Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts nnd des Raths der Stadt Leipzig. -1- 355. Dienstag den 21. December. 1858. nd ver bleiben ini-er. Poloqne. de Lav. Kreuz, »rzenberg, ^St. vnl. . de PK. Nürnberg. »awb. Hof- an. garnt. Zt. Nürvb. Bekanntmachung, die Eröffnung des neuen Museums betr. Mit dem heutigen Tage wird da» neue städtische Museum dem Zutritt de» Publicum» eröffnet. Derselbe ist unent geltlich: von Vormittag» 11 Uhr bi» Nachmittag» 3 Uhr, ALttlHV«vI»8 und von Vormittag» 10 Uhr bi- Nachmittags 3 Uhr; dagegen ' , . ,! IVLv»«tAK8 und in den Stunden von 10 bi» 3 Uhr nur gegen Eintrittsgeld von fünf Ikeugrofchen für die Person gestattet. EmtrLtt-karten sind beim Castellan de» Museum» zu erhalten. . 8ui»i»AV»SiRÄ8 bleibt da» Museum Behuf» der Reinigung und sonstiger darin vorzunehmender Arbeiten in der Regel geschloffen. Die Besucher de» Museum- haben sich den zum Schutze desselben und zur Aufrechthaltung der Ordnung getroffenen Vtßimmungen, so wir den Anweisungen der Aufsicht-beamten überhaupt und insbesondere wegen der »--« Etn- trWe «d-nlegenden Gnrderobeftücke bei Vermeidung der Ausweisung pünctlich unterzuordnen. Mtr vertrau« der Achtung vor dem öffentlichen Eigenthume, so wie dem Ordnungssinne de» Publicum- die Kunstschätze dc» Muft«u- an und haben in der Zuversicht, daß wir un» hierin nicht irren, ein verhältnißmäßig nur geringe» AuffichtS- persoual angeftellt, fest überzeugt, daß die wirksamste Aufsicht von den Besuchern selbst au-geübt wird. Wir stellen daher M Museum vertrauensvoll unter deren eigene Obhut! Leipzig, am 1V. December 1858. Der Rath der Stadt Leipzig. «och. Universität. Erfreulich ist e» zu statüiren, daß die Frequenz unserer Um» m»ler 'im laufenden Semester die bedeutende Ziffer von S7S Studirenben erreicht hat, ungefähr vierzig mehr als im G-mmersemester. Diese 878 vertheilen sich auf die vier Facultäten wie folgt. Die theologische Facultät zählt'221 Studenten, die Juristen- facuktät WS, die medicinische 192. Die übrigen fallen der Chirurgie, derPharmaeie (30), der Naturwissenschaft, Chemie und Physik (43), der Philosophie (20), Pädagogik, Philologie (2t), Mathematik und dm 6»w«r»Iibus zu. 048 sind Inländer, 230 Ausländer. Die Frequenz der letzten acht Semester stellt sich nun folgender maßen dar: Gommer 1858: .... 808, Winter 1858- 50: GvMmer 18ötz? . Winter 1850—57- > Gommer 1857: . das vorige Winterstmester: 850, da» jüngste Sommersemester: 839, . »78. r:-: 809, . 782, . 81t, 828, c? Sta-ttheater. Nit d« j««it«n der Novitäten, «eich« in vergangener Woche auf unserer Bühne erschienen, Hai die auch in dieser Beziehung überaus thä'tige Theaterdirection einen sehr glücklichen Griff gethan. Das Schauspiel „die Anna-Liese" von Hermann Hersch gehört der Richtung in der dramatischen Literatur an, der man im In teresse einer im besten Sinne volkstümlichen deutschen Kunst da6 fröhlichste Gedeihen wünschen muß. Ist uns unter allen Um ständen eine so ehrenwerthe Kunstgesinnung, wie sie sich in Her sch'S neuem Stücke zeigt, lieb und werth, so ist es um so höher zu schätzen, wenn eS nicht bloS bei dem guten Willen bleibt, wenn in der künstlerischen Arbeit sich auch wahres productives Talent und so viel künstlerische Intelligenz kund geben, daß damit auch etwas wirklich Schönes und Befriedigendes erreicht werden kann. Wir wollen damit nicht sagen, daß „die Anna-Liese" ein voll kommen tadelloses Werk sei; das Schauspiel hat auch seine schwä cheren Seiten, zu welchen wir — um uns nur an die äußere Form zu halten — vorzugsweise einige Längen in dem übrigens kernigen und geistvollen Dialog rechnen möchten, auch würde es sich viel leicht noch besser gemacht haben, wenn der Dichter den dritten und vierten Act in einen Aufzug zusammengefaßt hätte: allein Alles das und was man sonst noch durch die schärfere kritische Brille sehend daran finden würde, kann bei den großen und über wiegenden Vorzügen des Stücks kaum in Betracht kommen, und so glauben wir nicht zuviel zu sagen, wenn wir „die Anna-Licse" als eine der frischesten und duftigsten Blüthen bezeichnen, welche seit den letzten Jahren der deutsche Parnaß gezeitigt hat; jeden falls aber ist es nur wenigen neueren Dichtern gelungen, zwei so schöne, kräftige und originelle dramatische Figuren hinzustellen, wie Fürst Leopold von Dessau und Anna-Liese. Die Idee, den be rühmten preußischen Helden, der unter dem Namen „der alte