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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186201277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-01
- Tag1862-01-27
- Monat1862-01
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1862
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 27« Montag den 27. Januar. 1862« Geffentliche Sitzung der Leipziger Polytechnischen Gesellschaft am 29. November 1861. ^Genehmigtes Protokoll.^ Die Sitzung wurde durch den Vicedirector Herrn Crusius eröffnet und geleitet, da der Director Herr vr. Hirzel durch Krankheit verhindert war zu erscheinen. Nach Verlesung und Ge nehmigung des Protokolls der letzten Sitzung wurden die Namen der neu aufzunehmenden Mitglieder verlesen und zur Eröffnung des Fragekastens geschritten, in welchem sich folgende Fragen fan den: 1) Ist es sactisch, daß man elektrische Batterien hat, bei denen der Strom einfach durch Aufschütten eines Pulvers erzeugt wird? Sind derartige Batterien praktisch und für das gewerbliche Leben verwendbar? Welches ist der Preis und die Bezugsquelle? Herr F. Hugershoff erbietet sich, in der nächsten Sitzung hierüberzu sprechen. 2) Mit was löst man reines Oummi elsstieum auf, so daß dasselbe zum Repanren der Schuhe benutzt werden kann? — Die Frage wwd sogleich dahin beantwortet, daß dies am besten mit -Benzin oder Terpentinöl, auch mit Schwefelkohlenstoff geschehen könne. — Als Geschenk für die Bibliothek war eingegangen von Herrn vr. Hirzel besten „Katechismus der Chemie. 2. Aust. 1861." Hierauf wurde eine Zuschrift des Herrn Winckelmann vor- aelesen, durch welche derselbe die Mitglieder der Polytechnischen Gesellschaft einladet, seine von ihm gefertigten und für die nächste Londoner Industrieausstellung bestimmten galvanoplastischen Kunst gegenstände zu besichtigen. Dieselben bestehen aus: 1) Weihnachts- enael nach Professor Blester in Berlin, ganze Figur, aus v/4 Ctr. galvanisch, niedergeschlagenem Kupfer bestehend; 2) Friedrich der Große, Büste; 3) Ludwig von Bayern nach Hallig in München, Büste: 4) eine Gazelle nach Wolf in Berlin, ganze Figur. — enk der Familie Kästner bereichert worden sei, nämlich durch em sehr schön gearbeitetes Riefenschloß, ein Meisterstück; Herr Crusius sagt dafür im Namen der Gesellschaft den verbindlich sten Dank. Anknüpfend hieran hielt Herr Techniker Schwartze einen längeren Bortrag über Schlösser und vorzüglich einige neuere Schloßarten. Die älteren und noch heutigen Tages in Deutschland gewöhnlich vorkommenden Schlösser sind das soge nannte deutsche oder Halbtourschloß und das franzö fische oder Ganztourschloß. Das erstere ist das unvoll kommnere und daher auch weniger sichere; jedoch auch dem gewöhn lichen französischen Schlosse muß man den Vorwurf einer sehr großen Unzuverlässigkeit machen. Um die Sicherheit der Schlösser, d. i. die Schwierigkeit, dieselben ohne die dazu gehörigen Schlüssel zu öffnen, zu vergrößern, wandte man nach und nach verschiedene Mittel an. Prüft man die Bedingungen, die ein Schloß erfüllen muß, wenn es Anspruch auf größtmöglichste Vollkommenheit machen :: Ei nss . . , soll, so ergeben sich folgende: Ein Schloss muß vor Allem genü gende Festigkeit besitzen, um einem gewaltsamen Oeffnen den nöthi- gen Widerstand entgegenzusetzen; ferner darf das Oeffnen nur mit dem dazu gehörigen Schlüssel möglich sein, dessen Form aus der Einrichtung des Schlosses nicht von außen erkennbar sein darf; sollte aber ein Oeffnen des Schlosses auch mit einem andern In strumente als dem dazu gehörigen Schlüssel nicht unmöglich sein, so muß dies doch mit so großem Zeitaufwande verknüpft sein, daß es in diebischer Absicht Nicht ausführbar ist; für den Besitzer des Schlüssels jedoch muß^das Oeffnen leicht und bequem und selbst im Dunkeln ausführbar sein. Ferner ist es eine Hauptbedinguna, daß die Einrichtung eines Schlosses einfach und dauerhaft sei, so daß der Preis desselben sich niedrig stellt und seine allgemeine Be nutzung möglich wird. Damit aber diese Bedingung erfüllt werde, muß es möglich sein, die Theile des Schlosses in fabrikmäßigem Betriebe zu erzeugen, ohne daß die Sicherheit, die in der Indivi dualität des Schlosses liegt, darunter leide. Die verschiedenen Wege, die man einschlug, um das unbefugte Oeffnen eines Schlosses zu erschweren, waren folgende: Man gab zuerst dem Schlüsselbarte, dem Schlüsselrohre und dem entsprechen dem Schlüsselloche eine complicirtere Form; ein anderes Mittel fand man in den sogenannten Besetzungen im Inneren des Schlosses, worunter man kreisförmig gebogene Metallstreifen ver steht, welche concentrisch zum Schlüsselloche, sowohl aus das Schlvß- blech, als auch auf die Deckplatte ausgenietet sind.; Dieselben er lauben nur dann ein Umdrehen des Schlüssels und also aucb ein Bewegen des Riegels, wenn der Schlüsselbart entsprechende Einschnitte besitzt, die den entgegen tretenden Besetzungen den Durchgang erlauben. Alle diese Mittel erfüllen aber ihren Zweck nur sehr unvollkommen j berücksichtigt man nämlich die beiden zuerst erwähnten Sicherheitsnnttel, so ergiebt sich leicht deren Unzuläng lichkeit, wenn man bedenkt, daß die Form des in das Innere des Schlosses einzuführenden Instrumentes, welches das Bewegen des Riegels bewirken soll, sehr leicht an der äußeren sichtbaren Form des Schlüsselloches und des Dornes, auf welchen der Schlüssel aufgesteckt wird, erkennbar ist. Im letzteren Falle war es dem Sachkundigen aber auch leicht gemacht, den hinderlichen Besetzungen aus dem Wege zu gehen, indem man sich nur von der Lage der selben zu unterrichten brauchte, um das Oeffnen mittelst eines be sonders geformten Instrumentes, des sogenannten Hanptschlüssels, zu bewirken. Da man die Unzulänglichkeit der erwähnten Sicherungsmittel bald erkannte, so suchte man das gewünschte Ziel ans andere Weise zu erreichen, gerieth aber dabei aus Abwege, indem man das Oesf- nen eines Schlosses von allerlei Künsteleien abhängig zu machen suchte; es waren dies die sogenannten Vcpirschlösser. Diesel ben sind aber auch größtenteils unpraktisch, weil sie eineötheils wegen ihrer kunstreichen Construction zu theuer sind, anderntheils aber auch bem Besitzer selbst das Oeffnen mühsam und beschwer lich machen. Da nun das Ziel, ein möglichst vollkommenes Schloß herzu stellen, auf den bisher eingeschlagenen Wegen nicht zu erreichen war, ging man auf ein anderes Princip zurück, welches bereits im Alterthum zur Anwendung gekommen war; es ist dies das Prin cip, auf dem die sogenannten Co mb inatio ns schloss er beruhen. Ein solches den alten Aegyptern schon bekannt gewesenes Schloß ist das Buchstabenschloß, welches auch heute noch zuweilen in Anwendung gebracht wird. Das den Combinationsschlössern zu Grunde liegende Princip läßt sich folgendermaßen in Worten anö- drücken: Das, Oeffnen des Schlosses beruht aus einer ganz be stimmten gegenseitigen Einstellung einer gewissen Anzahl beweg licher Theile, von deren richtiger Einstellung die Bewegung des Riegels abhängig gemacht ist. Da nun eine sehr große Anzahl verschiedener Stellungen der beweglichen Theile möglich ist, so ist es sehr unwahrscheinlich, daß man bei einem zum Zwecke des Oess- nens angestemen Versuche gerade die richtige Stellung trifft. Das Jahr 1778 bezeichnet den Anfana einer neuen Epoche in der Kunst, sichere Schlösser zu fertigen. T)er Engländer Barron war der Erste, der seine Aufmerksamkeit auf das Princip der Zu- haltungen richtete, und letzteren noch das Schloß mit den Be setzungen beifügte. Unter einer Zuhaltung versteht man aber eine Feder, welche bei gewissen Stellungen des Riegels denselben fest hält, durch das Herumdrehen des Schlüssels aber durch ven Schlttsselbart gehoben wird und so eine Bewegung des Riegels er möglicht. Bei Barrons Schloß ist entweder die Znhaltung mit killem Ansätze versehen, der in einen Schlitz des Riegels hinein- ragt, oder der Riegel ist mit einem Ansätze versehen, der in eine Oeffnung der Zuhaltung paßt. Indem nun ferner Barron mehrere in dieser Weise construirte Zuhaltungen in Anwendung brachte, welche alle in verschiedener Höhe gehoben werden mußten, damit ein Verschieben des Riegels
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