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Dresdner neueste Nachrichten : 30.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192412303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-12
- Tag1924-12-30
- Monat1924-12
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 30.12.1924
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screi fast-n iazrelana andauert. Und den« weiteren achfvrf nnaen ergaben sich .· noch weitere unheimliche Mit-ten » So wurden n. a. vier paar Ovievttäget be schlasnahmh die von ihm and Menschenhant pp n rmord et e n gefertthxti waren und die er ab wechselnd am Mir-per trug. ner von dieer Hosen ikäaern seist eben alle Brustwa r z e n. Fixst- andres lPaar die er grausigen Hofenträger war in S lterhdhe geplaht, und dort hatte es der Mörder mit eine m andern Stück menschlicher aedörrter qut audgeflickt, arg dem sich noch dichter aarwuchs zeigte benso fanden sich Schnu ken und Stri e, die aus Menschenhant gedreht w ar en, nnd mit denen der Mörder meh rere kleine Bündel und Päckchen zusammengebundcn hatte, in denen sich Lumpen und Flecken von Kleidern befanden, die sicherlich von den Ermordeten herrührten und nach und nach verbrannt werden sollten, wie iich das ans dem mehrfach wahrgenommenen Brand - gernch von Kleidungsftücken im Hause des Mörder-s schließen ließ. Ebenso werden setzt zahl reiche Knochenfunde erklärlich, die zumTeil schon jahrelang zurückliegen, aber auch noch im letzten Herbst im Garten des betreffenden Grundstücke-s ge macht wurden, wobei man glaubte, daß die Knochen von gefchlachteten Pferden herrühren. Ebenso wurde im Herbst- in einem Feldaraben zwischen dem Mord grundftück und dem Bahndamm ein noch ziemlich frisches Herz mit einer daran hängenden Oe b e r g efn n d e n, von denen man annahm, daß sie von irgendeiner Notschlachtung eines Tieres herrühr jem Jetzt aber erscheint auch dieser Fund in einem andern Licht. Die Mehrzahl der zerkleinerten Knochen nnd « zerhackten nnd zerfiigten Köpfe dürfte Denke aber, soweit er fie nicht daheim ver brannte, in einem etwa 300 Meter von seiner Be hausnng entfernten Walde vergraben haben, in den er sehr oft mit einem vollbeladenen Handwagen fuhr, wobei er manchmal nächtelang sortblieb. Damals brachte man diese Fahrten mit der von ihm betriebenen Flechterei von Brotsehtiffeln in Verbindung und meinte, er hole fich die hierzu erforderlichen Materia lien aus den benachbarten Dörfern Die Polizei hat in der Wohnung des Angeklagten außer der mehrfach genannten Spitzhackc eine mit Blut besudelte Sage, ferner mehrere Aexte nnd einen Hammer beschmi nahmt. - Die beschlagnahmten Fleifchftiicke und Mord nserkzenne find zur weiteren chemischen Untersuchung nach Breslau geschafft worden. Die Zahl der Opfer des Maiienmörders wird wohl, da Denke ohne Geständnis in den Tod ge gangen ni, nie aufgeklärt werden; sie dürfte aber se h r betr ach tlich sein. Bei der Haussuchung allein wur den die Legitimationspapiere von nicht weniger als sechs verschiedenen Män nern a ufg »ein nd e n, von denen man bestimmt an nimmt, daß sie Opfer Denke-s geworden sind. Leider konnten die Namen aus diesen Papieren bisher von der Polizei nicht errekcht werden, die übrigens der Presse gegenüber unverständlichste Zurückhaltung iibt nnd damit den wildestschwirrcnden Gerüchten Tür nnd Tor oftnet, ohne daß man sie auf ihren Inhalt nacht-rufen kann. Vorstehende Angaben stammen djrertaus der unmittelbaren Umgebung des Mörders. M liegt im Interesse der Allgemeinheit, daß die Namen der beslchlagnahmten Legitimationspapiere so schnell als möglich der Oeffentlichkeit unterbreitet wer den. Soweit aus den ersten, natürlich aber noch lange nicht abgeschlossenen Prüfungcn zu erkennen ist, dürfte es sich bei den Ermordeten durchweg um Männer han deln. Vielfach behauptet, aber bisher durch nichts be wiesen, ist das Gerücht, daß sieh unter den Ermordeten auch ein liiiähriaes Mädchen befinden foll, das vor mehreren Wochen ans einer naheliegenden Ortschaft, aus Eichau, s nrlos ver schwunden ist« Diese furchtbaren Verbreciken erwecken übrigens die Erinnerung an einen vor etwa 15 Jahren neriibten Madche n m o r d in unmittelbarer Nähe von demselben Miinsterberg, in Neuhof, bei dem eben falls der Körper des Mädchens völlig zerstiickelt wurde. Ansi) dieser Mord ereignete sich merkwürdig-erweise am Tage vor Weihnachten, nnd es ist damals als mut maßlichcr Täter der Fleischermeifter Trantmann vom Schwurgericht in Glatz zu langjähriger Zuchthausstrase ocrurteilt worden, die er auch verbüßte, doch betenert er heute noch seine Unschuld. Weitere amtliche Mitteilungen X Brei-tau, 28. Dezember. Ueber die Münft e r - Te r gqe »i· Zisio r d a ffa i r e werden noch folgende amt iicqe Mitteilungen verbreitet: ZOa Denke sich feine Opfer anfcheinend mir aus Kreisen wandernder Handwerksburschen Änefnckit hat nsar es bisher schwer-, refilofe Anfklärnnii iiber das araiienvolle Treiben des 211iaffeiiiiidrders·zu bei-mein Aus anfaefmidenen Brieer ift jedoch mit Sicherheit festgestellt, daß fünf Handwerksburschen Opfer des Denke geworden find, und zwar: Mafihinciibauer Karl Seidel, geboren 1876 im Kreise Sproiiniy Ackerkiiifcher Caspar Hnbalerb nein 1879 im Kreife Senfieiidera, Kondiior Ariur Salifcki. geb. 1856 im Kreife Leobfchiftz. Still-MS . :: Opernhaus-. Mit starkem Erfolge sang Frau trug e nie Bu rkh ardt zumerstenmal die Brün lnlde in ~Götterdiimmerung«. Mit den immer steigenden Ansprüchen, die an diese gewaltige Partie gestellt werden, wuchs auch vom Abend der Walküre« an die künstlerische Leistung unsrer jungen Hochdramw When In der »Götterdämmerung« nun gab sie ihr Beste-de vor allem stimmlich. Das Organ entwickelte rme grandiose Fülle, die Figur erstand am Schluß m vmnnmentaler irknng. Die Ansprache mit einem der art störrischen Roß Grane so siger und ruhig zu singen, «k--».tet auf ungewöhnliche Gef icklichkeit. Frau Bark- Jefxasdt wird es auch sicher sehr bald gelingen, die noch z;x«k2lcnden persönlichen Züge ihrer Brünhilde zu ver- S’«-Jsl)e3-, die in der schausjtielerischen Gestaltung noch Essai-blaß erscheint. E nen wuchti en, von starker Streitaxt erLYitllten Hagen sang ScFoepslin zum kritennial - rachtvoll, wie diese kultivierte Stimme leden Stil beherrscht und mit welcher Charakterisie nmgekunft Schoepslin jede neue Rolle interessant WchtL c. J. P. = Margarethe Henne-Franke, das Mitglied der Dreedner Staatsoper, gastierte als Conftanze in Mozarts »Entsiihrung« dieser Tage mit außerordent lichem Erfolg in München wo sie kurz zuvor Mhrend der Psitznerwoche sehr gefeiert worden war. Am ersten Weihnachtstag sang sie in Freiburg ißreisgam die Rezia in Webers »Oberon«. - = Die Dirigeuiensraae in der Wieuer Staat-Zonen Eine Entscheidung über die Dirigentensrage im Pperntheater ware, wie die »Neue Freie Presse« er schrh schon längst erzslgh weun man nicht immer noch vafte, zwischen . ichard Strauß und dem Operntheater wieder eine dauernde Ver bindung herstellen zu können. Wahrscheinlich wird Strauß geleåentlich seiner Anwesenheit in Wien eine eiUgehen e ücksprache mit dem Unterrichtsminister Dr. Schneider haben, die vorausgchtlich manches Miß verständnis beseitigen dürfte. olans aber einige AUssicht besteht den Künstler für eine irigententatigs teit im Opernhause wiederzugewinnen, will man nicht andre Dirigenten engagieren, um ihn nicht vor eine vollendete Tatsache zu stellen. Allerdings würde man auch für den Fall, daß Strauß künstighin wieder im Operntheateywirlta voraussichtlich trotzdem genötigt fix-U- em oder Zwei prominente Dirigetyen außer ihm dsl engagierety a Strauß· der verschiedene große Tour dxtgdlgmz ta« vochxlsgxsdvexzxthegter Met- ntjr eine Hermann M tt ll e r, ohne sesten Wohnsitz nnd Tischler aeselle Heinrich Bruch ans dem Kreise Schönan in Schlesien. « - Es wurden außerdem verschiedene Answeispapiere gesunden, aus denen die Namen heransgerissen sind. so daß damit im rechnen ist. dasz anszer den isini oben genannten noch mehrere Handwerksburschen dem Ber brecher zum Opfer sseletn Weiter wurden von der Polizei in der Wohnung des Mörder-s eine mit Blut besudelte Säge·, mehrere Aerte nnd ein Hammer be schlagnahmt, die als Mordwerkzeuge aedient haben diirsten. Das Gerücht, daß auch ein lsiiäsiriaes Mäd chen-. das ans dem Kreise Miinsterbern spurlos ver schwunden istz zu den Opfern Denkeö gehöre. hat sich bisher noch nicht bestätigt. Rossi gegen Mussolini Schwere Veschnldigungen des ehemaligen Pressechefs X Rom, 28. Dezember. Die Oppositionsblätter verössentlichen eine Denkschrist Rossis. des sriiberen saseistischen Pressechess. der ietzt wegen des Mordes an Matteotti im Gefängnis sitzt. In dieser Denkschrist sucht Rossi zu beweisen. daß er an der Er mordung Mattcottis in keiner Weise beteiligt gewesen sei. Denn mit dem mutmaßlichen Himm mötder Dnmini sei er seit mehr als 14 Tagen voll ständig iiberworsen gewesen, so daß er ilm nicht einmal mehr gegrüßt habe. Die Denkschrist sucht dagegen den Ministerpräsidenten Mnssolini mög lich st stark z u belasten. So behauptet sie. daß der Ministernräsident persönlich den Austrag gegeben habe. den Abgeordneten Amendola zu ver vriigeln, ebenso die Abgeordneten Misnri nnd Forni sowie andre. Der Ministervräsident sei es ancb gewesen« der persönlich die Anweisung gegeben habe, die katholischen Vereinslokale in der Brianza jin zerstören. wie er auch allgemein den Befehl erteilt habe, die Unterstiitzer der Oppositionsbliitter der äußersten Linken ansznsnchen, zu verprügeln nnd ihnen Rizinnsdl einzutrichtenn Die Denkschrist sucht alsdann den Beweis zn führen, dasz die bestigstenArtikel in einer gewissen Presse vom Ministerpräsiden ten persönlite geschrieben worden seien. verhältnismäßiä kurze Zeit zur Verfügung stehen könnte. Das ngagement dieser Dirigenten würde aber nur im Einvernehmen mit Strauß erfolgen, weil man Rücksicht darauf nehmen will, mit wem ihm die künstlerische Zusammenarbeit erwünscht ist. Lls be sonders anssichtisreiche Kandidaten gelten Egon Pol lak,Furtiväitgleriiiid Brutto Walter. = Die Wiener Theaterkrife. Die Weihn a chts - v o r fte llun g e n in den Wiener Theatern sind o h n e Störung verlaufen. Auch im Deutschen Volks theaier, im Raimund-Theater und ini Theater in der Jofefftadt, wo, wie wir berichtet haben, am ersten Weihnachtötag gestreift werden sollte, sind die Vorstel lungen anftandslos vor fich gegangen. Vernunft und Einsicht haben gesiegt, und es ist erfreulicherweise eine üherfliiffige Verschärfung der Situation vermieden worden. Die Theater waren zwar sehr gut besucht, doch füllte fich der Zuschauer-kaum erst knapp vor der Vorstellung, da das Publikum feinen Karten-bedarf an der Asbendkaffe deckte. Die streitenden Parteien einigten fich dahin, daß der Bühnenverein fich bereit erklärte, die Verhandlungen um den Kollektiovcrtra«g, die er, um einen Druck auf die Direktion auszuüben, noch vor Weihnachten einleiten wollte, erst nach den Feiertagen zu beginnen. Der Präsident des Bühneiinereins, Stärk, hätte auch versprochen, dafür einzutreten, daß die drei heater. in denen gestreikt werden sollte, eine Entfchädignngsfumme für den Verlust erhalten, der ihnen durch die Zeitungsmeldungen vom bevorstehenden Streik entstanden ist. Das Gefamtpriisidium des Bsiihnenvereiniz aber schloß sich dem Antrag seines Prä sidenten nicht an, worauf dieser dsemiffionsiertr. = Mascagni nnd das verlorene Libretto. Als im Jahre 1893 Maseagni zum erstenmal nach Wien kam, übergab ihm der dortige Schriftsteller Engelbert Puder ein ~Bi eetta« betiteltes Textbuch, in der Hoffnung, der damals vergdtterte Komponist der Cavalleria« werde das Buch vertonen. Nach feiner Ziückkehr nach Italien hatte Maseagni die Sache voll ständig vergessen. Als er kürzlich wieder in Wien war, fand er zn feiner nicht eben freudigen Ueberraschung eine gerichtliche Vorladung vor, die die Tochter des Schriftstellers, Johanna Puder, erwirkt hatte. Sic hatte ihn auf Zahlung von 100 Millionen österreichischer Kronen als Schadenerfatz für dass nicht zuriittgeacbcne Tetbuch irrt-klagt. Mascagni rann sich beim bcftenl Mit-a nicht erinnern wo. m ihm-seinersei- user-. lelth wägen eisk erc Fech« W drohen n dumm-. :d der von logts dem Fegksjükzer " f le ftEh Æjnes kmug ab s vöaig uemte sich EB und der er Wache-« Mtr »in scSizefzsagcu ·I uiit Ze; am mäch- sichs auf waren in Beobach tn Faß Schxvexnh ewöbnliche : Umstand, er soviel Vogt und es Stockes en sie mit L Mxns Ir. Meli; sen, stellte chwittenen b r ü st e n befanden die quer r größere cnnes, der m folgten rhöre, die i ergaben. It Jahren sohuuna Iö kclte cIY Sp- n breiten Lf ch von F auf- Lischftücke weniges inden ge ein in die er natür .bielt, es ber» noch c Ent sn ein ern am t- aus- rdeteu d Utdn , der dcnt pfenrit .n Ivurde m Denke einer fahem esdmm wn mw Haus ßlichcn wahr- Und die de Frau kmcr mit then, wo- Pferde ceute für wusch- ;: »Wind kaut von zierchens Kis. —- zthcatch fiu Ma- tstheaieu Preisen sefetzum c: »Die Schmä, rftemnal ak szmn Leitung: zweiten llen von Damen sPeb. —- 1 Lothar lnrechtös »Marka Anfang e zweite I r a e n- Morgen bewegejt e. Die bis mit sugkasse : Lin-g Fries-dg pißeu : dieser I F vk« kd zwar Dezem- Danke-. Uttwotb s »Die «, neu t-—Die do It e l- TM Abou st sti YMIEDM Bach-schic- Vsmtas, so. W t- ~,Anno santo« Beginn ve- Juhetjayres ver katholischen Kirche -" vie Atti-im ver heiligen Pforte « Von unterm ws starkes-Indessen Rom, 25. Dezember Das »Anm) santo«, das Jubeljahr der katholischen Kirche, hat begonnen! Seit Monaten erwartet man hier in Rom dises Ereignis mit ständig wachsender Spannung, seit ionaten bereitet man sich auf diesen großen Tag vor. Nun ist es da. Weihnachten ist zu einem doppelten Feste geworden sür die Römer. Und smit ftrahlender Sonne, mit leuchtend klarem Winter himmel feierte auch die Natur diesen Tag. Als am 22. Februar 1300 Papst Bonifaz VIII. das erste dieser Jubeljahr-e verkündete, zum erstenmal all denen Vergebung ihrer Sünden verhieß, die während dieses Jahre-s wiederholt an den Gräbern der A oftel Peter und Paul ihre Andacht verrichten würden, folgte kein Geringerer seinem Rufe als Dante. Und an seine Schilderung wurde ich gestern erinnert, als ich zu sammen mit Hunderten und Tausenden, von der Stadt kommend, über die Brücken bei der En elsburg nach dem vatikanifchen »Borgo« hinüber-zog Zufanterie im Stahlhelm und schwarze Karabinieri bildeten überall Spalier, lenkten den Menschenstrom. Unter Berninis prunkvollen Kolonnaden blinkten die Waffen. Und im strahlenden Licht des Tages trat an dcm barocken Riesendom jede Form, jede-z Ornament mit einer Deutlichkeit und Festlichkeit zutage, die selbst in end losem Jubel ausgehen will. Ein großer Tag für SFnkt Peter, für Rom, für die Kirche! Auch da Königreich Italien will nnd kann da nicht fehlen: seine Truppen scharen sich bis dicht ans ·vatikaiiischc Bronzetor. Dort über nimmt die Schweizergarde in Michelangelos Kostüm, mit Stulphelm und Hellcbarde den Schutz. Inder riesigen Vorhalle des Dorne-s aber ist d e r n ii p st l i ch e Thron errichtet, die Wände sind rings mit Purpur teppichen bedeckt, Tribiinen, aus denen die vatikanische Diplomatie nnd der »schwarze Adel« Platz genommen haben, sind überall aufgestellt. Nachaltem Gebrauch soll die Feierlichkeit pnnkt 11 Uhr beginnen. Atemlose Spannung geht diesem Augenblick voraus. Nur leises Flüstern, feines Klirren der Säbel, das Rauschen der weiten Seiden kostume der Geistlichkeit ist hörbar. D a n n e r s ch a l lt plötzlich Trompetengeschmetter. Silberne Posaunen spielen den Papstmarsch- die Doppeltiir zur Scala Regia öffnet sich weit, und hoch auf dem Trag stuhl, umgeben von riesigen Psauemvedeln, ersthkrint der Papst. Nach Hunderten zählt die Geistli Jkeit um ihn, nach Hunderten zählen die Kerzenflammcn, die Zu umgeben. Jnizvifchen singt der Sixtinilche Sänger üsr PlklktnTu es otro«. Und bald ist die Riefenhalle er . » Pius XI» von einigen hohen geistlichen Würden tragcrn unterstützt, liest einige Gebete und fprigteinen ersten Segen, Vergebung verheißend. Dann s lcigt er mit dem goldenen Hammer, den ihm die Bifchöfe der Welt zu diesem Tage geschenkt haben, wiederholt gegen die »Poi«ta Saiita·«, die Heilige Pforte, die Leo XIIL vor vierundzwanzig Jahren zum letzten Male geöffnet hatte. Beichte klingeiide Hammer schläge. Und wic von einem Zauberstab getroffen neigt sich die schwere Pforte rückwärts, finkt auf einen bereit geftellten Wagen und der Weg in den Peters dom ift frei. Als erster zieht Pius XL diesen Weg. Ihm folgt die auserlesene Menge der Würdenträger und der nicht gerade zahlreichen Personen, die.zu dieser Feierliehkeit zugelassen worden waren, ins gnnere der Kirche. Der Papst segnet die Menge. r-tille Andacht ist überall. Und dann bricht plötzlich herrliche Sonne herein in die mächtiae Halle, blitzt in all dem Gold und Silber, spiegelt sich selbst in der Tiara des Poiitisex. Und laute frohe Rusec ..Elvviva 11 I)m)a!«, die bald zu mächtiaem Jubel, zu froher Be zeigelrjmza werden, eröffnen im eigentlichen Sinne das -u e a r. Inzwischen sind die ersten Pilger bereits in Rom eingetroffen, auch ein erster, kleinerer Sonderng mit deutschen Pilgern ist schon da. Und nun soll es das Jahr über so weiter gehen. Rom wenigstens hat sich dazu gerüstet. Die Paläste uud Häuser sind neu gestrichen worden, die Straßen hat man vielfach aus aebessert; die städtische Verwaltung rührt sich überall. Neue Hotels, neue Gasthäuscr sind eigens aus diesem Anlaß entstanden. Auch sonst ist manche Vorbereitung getroffen worden unter denen ein ständiges Steigen der Lebensmittelpreise und der andern Lebens-kosten nicht die erfreulichste ist. Man rechnet eben in Rom mit einem Riesenandrang von Pilgern, und die Spe kulation hat nicht versäumt, diese Hoffnunä von ihrem Standpunkt aus auszunutzen Man spri «t von Mil lionen, die in diesem Jahre nach Rom kommen sollen. Ob diese Hoffnungen berechtigt sind, wird allerdings erst die Zukunft lehren müssen. Im Jahre 1300 wur den, nach dem Bericht des Florentiner Chronisten Gio loauni Villani, ~a lle Röme r r e i ch«. Ob sie es wohl auch im Jahre 1925 werden? Z A Sensationelle Verhaftnngen v. seen-. w. Des-mie- coiz Drum-ihrs Die Miaire Kntisker sieht immer weitere Kreise. Gestern ist eine Reihe neuer aniiehenerregender Berbaitnngen erfolgt. Unter dein Verdacht der Un trene gegen die Preniiiiihe Staatsbant ist der Ge heiinrat Unhe. der im Jahre 1017 in den Dienst der Seehandlnng trat nnd dann in verhältnismäßig kurzer Zeit zu einer leitenden Otellnug oorrtitsth oerbaitest worden. Er bat gemeinsam mit Ge- Iheimrat Hellwig bei der Staatsbant die Kredit geiihäfte mit Kniisker bearbeitet nnd iiir einen in dieier Angelegenheit geiiillten Schiedssprmh ebenso wie Hellwig ein Honorar von etwa so 000 M. erhalten. Weiter wurde in Untersuchungshait genom men Oberbankinivektor Blndo wegen des dringenden Verdachtes der n aliin eu B e it eth n n g nnd das Vorstandsmitglied der ans der Vermögens oerwaltnngsitelle iiir Oiiiziere nnd Beamte hervor gegangenen Kredit-, nnd Handelsbanl-U.-G. in Berlin- Dk. M. Feld wegen dringenden Verdachts der aktiven Bestellung Weiter wurde der abge bante Jnspektor der» Staatöbank, E r ich Kerit e n - festgenommen als der Beihilfe verdächtig, nnd schließ lich verhaftete die Staatsauwaltschait noch einen zweiten Sohn Kntiskers, der, obwohl erst neunzehn Jahre alt, non seinem Vater zum Leiter der Antomobil-A.-G. bestellt worden war- Dieser Sohn Kutiskers hat Wechsel unterichriebcn. die iiir Geschäfte seines Vaters als Deckung dienen sollten, während in Wahrheit gar keine Deckung vor handen war. Jn der Nacht znm heutigen Montag wurde die Vernehmung von Beamten der Staatsbank fortgesetzt. Es besteht Grund zu der Annahme, daß weitere Verhaftungen bevorstehen. Die Vornnter snchnng gegen tintisker nnd Genossen soll so gefördert werden, daß noch im Monat Januar die Anklage-i gegen alle Beichnldigten erhoben werden können. s Immer neue Verhaftnngen XB e klin, 29. Dezember. In der Angelegenheit Kntisker ist heute auch der Direktor der Treibriemeiu Roman-Aktiengesellschaft in Tempelhos, Pa nl G r i c a e r, unter dem dringenden Verdachte des« B e t r u a e s festgenommen worden. Wie die »B· Z.« wissen will, soll der Prcnßiichen Seehandlnng durch die Un trene des Staatsbankdirektors DI-. Rübe ein Schaden non 15 Millionen Mark erwachsen sein. Diese 15 Millionen seien die Gelder, die Kntiøkcr der Seehandlnng ans Grund seiner zweifelhaften Wechsel entzoan habe. Sozialdemokratisches Scherben gericht in SachsenA « Nachdem, wie schon mitgeteilt wurde, einzelne Or ganisationen der sozialdemokratischen Partei gegen ihre den 23 angehörenden Landtagsabgeordneten Au s schlnßanträge gestellt bzw. beschlossen hatten, hat nun der Bezirksvorftand der S.P. D. sur O st s a ch s e u, der ganz unter der Herrschaft der A r z t g r u p p e steht, ein großes Scherbeugericht noch vor den Feiertagen veranstaltet. Er gibt daruber folgenden parteiamtlichen Bericht heraus: » »Der Bezirksvorstaud von Ostsachsen hatte sich m seiner Sitzung vom 20. Dezember mit mehreren Ausschlnßanträgem die von Ortsgrnppen ge stellt waren, zn befassen. Zunächst behandelte der Be zirksvorstand die Ansichlnßanträge, die gegen die 23 Fraktionsmitglieder vorlagen, die sich oen Beschlüssen der Organisation nicht gestigt habet-. Für Ostsachien kommen zehn im Bezirk wobnhaftc Abgeordnete in Betracht. Die betreffenden Abgeord neten waren zur Sitzung eingeladen, aber nicht er schienen. Der Bezirksvorstand kam nach längerer Diskussion, nach genauer Prüfung der Rechte-lage nnd in Anbetracht der politischen nnd organisatori schen Notwendigkeit, Disziplin nnd Demokratie in der Partei hochzuhalten, zu dem Beschluß, mit 25 gegen 4 Stimmen die in Ostsachien wohnenden Abgeord neten, die sich dem Parteibeichlnß nicht geiiigt haben, ans der Partei auszuschließen Es find dies die Abgeordneten Bethke, Eva Biittner, Castan, Oskar Giinther, Glitt-neu Kühn, Scheinon Völkcl, Winkler nnd Wirth.« Darüber hinaus wurden noch der Genosse Sehn ettle r, der als der Führer der Opposition bezeichnet wird, aus der Partei ausgeschlossen, ebenso einige Genossen ans Groß-Seltsa, die des Streikbrucheszä beschuldigt werden. Die Ausgeschlossenen haben, wie von anständiger Seite mitgeteilt wird, Einspruch beim Berliner Parteivorstand erhoben nnd es steht ihnen auch dann noch weiter das Recht zu, ihren Einspruch auf dem nächsten Reichsparteitagc zur Geltung zu bringen. Erst dort kann ein Ausschlußbeschluß endgültig werden. Ein Balkanvreibund? X Ro m, 27. Dezember. Nach einer Pariser Meldung der »Tribnna« verhandelt Nin t i chiti ch in Paris mit Venizelos nnd Politidiiber eine neue Vereinbarung mit G r ieoh e n l a nnd zwar mit Erfola. Da auch Rn mii nie n bereit fei. ihr bei zutretetn stehe die Bildung eines Balkan d r e i bnndes bevor. In Belarad soll eine Zusammen knnit zwischen Paiitich- Venizelos nnd Bra- Ii a n n erfolgen. Die Wirken in Albanien Die Regierung auf der Flucht X Rom, 27. Dezember. ~Tribuna« berichtet aus Bari, dalß heute dort Ministerpräsident Jan N oli mit lJämt ichen Regierungsmttgliedern und ihren Jsamt ten angekommen set, außerdem drei Segler mit mehreren hundert verwundeter albanifcher Soldaten. Muftd Bei sei aus Argyro-Kal;tro in Balan angekommen. Bei Durazzo abe es gestern noch einen Kampf gegeben. Die Verluste Fan Nolis werden auf 400 Mann geschätzt, die Zogus seien ntcht zu überblicken. Der Kampf um Skskta Hi ~g THE set t: - Die italienischen Vertreter in Dura z z o un d V alo n a hätten die alsbanifehen Flüchtlinge auch ohne Paß einschifer lassen, aber in Bari seien sie nicht aiisLßid gesetzt worden, man erwarte weitere Befehle an . o»m. Valonasgefallen D Belg r ad , 29. Dezember. (Eig. Drahthericht.) Pilzan ist von den ufstäudifchen eingenommen wot en. Rxefenbranv in einem japanischen Serenhaus jNevarh 29. Dezember. CDurch Funkspruch.) Wie us Tokio gemeldet wirb, find bei einem Brandk in einer dortigen Privat-Jerenanstalt, die 343 Geisteskranke beherbergt, viele Personen ver brannt. Bis-her wurden 13 Leichen aufgefunden. 108 Infagen werden als Permifzt gemeldet Das Feuer gri auch auf die benachbarten Häuser über, von denen 30 eingeäfchert wurden. aebene Libretto geblieben ist. Sein Wiener Rechts- Schreckens nahm die Hörer sofort gefangen: »Wir beistavd bat das crtcht ersucht, zu betückftchttgev, daß saßen dann wie unter dem Eindruck eines Zauber- Ftagicxlgziök ZTJgkschkkiLeeiktkfiäsrslebtåixeiåzeiskxleäzznigosslsx iicihruchsC erzägt Kazl Freukeöel Das tiefbolirendc » ’ - z s werbliitige - esen ieieiz S auspielers, das fi in nVertonungubergeben worden waren, und daß·von 1893 kurzem jähen Ansprüchen wund, Verlieh dg»ch(nc, Mo heute okc Zahl oer ihm Dur Komposition ooesgeob italten der Bühne, die er schuf, eine große Junerliclp inen Texllionoschristro m oie Hunderte geht« oUn keit. So hat der Engländer Leu-es von seinem Her unter diesen Manuskripten das reklamierte Textbukh Vener nesnntz »Das znrücknehnltene Gefühl rennend siinden sollte; fo werde er es Frau Puder sofort zu- mn der Snmche. die durchschauert- und fast «tieliil)l:itc ikkiläiinskkkkfuseåieisnhiä Mesike Hei-FIEDLER Feste bald senkte-nd- skicht sk; eignbezckkald sich W ' uhe zwingend; das onpu ivi e andern, die Zinsidåtäbßcklagten Zeit zu geben, na dem TextbuiH heisereskttmene nngd nie letzwnngene Rnlhse nunan ene me wa rere arie una ervor, a ice imm » = Die Notlage des Eisenacher Stadttbeatets. Das irgendein Otheao jemals meinem Geiste überliefertes- Etienacher Stadtkheaiey das sich Unter Leitung seines Seine größten Triumphe bat Dessoir in der Dar neuen Direktors Gorter mit Erfolg bemüht, ein stellung des »Naraiiz« von Brachvogel gefeiert. Lange kitnitlerisch vollwertiges Programm einzuhalten ·be- war der damals noch unbekannte Schriftsteller mit dem findet sich, xvie uns von dort geschrieben wirb- in einer Stück von Tür en Tür gewandert, bis endlich Deisoies schweren· finanziellen Krise, die sich durch die Teils für das Werk eintrat und ihm zu seinem großen Er- EMMPÆZEE dZiKLMTVzPHWTÆT ääk Ins-ist« W Vghaii et n Fit in e thk sch · · - . - stie- = ie tm an nua rer x a,wie on Ungarn-z Zizerdelksiigickrthrdegvsiwstabgegagt tradean oftdhalb verfchollene äungker iliuögegragenßJgieettmal nv au- wo en waren. in es nun war n t nter von er eeu una Theater erforsderte im vergangenen Monat einen keines Gille, äm den Axt große Verdienste hat, aber ftadtischen Extrnziischuß von 5000 M. Maler, deren Wert ohne Zweifel Beachtung verdient = Ukapssjihkmm in Meigen« Das Stadttheatek Beide sind in den ersten Jahren des Krieges gestorben. Meißen bringt am I. Januar Klabunds »Kreide- Beidesind nicht se r selbständige Naturen gewesen kreiossznstk von Cuxt Moritz unter der Leitung des Sie fuhren nicht in ihrer Zeit, aber es waren sein- Direktors Gahsa miatz zur Urauffubrniig. Bistxiggtzwilxkeggetm gesetz oØPferå sietætxursk eLneTpåtrfigtx = c , ’ « « « · Todegtänkszis nnnztdegäo Zegsäekkeesüzkeuåtefnkszaignskeen Xexes wurde 1839 in Meiningen als Sohn des Oderkammers fährt war in den fünfziger nnd sechziger Fuhren des herrn des Herzog-s geboren. Er war später in Dresden 19 J« h h d tz d i ck « Schüler Ludwig Richters, Otswald Achenbachs in « arun er er Hefe mste S muspieler BAUUQ Düsseldorf und Prellers in Weimar Studienreifeu der- zeitweise sogar feinen so ganz anders gearteten führten ihn durch ganz Dentschland nnd Italien Sen genialeren Nebenlmhler Theodor Döring in den 1881 war er in Dresden nnsässnn wo er 1915 starb: see Sichatten stellte. Seien vauhes und sorodes Organ, Axt sindet man vor allem Landschaften von feine- Istjikee fslsitsfere gofssstslotmnwieägges ihlxoineaufungsx Hand-die sich durch ihren stillen, unanidrinqlitben tragischen und dunklen Charaktere, und er hatte in Festen FikhkkzsgzeenkbsgnHlßHMTHTECZYJZ next I seinem Spiel etwas Unterirdisches, DüstersDumyies. zu werden« Besonders die Lands ften aus dem - Fontane spricht einmal non seinem ~si«ellerton«. pon schen Mittelgebirge geben viel. Treue Naturwa der tiefen- etwas gepreßten, unheimlichen Sprach- t a, die sich orgfältig in die Lands it versenkt, kamma- in der er »unerreikliter nnd vielleicht auch Mrke geichafiew die und nicht erfFiTttern nnd se unerreichbar-er Virtuose« gewesen tei. In dieser reißen, aber eine freundliche Klar eit ausstrableup sie Dnnimerunasstimnmng lebten nun feine Meister- uns gerade ietzt wohltut. Professor Woche-tat geiratten,«sciii Alba, Geigen sein Philipp 11., Brutus Gra v. Reichenbaid wurde Ists .- · W---ex.eeo2- ein We ewige Mi- eea - W -«—.- s«.-.-- sue-m » Is- . «. -i-;,·,-«,- «- » «v·- o- - » -
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