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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185812154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18581215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18581215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-12
- Tag1858-12-15
- Monat1858-12
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1858
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1 7». », ^ . V! «14» jetzt besonders nach dem Abbruch so vieler kleiner Familienwohnungen in den ehemaligen Zwingern und in der Magazingaffe dem Bau anderer dergleichen oder einer Bauordnung entgegen, in deren Folge, wie einst schon in dem alten Rom und noch jetzt anderwärts, in oder neben dm Palästen wohlhabender Personen kleine Familien, kleine Wohnungen oder kleine Häuser standen, die minder Wohl habenden ein paffendes Unterkommen finden. — Die Verhältnisse Leipzigs überhaupt alle haben einen größer» Maßstab erhalten, mit dem sie sich nicht blos messen lassen, sondern gemessen und ge pflegt werden müssen. So sehr man die Abnahme der Messe fürchtete und fürchtet, so sehr hat sie doch an Besuch von Ver käufern mit Waaren und in neuerer Zeit an Reisenden mit Proben zugmommen, wiewohl die Käufer e- lieber mit den ersteren als mit den letzteren halten. Die Zufuhr an Waaren habm die alten Meßhändler mittelst der Eisenbahnen versiebenfacht, und so viele neue sind aus den Aollvereinsländern dazu gekommen, daß man in den HLusern der Meßlage Ställe in Stände umgewandelt, Kaufhallen durch ganze Höfe geführt, in Höfen Verkaufslocale im Parterre und in der ersten Etage mit freim Gängen und Meßtreppen, vorn heraus erste, zweite und zum Theil jttbst dritte Stockwerke zu Schreibstuben und VerkaußSsälen eingerichtet, die früheren festen Budm an dm Eckhäusern weggenommen, aber Meßbuden in dm Hauptstraßen, die davon erst frei gemacht worden warm, wieder aufgeschlagen, die ehemaligen Stadtgräben, die ausgefüllt und zu ebenen Plätzen umgeschaffen sind, den von Grabstätten um die Johanniskirche frei gemachten und geebneten Platz, so wie dm Augustusplatz und zuletzt einen Theil der nördlichen Allee mit Waarm, Verkäufer» und zum größten Theil auch mit Buden oder zum Theil mit Ständm besetzt hat. So groß und geräumig die Bahnhöfe find, und so schnell auch die Waaren mit 200 in kurzen Strecken immer hin- und hergehenden zweispännigm Roll wagen zu dm Kaufleuten kommen und verkauft wieder fortgefahren werden, so kommt doch in der Großhandelswoche, welche der ur sprünglich auf 3 Wochen bestimmten Messe vorangeht, bei der gedrängten Anfiuthung der Waaren der Kall vor, daß die zuletzt anaekommenen Wagen in langer Reihe eine Viertelstunde Wegs auf der Bahn, ungeachtet der größten Anstrengung des Eisenbahn- ExpeditionSpersonals stehen bleiben, bis sie eingelassen werden können. — Der deutsche Buchhandel hält seine Ostermesse aller dings noch hier auf der Börse ab, die fremden Buchhändler aber habm ihre Meßwohnungen größtentheils fern von diesem, jetzt zur Meßlage hinzuwachsenden Platze, so wie jetzt auch die hiesigen Buchhändler der hier in der Nähe der Buchhändlerbörse in Auf schlag gekommenen Miethe wegen ihre Wohnungen, Niederlagen oder Häuser in größerer Ferne haben. — Eine besondere Spe kulation ist von Berliner Juden in Pachtung vieler Gewölbe in der Meßlage zu hohen Preisen unternommen worden, die sie be quemer einrichten lassen und zu viel höheren Preisen an Kaufleute vermiethen. Darin dürfte man aber eben so wenig einm Fort schritt zum Bessern finden, als in der Zurückziehung der Commis- fionslager mancher auswärtiger Buchhandlungen von der Buch handelsmetropole, wenn gleich die höhere Miethe der hiesigen Niederlagen diese Erscheinung erklärlich macht, und die Lust mancher großen Stadt, ohne die geeignete Lage sich zu metropolisiren, solche Versuche hervorruft. Wie Vieles ist nun aber in der Zeit eine- Menschenalters größer oder auch besser geworden! Dies ist eine Freude zu sehen und die Sache fordert unsere Dankbarkeit gegm eine Behörde, welche zeitgemäß die Verhältnisse unserer Stadt auffaßt, entwickelt und bildet, ungeachtet Mancher Hindernisse oder Schwierigkeiten, die sich in der Schnelligkeit des Wachsthums oder auch in der Geltendmachung entgegenstrebender Willensmemungen, die berufen sind mit jmen sich zu einigen, ihnen enrgegenstellen. Dessen un geachtet werden gute Fortschritte geschehen müssen. Es kann ja nicht immer so bleiben! Schwarzenberg, im November. Nachdem in der Neuzeit die Augen unternehmmder Männer immer mehr auf das ein so weites Feld zur vortheilhaften Capitalanlage bittende Erzgebirge gerichtet sind, erlebm wir die Freude, unsere reichen Naturschätze der verschiedensten Art auAesucht und anerkannt, und in Folge dessen die Erwerbsverhältniffe, wie den Verkehr sich wieder erheben zu sehen. Als einen neuen Beleg dafür erlaube ich mir. Sie für heute auf da- vor dem Thore von Schwarzenberg zu Ober sachsenfeld unter dem Namen „Union", Aktiengesellschaft für Kalkbrennerei und Lagerbierbrauerei, im Entstehen begriffene Un ternehmen aufmerksam zu machen, mittelst welchem der Abbau eines mächtigen in unmittelbarer Nähe des Schwarzenberg er Bahnhofs befindlichen Kalklagers und die Anlage einer großen bayerschen Bierbrauerei auf dem zu diesem Zwecke angekauften Rittergute Ober-Sachsen feld beabsichtigt wird. Die Grund lagen dieses ProjectS sind insofern als sehr günstige zu bezeichnen, daß ein großer Theil des GesellschaftScapitalS in Grundstücken angelegt wird, deren Werth schon durch den Zuwachs de- daraus befindlichen Holzes mit jedem Jahre ganz von selbst sich steigert, und Kalk sowohl, wie Lagerbier überall einen offenen Absatzkreis finden. Für die Kalkerzeugung eröffnen sich bei der nur 5 Mi nuten betragenden Entfernung der Kalkbrennöfen von dem Sch war- zenberger Bahnhofe umsomehr die Aussichten hoher Rentabili tät, da jenes Lager, über dessen Umfang und Bauwürdigkeit Pro fessor B. Cotta in Freiberg ein sehr günstiges Urtheil abgegeben hat, nach einer Analyse von Stöckhardt, seiner chemischen Be schaffenheit nach, ein eben so gute- Baumaterial wie werthvollet Düngemittel giebt. Man beabsichtigt, nach einem rationell berg männisch geleiteten Plane mittelst unterirdischen Abbaues dal Material zur Production von jährlich 60,000 Scheffeln zu ge winnen, und in noch 2 neu zu erbauenden Oefen von ununter brochenem Gange neben den bereits vorhandenen unter Verwen dung von Zwickau er Steinkohlen zu brennen, wobei nach dem Verkaufspreise des Kalks in hiesiger Gegend und den bei einer solchen Massenproduktion sehr niedrig zu stehen kommenden Selbst kosten ein bedeutender Reingewinn bleibt. Da nun auch die Ren tabilität tüchtig geleiteter Bayerisch-Bierbrauereien allgemein aner kannt und der Bedarf von solchem Biere in hiesiger Gegend be kannt genug ist, so darf dem Unternehmen, schon aus Rücksicht auf die dazu gewählte ungemein vortheilhafte Lage, gewiß mit der größten Zuversicht ein sehr günstige- Prognosticon gestellt werden. Wie wir hören, sollen die Unternehmer, vielseitig ausgesprochenen Wünschen zufolge, bereitwillig sein, die altberühmte und im vori gen Jahre noch auf Staatskosten neu gefaßte, zum Rittergut« Ob er-Sachsen feld gehörige Schwefelquelle durch zeitgemäße Einrichtung einer Bade- und Trink-Anstalt dem Publicum wieder zugänglich zu machen, und wenn es gelänge, dieser Quelle auch in weitern Kreisen verdiente Anerkennung zu verschaffen, so wür den daraus sowohl für Schwarzenberg, wie für die nächste Umgegend so vielseitige Vortheile erwachsen, daß wir das Zustan dekommen de- Unternehmens freudig begrüßen wollen. (F. V.) GeffentUche Gerichtssitzung. Laut Anschlag am Gerichtsbret Freitag den 17. December früh 9 Uhr Hauptverhandlung im großen Saale in der Untersuchung wider Fdrch. Fz. L. von den Thonbergsstraßenhäusern wegen Diebstahls. Aktien-Einzahlungs-Termine der nächsten Folgezeit. (Fortsetzung au- S. 6039 d. Bl. auf 1SSS.) Bis 30. Dec. 1358. Einzahl. 13 mit 1 afl, den Rödlitzer Steinkohlenbau-V. zu Lichtenstein betr. jAn A. W.Varn- ha-en in Zwickau; zeith. Einschuß 12 «fl.j BiS 30. Dec. 1858 Abends 6 Uhr Rachlief. 5. mit IM/ir «fl, die Sächsische Steinkohlenbau- Comp, zu Leipzig betr. sFür Die, welche Einzahl. 5 mit 9?/,, «fl bis daher nicht leisteten, bei Franz Köhler Ln Leipzig.! Bis 30. Dec. 1853 Abends 6 Uhr Einzahl. 6 mit 10 «fl, die Sächsische Steinkohlenbau-Comp. zu Leipzig betr. sUater Jnnebehalten von 18'/« gll dreimonatl. Zinsen der bereit- eingeschossenen 50 «fl an Franz Köhler in Leipzig.! Bis 31. Der. 1858 Einzahl. 6.1 mit 40 «5, d. i. 20 Proc., die Anhalt-Berliner Eisenbahn-G. m Berlin betr. iS« Inhaber von 3 oder mehr Actien der Emission und V., welche bei der Emission 6. verhältnißmäßig sich betheiligeu wollen, an Mayor u. Comp, in Leipzig oder Aron Mayer u. Sohn dckselbst, auch Schirmer u. Schlick eben daselbst-! 3t» fr. lk L k, 8. swtendri,! I^ipr. 8tu< Sied», erd ttiväkriel io. äo. io. äo. sv. V. ki !*. 8,ku1ävork lLLt.LUl äo. ä ! kr. St.- Or »6. tßl krem io. kriim »i. L. Yerl io. äo. i». doo»e iwve» LvUpf. drutl 1llxu»tä'oi I'reou. ki Lki. »Ulli L.rüls.'vi öolliLä. I iriierd < Lreilluer i ?u,ir- < Louv.-8p« ä». 20 äo. 10 üolä pr. 2 8üd«r pr. ') L. bei der !») für 1 Getreide Mtnden -Irichrm 2 e) für 1 MDre, ISkübll inzl.p. »5 «fl lLtiaol ^rizen ebenso: N-7l »>/.4 «-t
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