Dresdner neueste Nachrichten : 28.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192406282
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-28
- Monat1924-06
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- Dresdner neueste Nachrichten : 28.06.1924
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N.)I ans die gefährliche Propaganda hingewiesen, die von gewissen deutschen Elementen in Paris ge trieben wird. Als weiteren Beweis dafür sei der Be richt eines Augenzeugen wiedergegeben, der vor kur zem an einer Versammlung der pazifistisch orientierten ~Liga für Menschenrechte« in Paris teilnahm. In dem Bericht heißt es: »Um sti. Juni besuchte ich eine Kundgebnng der »Die-a stir Menschenrechte« gegen den italienischen Faseismns, iiir Matteotti. Breitscheid war da nnd ließ sich von dem Deputierten Grnmb ach als eine nroniinente Persönlichkeit des »guten« Deutschlands hinstellen. Es fiel dabei mehrmals das Wort ~B o ch es« als nähere Kennzeichnnng der deutschen Rechts- nnd Mittelparteien zum Unterschied von den deutschen S o z i a l i st e n. Man ersieht, daß die sehr einflußreiche »Liga stir Menschen rechte« lzn der anch Painlevd gehört, nebst Gil lonin nnd andern versöhnlich angebanchteu Fran zosen) die strenge Scheidung zwischen S o z i n l i st e n ans der einen nnd ~B oches« ans der andern Seite proklamiert. Es gibt innerhalb dcr Liga einige Per sönlichkeitem die mit dieser Propaganda g anz nnd gar nicht einverstanden sind. Sie befinden sich aber in der Minderheit Tranng ist. daß B r e i t scheid selbst Anhänger der Trennung zwischen Sozialdemokratie und Boche ist. Leider ist er es nicht allein; es laufen hier noch andre Leute herum, die sich in die Kreise der versöhnlich gestimmten Fran zosen ä ln Grnmlmch schlängeln nnd dann erzählen, wie gnt man es mit dem deutschen Volke meint.« Ein Führer der deutschen Sozialdemokratie also gibt persönlich der französischen Propagandasiktion von den »wes Deutschlands-C von denen das eine f oztals demokrattsch :- friedltebend und das andre bür gerlich = chauvinistiich und uatlonalifttsch ist. Der Klassenkampf als Mittel der Maßen polittkl Die Franzosen haben recht: was nicht sozialistisch in Deutschland ist, wird als «Boche« hin gestellt. Sie brauchen ja nur die lozialtsttfche Presse zu lesen. Will die Sozialdemokratie wirk lich offen als Partei des Qual d’Orsay auftr e t e n ? Die Bemühungen der Sozialdemokratie, sich wohl gefällig zu machen in den Augen Herriots, werden sicher von Erfolg gekrönt sein. Vielleicht revidieri der französische Ministcrpräsident noch folgenden Absatz seines vor einiger Zeit erschienenen Buches »Schaf fen«, in dem er sich über das deutsche Voll und die deutsche Sozialdemokratie folgendermaßen aussprichtp »Das deutsche Volk gefällt sich in der J n f a m i e. Es muß eine moralische und eine politische Revo lution durchmachen, bis es das Vertrauen Franks reichs erringt. In Deutschland arbeitet der Marxismus ebenso wie der preußische FeldwebeL Der deutsche Sozialis mns zeigte sich unfähig. dein Volke die Freibeitsidee zn vermitteln. Er bat nichts andres erreicht, als einige mechanische Reformenf Ein Fortschritt im Vergleich zu diesem freund lichen Urteil des, wie die »Vossische Zeitung-« gestern erneut betonte, entschieden pazifistisch ein g e ft e l l t e n Ministerpriisidcnten ist ja schon dank den Bemühungen Breitscheids erzielt: man spricht in Paris nicht mehr nur von »Boches«, sondern von »Boches« un d »Sozialisten«. Poinmcå mit Herriot zufrieden Herriot erhält eine gute Zen« kelegramm unsres Korrespondenten ch. Paris. 27. Juni Mit Schadenfreude konstatieren die rechtsrepublita nischen Kreise, daß Herriot in feinen gestrigen Er klärungen vor Senat und Deputiertenkaznmer den Ge dankengängen der poinearistischen Politik nähergetonis men sei. Seine vorsichtigen Mitteilungen machten auf die Opposition einen günstigen Eindruck, und die Ver sicherung, daß er sich in London nicht ~festlegen« ließ, verschaffte ihm sogar P o i n e a r 6 s A ne r k e n n un A der in den Wandelgängen des Senats erklärte, dass ersieh jetzt durchaus beruhigt fühle. « »Ich entnehme den Erklärungen des Minister ptäsidcutcu«. sagte et wörtlich, »daß die Räumung der Ruhr mit der Sicherheitsfrage verknüpft bleibt. Solange die Sicherheitsfrage nicht absolut garantiert ist, kann von der militiirichen Räumung der Ruhr keine Rede fein. Es freut mich, dasz Herriot dicieni Grundsatz von mir übernommen han« Ein weiteres Motiv der Zufriedenheit in rechts republikanischen Kreisen ist, daß der Ministerpräsident die UnterhausiErkläruug Maedonalds über ge w i ss e Zugeständnisse an Deutschland berichtigt hat. Macdonald deutete bekanntlich an, daß für die Annahme des Sachverständigenplanes ein Ausgleili für Deutschland geschaffen werden müsse, denn der Ver sailler Vertrag würde bekanntlich mit einigen Forde rungen des Sachverftändigenberichtszisnicht vereinbar sein. Herriot beschränkte sich darauf, zu erklären, er werde eine »derartige Neuerung« nicht: zulassen. Herriot übergab gestern abend dem eng lifchen Botschafter Crcwe eine Note, in der dieser Standpunkt begründet wird. Es ist zu erwarten, daß über diesen wichtigen Punkt noch e i n schriftlicher Meinungsaustansch gepflogen wird. Der Hauptpunkt der Herriotschen Mitteilungen, der sogenannte »Defensivpakt« mit Macdonald erlitt eine merkwürdige Veränderung. Das kommt daher, daß der Ministerpräsident gestern in London an fragen ließ, wie sich Maedonald eigentlich die Be deutung des Defensivpakts vorstelle. AuBLo n d o n kam eine ziemlich ausweichende Antwort. Eigentlich versprach Maedonald bereits in seinem Briefwechsel mit Poinear6, daß England auf der Seite Frankreichs stehen werde, falls Deutschland den Ber pflichtungen des Sachderständigenplaneg nicht nach konnnen sollte. Herriot konnte also nicht mehr als das erreichen, was sein Vorgänger bereits erlangt hatte. Den stärksten Nachdruck legte Herriot auf D eu t sch - lands Entwafsnung Das war sein Haupt ersolg. Der ganzeSenat klatschte ihm Beifall und in der Kammer klangen die Bravo-Rufs »p» «g-«..»,. ««;.;k.s»» , -... Fing-Ass- TM- sur vom »Rosen Lothringer« Answeifungsbefehlezurückzuziehen.Das durch erhalten weitere 30000 Personen die Erlaubnis zur Rückkehr. öccriot hat die Reichsreqkermm amtlich davon in Kenntnis gesetzt- Smwätlmng des Kanells ver Linken Tclcaramm unsres Korrespondentptk ele Paris, 27. Juni. Aus der demokratischen Linken, die im S e n at die Licgietnngsmehkbeit bildet, sind heute 32 Deputierte ausgetreten, die sich mit dem Programm Herriots nicht einverstanden erklären. Auch in der Kammermehtheit find Ums-rup piernngcn im Gange, welche der Geichloiiens heit des Kartells nachteilig werden könnten, denn 20 Radikaliozialiften haben mit den gesuäßigten Repnbllkanern eine nene Gruppe gebildet. In den Debatten über die Jnnenpolitik werden diese Vorgänge ihren Einfluß geltend machen. 30 000 Deutsche kehren zurück . E- sparka 27. Juni. Mia« Dudelsain Die Meiuxoapxouemifsion hat auf Vers-Man des« französi- Uru Oberhmwillatä bei-blossem ils t e b iB. b est i a c u Der Wahlkampf in Amerika wid. New-York, 27. Juni. iDurch Funkspruch.) ; Die llnterkommission des mit der Ausarbeitung des» Wahlprogramms betrauten Koinitees der d e m o k r a-« ti sch en Par t ei hat den Abschnitt der Wahltund-« gebung iiber die auswärtige Politik angenommen. Entsprechend den Anträgen Ow e n You n g s und des Vorsitzenden der überparteilichen Völkerbundss liga Richter Cla rk e spricht sich der Passus für die Prinzipien und den Beitritt zum Völkerbund aus unter dem Vorbehalt, daß die Monr o ed o ktr i n gewahrt bleibt und daß die Vereinigten Staaten gegen die Einbeziehung in einen fremden Krieg durch eine Aktion des Völkerbundes gesichert sind. Das Unterkomitee, in dem B ryan den Vorsitz führt, machte sich ferner einen Antrag Bryand zu eigen. der jede Kriegserklärung außer auf dem Wege der Volksabstimmung untersagt. Weiter nahm das Komitee in das Wahlprogramm eine Erklärung aus, die den Philippinen die volle Unabhängigkeit zusichert-. Schweres Grubennngmck investerrekch 30 Tote X Wien. N. Inmi. tDtmb Funkipknch.i Im Kohlenbergwerk Hart bei Gloaauitz ereiauete titb aestetu ein Grubenuualtick, dein so Bera leute sum Opfer iieletr. Zu dem Uualiick wird noch aemeldett Am R. irtib war eine Schick-i von 70 Mann eiuaeialirem Von diesen konnten sich! 40 rechtzeitig vor der Explosiou tutqu so Mann find tot. U Tote wurden bereits sanö dem« Schacht gebracht. 11 Uean siat Betawerk vor der Förderichale zum Abtransport bereit, s Tote find noch nicht geborgen. Das Unalttck aeitbah dadurch. das ein adqebantes brennendes Fldz nieder dracks und die Gase in die Stolle- dranaety wo die Beraleute arbeiteten. Unter den vor der Uualtickös stelle wartenden Verwandten der Berunaliickten spielten lich herantrat-end Szenen ad« Herriot und Poincars Welcher Unterschied besteht zwischen beiden? Von unterm Paris ah- Paris- 24. JUUi Ul- ich beim Zusammentritt der neugewählten Deputiertenkammer im Salon de la Paix einige der bedeutendsten Sieger des elften Mai auftauchen fah interessierte micb besonders der Universitäts prosessor BoreL Ich erinnerte mich, ihn vor dem Kriege in einein rein wissenschaftlichen Kreife ge sprochen zu haben. ; »Was bat Sie veranlaßt, ins volitifche Leben einzutreten?« fragte ich den Gelehrten. iEr erwiderte: »Die Welt der Jd een bleibt mir nach wie vor das Liebste, aber itb will versuchen, in die Politik einige meiner Jdeen bineinzutragetn Pum levå ist mein Vorläufer.« »Welche Ideen möchten Sie in die Politik der neuen Mehrheit trageu?« .Vor allem die der geistigen Anniibernng an diejenigen Völker, deren Niederlage im Weltkriege und deren Behand lung in den Friedendverträgen das begreiflitde Ver langen nach Befreiung erweckt bat.« »Sie wollen vielleicht die Revision der Ver träge?« - ~Die Anpassung an die Not wendigkeiten deg Friedcng.« »Und glauben Sie, daß eine Regierung der neuen Mehrheit Getriot stand noch im Hintergrunde) diefe Idee programmäßig vertreten wird?«-·»N ein i Das balte ich fiir unmöglich, ich glaube aber, daß man sich der Politik bedienen kann, um allmählich, stopfen weise eine Idee der öffentlichen Meinung beizubringen. Viel Geduld gehört dazu. Ein Gelehrter besitzt sie, denn sie gehört zu seinem Berufe. Die Politik ist mir Mittel zum Zweck . . .« Professor Borel wird von feinen Kollegen, die über Politik andre, sagen wir »gefiindere«, Ansichten haben, als Idealist bezeichnet. Solcher Jdealisten gibt es viele; sie müssen ed sich gefallen lassen, von den Nationaliften »Kataftrovbenvolitiker« genannt zu werden: es wird auch über sie gelacht. Edouard Herriots aualmende Pfeife ist von den Spötter-n allen sogenannten Jdealiften als Kennzeichen verliehen worden. Die blauen Rauchwolken werden mit den Sehnsüchten dieser Männer verglichen. let Korrespondentcn ängstlich nach der gebietcrischcn Hand deg»Comit6desForges«blickt,el)ecrvon Räumungsbedinguugen an Rhein und Ruh-spricht ·- « ·- Das sind die Gegebenheiten der fu« . .7 Sen Reparationgs und Sicherheitspolitik. Wer mit ihnen nicht rechnet, der gelangt zu schier-haften Schlüssen. Es hat sich in Frankreich nichts geändert. Die Hauptforderungcn der Konsortien sind un angetaftet geblieben. Das Wahlergebnis brachte Männer ans Ruder, die große Anstrengungen machen, der Volkgmasse endlich einen friedlichen inneren Auf bau zu sichern, aber gleichzeitig das Jan-da ment des Verfailler Vertrages ver teidigen müssen. Der intelligente Franzose, der weiter blickt alg nach den Preisen der Lebensmittel, weiß, daß die Nachfolger des letzten Kriegs- und ersten «Friedcnöpräsidentikn« Georges Clemeneeau um eine Versöhnung der Macht nnd Militärpolitik mit den wesentlichen Forderungen der kriegs m ü d e n Masse ringen. Poinearå wollte das große Werk der ~Erfiillung des Versailler Ver trages« tLoöreißung des linken Rheinufers) durch setzen; er scheiterte, weil sich zu den finanziellen Kosten dieses Unternehmens e r n st e S v m p to m e ein e s K rie ge B gesellten, von dem Frankreich nichts wissen will. Um aber die Angststimmung im Lande aufrecht zuerhaltem mit Hilfe eines unruhigen Geistes-zustan des schwerindustrielle Interessen unter dem Deck mantel der Sicherheits- und Reparationspolitik - zu verteidigen, wird das Gespenst eines revanchesüchtigen Deutschland auch unter der Regierung Herriot hoch gehalten. Die Blätter aller Richtungen wirken zu sammen. um den gewünschten Eindruck auf das Volk zu erzielen. Poincarå wart das ganze deutsche Volk in ein e u Karl-; er traute weder dem Sozialdemokraten noch dem Nationalisten. Die Linkörepnblikanet haben das Losnnaswort ausgegeben, daß man stch vor dem deutschen Sozialdemokraten nicht zu fürchten brauche. aber der deutsche Demokrat.dcr Nationalift« kurz: alles, was nicht im Lager Breitscheids sitzt, dürfte nach Revanche. A A L . II Ein Blick in die ~Liga für Me usle n r e ct)te«, in die studentischen Verbände linlsrepnblitanismer Tendenz, in die Ireimaurerlogem in Gelehrtenkretse mit sogenannten »altrepublikanischen Grundsätzen-« tProsessor Aulard, Borel usw.) beweist, daß sich das Phantom von dem nach einem Kriege ver langenden und zu diesem Kriege leiden schaftlich rüstenden Deutschland überall in den Vordergrund aller Erörterungen drängt. Gewiß, man sucht sich von den schamlosen Fälschuns aen »geheimer Berichte« loszumachen, man ringt sich zu einer möglichst unabhängigen Beurteilung der Lage durch. Man spricht von dem »Ideal« des Europäer tums und sehnt sich nach einem Austausch geisttae«-.·, knltureller Güter zwischen den beiden Ländern. Aber an den Ke r n des Problems tritt man nicht heran . . . Ich konnte feststellen. daß sich unter allen nam haften Vertretern der »Liga für Menschenrechte« niklzt ein einziger findet, der den jtingst zur Debatte ge stellten Antrag des Schriftstellers Goutte n oire d e Tour-y, die Kriegsschuldfrage und gleichzeitig die Revision des Versailler Vertrages in Frankreich auf zurollem gutgeheißen hätte· Ich weiß, daß sich sogar die sranzösischen Sozialisten Blum, Bonconr, Varenne gegen diese »Kampagne« wehren. Jn der Freimam retloge des «Grand Orient« herrscht dieselbe Ans sassnng. Die enropiiische Gesinnung dieser Kreise krankt an der Furcht vor der Klärung der Schuld lii ge. Und deshalb ist sie nicht entwicklnnqssiihig Abscheu vor einem Kriege allein wird nicht die Ver söhnung mit Deutschland bringen. Nur der Ent schluß, die sranzösiiche Volkömaise til-er die Mitver antnsortlithkeit der Ententemächte anszukliiren. verniaa den tiefen geistigen Umschwung in Frankreich nach dem politischen des elstcn Mai zu zeitigen. Es gibt Aniätze einer solchen morali schen Kräfteansnannnncn In Kürze werden hier die wichtigsten deutschen und rusfischen Dokumente zur Kriegsschuldsraae erscheinen. Ein französischer Oberst Converset hat mir dieser Tage sein Buch: »,,Drei Jahre Gebeimdivlomatie« (191.1 bis ’1914) zugeben lassen, das in qemeinverständlicher Art die ruisiseh-franztifischc Vorkriegspolitik darstellt; non dem Publizisten Paul Mathicz wurden mir die Uns gängeboaen seines Buches: «D a g dinloina t i s cb e ·"erbrechen der Entente« geschickt. Auch hier finde ich den Allen sur Anstellde W . . . Während der Depntierte Borel täglich durch fein politisches Probieralas blickt, um den Fortschritt feines Experiments geduldig zu verfolgen, wirken die aufs Praktifche eingestellten Parlamentarier. Sie find ent weder reine Abstimmunasmarionetten oder Geschäftsleute, die an die Wiederkehr nach vier Jahren nicht glauben und deshalb flink ihre Affairen sichern, oder - was bis auf etwa fünfzehn Prozent der Fall ift ehraeiziae, minifierfähige Männer. Diese bereiten vorsichtig ihre Laufbahn vor, halten sich an kommende Kabinetispräsidentem mit einem Worte, fie fpielen eine Partie, ohne sich irgend wie feftzulegew Ihnen wird die Gunst der Hochfinanz, der Schwerindnftrie, der Großindustriellen zuteil. All mählich gruppiert sich um fie ein Kreis identifcher Interessen. Sie werden, wie man sagt, »einflußreich«, bevor sie noch von der Tribüne herab gesprochen haben. Man lifpelt ihre Namen, beobachtet ihren Aufftieg. Und eines Tages befinden fie fich in dem neuen Kabinett. « .« ~ .. O . O Die Linksrepublikaner schweren vor dem elften Mai, dasz der Einfluß mächtiger Konsu tien aufhören müsse; deshalb vertrieben sie Millerand aus dem Elyfee. Jm Senate, der Zitadelle der französischen Schwerinduftrie, bereitete sich der Gegenstoß vor. Doumergue - Staatsoberhauot, de Selvcö Senatspräsident He r riot, der selbst für den Lhoner Handel im Osten Absatzgebiete schaffen will, befindet sich bereits heute unter dem Druck derselben Gruppen, die Aristide Briand vor der Konserenz in Cannes zwingen wollten, das Ruhrgebiet zu be s e tz e n. Er mu sz mit ihnen variieren, sonst gerät er in :die Minderheit. Drei Dutzend Stimmen weniger —- ,und er liegt zu Boden. Jn den acht Tagen, die er »Ministerpräsident ist, vermochte er zu erkennen, daß die ~Union des intöräts öoouomiques« ihre Gelder reich lich fließen läßt. Herr d e Billi et hat mit Poincarö sowohl die Wahl fürs Elysee als auch siir die Präsi dentschast des Senates gemacht. Und Herrioh der im Wahlkampfe den Schlachtruf ertönen ließ: »Bil lie t» muß in g Qe siin g n i si«, sieht sich genötigt, den Senator zu empfangen, mit ihm einschlägige Wirt schaftssragen zn besprechen.- Sendboten aus der »Rue de Madrid«, wo sich das Bureau des zComitö des Forgeg« befindet, bringen dem Ministerpräsidenten Akten material, and dem er ersehen kann, welche «Jnteressen« ans dem Spiele stehen. Die al.lerschdnsten, die blumigsten Nedenkdnnen nicht das Fak tu m-- a—u-;s.--ngszse.tstk-Mst«-dpad-Qe r .r. i ex 924 tonscliau t- und wehen Ist-uns :Sn. sowie in schlage Illungen nesden tssilüe schmis einfa em L d- Ichen G Cum-Mr u. ohne Verqu vermieten. Dorf Ilen los. (ft ists- Ich-ums loslftdtss I leZimmer. bekr- Ls e.· Kur s. ngspu nagt-pausan WILL-me i. Erz im Itaan ph. einz. net m. txchenbes sof.od.Fcnenan Met.suverq.Osf. 146048«E:v.d.8L Dereinst Mit-J rederqårtent s.- a. stock- Istssssssss » Ist-Ilion aus ä» Impuls-non reist billia bei I; ocb Nachf» l. 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