Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186205256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-05
- Tag1862-05-25
- Monat1862-05
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1862
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Sechzig. M 145. Sonntag den 25. Mai. ' - 1882. Erinnerung an Abführung des diesjährigen I. Termins der Gewerb- und Personalsteuer. Die hiesigen Steuerpflichtigen werden an sofortige Abführung ihrer Beiträge für den am 15. April d. I. ver fallenen I. Termin der Gewerbe und Perfonalfteuer hierdurch erinnert, mit dem Bedeuten, daß gegen die Säu migen mit erecutivischen ZwangSmaßregeln verfahren werden wird. Leipzig den 19. Mai 1862. Der Ruth der Stadt Leipzig. Or. Vollsack. Taube. Mittwoch den 28. Mai a. v. Abends 1-7 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: Gutachten des Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über a) den diesjährigen HauShaltplan; b) die Verschiebung deS Neubaues der Gerberbrücke und e) einen Arealtausch mit Herrn Platzmann in Barneck. 2) Gutachten deS VerfassungSauSschuffeS, die für eine Anzahl städtischer Beamten postulirten Gehalts- aufbefferungen betreffend. Holz-Äuction. Auf dem zwischen der Pegauer Straße und den Heider-Wiesen gelegenen Gehaue deS Connewitzer Revier- sollen Montag den BS. Mai von L Uhr Nachmittags an SO8V bis VVO — meist harte — Stockholzhaufen gegen Anzahlung von 1V Ngr. für jeden Haufen und unter den übrigens an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 22. Mai 1892. DeS Raths Forst-Deputation. Christi Leichnam von den Seinen betrauert. Oelgemälde von Jul. Rotermund. Je seltener ein Werk der religiösen Malerei im Stande ist, unaetheilte Bewunderung hervorzurufen, um so mehr möchte durch diese Zeilen allen Kunstfreunden es nahe gelegt werden, die Be trachtung des oben genannten Bildes nicht zu versäumen, das noch einige Tage im städtischen Museum ausgestellt ist. ES ist daS letzte Werk des jung verstorbenen Künstlers Julius Rotermund (geb. zu Hannover 1826, gest. in Bad Salzbrunn 1859) der, ohne bis dahin ein größeres und hervorragendes selbst ständiges Bild geschaffen ru haben, mit diesem Werke einen so be deutenden Fortschritt in seinen Studien bekundete, daß er sich da durch in die Reihe der Meister der neueren deutschen Kunst stellt. Es schien als hätte im Vorgefühl des nahen Todes seine ganze Kraft emen vorher ungeahnten Aufschwung genommen, um in diesem unter den Anfällen unheilbaren Leidens gearbeiteten und unvollendet hinterlaffenen Bilde ein Zeugniß für seinen künstlerischen Beruf zu- rückzulaffen. ES entstand in den Jahren 1857—59 m, Atelier de« Prof. Bendemann in Dresden, der nach Rotermund« Tode die im Ganzen unwesentlichen Überarbeitungen der unvollendeten Stellen ausführte.' Das Bild ist zwar gegenwärtig nur in einer Copie von C. Schönherr in Dresden hier ausgestellt, indessen erscheint die selbe so gelungen, daß man auch vor der Nachbildung die volle Schönheit des Originals empfinden wird, wobei noch bemerkt werden mag, daß die durch äußerliche Umstände gebotene Aufstellung im Trep- venhau- de- Museum- gerade bei dem milden Oberlicht und in der Umrahmung der schwarzen Marmorsäulen des TreppenbalconS etwas von der ruhigen Stimmung verleiht, die einem Kunstwerk religiösen Inhalts immer zu wünschen ist. Die Auffassung der Comvosition schließt sich an die historische Richtung der neueren deutschen Kunst an, ohne einen bestimmten Meister als besonder- beeinflussend erkennen zu lassen; in dem Ernst der Formen wehr der Münchner Schule, als den religiösen Düsseldorfer Maler» verwandt. Der Leichnam des Herrn bildet die Mitte der einfache» Compofition; in der Blässe de- Tode-, ab« oh«e »»schöne Starrheit, ruht d« entseelte Leib auf dem Grabtuche; von dem Haupte, das der zur Rechten knieende Joseph von Arimathia auf dem Schooße halt, streift Maria, deren tiefer Schmerz in Haltung und Ausdruck trotz der ruhigen körperlichen Haltung auf bas Seelenvollste ausgesprochen ist, in leiser Bewe gung das Haar zurück, um die Züge de« geliebten Antlitze- zu betrachten. Neben ihr, in heftigerer Bewegung kniet Maria Jakobi und vor beiden beugt in leidenschaftlichem Schmerz Maria Magda lena sich über die Hand deS Herrn, die sie mit ihren Thränen benetzt; zu den Füßen des Leichnams kniet in männlicher Ruhe Nicodemu-; hinter Maria steht an den Stamm de- Kreuzes gelehnt und die Nägel in der Hand tragend, Johannes, in stummer Trauer ver sunken. Mit Recht kann diesem Bilde der wesentlichste und doch selten gefundene Grundzug eines echten Kunstwerkes nachgerühmt werden, daß es innerhalb der von der Kunst gebotenen Mittel die ganze Bedeutung seines Inhalte- giebt. Die reinen und schönen Forme», die geläuterte Hoheit in den Bewegungen lassen den Beschauer erkennen, daß diese Gestalten nicht ein Abbild unmittelbarer Wirk lichkeit, sondern die Berstnnlichung von Wesen einer geistig-erhöhteu Welt sind, die dem Bekenner de- Christenthums in der Übeiffinn- lichen Wahrheit de- Glauben-, dem Andersdenkenden aber minde sten« auf der Höhe der erhabensten Ideen, zu denen je der mensch liche Geist sich aufgeschwungen, erscheinen werden, und die fmift einen des Stoffes gänzlich Unkundigen in ihr« unmittelbaren Wahrheit ergreifen müssen. — Daß dem Künstler bei solch« Auf fassung des Momentes die Farbe nicht als Mittel zur Erreichung realistischer Täuschung, sondern als ein schön« Schein und ei» harmonisches Band des Ganzen zum Ausdruck ein« eigenthüm- lichen Stimmung dienen mußte, wird dem Beschauer beim Vergleich mit andern Kunstwerken bewußt werden. Wunderlich erscheint solchen Kunstwerken gegenüb« die oft gehörte absprechende Meinung: daß die christlichen Stoffe in der Gegenwart als »unzeitgemäß" nicht mehr berechtigt seien, und daß die Historienmalerei ihre Quellen fortan andnSwo suchen «Asse. Hier darf wohl die Frage aufgeworfen werden, wo die Ideale z» finden sind, an denen ern Künstln, so wie e- hi« geschehen, alle Fülle sein« Kunstmittel in vollem Einklang «schöpfe« könne?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite