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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185812104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18581210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18581210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-12
- Tag1858-12-10
- Monat1858-12
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1858
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Amtsllatt drs Wmgl. Bezirksgerichts md des Raths der Stadt Leipzig. ^ S44. Freitag den 10. December. 1858. Bekanntmachung. Die öffentliche Mischung der Nummern 55. K. S. Landes-Lotterie, so wie der Gewinne 1. Claffe findet Sonnabend dm Leipzig, den 7. December 1858. früh von 8 Uhr an 2000 Nummern und Gewinne, Nachmittag von 2 Uhr an 500 Nummern und Gewinne. Königliche Lotterie - Direktion. Marbach. Bekanntmachung. Infolge des im Jahre 1851 gefaßten Rathsbeschluffes wird die Expedition der Sparcaffe, der anzustellenden Ainsenberechnung halber, auch im künftigen Jahre vom 1. bis mit 15. Januar für das Publicum geschl^en bleiben. Leipzig, am 9. December 1858. Deputation zur Sparkasse. Bekanntmachung. Dienstag den 14. December Nachmittags 1 Uhr werden auf Kuhthurmer Revier nahe bei Lindenau 35 eichene Nutz- ücke, 1 ellerneS dergl., 62 Stück eichene Schirrhölzer, 4 Schock Hebebäume und 46 Abraumhaufen unter den bekannt zu machenden Bedingungen und unter den bisherigen Anzahlungen versteigert werden. Leipzig, den 8. December 1858. Stadttheater. Iu den besten Leistungen unserer Bühne hat schon seit Jahren die Darstellung des Trauerspiels „Hamlet" gehört; die Auf führung dieses Werkes des größten dramatischen Dichters am 8. d. M. mußte aber das Interesse in noch erhöhtem Grade in Anspruch nehmen, da man diesmal die Tragödie in einer verän derten Bühneneinrichtung und mit zum Theil neuer Rollenbe setzung gab. Bei fast allen Theatern sieht man den „Hamlet" in so verkümmerter Gestalt, daß eine sehr genaue Bekanntschaft mit der Dichtung dazu gehört, um den Zusammenhang des Tanzen noch zu erkennen. Die große Ausdehnung des Stücks hat es veranlaßt, daß nach und nach mehrere wichtige Scenen der letzten beiden Acte gestrichen wurden, daß es endlich allgemeine Theatertradition ward, da- Drama in der verkümmerten Form vorzuführen, in welcher man e- auch hier zuletzt gab. Wir be trachten es für einen neuen Beweis dafür, wie ernstlich es der Leipziger Bühnenleitung um Förderung höherer künstlerischer In tarsien zu thun ist, daß man mit der Tradition brach und die scrmsche Einrichtung de- „Hamlet" einer gründlichen Revision unterwarf. Es sind nun die für da- Verständniß der Dichtung o wichtigen Scenen wieder ausgenommen, auch ist vieles unum- züiglich Nothwendige im Dialog von der Fessel de- RothstifiS befreit, minder Wesentliches dagegen entstrnt worden. So wie das Drama jetzt auf der Bühne erscheint, ist die Handlung so leicht verständlich, daß sie auch dem, der Shakespeare'- Wert nicht 'chon durch Lectüre kennt, klar und deutlich entgegen treten wird; tue die Wirkung de- großen Kunstwerk- ist aber dadurch unendlich »ttl gewonnen, daß man erfährt, wie Hamlet wirklich nach England ßch eingeschifft hatte und was ihm auf dieser Reise begegnete, daß dir von köstlichem Humor übersprudelnde Scene der beiden Todten- »raber (die von dm Herren Ballmann und Lück sehr wirksam Des Raths ForA-eputation. dargestellt ward) und die erschütternden Auftritte bei Ophelia's Beerdigung gegeben werdm, daß das Ganze durch das Auftreten des Fortinbras einen befriedigenden Abschluß erhält. Die Ausführung des großen Drama's gereicht unserem Per sonale wie insbesondere auch der Regie zur Ehre. Die Haupt rollen waren sämmtlich in guten Händen, wie auch die Mehrzahl der kleinen Rollen sehr anständige Vertretung fanden. Herrn Kökerts Hamlet stellt sich den Leistungen, die wir bis jetzt von diesem Darsteller im großen und klassischen Drama sahen, würdig zur Seite. Noblesse in der äußeren Repräsentation, Verständniß des großen poetischen Kunstgebildes, Leben und Wärme, eine glückliche Steigerung bis zum Schluffe hin, zeichnen diese Gestal tung aus. Von besonder- tief gehmder Wirkung erschien uns Herrn KökertS Spiel in den nach und nach bewegter werdenden Scenen der drei letzten Acte — ganz vorzüglich war die Wieder gabe der Scenen Hamlet- mit dem Schauspieler, mit Gertrud und an Ophelia's Grabe. — Fräulein Paulmanns Ophelia hüben wir bereit- bei früherer Gelegenheit ausführlich besprochen. Sprach uns schon damals diese Leistung der talentvollen jungen Darstellerin sehr an, so müssen wir es Fräulein Paul mann diesmal zum Ruhme nachsag«», daß sich ein bedeutender Fortschritt in ihrer Wiedergabe de- horrlichen Shakespeareschen Frauenbildes in dieser Vorstellung herausstellte. Sehr befriedigt hat uns die vortreffliche Darstellung de- Polo- nius durch Herrn Czasch ke, der es verstand, diese eigenthümliche Figur in ihrer Mischung von fast kindischer Altersschwäche, Humor, höfischer Geschmeidigkeit und würdigem Ernst auf da- Prägnanteste zur Anschauung zu bringen. — Eine sehr brave Leistung gab ferner Herr Werner in der undankbarm Rolle de- König-, wie sich auch von Herrn Kühn- als Horatio nur Gute- sag« läßt. — Au den besten Leistungen de- Abend- ist Herrn Sturmer- Durch führung der Rolle de- Geiste- zu rechnen. Der verdienstvolle Dar- WWWWWMWM» WMWWWWW
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