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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185811307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18581130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18581130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-11
- Tag1858-11-30
- Monat1858-11
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1858
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kunji: SL8. l2 Uhr l. la»h. eiegz- ttrwar: 69. L, Gro^ k sanft! re». 'jkrank: > ihrm, annttir, nken. w». che den eich mit vöttt. »tage s- an». thier. » Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 334. Dienstag-den 30. November. L8S8. ». Vefol-k! m. M. Prüft. kusfit. t. Hamb ! a. Hallt. de Bar ! Rusße . garni. aum. h. RoN- mburg e. fit. Stusfie. >. -arni. »onnr. Fefft-jp! afnabnt.1 olr. Stadttheater. Das Schauspiel „Da- Testament de- großen Kur fürsten" von Gustav zu Putlitz, da- am 27. Novbr. zum «Km Male gegebm ward, gehört ohne Zweifel zu den besten Novitäten, welche unser Theater in letzter Zeit gebracht hat, und »ird sich voraussichtlich auch länger auf dem Repertoir halten, kl ist unseres Wissens dieses Stück das erste Werk größerer ?omi, mit dem der Dichter vor die Oeffentlichkeit tritt, nachdem a sich schon seit Jahren durch seine kleinen Lustspiele einen ehren vollen Ruf als dramatischer Schriftsteller erworben. Mit dem nlkschiedensten Glück hat Putlitz dieses für ihn neue und größere Mt betreten; eS ist zu wünschen, daß er sein Talent vorzugs- »tisr auch ferner dem vaterländischen bürgerlichen Drama widmen lt. — Mit richtiger Erkenntniß des Bedürfnisse- und de- macke- unserer Zeit hat Putlitz seinen Stoff aus der Ge- e des großen deutschen Staate- genommen, der bei seinem n und kräftigen Aufblühen, bei seinen in vieler Beziehung mißrrhaften, von großen und thatkräftigen Regenten begründeten und geförderten Institutionen als mächtigste Stütze des Prote- st-nti-mus und des geistigen Fortschritt- auf die Entwickelung ds kräftigen norddeutschen VolkSthum-, wie überhaupt auf ganz Deutschland seit mehr als hundert Jahren den größten Einfluß atübt. Der Dichter führt uns in die Zeit zurück, wo eben durch dm großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg der -nmd zu der Größe und Macht Preußens gelegt worden ist. Dst Werk diese- großen Regenten und Feldherrn ist nach seinem Tode in Gefahr, wieder zu zerfallen in Folge der Ränke, welche dri großen Kurfürsten zweite Gemahlin zu Gunsten ihrer Kinder spinnt, wobei sie einen RechtSgrund in der anfänglichen Schwäche W Stiefsohns Friedrich III. zu finden glaubt (der 1701 als jritdrich I. sich selbst zu Königsberg als erster König in Preußen köntr). In dem Augenblicke der höchsten Gefahr für den jungen Staat zeigt sich aber Kurfürst Friedrich III. als echter Hohenzollern, verhindert im Verein mit seinem Feldmarschall Derffling nicht allein dm Ausbruch der offenen Empörung und vernichtet dm Wichen Einfluß Frankreich- und Polen-, sondern entwaffnet ach durch seinen Edelmuth die schlimmste Feindin, seine Stief- mttrr, so daß diese da- verhängnißvolle Testament de- großen Infirsten selbst vernichtet. Diesen interessanten Stoff hat der Dichter mit großem Geschick mundet. Man fleht eS seinem Werke an, daß er mit warmer patriotischer Geflnnung an dasselbe gegangen ist. Die Mehrzahl da in dem Vordergrund stehenden Charaktere sind trefflich ze ichnet, die Handlung geht rasch und in fortwährender Steigerung vsnvLrt-, die Sprache ist edel und schwungvoll. So sehr wir da Werch hiese-,. Schapspiett anerkennen, so ist e- doch auch nicht frei von einzelnen Schwächen. Als ein Mangel erschien namentlich die Att und Weise, wie d-r Charakter der ten MarfgräfinLouifeCharlotte hin gestellt ist, besonder- aber cene, wo sie da- wichtige Dokument eine- Eheveksprechen- ichnet, ohne eS gelesm zu haben, fast schon mehr als un- »chrscheLulich, wie es aych keinen guten Eindruck macht, daß sie ia netten Act vom Kurfürsten selbst vor dem versammelten Hof M den Officieren wegen ihrer Leichtgläubigkeit Wh Unbedacht» >«,< aber K8 hinterläßt und auch hier, ebenso wie anderwärts, einm schr schönen und nachhaltigen Erfolg hatte. Die Darstellung des neuen Schauspiels war Ln den Einzeln leistungen, wie namentlich auch im Ausammenspiel eine sehr lobenSwerthe. Die vom Dichter scharf charakterisiere Rolle der Dorothea von Holstein (Witwe des großen Kurfürsten) ist eine der dankbarsten Aufgaben für die Repräsentantin des Fach- älterer Anstands dämm und Mütter. Was Fräulein Huber an diesem Abend leistete, verdient die vollste Anerkennung. Die Darstellerin hatte den Charakter nach allen Seiten hin richtig aufgefaßt und gab ihn mit der hierher gehörenden Entschiedenheit, mit Kraft und äußerer Würde wieder. — Die sich mehr passiv verhaltende Kur fürstin Sophie Charlotte fand in Frau Wohlstadt eine würdige Repräsentantin. — Au- der Rolle der Markgräsin Louise Char lotte ist nicht viel zu machen; Fräulein Paulmann that da- Mögliche, sie zur Geltung zu beiden, wenn wir auch bisweilen in erregten Scenen ein wenig mehr Ruhe im Spiel und im Sprechen gewünscht hätten. — Eine treffliche durchdachte Leistung war dei de- Herrn Alex. Kökert al- Kurfürst Friedrich III. Es gelang dem Darsteller, unS ein klare- Bild von dem Charakter diese- Fürsten zu geben und dabei die wirkungsvollste Steigerung bis zum Schluffe hin festzuhalten. — Eine der gelungensten Figuren des Drama's ist der Feldmarschall Derffling mit seiner soldati schen Geradheit und Derbheit. Herr Stürmer gab denselben so charakteristisch und wirksam wieder, daß ihm von Seiten de- Publicums ungetheilte Anerkennung ward und wir diese Leistung des verdienstvollen Darstellers seinen besten Gestaltungen dieser Art unbedenklich zur Seite stellen. — Die Darsteller der minder hervortretenden Rollen — von denm wir namentlich noch des Herrn Rösicke al- Markgraf Philipp Wilhelm und des Fräul. Ungar al- Markgraf Albrecht Friedrich gedenken — füllten sämmtlich ihre Stellen gut und befriedigend aus und trugen nicht wenig zum Gelingen der Vorstellung bei. K. Gleich. Auszeichnung. Se. Majestät der König Maximilian von Bayern hat auf den Vorschlag de- Ordens-Capitel- dem Herrn Dr. pkil. Haupt mann, Ausikdlrector und Cantor an der Thomasschule zu Leipzig, zum Ritter des Maximilian-Orden- für Wissenschaft und Kunst ernannt. Die Nathhaqsrthr ging Movtag den 2S. Nov. uch d Uhr VyM. 1 Min. -2 Sec. nach. —--- Leipzig, den 29. November. Gestern Mtttqg erhängte sich in seiner Wohnung der Handarbeiter I. au- Obernepmark. Er war bereit- seit einiger Zeit bem Trunte ergeben und dadurch so in Abfall der Nahrung gekommen, daß er aller Mittel zu seinem Lebensunterhalte entblößt war. -4-
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