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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186201269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-01
- Tag1862-01-26
- Monat1862-01
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1862
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Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 26. Sonntag den 26. Januar. 1862. Mittwoch den 29. Januar d, I. Abends 1,7 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tage-ordnung: Gutachten des Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen: a) die Regulirung des AuguftuSplatzeS und das diesfalls mit der Universität verhandelte Abkommen betr.; d) den Verkauf einer Parcelle im JohanniSthale an Herrn Buchhändler Keil betreffend; e) über einige Theile des diesjährigen HauShaltplanS. " Bekanntmachung. Nachdem wir beschlossen haben, die an den Stadteingängen befindlichen Thore nebst Zubehör zu beseitigen, so ist behusS der Versteigerung des Frankfurter, Münz-, Zeitzer und Windrnühlenthores so wie der Iohanrrispfortc der SV. Januar L8VS von uns terminlich anberaumt worden. Kauflustige werden veranlaßt, an diesem Tage Vormittags 10 Uhr bei der Rathsftube zu erscheinen, ihre Gebote zu thun und sich sodann weiterer Weisung zu gewärtigen. Die Thore sind in gutem Stande und eS gehören dazu bei dem Frankfurter, Zeitzer und Windmühlenthore theilS schmiedeeiserne, theilS gußeiserne Haupt- und Nebenpforten und theilweise eben solche Stacketfelder, Sandsteinpfeiler und Socken, im Uebrigen aber hölzerne Thorflügel und dergleichen Stackete und Säulen. Die nähere Beschreibung so wie die VersteigerungSbedingungcn liegen auf dem Dauamte zur Einsicht aus. Leipzig, den 7. Januar 1862. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. " Holz-Auction. ^ MOV Abrarrmharrfen sotten Montag den SV. Januar von L Uhr Nachmittags ab im Rofenthale auf dem Gehau unweit des JacobShoSpitalS gegen Anzahlung von 10 Gr. für den Haufen und unter den übrigens an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend verkauft werden. Leipzig am 23. Januar 1862. DeS Raths Forst-Deputation. Sla-tthealer. „Die Sterne wollen es" ist der gut gewählte Titel eines Lustspiels von Emil Pohl, das am 24. Januar hier zum eisten Male gegeben wurde. Der Verfasser, den wir bis jetzt nur auf dem Gebiete der Berliner Posse oder des sogenannten „Volksstücks" thätig gesehen, zeigt sich in diesem Lustspiele allerdings von ent schieden vorteilhafterer Seite und bewährt ein Talent, das man bei dem Verfertiger der Posse „Arm und reich" am wenigsten ver- muthen konnte. Wir wünschen Herrn Emil Pohl zu diesem Werke von ganzem Herzen Glück, freuen uns aufrichtig über das leider so seltene Auftauchen eines für das Lustspiel begabten Dich ters, der nach dem glücklichen Erfolg dieses Werkes seine Kraft hoffentlich nicht mehr mit Arbeiten in dem untergeordnetsten Genre der dramatischen Kunst zersplittern wird. Das Lustspiel gehört der Gattung des feinen Jntriguen- und Conversationsstückes an; der höchst interessante Stoff (der Ge schichte der ersten Regierungsjahre Ludwig XIV. entlehnt) bedingte einen französischen Zuschnitt des Ganzen, daö in seiner Fassung und in den hervorragendsten Einzelheiten und Charakteren an Scribe's berühmtes „Ein Glas Wasser" erinnert. Wie in diesem mustergültigen Stücke sind auch in „Die Sterne wollen es" die Fäden der Intrigue sehr fein gesponnen, sehr verschlungen, wenn auch nicht immer so geschickt entwirrt, wie bei Scribe. Auch zwei der wichtigsten Persönlichkeiten, der Colbert und die Marguerite, haben unverkennbare Ähnlichkeit mit Bolingbroke und Abigail. — Der Dichter weiß schon in der ersten sehr gut angelegten und fein ausaearbeiteten Scene das Interesse zu wecken und es im weiteren Verlauf zu steigern, so daß die Spannung bis zum Schluß nicht nachläßt. Besonders reich an bedeutenden Momenten und scharfen treffenden Pointen ist der zweite Act. Glanrpuncte ersterer Art sind namentlich die Scenen zwischen dem König und Colbert und zwischen diesem und der la Valliere. Letzterer Auftritt steigert sich sogar zu einer tragischen, für das Lustspiel fast zu großen und ergreifenden Wirkung. — Wir sind übrigens der Meinung, daß es für den Eindruck dieser Scenen vortheilhafter sein würde, wenn der zweite Act gelheilt, d. h. in zwei Aufzügen gegeben würde. Es scheint auch fast, als sei die ursprüngliche Antheilung des Lustspiels eine m vier Acten. Ein wenig zu weit gegangen für ein Lustspiel, das den Hof Ludwigs XIV. zum Schauplatz hat, ist der Dichter in den Scenen des Königs mit Hortense und Marguerite (dritter Act) gegangen. Dergleichen konnte einem Ludwig XlV. gegenüber und an einem Hofe, wie es der französische war, kaum und gewiß nicht ohne nachfolgenden zeitweiligen Aufenthalt in der Bastille Vorkommen. Sehr gelungen ist dagegen auch die Charakteristik der handeln den Personen — nicht allein der Träger des Ganzen, sondern auch der Episoden — ebenso hat der Dichter die Eigentümlichkeit der Zeit in gewandter Sprache, in den Situationen und überhaupt in dem Colorit des Ganzen geschildert. Das Lustspiel — daö wir als eine schätzenswerthe Bereicherung des Nepertoirs begrüßen — hatte einen sehr guten Erfolg. Bei sehr geschmackvoller mi86-6n- 8eön6 und äußerer Ausstattung zeigte die Aufführung ein feines und wohl geglättetes Zusammenspiel. Von den einzelnen Leistungen sind es vor allem die in den hervortretendsten und daö Ganze hauptsächlich tragenden Nöllen, die rückhaltlose Anerkennung ver dienen. Es waren diese Rollen in den Händen des Hrn. Kühns (Colbert), des Herrn Czaschke (Marquis von Ronceaux) uno des Fräulein Heller (Marguerite). Einen tüchtigen, seine Aufgabe mit Verftändniß und glücklicher Nuancirung lösenden Darsteller fand die Rolle des noch jugendlichen Königs in Hrn. Devrient. Eine sehr schöne und dankbare Rolle ist die der Herzogin von la Valliere. Es ward dieselbe von Fräulein Lemcke in sehr guter Anlage und feiner Ausarbeitung, in einzelnen Momenten oft Be deutendes erreichend durchgeführt. Wir würden dieser Leistung unbedenklich einen sehr hohen Werth zusprechen können, wenn nicht auch hier die der Darstellerin eigenthümliche übergroße Weichheit beim Sprechen und in Holge dessen zuweilen eine gewisse Monotonie hervorgetreten wäre. Dw Liebhaber-Rollen sind in diesem Lustspiele weniger glän zend bedacht. Sie waren von Herrn Hanisch (Chevalier von Maurevant) und von Fräulein Remosani (Hortense) vertreten.
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