AmMM des Köliigl. Bezirlr>crichts »nd der Raths der Stadt LciPM. ^ 27S. Donnerstag den 3V. September. 1858. Bekanntmachung. Die allhier angekommenen Meßfremden, welche bis jetzt Aufenthalts- Karten mcht abgeholt, so wie diejenigen Einwohner, welche die bei ihnen logirenden Fremden noch nicht angemeldet haben, werden hiermit aufge fordert, solches ungesäumt zu bewirken. Hierbei wird bemerkt, daß die Gebühren für Ausfertigung einer Aufent- haltS-Karte 5 Ngr., und für Visirung eines Paffes 21- Nßr. betragen. Wer über die gehörig erfolgte Meldung eine Bescheinigung zu erlangen wünscht, hat den Meldezettel doppelt einzureichen und empfängt sodann ein mit dem Stempel des Unterzeichneten Amtes versehenes Exemplar zurück. Leipzig, den 29. September 1858. Das Polizei-Amt dev Stabt Leipzig. ' Stengel, Pol,-Dir. Bekanntmachung. ' Zwei vor dem Floßthore an der alten Pleiße gelegene Parzeüm Weidenpflanzung, für Korbmacher paffend, sollen meist bietend verpachtet werden. Pachtlustige haben sich Montag den 4. Oktober d. I Nachmittag- 4 Uhr am Echleußiger Wege vor dem Floßthore bei der Saubrücke einzufinben. Leipzig, den 2/. September 1858. De- Ni De- Rath- der Stadt Leipzig Forstdeputatio». Städtische Speiseanstalt. Freitag de« L. Oktober wird gedachte Anstalt nach dm allgemein bekannten Bestimmungen wie früher wieder eröffnet. Leipzig, dm LS. September 1858. Der HnlfSveretn. GessentUche Gerichtssitzung. Nachdem am 27. Sept. Vormittag- in einer nicht öffentlichen Sitzung ein Handarbeiter Namens I. wegen unzüchtiger Werke zu acht monatlicher Arbeitshausstrafe verurtheilt war, fand Nachmittag von S Uhr an in der Untersuchung wider Earl Ludwig N. die «Amt liche Hauptverhandluna unter dem Vorsitze des Herrn GerichtS- rath Lengnick statt. N., der in der Voruntersuchung Alles rin- geraumt hatte, wollte in der Hauptverhandluna fast aar Nichts wiffen, mußte es aber doch erlebe», sich verurtheilt zu sehen, «eil seine früheren Geständnisse zu sehr mit dm Angabm anderer Personen übereinstimmtm, als das seinem Widerrufe hätte Glauben beigemeffm werde« können. Sein Verbrechen bestand in einem Betrüge. Er hatte nämlich durch die unwahre Vorspiegelung, daß er dazu durch seinen in Görlitz wohnhaften Bruder beauf tragt sei, der sofort «ach Empfang der Waare Zahlung leisten würde, elnm Mechanicus veranlaßt, ihm am 10. November 18Ü7 eine sogenannte Straßburger Tafelwaage zu dem Preise von - Thlr. 15 Nar. zu überlassen. Nachmals hatte N. einm ihm angeblich von seinem Bruder zugesenderm Brief dem Mechanicus vorgezeigt und daraus eine Stelle, in welcher derselbe eine größere Waage als die ihm übersendete verlangte und zwar zu ftmfzkg Pfnnd Tragkraft, mit dem Bemerken, daß er die frühere an ihn gelangte juruckschicken werde, vorgelesm, und dadurch dm Mecha nicus bestimmt, ihm eine zweite Waage der odmbeschriebmm Art zu dem Preise von 14 Thaler für gedachten Bruder ur überlassen. N. hatte die Eine wie die Andere auf dem Leihhause allhier ver setzt, die betreffenden Pfandscheine weiter veräußert, dem Mecha nicus aber nicht einm Pfennig dafür bezahlt. Er erhielt einjäh rige Juchthausstrafe zuerkannt. Leipzig, dm 2V. Septbr. Ge. königl. Hoheit der Prinz von Preußen traf heute ftÜH >/«7 Uhr mit dem von Dresden an- kommmdm Schnellzuge hier ein und reiste, ohne seinm Salon wagen verlassen zu habm, um 7 Uhr auf der Magdeburger Bah« über Halle, Eisenach rc. weiter nach Baden-Badm.