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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186204304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-04
- Tag1862-04-30
- Monat1862-04
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1862
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Amtsblatt des Köllig!. Bezirksgerichts vlld des RathS dtt Stadt Leipzig. M 120, Mittwoch den 30. April. 1802. Bekanntmachung. DaS zur Zeit an Herrn F.A. Poyda vermiethete Gewölbe in dem Communhause ReichSstraHe Nr. LI soll von Michaelis dieses Jahres ab anderweit auf L Jahre an den Meistbietenden vermiethet werdend Miethlustige haben sich Dienstag de« S Mai dieses JahreS Vormittags LR. Uhr an Rathsstelle eiuzustndrn, ihre Gebote zu thun und darauf weiterer Beschlußfassung VtS RatheS, welchem die Auswahl unter den Licitanten so wir jede sonstige Entschließung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitatiouS- und Miethbedingungen können scbon vor dem Termine an Rathsstelle eingesehen werden. Leipzig dm 23. April 1802 DeS RathS der Gtadt Leipzig Finanzs-Deputation. , . <'» > <« < . . >. ^ Sladttheater. Mit sehr hochgespannten Erwartungen sahen wir der Vor stellung von Donizetti's „Regimentstochter" am 28. April entgegen, da eine der berühmtesten Gesangsgrößen der Gegenwart, Fraulein Desiree Artöt, in der Titelrolle der Oper zum ersten Male auf der Leipziger Bühne gastirte. Kurz vor dem Auftreten der Marie hörte man hinter der Scene von einer glockenreinen Stimme einen recitativischen Ruf, dann einige superbe Rouladen, die wie Champagnerschaum perlten und prickelten, und ein wahres Cabinetstück von einem Triller. Als Referent wußten wir nun eigentlich schon genug, denn dergleichen konnte nur aus der Kehle einer Gesangskünstlerin ersten Ranges kommen, und mit um so größerem Behagen durften wir un- daher während dieser Auf führung dem angenehmen Eindruck Hingaben, den vollendete Vir tuosität stets gewährt, wenn sie wie hier mit Geist und Anmuth vereint wirkt. Es würde eine erschöpfende Auseinandersetzung der Leistung des Fräulein Art St hier viel zu weit führen , deshalb seien nur einige der höchsten Glanzpuncte erwähnt, die wir in gleicher Vollkommenheit theilweise nur von Henriette Sontag gehört hatten. Es sind diese das Lied mit Chor „Weiß nicht die Welt", die Abschieds - Cavattne im ersten Finale und im zweiten Act die Scene am Clavier. In letzterer gipfelte die Leistung in virtuoser und geistiger Beziehung, denn unübertrefflich waren die musikalische Kunstfertigkeit und der neckische Humor bei den Singübungen, höchst wirkungsvoll der verspottende Vortrag der Salon-Romanze und der Contrast zwischen dieser und den Anklängen des frischen und kecken SolvatenliedeS. BewunderuSwerth ist es, wie Fräulein Artot ihre Stimm mittel einzutheileu weiß. Es sind dieselben keineswegs sehr groß, aber sie verwendet die Stimme so vortrefflich, daß sie mit dem kleinere« Organ unendlich größere Wirkungen erzielt, als Hunderte von anderen Sängerinnen der Gegenwart mit oft gewaltigem Stimmfond erreichen. Es ist das ein Triumph der echten und wahren Kunst. Ebenso anmuthig, fein und leicht wie Fräulein Artöts Gesang ist auch ihr Spiel. Es ist eben Alles in gleicher Vollkommenheit die Art und Weise der italienischen Oper» lruSu. Es konnte dah« das oft und fast bis znrr Ueberdruß gehörte Werk bei der außerordentlich schönen Wiedergabe der Hauptpartie uns so interessiren, wie fast nie zuvor, auch durfte man unter solchen Umständen wohl hinnebmen, daß die gastirende Künstlerin ihre» Gesangspart in italienischer Sprache vortrug, wahrend sie den Dialog deutsch sprach. ^ o —* . Dem Ensemble dieser Aufführung merkte man eS hin und wieder an, daß die Oper feit längerer Zeit hier nicht gegeben worden ist. Recht brav waren dagegen die Leistungen in den größeren Solopartien. Der Sulpice des Herrn Bertram war uns von früher her vorteilhaft bekannt. Wacker fand sich Herr Brunner, namentlich was das Musikalische betrifft, mit der nicht besonders dankbaren Partie des Touio ab. Frau Bach mann, die wir früher oft und stets mit großem Vergnügen m der Partie der Marie gesehen — denn diese war eine der besten Leistungen der beliebten Künstlerin — gab diesmal die Marchesa und bewährte auch hier ihr anerkannte- Talent. Sehr ergötzlich war Herr Lück in der kleinen komischen Rolle des Hortensio. Fefd. Gleich. Srettere Straßen und mehr freie Plätze. Wen» Leipzig in neuerer Zeit an Umfang und Einwohnerzahl sehr zugenommen hat und fortwährend durch neue Straßen und Ge bäude in allen Richtungen sich ausdehnt, so ist dies bei manchen davon zu erwartenden guten Folgen doch nicht in jeder Beziehung eine erfreuliche Erscheinung, wegen verschiedener Uebelstände, die jedes großstädtische Wesen unvermeidlich mit sich bringt; unter an deren, weil die chm Angehörigen nur selten und schwer den zum Gedeihen de- Menschen nothwendigen Genuß haben können, in freier Rntnr, von Mauern unbeschränkt, durch den Anblick von Feldern, Wiesen und Wäldern und de- Himmels, so wie durch Einathmung reiner Luft sich zu erholen und zu erheben. Es kann indessen diese Entbehrung weniger drückend und schädlich gemacht werden, wenn man die neuen Straßen breiter, als meistentheils geschieht, anleat und hie und da freie Plätze, etwa da, wo Straßen sich kreuzen, uegen lcht, die dann überdies, wie auch die Straßen selbst, mit grünen Anlagen versehen werden können. Denn die Folge davon wird sein, daß Alle, welche in den neuen Stadttheilen wohnen und verkehren, dort fortwährend erheblich mehr Sonnen licht und gute Luft genießen, als sonst der Fall sein würde. Als Maßstab für die Breite einer anzulegenden Straße könnte z. B. bestimmt werden, daß, angenommen sie wäre von Morgen nach Abend gerichtet und auf der Mittagseite mit dreistöckigen Häusern in fortlaufender Reihe besetzt, dann die Sonne am kürzesten Tage Mittaas in die Wohnungen, die an der Mitternachtseite zu ebener Erde uegen, müßte scheinen können. Keine geringen Flächen würden freilich durch so großsinnige Verwendung dem einträglichen Verkaufe zu Baustellen entzogen werden, viele Tausende von Thalern we niger den Cassen der Grundbesitzer zufließen; dafür aber würden eben so viele und weit mehr Menschen jetzt und künftig gesünder und heiterer in Leipzig leben. — Vielleicht hat die öffentliche Kund gebung dieser Idee die Folge, daß Einer oder der Andere, der in der dabei in Frage kommenden Beziehung Einfluß hat oder erhält, sie vorkommenden Falls im Leben wirksam berücksichtigt. Verschiedenes. Man hat oft behauptet, daß Kanonenschüsse eine wolkenzer streuende Wirkung hätten, in SrllimanS American Journal macht aber ein Herr Lewis darauf aufmerksam, daß im Gegentheil auf eine Kanonade oft heftiger Regen folgt und mit jener im Zusammen hang zu stehen scheint. „Im October 1825, sagt er, beobachtete ich emen sehr reichlichen Regen unmittelbar nach den Kanonenschüssen, welche zur Feier der Verbindung der Eriesees mit dem Hudson bei Vollendung des EriekanalS abgeseuert wurden, und im Äahre 1841 veröffentlichte ich meine fortgesetzten Beobachtungen über diesen Gegen stand, welche meiner Ansicht nach das Factum völlig feststellen, daß das'Abfeuern schweren Geschützes in der Nähe eine solche Erschütte rung hervorbnugt, daß der Wafferdampf der Luft sich sammelt und meist in ungewöhnlicher Menge an demselben oder dem folgenden, Tage zu Boden fällt. Den ersten Gefechten in dem letzten Kriege zwischen Frankreich, Sardinien und Oesterreich folgten so bedeutende Regen, daß selbst kleine Flüffe unpassirbar wurden, und während der Schlacht von Svlserino erhob sich em so furchtbare- Gewitter, daß
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