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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185810054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18581005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18581005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-10
- Tag1858-10-05
- Monat1858-10
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1858
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. BeMSgaichtS Md des Raths der Stadt Leipzig. 278. Dienstag de»» 5. Oktober. »858. Bekanntmachung. Die Königliche Kreis - Direction hat dem Schuhmachergesellen Carl Louis Rietzschel Hierselbst für"! die von ihm mit eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung eines zehnjährigen Knaben aus dem Elsterfluffe eine Geldbelohnung verliehen und wird Solches, zugleich unter öffentlicher Anerkennung der von dem Schuhmachergesellen Friedrich Louis Dogel aus Borna bei derselben Gelegenheit bewiesenen muthvollen Entschlossenheit, hiermit bekannt gemacht. Leipzig, 8. September L8L8. Königliche Kreis r Direktion. V. BurgSdorff. Bekanntmachung. Diejenigen Aeltern, PflegLltem und Vormünder, welche um Aufnahme schulpflichtiger Kinder in die hiesige Armenschule für Ostern 18LV ansuchen wollen, haben sich deshalb von jetzt an bis spätestens den LS. November d. I. unter Vorstellung der Kinder bei den betreffenden Herren Armenpflegern zu melden. Leipzig, am 18. September 1858. Das Armendireetorium. Stadttheater. Unter den zahlreichen Opernvorstellungen, welche während dieser Messe mit den^ern gesehenen und stet- stark besuchten Aufführungen de-trefflichen Volk-stuckes „Berlin wie es weint und lacht" abwechseln — hat die von R. Wagner- „Tannhäuser" am 2. Oktober unser Interesse ganz besonder- in Anspruch genommen. Abgesehen davon, daß da- Werk an sich, so oft wir eS auch in lebendiger Darstellung auf der Bühne gesehen, un- stet- wieder neuen Genuß gewährt, gewann die Vorstellung auch durch die neue Besetzung einiger der wichtigsten Partien und schließlich auch noch durch da- Mitwirken eine- bedeutenden und renommirten Gaste-, de- Herrn von Milde vom Hoftheater zu Weimar. E- hatte derselbe mit dcmken-werther Bereitwilligkeit die Partie des Wolfram von Eschinbach schnell übernommen, da unser geschätzter Baritonist, Herr Bertram, durch einen Trauerfall in seiner Familie am Auftreten verhindert war. Herr von Milde gehört unstreitig zu den besten Repräsentanten de- von R. Wagner in dramatischer und musikalischer Beziehung mit ganz besonderer Vor liebe behandeltm Charakters. Wir haben bereit- früher Gelegenheit gehabt, un- über die ausgezeichnete Leistung diese- trefflichen Tangers und für dm schönen Gegenstand begeisterten Darsteller- ausführlich au-zusprechen, und wiederholen daher nur, daß Herr von Milde auch diesmal unsere hohen Erwartungen nach allen Seiten hin befriedigte und selbstverständlich auch beim Publicum die ihm ge bührende große Anerkmnuna fand. Von den einheimischen Sängern sind bei dieser Vorstellung in erster Reihe die Vertreterinnen der weiblichen Partien zu nmnen. Beide sahen wir zum ersten Male in den betreffenden Rollen. Fräulein Marie Mayer bewährte al- Elisabeth abermals ihr schöne- Talent und ihre bedeutende Stimmbegabung für erste große dramatische Partim, eben so wie ihr so sehr erfolgreiche-Streben. ES ist in der Partie der Elisabeth eine hohe Aufgabe gestellt, auch hatte die junae Sängerin insofern diesmal einm schwierigen Stand, al- wir die Elisabeth zuletzt von der berühmten Nichte de- Com- ponisten gesehen haben. Dennoch hat un- die Leistung de- Fräu lein Marie Mayer sehr befriedigt. Die große Schwierigkeiten darbietmde musikalische Technik der Partie beherrschte die Sängerin mit vollkommener Sicherheit, ihre schöne jugendlich frische Stimme kam in allen Theilm der Rolle dabei zu bester Geltung; was wir jedoch noch höher in Anschlag bringen, ist da- Verständniß de- großen Kunstwerk-, da- die Sängerin im Gesänge wie im Spiet oethätigte. — Ein nicht minder gutes Zeugniß gebührt Fräulein v. Ehrend erg al- Venus. Auch sie hatte die Bedeutung der Aufgabe erfaßt, welche in der Regel für undankbar gilt, weil sie wmig oder gar keine Gelegenheit zur Kundgebung eine- äußeren Erfolgs von Seiten de- Publicum- giebt. Die große und nach haltige Wirkung der Partie in den die Oper einleitenden Scenen kann jedoch nicht auSbleiben, wenn die Venu- im Technischen so gut au-gesührt und mit so viel Leben und Verständniß im Gesang und im Spiel wiedergegebm wird, wie wir sie von Fräulein v. Ehrenberg sahen. Herrn Kreuzer- Tannhäuser ist un- von dm letzten Vor stellungen der Oper her als eine der besten und verständntßvollstm Leistungen diese- musikalisch tüchtig durchgebildeten Sänger- und wohlgeübtm Darstellers bekannt. Auch diesmal löste Herr Kreuzer diese große Aufgabe in sehr anerkennenswerther Weife. Für einen jeden Sänger, der nicht gerade über kolossale Stimmmittel gebietet, ist die Partie de- Tannhäuser nur dann ausführbar, wenn der Repräsentant derselben seine physischen Mittel gehöria einzutheilen weiß. Al- tüchtiger und denkender Sänger versteht e- Herr Kreuzer, mit dm ihm zu Gebote stehenden Mitteln hauszuhalten und somit die nothwendige Steigerung zu erzielen. Als da- Be deutendste der Leistung ist der Vortrag der großen Erzählung im dritten Act zu bezeichnen, die zugleich unserer Ansicht nach die schwierigste und am meisten anstrengende Aufgabe ist, die über haupt einem dramatischen Sänger gestellt werden kann. — Die Partie de- Biterolf gab diesmal Herr Cilli-. Der mit sehr ansprechenden Stimmmitteln begabte Sänger löste in musikalischer Beziehung keine keine-weg- leichte Aufgabe recht brav; nur hätten wir gewünscht, daß da- äußere Erscheinen Biterolf- mehr dem Charakter diese- Minnesänger- entsprochen hätte. Das jugend liche und freundliche Ansehen des Herrn CilttS in dieser Rolle paßte nlcht wohl zu dm Worten Tannhäuser-, in welchen dieser dm Biterolf „grimmer Wolf" nennt. — Die Partien de- Land grafen und de-Walther fanden durch die Herren Rafal-ky und
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