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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185809171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-09
- Tag1858-09-17
- Monat1858-09
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1858
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und Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts nnd des Raths der Stadt Leipzig. 260. Frettak den 17. September. 1858. Die für Freitag den 17. d. M. anberaumte nichtöffentliche Sitzung der Stadtverordneten findet nicht statt. 1?eipngs bedrängte Leiten. Hl. 12S4-1SV8. Die Schlachten bei Altenburgisch-Lucka. Aast fünfzig Jahre nach dem siegreichen Tage bei Besenftädt war nach länger als zehnjährigem Kruge der Meißnischen Mark grafen Friedrich und Dietrich (bekannter unter dem Namen Diez mann) gegen die Kaiser Adolph und Albert, in welchem das Thü ringer, Meißner und Ostland unsäglich zu leiden hatten, den Leipzigern nach langer Trübsal wieder ein ähnlicher Sieges - und Ehrentag Vorbehalten, nämlich der Tag bei Lucka. Im Jahre 1294 verkaufte der Landgraf Albrecht der Unartige (so genannt wegen seines neidische», streit- und rachsüchtigen Cha rakters) die Landgrafschaft Thüringen mit Ausnahme der Wartburg an den Kaiser Adolph au- dem Hause Nassau, für 12,VON Mark Silber (96,000 Thaler) zum großm Nachtheil feiner beiden Söhne und ohne deren und der Thüringischen Stände Bewilligung. Als der Kaiser die Huldigung der Stände entaegennehmen will, verweigern diese solche unter dem begründeten Borgeben, es seien noch zwei rechtmäßige Erben da, welche sie ihres Eides noch nicht entbun den hätten. Der Kaiser, ebenfalls ein Charaktervoll Geiz und Tücke, über die Huldigungsweigerung heftig erzürnt, rüstete ein mächtiges Kriegsheer, welches mit Sengen, Brenneü, Rauben, Morden, Kirchen-, Krauen- und Jungfrauenschänden, wobei selbst die Non nen nicht verschont wurden, in Thüringen einM. Um die Kaiserlichen abzutreiben, sammelte» die beiden Mark grafe» i« Ostlande ein He«, befestigten verschiedene Grenzstädte und operirten mit ziemlichem Edfvig gegen den Feind. 1290 über schwemmte Kaiser Adolph mit einem neuen, am Rhei» Gesammel ten Heer, Thüringen. Außerdem läßt er seinen Vetter Philipp von Nassau an der Svitze eines andern Heerhaufens in das Meißner und Ostland «»fallen und bakd sind die Städte Zeitz, Borna, Pegau, Frohburg, Döbeln in seiner Gewalt; doch wurde er bei Borna geschlagen und nach Altenburg zu fliehen genöthigt. Obgleich Markgraf Friedrich Rochlitz wieder erövert, so gewinnt der Kaiser die Städte Meißm, Dresden, Großenhayn, Borna, Torgau, Oschatz, Freiberg und Leipzig großentheils durch Verrath. Bald aber gelang eS den Markgrafen dm kaiserlichen Feldmarschall Philipp von Nassau auf einer Reise von Döbeln nach Oschatz gefangen zu nehmen. Dies« Fang brachte den Markgraftn das Schloß Lichtenwalde und die Städte Döbeln, Geithapn und Boma wied« zurück. Kaiser Adolph hatte sich dmch sein tyrannisches und herrsch süchtig es Benehmen bei den KndMosten und andnm Herren aufs Aeußerste verhaßt gemacht und wtzrde deshalb 1298 seiner kaiser lichen Würde entsetzt. Der an seiner Statt neugewählte Kaiser Albert von Oesterreich rödlete am 2. Juli 1298 dm Erkaiser Adolph, welcher sich seiner Stelle nicht gutwillig begeben wollte, in einer Schlacht mit eigner Hand. Mit dem Tode Kaiser Adolph's schienen die Angelegenheiten Thüringen- und der Markgrafschaft Meißen eine günstigere Wen dung nehmen zu wollen. Unter andern ergriffen auch die Leipziger die Waffen und vertrieben die eingelegte kaiserliche Besatzung, welche That sie bei ihren Landesherren in große Gunst brachte, so daß si, der Leipziger Rach und Beistand in den fernem Kriegen gern in Anspruch nahmen und sich häufig in Leipzig aufhielten. Ferner wurde der gefangene Graf von Nassau gezwungen, sämmtliche eingenommene Städte, mit Ausnahme von Arnberg, wieder heraus zugebm. Doch wußte er sich später durch Ausbrechen seiner Haft zu entledigen. Um dm Streit zwischen dem Landgrafen und seinen Söhnen zu schlichten, forderte Kaiser Albert im I. 1299 beide Parteien nach Fulda, wo er Reichstag hielt. Der Landgraf erschien, nicht aber die beiden Markgrafen, vielleicht voraussehend, daß ihres Vaters Tücke ihnen ihr rechtmäßiges Erbe doch wohl aus der Hand zu spielen wissen würde. Sie wurden wegm ihres Aus bleibens vom Kaiser als Rebellen betrachtet und ihnen mit Krieg gedroht, doch war der Kaiser noch zu sehr in andere Kriege ver wickelt, um diese Drohung sofort ausfkhrm zu können. 1306 kam Kaiser Albert nach Altenburg und beschied Markgraf Friedrich zu sich, um der streitigen Sachen mit dem Grafen Philipp von Nassau in Güte zu pflegen. Schon ließ den Markgrafen die gnädige Aufnahme und Zusage des Kalsns Hoffnung auf einen günstigen Ausgang schöpfen, aber bald sollte er eines andern ge wahr werdtti. Als der Markgraf eines Tages bei dem Kaiser zu Tafel saß, stürzte ein gedungener Meuchelmord« auf den Mark grafen, um ihn zu ermorden. Der Dienerschaft gelang es jedoch, ihren Herrn zu retten und dm Mörder in Stücke zu hauen. Andern Tags verließ der Markgraf heimlich und verkleidet Alten bürg und wandte sich nach Leipzig. DaS Jahr darauf schickte d« Kaiser dm Grafen von Nassau mit einem ansehnlichen, aus Schwaben, Bayem und Oesterreichern zusammengesetzten Heer ins Ostland. Diese Völker hausten hier sehr übel, nahmen Rötha und Lobstädt ein und drohten Leipzia zu belagern, woselbst fich die betdm Markgrafen aufhielten. Diese sammelten in ihrem trrubewährten Leipzig ihr sämmtlicheS Kriegs- Volk, worum« auch ZkOO braunschweigische Reit«, deren Herzog mit dm Markgrafen ein Bündniß geschlossen hatte. Die Bürger schaft sagte bereitwillig ihren Zuzug zu und versprach den Befehlen ihr« Herren treulich nachzukommen und männlich bis auf den letzten Blutstropfen ru kämpfen. Hinauf beichteten die Streiter, nahmen das heiliae Abendmahl und legten das feierliche Gelübde ad, die gemachte Beute d« Kirche und dm Klöstern zu verehren. Die Weib« und Kind« flehten kn den Kirchen und Capellen mir Seuften und Thränett auf dm Knieen zu Gott und dm Heiligen um Sieg üb« b« Feind« Tobm und Wüthen und um die Er-
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