Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186201110
- PURL
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-01
- Tag1862-01-11
- Monat1862-01
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1862
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 11. Son»abe«d den 11. Januar. 1862. Holz-Auction. Auf dem Gehau des Burgauer Reviers unweit der Försterwohnung sollen Dienstag den L4. Januar von 9 Uhr Vormittag- an K eichene Nutzklaftern, — darnach an Brennhölzern: 57 buchene, 2^ ahorne, 144 eichene, 32 rüsterne, 19 erlene, 24 a-pcne und 8 lindene Scheitklastern, auch 3V harte Zackenklastern — gegen entsprechende Anzahlung und unter den übrigen im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Leipzig den 9. Januar I8V2. DeS Raths Forst-Deputation. Me Lhristdescheerung -es Sparvereins. Der nun dreiundzwanrig Jahre bestehende Verein hat es sich zur schönen Aufgabe gestellt, dem Weihnachtsbazar dadurch die rechte Weihe zu geben, daß er nach dem Schlüsse desselben, theils aus eigenen Mitteln, theils ans milden Beiträgen der Besucher des Bazars alljährlich eine Christbescheerung für arme Kinder veran staltet. Eine solche fand am 7. Januar Abends 1/26 Uhr auch diesmal auf gewohnte Weise im glänzend erleuchteten kleinen Saale des Hotel de Pologne vor einem zahlreich versammelten Publicum statt. Zwei große gedeckte Tafeln trugen die zweckmäßig ausgesuchten reichlichen Weihnachtsgaben und stattliche Chriftbäume sendeten ihr Licht auf sie herav. Herr Kaufmann Müller, einer der Vor sitzenden des Verein-, hielt die Festrede und richtete zunächst an da- versammelte Publicum seine Worte, indem er mit Bedauern au-sprach, daß die Hoffnung, welche der Verein auf die Mildthätig- keit der Bazarbesuchenden gesetzt, sich diesmal nur in einem kleinen Theile realisirt habe und obgleich der Verein selbst nach Kräften mehr als je zu den milden Gaben beigetragen, konnten aus diesem Grunde dennoch bei der diesjährigen Bescheerung nur 62 Kinder bedacht werden. Wenn aber das Resultat der Sammlung durch die ausgestellten Opferstöcke auch nur ein geringes gewesen, so fühle er sich doch gedrungen, den edlen Gebern im Rainen des Vereins seinen innigsten Dank auszusprechen, knüpfe aber daran die Hoffnung, daß Leipzig, dessen WohlthLtigkeitssinn so oft ge rühmt worden, im nächsten Jahre dieser wohlgemeinten Stiftung eine freundlichere Berücksichtigung schenken werde, damit nicht wieder, wie diesmal, an 200 bedürftige Familien zurückgewiesen werden müßten. Nach diesen mit Würde und Herzlichkeit gesprochenen Worten ertönten die Stimmen eines Thomanerchores in einem feier lichen Gesänge, wie mit einem solchen auch die Feier eröffnet wor den. Hieraus sprach ein Kind in seineni und der übrigen Namen den Dank aus, dann gab Herr Müller durch ein Gebet der Fest feier noch eine Weihe, endlich überreichte er den Kindern unter freund lichen Ermahnungen die Festgaben. Wer die freudestrahlenden Mienen der Kleinen sah, die freudige Ueberraschung, mit der sie die Geschenke in Empfang nahmen, dem trat gewiß eine Thräne der Rührung in die Augen und wohl Viele gelobten sich, für die nächste Christbescheerung nach Kräften auch ihr Scherflein beizu tragen. 1 R—ch. Zur Tageschronik. Leipzig, den 10. Januar. Durch den gestern Abend um 6 Uhr auf der Thüringer Bah» ankommenden Schnellzug wurde in der Nähe von Gohlis ein Mann todt gefahren. Der Führer der Locomotive hatte denselben die Bahn entlang auf den Zug zukommen und auf die Schienen fallen sehen, war jedoch nicht im Stande gewesen, den im vollen Laufe befindlichen Zug anzuhalten. Nachdem der Zug in der Halle angekommen war, wurden sofort Leute nach der fraglichen Stelle abgeschickt, welche den verstümmel ten Leichnam auf der Bahn liegend vorfanden. Bis heute Nach mittag ist es noch nicht gelungen, die Persönlichkeit des Mannes zu ermitteln, so wie testzusteüen, ob derselbe verunglückt ist oder den Tod freiwillig gesucht hat. -r- Verschiedenes. Lei! ipzig, den 9. Januar. Bei der königl. sächsischen Armee stehen bekanntlich verschiedene Veränderungen nicht allein in Hin sicht der Equipirung und Bewaffnung, sondern auch in Hinsicht der Ausbildung der Truppen bevor, und wie mir vernehmen, sollen auch solche bezüglich der 4 Reiterregimenter beabsichtigt sein. Zu diesem Zwecke haben sich vor einiger Zeit die Herren Oberst- lieutenant v. Fabrice und Rittmeister Senfft v. Pilsach nach Oester reich begeben und daselbst verschiedene Cavallerlegarnisonen, nament lich Prag und Wien, besucht, um sich daselbst mit dem bei der österreichischen Cavallerie eingeführten Systeme bekannt zu machen. Rach Rückkehr der genannten Herren liegen deren Gutachten zur Zeit an maßgebender Stelle zur Prüfung vor. Zu deni heutigen Versteigerungstermiue zweier Stücke Stadt- Planke fanden sich nicht weniger als 39 Erstehungslustige ein und erstand das erste Stück von der alten Pleiße quer über die Eau- weide bis an das Münzthor der Kunstgärtner Herr Nohland für 162 Thlr., das zweite Stück vom Armenhause bis an daß Dresdner Thor Herr vr Schnell für 150 Thlr.; die übrigen Theile der Stadtptanke sind theils Privateigenthum, theils als Einfriedigung städtischer Grundstücke, z. B. des Waisenhausareals, des großen Johannisgartens, stehen gelassen worden. Der Remontebedarf für die sächsische Armee wird bekanntlich durch Ankauf der Pferde bei den Herren Rose und Böhme hier gedeckt. Bei der in diesem Winter stattaehabten Remontirung hat nun die damit beauftragte, aus 3 Cavallerieofsizieren, 1 Artillerie offizier und einem Thierarzt bestehende Commission unter Vorsitz des Herrn Generals von Apel 314 Stück Remontepferde und zwar 165 im November und 149 im December im Preise bis zu 180 Thlr. pro Stück angetanst — 14 Stück über den Bedarf. Die Vertheiluna der Remonten ans die einzelnen Regimenter ist bereits erfolgt. Von Leipzig aus sind in den Jahren 1859, 1860 und 1861 im Ganzen 133 sächsische Unterihanen wegen Wegzugs in das Ausland aus dem königl. sächs. Unterthanenverbande entlassen worden. Die meisten davon haben sich in bas Königreich Preußen und nach Hamburg gewendet und nur 10 sind nach Amerika aus gewandert. (L. Nachr.) Der auch in Leipzig wohlbekannte Concertmeister Karl Li pinski ist am 16. December 1861 fast ohne bettlägerig zu sein, an plötz licher Lungenlähmung auf seinem Gute Urlow bei Lemberg ge storben. Noch in der letzten Stunde seines Lebens waren seine Gedanken bei der Kunst und zwei Tage vor seinem Tode nahm er noch in Veranlassung eines Gesprächs seine Moline zur Hand, um ein Motiv aus der Olimpia-Ouvertüre pi-riertto anzugeben. Budissin, 5. Januar. Nach der letzten Volkszählung hatte unsre Stadt 11,209 Einwohner, wovon 8735 der deutschen und 2474 der wendisckM Nation angehören. Bei der Volkszählung 1858 betrug die Bewohnerzahl 10,919, nämlich 8837 Deutsche und 2082 Wenden. Demnach hat die Seelenzahl hiesiger Stadt über haupt um 290 zugenommen; aber eigenthümlicher Weise hat sich > die Zahl der Deutschen um 102 vermindert, wahrend die Wenden sich um 352 vermehrten.
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