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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185811272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18581127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18581127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-11
- Tag1858-11-27
- Monat1858-11
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1858
- Autor
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Aullsblatt des Köuigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 331. Sonnabend den 27. November. 1858. Bekanntmachung. Höherer Anordnung zufolge ist im Königreiche Sachsen am 3. December d. I. wiederum eine Volkszählung zu veranstalten. Das Polizei-Amt wird daher die rücksichtlich hiesiger Stadt zu dieser Zählung erforderlichen Formulare am 29. d. Mts. und an den folgenden Tagen mittelst Patentes in die Häuser vertheilen lassen und haben die Herren Hausbesitzer so wie deren Stellvertreter dafür Sorge zu tragen, daß diese Formulare gehörig in Em pfang genommen werden können. Leipzig, den 26. November 1858. Das Polizei-Amt der Gtadt Leipzig. Stengel, Pol.-Dir. Siebentes Äbonnement^Loncert im Saale des Gewandhauses. Die Ouvertüre „ Meeresstille und glückliche Fahrt" von Men delssohn eröffnete in trefflicher Ausführung dieses Concert, die V6ur-Symphonie von Beethoven— die seit etwa zwei Jahren überhaupt wieder in das Repertoir unserer Concerte ausgenommen worden ist — war da- zweite große Orchesterwerk des Abends. Ueber die diesmaligen Gesangsleistungen dürfen wir uns sehr an erkennend aussprechen. Die Sängerin, Frau Wilhelm ine Platzhoff aus Düsseldorf, hat zwar nur mäßige Stimmmittel, aber sie weiß dieselben gut zu verwenden und bethätigte überhaupt eine recht beachtenSwerthe Gesangsbildung. Beim Vortrag der ersten Arie (aus „Armida" von Gluck) war die Sängerin sehr befangen, und diesem Umstand schreiben wir es auch zu, daß einzelne Töne der Fülle und Klarheit entbehrten, denn weniger schon fiel uns das auf in der Arie aus der Schöpfung „Nun beut die Flur das frische Grün". Ganz besonders Schöne- leistete Frau Platzhoff in den Liedern „da- Veilchen" von Mozart, „Wartend" von Mendelssohn und „Geheimes" von Fr. Schubert. Der Lieder - Vortrag scheint die stärkste Seite der Sänaerin zu sein; sie wußte diese zarten duftigen Compositionen höchst geschmackvoll, in feinster Auseinandersetzung und tief em pfunden wieder zu geben. Wir gestehen der Sängerin mit Freuden zu, daß wir selten ein Lied so innig nachgefühlt, reizvoll und fein auSgeführt gehört haben, wie diesmal vorzugsweise da- „ Wartend " von Mendelssohn und die Schubertsche Composition. ES fehlte Krau Platzhoff bei diesen wahrhaft schönen Leistungen nicht an großem und allgemeinem Beifall. Herr Edmund Ginger von Weimar, der berühmte Virtuos da Violine, der früher schon auch hier große Triumphe gefeiert hat, erstellte uns in diesem Concert durch seine seltene Kunst. Das erste Stück, da- er vortrug, war der erste Satz eine- Con- catS von Paginini, eine treffliche Wahl für einen Künstler wie Herr Singer, der zu dm wmigm Violinisten gehört, die nn dem großen Geiger verwandte- künstlerische- Naturell haben. Mit diesem Concertsatz, den er mit immenser Virtuosität, mit seinem bekannten gewaltigen Ton und in genialer Auffassung wiedergab, mußte der Künstler einen großen und nachhaltigen Erfolg erringen. Minder vortheilhast war für ihn da- zweite Stück, das er vortrug. Es war da- eine für hier wenigstens neue Composition von Joachim Raff „die LiebeSfee", ein Charakterstück für Solo-Violine und kleine- Orchester. Wir müssen diesem Werke Raff- allerdings zugestehen, daß eS mit Geist entworfen und ausgearbeitet, daß es in seinem Bau äußerst geschickt auSgeführt ist, daß die feine Jnstrumentirung eine voll kommene Beherrschung der OrchestrationSkunst bethätigt — da- Alle- aber kann uns den Mangel an wirklich productiver Kraft, an jenem zündenden Etwa- nicht ersetzen, da- sich eben nicht lernen läßt. Mit dem Namen, den das Werk führt, steht der Inhalt desselben im entschiedensten Widerspruch, denn statt de- warmen Hauches der Empfindung, oder auch nur der verlockenden sinnlichen Gluth, weht in ihm eine scharfe und kalte Lust, überall hören wir die kluge Berechnung de- grübelnden Verstände-, nirgend die belebende, sich an das Gefühl wendende Stimme de- wahren Talent-: nicht eine LiebeSfee ist eS, was nnS der Componist in diesem Charakterstück darstellt, sondern nur ein boshafter, schaden froher Kobold, der eher ein Störenfried der Liebe ist. Da- Werk würde bei der meisterhaften Wiedergabe der Principalstimme durch Herrn Singer und der trefflichen Ausführung der sehr schweren Orchesterstimmen dennoch einen besseren Erfolg gehabt habm, wmn eS nicht über die Gebühr lang ausgesponnen wäre. Sein Inhalt reicht für ein kurze- Salonstück wohl hin, nicht aber für eine größere Form. ^, 8- Gleich. Gefflenttiche Gerichtssitzungen. Laut Anschlag- am GerichtSbret im großen VerhandlungS- saal Sonnabend den 27. November Vorm. S Uhr Verhandlungs termin über den Einspruch, welchen Johann Carl I., Böttcher in Brandts, Kriedr. Aug. B., Maurergeselle a. Kämmerei, Carl Gottlieb R., Schachtarbeiter, Friedr. Aug. L., Schneidergeselle in
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