Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185811080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18581108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18581108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-11
- Tag1858-11-08
- Monat1858-11
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1858
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sein schöner Garten mit reichen Sammlungen lebender Pflanzen trat, und bit ins späteste Alter blieb er ein eifriger Freund der lieblichen Kinder der Flora, obgleich er späterhin der Erforschung de- Erd- törpers, namentlich der Bildung und Schichtung seiner Oberfläche besondere Vorliebe und Aufmerksamkeit zuwandte. Mit jugendlichem Feuer beschäftigte sich der Greis mit ernsten geognostischen und paläon- rologischen Forschungen, legte dazu umfangreiche Sammlungen an, bereifte die interessantesten deutschen Gebirge mit der Emsigkeit eines Iünglings, wohnte den Versammlungen der Naturforscher gar oft als rhä'tiges und vortragendes Mitglied bei, correspondirte mit den namhaftesten Gelehrten des Faches und arbeitete fast bis zum letzten 5555 und wir haben wiederholt über dieselben einen günstigen Bericht abstatten können. In dem auf den nächsten Dienstag bevorstehenden C.oncert in dem großen Saale der Buchhändlerbörse werden diese Vereine vor das größere Publicum treten, und da dürfen wir uns der Hoffnung hingeben wahrzunehmen, daß sie, geleitet durch das Streben ihren guten Ruf zu bewähren, noch weiter vorwärts geschritten sind. Es ist ihnen dazu, laut Programm, vielfache Gelegenheit geboten, sowohl in einzelnen Liedern und GesanAstücken von Dürrner, Mendelssohn, Rietz, Zöllner und dem Concertgeber selbst, als in einer größeren Composition von Tage seines Lebms, auch hierin die Aufgabe, die er sich gesetzt, Jul. Otto, mit Orchesterbegleitung, welche in Leipzig noch möglichst vollständig, wie es seinem nach möglichst klarer Erkenntniß nicht zur Aufführung gekommen ist. strebenden Geiste Bedürfniß war, zu erfüllen. Daneben beschäftigte sich der rastlos thätiae Mann, besonders nachdem eine Reise nach Italien (1834) sein Interesse an der bildenden Kunst mächtig erregt batte, mit der Malerei, wobei er seine landschaftlichen Studien mit srinm geognostischen gar sinnig zu verbinden wußte, und später wagten sich, unter des ihm befreundeten Bildhauer Knaur'S Leitung, selbst an die Plastik. Eine allerliebste Statuette Wie lands — in dessen Hause Gerhard einen guten Theil seiner Knabenjahre verlebte — giebt neben manchen andern Versuchen Zeugniß, daß er auch hierin nicht auf der Stufe eines gewöhn lichen Dilettanten stehen blieb. — Rechnet man zu dem Allen noch seine rege Theilnahme an dem öffentlichen Leben während der vollen 53 Jahre, wo er unserer Stadt als Mitbürger angehörte, insbesondere auch am Theater, für welche- er sich bi- zuletzt leb haft interessirte, wie er früher seine „Sophronia" für dasselbe gedichtet, auch für die hiesige Bühne unter v. KüstnerS Leitung eine Aeitlang als Recensent thätig war: so bedarf- wohl keiner weiteren Ausführung, daß Gerhard zu den Seltneren und Besseren seiner Zeit gehörte, wohl werth, daß sein Andenken erhalten werde. In seiner äußern Erscheinung und Haltung gab sich bis in sein hohes Alter eine erfreuliche Kraft und Frische kund, welche gar gut paßte zu seinem immer jugendlichen Geiste, und selbst durch dm starken weißen Bart nicht gedampft noch beeinträchtigt wurde. In seinem Anzüge diente er zwar gern der Mode, jedoch ohne Uebertreibung. Im Gespräch und geselligen Verkehr war er sehr angenehm, geistreich und witzig ohne Affectation; höchst liebenswürdig aber erschien er im Verkehr mit seinen Enkeln, unter welchen er uns gar oft an eine der schönsten Rombergschen Vignetten zu Wieland's Werken erinnerte, auf welcher eine lieb liche Kindergruppe einen langbärtigen, freundlichen Greis beklettert und liebkost. Wer hätte einem solchen Manne, der die wohlverdiente Muße des Alters und die durch rege Thätigkeit erworbenen Mittel so gut und sinnig zu nutzen wußte, nicht sein hohe- Alter gönnen und ein noch höheres wünschen sollen? — Doch klagen wir nicht, sondern freuen wir uns vielmehr, daß er so lange de- Leben-, welche- er so innig liebte, sich fteuete, und daß, als sein Ständ lein gekommen, er rasch und schmerzlos inmitten der Herrlichkeit der Natuc und ihres Genusses von der „süßen Gewohnheit des Dasein- und Wirken-" schied, bis zum letzten Hauche treu ge pflegt von der Liebe der Seinigen. Leicht sei ihm die Erde! Leipzig, im October 1858. XX. Vas große bocat- und Lnsirumentalconcert von Richard Müller. Unser Leipzig genießt nicht bloS durch die musikalische Kunst schule des Conservatoriums und durch die gediegenm Mustkauf- führunaen in den Gewandhaus - Concerten einen wohlbegründeten Ruf, sondern es zeichnet sich auch au- durch musikalische Gesell schaften, wie die Euterpe, durch die gutgeleiteten Musikchöre, welche durch einen gegenseitigen Wetteifer sich immer mehr ver vollkommnen, und durch zahlreiche Gesangvereine, die nicht wenig zur Veredelung der Geselligkeit beitragen, deren Unterhaltungen allerdings durch die fast unzähligen Bierrestaurationen etwa- nach unten gezogen werden. Unter diesen Gesangvereinen verdienen, außer dem Riedel- schen, welcher ausschließlich der geistlichen Musik gewidmet ist, be sonder- die Männergesangvereine „ Arion und die Liedertafel" -mannt zu werden, welche unter der Leitung des Herrn R i ch. Müller stehen. Schon öfter ist uns Veranlassung geworden, deren Leistlmgen im Hotel de Prüfte und sonst kennen zu lernen, Die das Concert eröffnende Ouvertüre ist von Rich. Müller selbst, die des zweiten Theils aus der Oper Olermäro von seinem rühmlich bekannten Vater C. G. Müller, Musikdirektor in Alten burg, welcher deren Aufführung in Person leiten wird. Dieses wird hinreichen, das musikliebende Publicum auf einen genußreichen Abend hinzuweisen. — 6. GeffenNichc Gerichtssitzung. Die von dem k. Bezirksgericht in Untersuchungssachen eontru B., gen. R., auf den 8. Novbr. Vorm. 10 Uhr angesetzt gewesene Verhandlung ist auf den 8. Nov. Nachm. 4 Uhr verlegt worden. Tageskalcndcr. Stadttheater. 19. Abonnements-Vorstellung, neu einstudirt: Biel Lärm um Nichts. Lustspiel in 3 Acten von Shakespeare. Für die deutsche Bühne eingerichtet von Carl von Holtei. Personen: Don Pedro, Prinz von Arragon, Don Juan, sein Halbbruder. Claudio, ein storcntiniscber Graf. . Benedikt, ein tLdtlmann aus Padua, Leonato, Gouverneur, . Hero, Leonato'« Tochter, Beatrice, seine Nichte, ! K-mmmr-um... C°mk°7'! 2u">« G«u.-- Der Schreiber Erster l z-L W°ch.» . . Vierter 1 Franziskus, ein Mönch . Ein Bote .... Diener. Wachen. Gefolgt. Herr Werner. Herr Kühn«. Herr Scheibe. Herr Rösicke. Herr Stürmer. Fräul. Ungar. Frau Wohlstadt, i Fräul. Ballmann. Fräul. Müller. Herr Bachmann. Herr Cillis. Herr Dessoir. Herr Ballmann. Herr Lück. Herr Pröhl. Herr Riebiq. Herr Scheibe 1l. Herr Talgenberg. . Herr Saalbach Herr Jäger. (Scene. Meifina.) Ballet - Divertissement. Eämmtliche Tänze sind von Herrn Balletmcister Knaack arrangirt. 1) Lnrnvvnl äs Vsniss (neu), pa« de ckeux, getanzt von Fräul. Rudolph und Herrn Balletmeister Knaack. 2) AIvQuel, getanzt von 8 Eleven des Kinderballets. 3) p», Slztris», ausgeführt von den Damen de« 6orpr, cke Lalle». 1) 8»»> k»?o» kolk», getanzt von Fräul. Rudolph und Herr Ballet meister Knaack. MrZvll 0leii8l9L llvo 9. Mvemder ^r«88V8 Voesl-v. klstrllwevtLlvMvert von »IsrLarÄ Müller, unter xütixer 51Ltvrirknnx des Herrn Ullss, so ^ie der xeekrten ÄünnerxesLnAvereinv Iil«ü«rl»«llS, LlE«lSrs»L«l nnd de» Irn grossen 8aale Zer LuekliänZlerborse. IklMsSr VI»«lI 1) 6onoertouverturs von Lied, läüller. 2) Drei LKr llünnerekor: ») dlorxeoxDbst von 0. 2öU-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder