Tageblatt und Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 360. Sonntag den 26. December. 1858. fünf de« Bekanntmachung, die Eröffnung des neuen Museums betr. Mit dem heutigen Tage wird da- neue städtische Museum dem Zutritt de- Publicum- eröffnet. Derselbe ist unent- ltlich: von Vormittags LL Uhr bis Nachmittag- 3 Uhr, und von Vormittag- 10 Uhr bi- Nachmittags 3 Uhr; dagegen IBLVi»8tt»8»8 und LVo>»>»«iis1»Ks in den Stunden voll 10 bis 3 Uhr nur gegen Eintrittsgeld von f Neugrofehen für die Person gestattet. Eintrittskarten find beim Castellan Museums zu erhalten. 8o>»i»r»V»Vi»Ä8 bleibt da- Museum Behufs der Reinigung und sonstiger darin vorzunehmender Arbeiten in der Regel geschlossen. Die Besucher de- Museum- haben sich de» zum Schutze desselben und zm Aufrechthaltung der Ordnung getroffenen mmungen, so wie den Anweisungen der AufstchtSbeamten überhaupt und insbesondere wegen der beim Ein te nbznlegenden Gnrderobeskücke bet Vermeidung der Ausweisung pünctlich unterzuordnen. Wir vertrauen der Achtung vor dem öffentlichen Eigenthume, so wie dem Ordnungssinne de- Publicum- die Kunftschätze Museums an und haben in der Zuversicht, daß wir uns hierin nicht irren, ein verhältnißmäßig nur geringe- AufsichtS- sonal angestellt, fest überzeugt, daß die wirksamste Aufsicht von den Besuchern selbst ausgeübt wird. Wir stellen daher a- Museum vertrauensvoll unter deren eigene Obhut! Leipzig, am 19. December 1858. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Bekanntmachung. Die bevorstehende Leipziger NeujahrSmeffe beginnt den BV. Deeember d. I. nd endigt den L4. Januar LSLV. Leipzig, den 23. December 1858. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Verhandlungen der Stadtverordneten am 1. December 18S8. (Schluß.) St.-V. vr. Vogel, zur Minderheit d-S Ausschusses gehörig, zann mit einer Widerlegung der von der Mehrheit angegebenen ründe, welche seiner Ansicht nach nicht stichhaltig wären. Sie rasen nämlich weniger die finanzielle Frage, stellen vielmehr die Behauptung auf, daß eS nicht gut sei, auf die bessere Gestaltung kr Promenaden weitere Verwendungen zu machen. Nun habe «an aber an den Rath früher selbst den Antrag gestellt, die An lagen in einem edleren Style zu unterhalten. Damit komme man m Widerspruch, wenn man jetzt der Mehrheit beittete. Der Raths- Schluß rechtfertige sich aber finanziell. Denn die im Gutachten von der Minderheit gegebene Berechnung, die Zinsen de- Anlage kapital- zu 5«/» veranschlagt, weise ja nach, daß mit einem Ain- smauftvande von 75 Thlr. der Pflanzrnbedarf beschafft werden könne, dessen directer Ankauf weit theuerer zu stehen kommen ^nde. E- handele sich doch nicht allein um Blinken, sondern auch um Baum- «nd Blattpflanzen, deren Verwendung für die Erreichung eines edleren Style- in den Anlagen nicht zu umge hen sei. Er empfehle daher, der Minderheit beizustimmen. Der Berichterstatter wie- zur Entgegnung zunächst darauf hin, daß man mit der Annahme de- Rathsbeschlusses den Ver- waltungsapparat nur vermehre und neue Anstellungen und Ge schäfte schaffe. Mit Gärtnereien und Gewächshäusern mache in der Regel schon der Privatmann schlechte Geschäfte, wie vielmehr die Gemeinde. Solche Sachen ließm sich einmal nicht eontroli- ren. Die Vorlage betreffe wieder eine Luxussache, die man doch vermeiden solle. Besser, wenn man da- Geld an nutzbringende Anlagen wmde, wenn man namentlich die vorhandenen Commun- gebLude besser rentabel mache, was da- Collegium schon so oft, wiewohl umsonst, beantragt habe. Er erinnere nur an die Häu ser in der Universität-straße, an die Heuwaage, die alte Waage, da- Hermannsche Grundstück u. s. w. Man habe ferner, um für den Luxu-bau der neum Promenaden wenigsten- einen Ersatz zu schaffen, die Eröffnung einer Straße durch den Holzhof und de- letzteren Verlegung beantragt. Die Erfüllung diese- Antrags sei auch durch dm Stadtrath und besonder- durch ein Mitglied desselben ausdrücklich zugesagt wordm. Trotz dieser Zusage warte