Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185811126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18581112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18581112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-11
- Tag1858-11-12
- Monat1858-11
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1858
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger. Amtsblatt des Ktlmgl. Bkjirlsgmchts imd dcS Raths der StM LeWg. -IS LI«. Freitag den 12. November. 1858. Bekanntmachung. Die von Grundstücken, Miethen und verschiedenen Luxusgegenständen zu dem hiesigen Stadtschulden- tilgungS - Fonds zu entrichtenden Abgaben sind aus den jetzigen Termin November ebenfalls nur nach den bisherigen Verhältnissen abzuführen. Wie wir daher erwarten können, daß die Abführung der aus diesen Termin verfallenen Beiträge ohne allen Rückstand erfolgen wird, so haben wir auch an die unverweilte Berichtigung der auf frühere Termine noch auSstehenden Reste um so ernstlicher zu erinnem, als wir diese unterbleibenden Falls nunmehr durch militairische und, nach Befinden, gerichtliche Erecution einbringen lassen müßten. — Leipzig, den 2. November 1858. Der Rath der Stadt Leipzig. —^ Koch. Donnerstag den 18. November Nachmittags L Uhr werden unter den bekannt zu machenden Bedingungen circa 5V Schock Reifstäbe im Dölitzer Holze zur Versteigerung gebracht. Leipzig, den 6. November 1858. Des Raths Forstdeputation. Schillerfest. Wir kehren soeben zurück von Gohlis, wo, wie in früheren Jahren, die eigentliche Feier des TageS ihren Anfang nahm. Trotz de- Übeln Weges und Wetters hatten sich doch viele Freunde und Verehrer des großen Mannes eingefunden. Unter Musik und Vottragung der Fahnen bewegte sich der Zug von der Oberschenke aus durch daS Dorf nach dem Schillerhause hin. Die schöne Gewohnheit, die Gedenktafel am Schillerhause, so wie das Haus selbst frisch zu bekränzen, ward auch diesmal vollzogen, und vr. Heyn er, als Vorstandsmitglied des Vereins, hielt dann mit der ihm eigenen Herzenswärme eine ganz für den größeren Theil der Anwesenden paffende Ansprache, und rühmte den Tobten und seine Verdienste um Deutschland, um Europa, um die Menschheit. — Man sah, daß des Redners Worte zu Herzen zingen, weil sie herzlich und einfach waren, und doch der Kraft nicht entbehrten, welche einem „Schillerworte" gebührt. Nach diesem Vorträge stimmte die Versammlung unter guter Musikbegleitung das berühmte Lied an: „Freude, schöner Götter funken", und es machte einen wunderbar tiefen Eindruck auf unS, als vor dem kleinen Hause zu den ernsten Stimmen der Erwachsenen auch die der frischen, aufblühenden Jugend erklangen, das Lied durch Sturm und Wetter weithin über das Dörflein trugen, und so aleichsam das Aeuaniß gaben, daß Schillers Name und Geist auch in dem aufblüyendm Geschlecht-, ja von Jahrhundert zu Jahrhundert fortleben werde. Nach Beendigung de- Gesanges bewegte sich der Zug, nachdem vom vr. Heyner auf den großen Tobten noch ein dreimaliges „Hoch", in welches Alle laut ein stimmten, ausgebracht worden war, an das kleine Gotteshaus des Ortes. Hier hielt vr. Möbius eine geeignete Rede vor der ver sammelten Schuljugend, sprach in faßlicher Weise an die Kinder- herzen, und erbaute zugleich durch diesen Vortrag die Erwachsenen. Daran knüpfte er die Vertheilung der Prämienbücher von Seiten des Schillervereins. Ein Knabe sprach dem Vereine dm Dank im Namen seiner Mitschüler aus, und eben so that dies in längerer Rede der Lehrer des Ortes, und suchte die Gelegenheit zugleich zu einer herzlichen, gutgemeinten Ermahnung der ihm anvertrauten Schulkinder zu benützen. ' Es ist eine sinnige Einrichtung, daß die Feier des schönen Feste- jedesmal mit Erfteuung und geistiger Erfrischung der Kinderwelt beginnt und dann erst in den Kreisen der Erwach smen weiteren Raum gewinnt. — Möge der Schillerverein diese Einrichtung sesthalten. (Fortsetzung folgt.) Prolog ?u „Wilhelm Test". ^ Von Hermann Marggraff. Ein kleines schlichtes HauS — ihr kmnt's! — zu Marbach Im Schwabenland, bescheiden bürgerlich, Fast ärmlich anzusehn, der Eingang dunkel. Die Stube dunsterfüllt und schwül und drückend, Die Fenster schmal und niedrig und mit Scheiben, Die in des Alters Farben trübe schimmern — Dies kleine, kleine Haus in kleiner Stadt, Es war die Wiege jenes Dichtergeistes, Der hoch emporwuchs über Haus und Stadt Und über seiner Heimath engen Gau Und über Deutschlands weite Marken selbst, Um groß und frei und allgemein zu sein Und allumfassend wie das Menschenthum, Voll Stärke, wie daS Selbstgesetz der Freiheit, Voll Anmuth, wie der Schönheit Ideal, Und voll Erhabenheit wie höchste Sitte! Ein kleine- Land, ein schlichte- Hirtenvolk, Von rauher Art, in rauhen Bergen lebend, Kaum sichtbar auf Europa- Länderkarte, Verhöhnt, geringgeschätzt und um sein Recht Betrogen durch Gewalt und List der VAte — Seht, wie es sich erhebt, ein einz'ger Mann! Es greift zum Schwert, zur Armbrust und zur Keule, Es schwingt den erzumstrahlten Morgenstern, Der nun zum Morgenstern der Freiheit wird, Zermalmend auf das Haupt der Dränger nieder, Und markerschütternd wälzt der Stier von Uri Durch Schlucht und Thalgrund seine grausen Töne, Die furchtbar wachsen in dem Wiederhall, Abprallend von der Berge schroffen Wänden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite