst beigezählt werden dürfte. Professor Möbius. Stadttheater. Die dritte Gastvorstellung deS Fräulein Ottilie Genöe am 9. d. Mts. brachte wieder zwei für hier neue Kleinigkeiten neben zwei bereits bekannten kleinen Stücken. Der dramatische Scherz „Dumm und gelehrt" von I. von Plötz bietet wenig Neues dar, doch ist daS Stückchen geschickt gemacht und ist bei raschem und abaerundetem Spiel nicht ohne gute, wenn auch nur sehr flüchtig/'Wirkung. „Am Omnibus oder ein Mädchen für Alles" von H. Rudolph ist eines der Genrebilder aus dem Berliner Volksleben, wie deren gegenwärtig in großer Menge für die Theater zweiten Ranges in der preußischen Hauptstadt producirt und auch von dem dortigen Publicum ohne besondere Auswahl consumirt werden. — WaS Fräulein Genäe'S Spiel an diesem Abend betrifft, so dürfen wir unS hierüber sehr anerkennend auS- sprechen. Wir haben schon bei ihrem ersten Auftreten ihr schönes Talent für das Fach der Vaudeville-Soubretten gebührend gewür digt, ebenso ihre große Bühnengewandtheit und die ganz besondere Frische und geistige Lebendigkeit in ihrer Darstellungsweise. Alle diese lobenswerthen Eigenschaften traten diesmal noch entschiedener hervor und konnten zu bester Geltung gelangen, da Fräulein Genöe daS rechte Maß, dem auch die heitersten Gestaltungen auf dem Theater sich fügen müssen, wohl zu treffen, überhaupt sich dem Rahmm unserer Bühne zu accommodiren verstand. Daß sie daS aber bereits während der kurzen Zeit ihres Gastspiels ver mochte, beweist, daß wir es hier mit einer eben so talentvollen und denkenden, als routinirten Darstellerin zu thun haben. Durch die verständig angeordnete Aufeinanderfolge der vier Piecen des Abends wurde es Fräulein Genöe möglich, eine glückliche Stei gerung zu erzielen, eben so wie die kleinen Stücke geeignet waren, die Vielseitigkeit der Darstellerin in ein vortheilhaftes Licht zu stellen. Da- Stück „Dumm und gelehrt" spielt in einem bürger lichen Kreise, gehört also schon mehr dem Genre des feinen Lust spiels an. Dem entsprach auch das Spiel der Gastin, das auch in diesen glatteren und feineren Formen nichts von seiner Ursprüng lichkeit, nichts von seinem übersprudelnden Humor einbüßte. Sehr anmuthig, lebendig und geistreich angelegt war Fräulein Genee's Gretchen Lieblich in dem Lustspiel „Die Schwestern" von An ge ly. Wir geben dieser Leistung, so wie der mit großer Vir tuosität und sehr fein durchgeführten Solorolle in Görners „Jettchen am Fenster" von Allem, was wir bis jetzt von Fräulein Gense gesehen haben, den ersten Preis. Was die Gastin in den kleinen specifisch Berlinischen Genrebildern leistet, ist bereits bekannt: sie ist vielleicht eine der begabtesten Darstellerinnen für dergleichen Sachen. Als Louise in der Kleinigkeit „Am Omnibus" bethätigte sie diese Seite ihres Talents aus das Glän zendste. Auch diese Gestaltung gewann ganz entschieden vor dem früher in diesem Genre Gegebenen durch ein sehr verständiges Maßhalten der Darstellerin. Fräulein Gense entwaffnet- durch ihre Leistungen an diesem Abend vollständig die Opposition, die sich bei Lhrm ersten beiden Gastvorstellungen im Publicum gegen sie gezeigt hatte; der Erfolg ihrer Gestaltungen war ein ganz bedeu tender und — eS fteut uns daS sagen zu dürfen — ein voll kommen gerechtfertigter. — Von unfern in den beiden ersten Stücken beschäftigten Darstellern läßt sich nur Gutes sagen, eben so wie daS Ensemble der Stücke, trotzdem diese sehr schnell hatten ein- studirt werden müssen, im Allgemeinen ein glattes und abgerun detes war. In dem Genrebild „Am Omnibus" stand Herr Dessoir der Gastin auf das Beste zur Seite. F. Gleich
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