Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 01.03.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191503015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19150301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19150301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1915
- Monat1915-03
- Tag1915-03-01
- Monat1915-03
- Jahr1915
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.03.1915
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ganze lettische Intelligenz wird revolutionärer Umtriebe unter der niederen Bevölkerung des Gebietes beschuldigt. Als Verfasser der geheimnisvollen Broschüre soll der Gou verneur Nabokow selbst festgestellt worden sein. Die Unter- suchung ist eingeleitet. Unser (isesamtverlust in der Wintcrschlacht in Masuren Berlin, 28. Februar. (W. T. B. Amtlich.) Nach einer Behauptung der Londoner Central News soll der deutsche Botschafter in Rom erklärt haben, das, wir in Ost Preußen an Toten und Verwundeten 100 Olt» Mann verloren hätten. Das englische Bureau knüpft an diese selbstverständlich in allen Punkten erfundene Meldung den Zusatz, das, der deutsche Erfolg somit in keinem Verhält nis z» den gebrachten Opfer» stehe. Ties letztere trifft zu, allerdings nicht in dem Sinne der Central News. Die grobe Cile, mit der sich die russische 10. Armee der deutschen Um klammernng zu entziehen suchte, hat zur Folge gehabt, das, unsere Truppen nur aus einzelnen Teilen der Kampffront mit dem Feinde in so enge Gesechtoberührung gekommen sind, wie sie das in dem sichere» Bewußtsein ihrer lieber- legcnheit erhofft hatten. Da, wo der Gegner standhielt, ist er dieser Ucberlegenheit ;«>n Ovscr gefallen. Im übrigen aber habe» wir dir in der Kriegsgeschichte einzig dastehende Winterschlaf,t vornehmlich durch Ueberraschung und Schnelligkeit gewonnen. Sv kommt es, daß u n s e r G c - sa m t v c r l u st mit dem glänzenden Ergebnis des Sieges tatsächlich im Mißverhältnis steht. Cr ist ganz unge wöhnlich gering und beträgt noch nicht ein S r ch st e l der von der Zentral News erwähnten Zahl. Daß er überdies zum großen Teil nur auf vorüber gehenden Ausfälle» durch M a r s ch k r a n k h e i t beruht, ist nicht nur an sich erfreulich, sondern zeugt auch von der rücksichtslosen Entschlossenheit unserer Verfolgung. Die „Daeia" von de» Franzosen eingebracht B e r l i ii . 28. Februar. Die „B. Z. a. Mittag" erfährt aus Amsterdam, daß er» i r anzösi s ch e r K r e u z e r den Baummolldampfer „Dacia" i in .K anal a u g e halt e u und n a ch B r e si g e b r a ch > habe. Maßnahmen der amcritauischen Flotte 'Vvsi. Ztg.) N e u n v r k, 2». Februar. Das erste »ud ziverE tÄnchivader der Vereinigten Staaten, ist. wie „Neuwert' sderald" meldet, nach dein Stillen Ozean ansge laufen Tie anientanische Flotte vor Shanghai sei durch l> Schit'e verstäickt ivorden. Hüihstpreste in Frankreich Lnvn. 28. Februar. <Nicktamtlich.) Der „Progreß" meldet aus Paris: Eine Abordnung der Gruppe der sozia- l VN scheu Parlainentarier besprach mit dem Ministerpräsi denten Viviani die Getreidefrage und betonte bei dieser Geteaeuheit nochmals, es sei unbedingt notlvendig, daß die Neai'runa .tdöchstpreiie für Getreide sesfietze und Maß- vahmen trene. um eine Spekulation zu verhindern. Dir Folgen drs llntrrscckrirgrs Baris. Wie der „Temps" aus Havre meldet, soll der englische Dämmer ., H a r p a l i o n ", der im Aermel- kanai von einem deutschen llntersec'bvot a n g e s ch o s s e :i Zvorden itiiir. nicht gesunken sein: das Wrack soll vielmehr 85 Merlen nördlich vom Kap Antiser geieiieri worden sein. 'W. T. B> K o p e n i> a g e n. „Politiken" zufolge melden die eng lischen Blätter, daß ans den Flüssen Tpne. Humber und Themse über 180 Schiffe liegen, deren Mannschaften sich w eigerIen . ansznsa h r e n.. lW. T. B.) Arbritrrbrwrgung in England Da: „Bonvärts" meide't aus London: Das Regiernugs- komite- fiir Regierungsaufträge in Metallarbeit und 'Zchrfssv-.m sorde'rt eine schiedsgerichtliche Beilegung aller Konflikte im Elyde Distrikt innerhalb 10 Tagen. Weiter wird dem Blatte rwineldRi 2 00 0 00 Weber in Lan- rafhrr forderten eine L o tz n e r b ö h u n g von l 0 Pro - , ' >> t. Die Unternehmer lehnten wegen schlechter Geschäfts lage ab Krirgostrafe Moskau, 28. Februar. (Nichtamtlich.) Aus War schau läßt sich „Rußkoje Slowo" melden: Aus einer Mit teilung des Oberstkommandiercnden der Armee an den War schauer Generalgouverncur sei ersichtlich, daß von der Be völkerung der Stgdt Kielce im August vorigen Jahres auf die russischen Truppen geschossen worden sei. Ter Stadt war deswegen seinerzeit eine Buße von 105 000 Rubeln miferlegt worden. Krirgsunterstützungcn Berlin, 1. März. In den 6 Kriegsmonaten haben die Gewerkschaften laut „Berl. Tagebl." über 17^ Mil lionen Mark an die Arbeitslosen und 6 Mil lionen an die Familien der Kriegsteilnehmer gezahlt. Arbeitslosigkeit in Frankreich Paris. (Berl. Tagebl.) Andrck Honorat teilt in einer Zeitschrift mit, daß durch den Krieg die Arbeits losigkeit unter den Männern um das drei fache, unter den Frauen um das sechsfache gestiegen ist. Annähernd eine Million Franzosen und Französinnen seien durch den Krieg arbeitslos geworden. Schisfsbcschlagnahmiing Turin, 28. Februar. (Berl. Tagebl.) Ein Ge- schwader französischer .Kriegsschiffe beschlagnahmte auf der Höbe von Marseille den mit Salpeter bestimmten chile nischen Transportdampfer „Nancagna". Oesterreichische Auszeichnung für Krupp Essen, 28. Februar. (Berl. Morgenbl.) Kaiser Franz Joseph hat Herrn Krupp von Bohlen und Halbach das Großkreuz des Franz-Joseph-Ordens und dem Pro fessor Rausenbach. dem Konstrukteur des 12-Zentimeter- Mörsers, das Komturkrenz desselben Ordens verliehen. Die bisherigen Schiffsverlusle der Engländer Es ist nicht uninteressant, einmal eine Zusammen- slellnng der bisherigen Schiffsverluste der Engländer, die durch die Tätigkeit unserer Unterseeboote hervorgernfen worden sind, zu lesen. Tie Dr. N. N. (28. Februar) unter geben sich der Mühe. Wir geben die Aufstellung hier wieder. „ Dinorah ", am 10. Februar vor Tieppe torpediert. „ E a in b a u c ", am 20. Februar vor Anglcsey tor pediert. Ein englischer .K o h l e n d a m p f e r, am 20. Fe bruar in der Irischen Sec versenkt. „Ke m bland", seit dem Auslaufen aus Hüll ver mißt. „M aggie Bar r a l t", seit seinem Auslaufen in die Irische See vermißt. „D ownshi r e", am 21. Februar vor Belfast versenkt. T r u p p e n t r a n s v o r t d a m p s e r 10 2, ain 22. Februar vor Veachy Lead versenkt. „ OakIeh ", am 28. Februar bei Nhe versenkt. „B rank so me", am 28. Februar bei Beachy Head versenkt. „Deptford". am 2l. Februar vor Scarborough torpediert. „W e st e r n E o a st", am 21. Februar vor Beacht) Head versenkt. „Rio Parana", am 2l. Februar bei Beachy Head versenkt. ., Harpa > io n ", am 21. Februar bei Beachy Head versenkt. T r n v v e ntransportda m p f e r mit 1800 Mann am 21. Februar vor Eairbvnrne versenkt. K o h l e n d a m p f e r, am 25. Februar im Kanal versenkt. Ein englisches Handelsschiff laut „Matin" bei St. Valerty-snr-Somme am 20. Februar torpediert. „Wechawken", ein englischer Drimpfer, am 20. Fe bruar bei Anglesen in der Irischen See vernichtet. Demnach sind also 17 Schiffe bereits versenkt worden. ' Die Zahl wird in Wirklichkeit größer sein, denn nicht alle Verluste sind bekannt geworden. Die Engländer werden sich hüten eine Schiffsverlustliste zu veröffentlichen. (Siche auch die Notizen: Die Folgen des Unterseekrieges und Ueberfällige Dampfer.) Deutsches Reich Dresden, den l. März ISIS — Bei der ReichStogSersotzwohl im Kreise Schleswig 6 (Pinneberg-ElmShorn-Glückstadt) wurde an Stelle de» der- storbenen Abgeordneten Braband Stadtrat CarstenS ge- wählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgestellt worden. CarstenS gehört ebenso wie sein Vorgänger der Freisinnigen Volkspartei an. — Tic Rcichstagstagung. Der Reichstag tritt bekannt- lich am 10. März zusammen, an den beiden vorhergehenden Tagen sollen Vorbesprechungen der Fraktionen stattfinden. Nach einer Veröffentlichung im Armee-Verordnungsblatte sind Angehörige des Heeres, die Reichstagsmitglieder sino, für die Dauer der Tagung und der Vorbesprechungen zu be urlauben. Was die vermutliche Däner der Tagung an- langt, so teilt die Nachrichtenstelle mit, daß der Reichstag Mindens vier Wochen lang tagen werde. Tie „Deutsche Tageszeitung" glaubt annehmen zu dürfen, daß das nicht richtig ist. Bekanntlich muß der neue Haushalts plan, wenn nicht ein besonderes Notgesetz geschaffen Wird, am 1. April in Kraft treten; ein besonderes Notgesetz zu schaffen würde in diesem Jahre sehr unzweckmäßig sei». Deshalb hofft und erwartet man. daß der Reichstag den Haushaltsplan rechtzeitig vor dem l. April erledigen lvecde. Das ist auch durchaus möglich, da die Einzelheiten einer be sonderen Beratung wohl nur ausnahmsweise unterzogen werden. Ta das Osterfest auf den 4. April fällt, würde die Tagung, falls sie vier Wochen dauern sollte, durch eine Pause unterbrochen werden müssen; und auch das wäre recht unzweckmäßig. Obwohl irgend etwas Bindendes kam» vereinbart sein dürfte, kann es doch als sehr wahrscheinlich bezeichnet werden, daß der Reichstag Ende Mürz seine dies malige Tagung beendet. Voraussichtlich wird er dann wieder vertagt und nicht geschlossen werden. Aus Stadt und Land Dresden Len 1. März ISIS —* Seine Majestät der König besuchte gestern den Gottesdienst in der katholischen Hofkirche. Mittags fand beim König im Residenzschloß Familientafel statt. —' Seine Königliche Hoheit Prinz Johann Georg wohnte gestern abend 8 Uhr dem Vorträge des Geheimen RegierungSrateS Professor Dr. Albrecht Pen! im Künstler hause über „Flucht vor der Emden" bei. —* Das König!. Ministerium des Innern hat dem Stiftungsrate der Königin-Carola-GedächtniS- Stiftung Genehmigung zur Veranstaltung einer Geld lotterie erteilt, deren Ziehung am 18. und 19. Mai 1915 stattfinden soll. Der Reingewinn wird diesmal im Etnver- ständniS mit den Mitgliedern des StiftungSrateS mit je einem Drittel dem Landesausschuß für KrtegShilfe und der Organisation des Roten Kreuzes mit dem 3. Drittel — dauernd oder vielleicht auch nur vorübergehend — der Stiftung selbst zufliehen. Der Stiftungsrat hat hierdurch jedenfalls ganz im Sinne der von Ihrer Majestät der Königin Carola entfalteten christlichen LiebeStätigkett ge handelt. und es ist deshalb die Hoffnung berechtigt, daß der begonnene Losverkaus dadurch recht günstig beeinflußt und die Beliebtheit der Lotterie beim Publikum noch erhöht werden wird. —* Gnadengebührnisse, lieber die Zuständigkeit von Gnadengebührnisscn für die Angehörigen oder ge fallener oder verstorbener Kriegsteilnehmer bestehen vielfach Zweifel, die zu unliebsamen Auseinandersetzungen mit den Der Erbherr von Hohenau Roman von H. v. Remagen. >5 Fortsetzung.) Nachdruck verboten Laut und lustig war man zur Jagd hinausgezogen, ernst und stumm fillnste man zurück. Der Uinsall hatte die siöhUche Stimmung «xn'scheucht. Wenzel hatte seinem Pferd-: die Sporen gegeben und war dem Zuge weit voraus gesprengt; vergebens batte sich Mntxiel bemüht, an seine Seit zu getangen. der Bruder schien ihn zu fliehen. So ließ dieser sein ermüdeter, Pferd verschnaufen und ritt lang sam hinter der Gesellschaft her. Bald hatte ihn der Troß eingehoit. Steptxm, der erste Piquer, führte den Zelter der Gräfin; Michael ivinkte ihm. ..Stephan." sagte ei', als der erste Piquer an seiner Seite Zvar, „kannst du dir die plötzliche Wildheit der TbiSbe erklären! Es ist dock) nicht das erste Mal, daß sie eine Sau hatz mitgemacht lxst!" Der Viauer warf iluu eine» seltsamen Blick zu und schüttette den Kopf. „Gnädiger Junker, in dem Spiele tzat der Teufel seine Hand getzabt. Tlstsde ist fromm >vie ein Lamm, und die Gräfin ist eine ausgezeichnete Reiterin." „Ich weiß. Steptxm, die Gräfin versteht ein Roß zu lenken und ihre .Hand ist so leicht und sanft; um so rätsel hafter aber ist dir Jache." Stepixin die Decke fort, welche auf dem Zelter laa. „Sehen Sie hierher, gnädiger Junker," sagte er und zeigte auf eine Wunde, lvelche das Tier an dem einen Hinteeßhenkel hatte. Erraten Sie jetzt, weshalb Thisbe so Plötzlich und so wild ausbäumtc?" „Bei fiwtt, Stephan, das war es! Ein zurückschnellender Ast hat es blutig gerissen lind der plötzliche Schmerz —" „Ein Ast. gnädiger Herr? Solche Wunden reißt kein Ast, sc schneidet nur ein Dolch!" „Ein Dolch, sagst du?" stammelte Miclxiel und Leichen - blässe überzog sein Gesicht. „So sagte ich." antwortete der Pigner ruhig und be stimmt. „So gewiß die Wunde da von einem Dolche her rührt. so gewiß wird der Himmel denjenigen strafen, der ihn führte." „Schwatze nicht Unsinn. Alter," entgegnete Michael rasch und scharf. „Wer könnte so Schändliches mit Absicist getan haben? Es kann nur ein unglücklicher Zufall ge wesen sein. Als sich der Keiler zum Angriff ans uns an schickte, griff jeder nach einer Waffe — in der Verwirrung und Hast hat einer den Schenkel mit seinem Jagdmesser ge streift. Schwatze deinen Unsinn nicht noch einmal, am wenigsten vor dem Grafen!" „Sie mögen recht haben, gnädiger Herr. Es muß ein böser Unfall gewesen sein, denn sonst —" „Nun, Stephan, sonst?" „Sonst wäre es ein Verbrechen, Herr, ein schändliches Verbrechen." Michael fuhr zusammen; ein rascher, lauernder Blick traf den Piqueur. Doch in dem Gesichte desselben war nichts zu entdecken; es war ruhig und bewegungslos wie ge wöhnlich. „Wer könnte cs begangen haben?" Der Piqueur zuckte mit den Achseln und zog die Decke wieder über die Wunde. „Noch einmal. Stephan, hüte deine Zunge! Es ist leicht, einen Verdacht erwecken, schwer, ihn wieder zu be- seifigen, und du würdest von keinem Dank ernten." „Am wenigsten von Junker Wenzel," murmelte der Piqueur vor sich bin. Dann setzte er laut hinzu: „Was schert cs mich? Ich bin im Dienste des Grafen Hohenau alt lind grau geworden, »nd ehe ich mit einem unbedachten Worte einen Argwohn weckte, der zu Zwietracht und Haß führen könnte, ließe ich mir die Zvngc aus dem Munde reißen. Ich danke Gott, daß die gnädige Fra» Gräfin ge rettet ist, o, sie ist ein Engel!" „Wahrhaftig, Stephan?" . „Jawohl, gnädiger Herr, ein Engel! So sagen alle, die sie kennen. Seit sechs Monaten erst weilt sic im Schlosse, und weit und breit gibt es keine Hütte mehr, in die fle nicht gekommen wäre, keinen Armen, keinen Unglücklichen, denen sie nicht Trost und Hilfe gebracht hätte." „Wenn du es sagst, muß cs freilich wahr sein!" sagte Michael spottend und trieb sein Pferd zu rascherer Gang art an. Ter Piqueur sah ihm finster nach. „Sie ist ei» Engel," wiederholte er für sich, „der Junker Wenzel aber ist ein Teufel und du sein Bruder!" Eine Stunde später saß die Jagdgesellschaft an der reich besetzten Tafel im Speisesaale des Schlosses; nur die Damen hatten sich zurückgezogen. Der Ungarwein perlte in den hohen Kristallgläsern, und an seinem Feuer entzündeten sich die matt gewordenen Lebensgeister. Die gedrückte Stimmung wich und Lust und Freude kehrten wieder. Ta erhob sich Graf Waldemar, den gefüllten Pokal in der Rechten. „Meine Freunde," sagte er laut und freudig bewegt, „mit dem Leben meiner geliebten Hildegard ist noch ein zweites, teures Leben gerettet worden — freuen Sie sich mit mir. trinken Sie mit mir auf das Glück des Erben von Hohenau!" Brausender Jubel folgte den Worten des Grafen? von allen Seiten eilte man herbei, um ihn zu beglückwünschen und mit ihm anznstoßcn. Auch Wenzel kam: in seinen Augen loderte unheimliche Glut. „Das Glück des Erben von Hohenau!" rief er mit hei serer Stimme und stieß sein Glas gegen den Pokal des Bru ders, das er klirrend zersprang und der Wein über den Marmorboden des Saales floß. Ein Schatten flog über das Gesicht des Grafen Waldemar. „Ich bin ein Tollpatsch," lachte Wenzel auf. „Aber mein Wunsch war ehrlich gemeint, und nach der Stärke des Stoßes magst du die Größe meiner Freude bemessen!" (Fortsetzung folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder