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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186301300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-01
- Tag1863-01-30
- Monat1863-01
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1863
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Anzeiger. > Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 30. Freitag den 30. Januar. 1863. Holz-Auktion. 8OV Lang- und Abraumhaufen sollen auf dem Gehaue des Gonnewitzer Reviers Donnerstag den L Febrüar von V Uhr an gegen Anzahlung von lv Gr. für jeden Haufen und unter den übrigens an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend verkauft werden. Leipzig, den 28. Zanuar 1863. Des Rath- Forst-Deputation. Gewerbliches. WaS Sachsen anlangt, so haben wir zunächst eine sehr er freuliche und besonders für die augenblicklichen Bestrebungen unserer jüngeren Gewerbtreibenden ermunternde Thatsache aus Wechselburg zu melden. Dieses kleine Städtchen von nur circa 1300 Ein wohnern litt ebenfalls daran, daß Einwohnerschaft und Umgegend mehr und mehr ihren Bedarf an HandwerkSwaaren aus größeren Städten bezog. Der dortige äußerst rührige Gewerbeverein nahm daher die Sache in die Hand und es ward nach Ueberwindung von unsäglichen Schwierigkeiten ein Gewerbevereins-Magazin gegründet, ein offenes Handlungs-Geschäft, das nicht bloS dem Publicum den billigsten und besten Bezug seiner Lebens-, Haus haltung-- und Geschäftsbedürfnisse gewähren, sondern namentlich auch den Mitgliedern den raschen Absatz ihrer Erzeugnisse und dadurch eine vermehrte Production ermöglichen sollte. Die Mit glieder hafteten solidarisch und zahlten regelmäßige Beiträge zur Bildung eines BetriebscapitaleS. — Im ersten 5ahre führte das Magazin 44 Artikel mit 1786 Thlr. Umsatz und 47 Thlr. Gewinn, im zweiten Jahre bereits 79 Artikel mit 3687 Thlr. Umsatz und 485 Thlr. Gewinn! Auch hier also war die Association der einzige Weg zu besseren Zuständen, Energie und zähe Ausdauer das Mittel, das Ziel bald und wirksam zu erreichen. Auch in Baden machen sich die Folgen der Gewerbefreiheit bereits überall bemerkbar. Besonders ist durch die Befreiung der Einwanderung von den früheren Fesseln der Zuzug geschickter junger Kräfte aus den Nachbarstaaten augenfällig und das Klein gewerbe, für welches jetzt Capitalien und Unternehmer sich bereit finden, ist in einem erfreulichen Um- und Aufschwünge begriffen. Bisher stand dasselbe stumpf und bewegungslos still, die Schlaf mütze des deutschen Michels tief Über die Ohren gezogen. Der Gewerbeverein zu Freiberg hat auch in diesem Jahr zu Weihnachten die gerade zugewanderten (28) Handwerksburschen um einen Christbaum versammelt und mit Stollen und einem Viaticum beschenkt. Im Gewerbeverein zu Brünn herrscht ein äußerst rühriges Leben. Man ist jetzt mit Errichtung von Kranken- und PenstonS- caffeu für Arbeiter beschäftigt, denen später die Errichtung von Lrbüterwohnungen folgen soll. — Die Vorlesungen sind zahl reich besucht. Auch am Bosporus, in Konstantinopel wirkt ein deutscher Ge- werbewerein schon seit einem Jahre mit Segen. Allenthalben erkennen die Arbeitervereine Deutschlands, daß die Abhaltung eines Allgemeinen deutschen Arbeiter-CongresseS in diesem Jahre verfrüht ist. Die Monat-versammlung des hiesigen Ge werblichen BtldungSvereinS schloß sich dieser Ueberzeugung eben falls an. WaS gewerbetechnische Hülfsvnttel anlangt, so giebt die neuere un- vorliegende Literatur wieder in den verschiedensten Richtungen diese und zene Winke und VerfahrungSweisen: Holl GypS, der durch das rasche Erstarren viel Noth macht, länger flüssig bleiben, so gebrauche man, verdünnte- Bier oder Borazlösung. Das Erhärten kann 1/4 Stunde verzögert werden. Für Horndrechsler und Tischler gicbt Monier zum Rosenroth- färben von Holz und Elfenbein folgende- Verfahren: Man tauche das Holz oder Elfenbein zuerst in ein Bad Jodkalium (80 Gramme Jodkalium im Liter Wasser) sodann in ein zweites von Queck- stlbersüblimat (25 Gramme pro Liter). Die Farbe ist schön und gleichförmig. Für Schlosser und Gürtler empfiehlt zum Poliren feiner Stahl-, Messina- und Eisenwaaren das Oesterreichische Gewerbeblatt ein neues Schmirgel- (Putz-) Papier, bereitet aus pulverisirtem Bim stein mit Leinölfirniß aufgetragen oder ein Putzpulver aus je ein Loth Zinnasche und 2 Quentchen Hirschhorn mit 2 Loth Wein geist zu einem Brei gerieben. Bei der wachsenden Noth um deutsche Lumpen verweisen wir die Papierfabrikanten auf die Japanesen, welche ihr Papier an der Rinde des PapiermaulbeerbaumeS (Klorus xnp^riksr») Her stellen. Der Baum gedeiht, wie Versuche in Frankreich bewiesen haben , auch bei uns. Außerdem läßt sich die Riude imvortiren und wir möchten die Leipziger im Werden begriffene Gesellschaft für Japan im Voraus darauf aufmerksam machen. Im Kreise Schleiden benutzen die Zimmermeister beim Häuser bau jetzt allgemein alte Eisenbahnschienen als Tragbalken. Als eine neue schön rothbraune Farbe mit metallischem Glanze wird galvanisch niedergeschlagenes fein pulverisirteS Kupfer empfohlen. Die BierauSfuhr im Zollverein ist über Ivmal größer als die Biereinfuhr. Sie betrug im Jahre 1858 113,368 Ctr. 1859 114,508 - 1860 108.852 - Die preußische Bierausfuhr übersteigt die bayerische 9fach, sie betrug 1860 nicht weniger als 71,494 Ctr. und ging meist nord wärts, die bayerische südwärts nach Oesterreich, der Schweiz und Frankreich. DaS Eis wird den Brauern diesmal sehr theuer werden; schon jetzt kostet das Pfund in Frankfurt 6 Kreuzer. Für da- Schuhmachergewerbe war auf der Londoner Ausstellung unter den andern zahlreichen Gegenständen besonders interessant und auch für Deutschland beachten-werth ein Assortiment von fünf zusammengehörigen Maschinen, von denen die erste zum Aus schneiden der Brandsohlen, die zweite für die Haupt- und Außen sohlen, die dritte zum Ausstößen den Sohlen (damit sie überall gleiche Dicke haben) diente. Die vierte nähte die Sohlen mit ge pichtem Hanfzwirn, die fünfte fertigte die Absätze. Die erste Ma schine schneidet in der Minute 60 Brandsohlen, die zweite 40 Außen sohlen glatt und scharf. Die vierte ist eine sinnig construirte Nähmaschine, welche in 10 Arbeitsstunden 150 Paar mittelgroße Sohlen aufzunähen fähig ist. Die fünfte fertigt in der Stunde 60 Absätze! Eine Schrauben-Schuhmaschine von Lemercier, welche auch bei uns bekannt ist, besohlt in 10 Arbeitsstunden hrei Dutzend Paar Schuhe und Stiefeln! Dampssprihenprobe. Man wird sich erinnern, daß im vorigen Jahre, als die neue Spritfabrik de- Herrn W. Stengel auf der Zeitzer Straße erbaut werden sollte, eine große Anzahl von Hausbesitzern und Bewoh nern der dortigen Gegend die eifrigsten Schritte that, um bei den Behörden der Meinung Geltung zu verschaffen, daß die Anlage unstatthaft auf dem gewählten Orte und somit zu verweigern sei.
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