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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185809269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-09
- Tag1858-09-26
- Monat1858-09
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1858
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Anzeiger. L' k! »'j «I, Amtsblatt des Königl. BezirksgerKhts und des Raths der StM Leipzig. — Sonntag den 26. September. 18S8. Leipzigs bedrängte Zeiten. IV. Der Hussitenkrieg. (1429—1433.) Von 1811 bi- Anfang de- zweiten Viertes de- 1k. Jabr- hundertS blieb Leipzig üiit Kriegsnöthkn vtrschöm. Oestkr wkeddt- kekrende pestartige Seuchen und eine Feuer-brunst im 3. 142H welche 400 Häuser in Asche legte (da- größte derartige Unglück, welche- die Stadt seil ihrem Bestehen bi- auf unsere Tage be troffen hat, au-genommen da- nothwendige Riederbrennen der Vorstädte bei Belagerungen), waren nur zeitweilige Leiden, welche ertragen und durch einträchtige- Zusammenhalten und Vorwärts- streben seiner Bürger gemildert und überwunden wurden. Doch im I. 1429 drohte der Stadt ein ernstere- Unwetter. Die durch die Verbrennung ihre- Reformator- Huß, sowie über haupt durch den Au-ggng de- Concil- von Constanz auf da- Tiefste gekränkten und zur höchsten Wuth gereizten Böhmen, oder, wie sie sich nannten, Hussiten, brachen, die gegen sie gesandte be trächtliche Macht vor sich niederwerfend und zerstreuend, in da- da mals gut katholische Meißnerland sengend, brennend und plündernd, nichts schonend, ein. Churfürst Friedrich II. von Sachsen, der Churfürst von Brandmburg, der Erzbischof von Magdeburg nebst anderen Großen zogen sich nach dem festen Leipzig zurück, indem sie dem gefürchteten Feind kein Heer in offener Feldschlacht ent gegenzustellen hatten. Selbst der Versuch, den Hussiten den Ueber gang über die Mulde zu versperren, mißlang. Die Städte Wur zen, Grimma, Taucha, sowie die Äörfer in diesem Bezirk wurden geplündert und in Asche gelegt und Leipzig fürchtete nicht ohne Grund eine Belagerung; doch kam die Stadt mit der Furcht da von, indem der Feind, einsehend, daß sie gut befestigt, besetzt und verproviantier sei, mit seinem Raube von dannen wieder nach Böhmen zurück zog. Nur kurz war die Ruhe. Im nächsten Jahre (1430) sielen die Hussiten abermals in Sachsen ein und streiften bi- in die Nähe von Leipzig, da-, was früher ihrer Wuth entgangen war, vollend- vernichtend, wobei auch Taucha wieder nicht verschont blieb. Die Furcht war in Leipzig so groß, daß sogar während der Weihnachrsfeiertaae an den Befestigungen gearbeitet wurde, wozu ihnen der Bischof von Merseburg, zu dessen Spren- gel die Stadt und Umgegend gehörte, Erlaubniß ertheilt hatte. Bekanntmachung. Alle diejenigen Einwohner unserer Stadt, welche nach Maßgabe des revidirten Communalgarden-RegulativS zum Eintritte in die Communalgarde verpflichtet sind, dieser Verpflichtung aber bis jetzt noch nicht Genüge geleistet habm, werden hiermit aufgefordert, binnen vier Wochen und spätestens bis zum 23. October d. I. sich im Communalgardm-Bureau, Markt, alte Waage, 1 Treppe hoch, in den Stunden Vormittags von v bis 12 oder Nachmittags von 3 bis 6 Uhr zum Eintritt in die Communalgarde bei Vermeidung der in K. 6 des obgedachten Regulativs angedrohten Geld- oder Gefängnißftrafe persönlich anzumelden. Die Außenbleibenden haben sich de- gesetzlichen ZwangSvtrfahrenS zu gewärtigen. Leipzig, dm 18 Septnitber 1858. Der Rath der Stadt Leipzig. ........ i. .. . ^ Zr0H. luste tragen sötte, ließen sie die beste Gelegenheit vorübergehen und dm Feind entschlüpfen, welcher sich nicht an Leipzig wagte und über Altmdurg, da- geplündert und niedergebrannt wurde, keldzyg nach Sachsen. Bei Leipzig wurden die vereinigten Sach en und Bkletn dem Feind entgegen geführt; doch wichen die letz tem dem ersten ungestümen Angriff der Hussiten und die Sach sen (Meißner, Thüringer und Osterländer), welche die Schlacht zu halten suchten, mußten nach tapferer Gegenwehr ebenfalls wei chen und mit großem Verlust an Todtm unh Gefangenen die Flucht ergreifen. Der Schrecken Über diesen unglücklichen Ans- ang war in Leipzig' sehr groß. Al- Churfürst Friedrich diese Aederlage erfuhr, sandte er sogleich Verstärkungen nach Leipzig und versprach, in wenigen Tagen mit der Reiterei selbst zu kom men. Die Hussiten, welche Wind davon bekommen, zogen sich, alle- verwüstend, eiligst nach Böhmen zurück. Hierbei wurde da- unglüiÄiche Taucha, mit dessen Aufbau man wieder begonnen hatte, vollend- zerstört. An 12,000 Wagen fremder Kaufmanns- güter sollen die,Hussiten hier mit weggeführt haben. Taucha scheint damals einen nicht unb/deutenden Handel gehabt zu haben; doch nach diesen Schlägen wandte sich dieser nach dem mehr Si cherheit gewährenden Leipzig, und da- Nachbarstädtchen hat sich seitdem nie wieder zu erholen vermocht. WaS dem Schwerte nicht gelungen, gelang endlich der List; durch scheinbare Concessionen, die man den Hussiten machte, wurde Uneinigkeit unter ihnen auSgesäet. Die durch Uneinigkeit Ge schwächten wurden 1488 total geschlagen und die meißnischen Lande von da ab für immer von dieser furchtbaren Geißel befreit. Obwohl Leipzig im Hussitenkriege mit Belagerungen und direk ten Kriegsbedrangnissen verschont dlied, so war doch die Unsicher heit und Verödung der Umgegend auf lange Zeit vom nachthei ligsten Einfluß auf das Wohl der Stadt*). Wa- ihr da- Schwert nicht anhabm konnte, das that ihr der Würgengel an: verheerende Seuchen decimirten die Bevölkerung, und nachdem diest wieder etwa- gestiegen, raffte im Jahre 14S7 oder 1463, Zwar hatte Friedrich und seine Bundesgenossen eine Ja Urkunden und anderen Aufzeichnungen au- den Zeiten vor dem itenkriege finden fich Namen von Ortschaften, welche von da ab ganz schollen. Wohl manches verwüstete Dorf, dessen Bewohner getödtet oder geflohen, mag nicht wieder aufgebaut worden und seine Fluren an die Nachbarn gekommen sein. Husfil versch
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