Dresdner neueste Nachrichten : 06.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192506067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19250606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19250606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-06
- Monat1925-06
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- Dresdner neueste Nachrichten : 06.06.1925
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Dresimer Neueste Nachrichten III« « Wes-J W Man vis! ; e«-«- M- · w m HELM- ·. »m- « Its-« M FMMOÆV TPÆMLFOIM MCMUHGG MMUMH Bezug-preise- YHYZMYZZMZZIY 1 Dipter- WMo Genuss-it « · M Inm- « --·--- -«:."«;-:.-:.:««-;;:..::s.::·;::.å" MONEY-«- mä Mosis- M Jssdvsisss ssessmsg WHWW I· Dresden-R sei-W 4« z- . MED· WOOIDMOL J W i- W Jn- MM M W od- M W usw WUm sum-O us W« —M· pMMÆ-Pf»::dmm Ist-stol- skiskåkksf Re. 150 den-abend, C. Juni 1925 M Jahrg- ais f l. It O it t E Ki- ERSTE . - «-.k.-k.:2,sk s- ,7.Fih.gktst J laue-. kal- ANin Lus- H ji«-»F Z ums « keck-Isolier- Ist-s Itss sz Ukpol 3 AMIGIJUN Kam-Io- stF 22 Wu- vsx has-M KLEMM PMB-tin Jes. no fu« schau-h . 105 M. » ! laismsnn Flieget-, M -1 syMsetnss Istskiis ) schipsk seminis-s- out-M »Wsstmäromqn. WE. «."Y’:iis«":-uscisik« Ist-IF sp .- ; ten 111-IF Ur- W trieb I fis-yet NM L Kabinettmt unter Borfils Hindenburgs Die erste Ueberprüfnng der Votschafternote Japanische Drohungen gegen China Wachsendes Steigen der Snsiation in Frankreich Vor langmierigen Beratungen I B. Berlin, d. Initi. iEigenek Dradtderichts Ja dein Kadinetisrah der henie iniitaa mer dein Bvriiiz des Reiyspräsidenien p, sindenbnta siniisindet. werden« spie verlernen Ue fiir die inilitiirische Kontrolle anständiqen Relsorti minisier zunächst einen Bericht über ihre ersten Ein driicke von der Note selbst erstatten. Die Uebersetzung he zwanin bis siinsnndzwanzig Seiten langen Dein ncnies ist in einer v d r l äu s is e n Fassung aesiern Hausgeist-It worden« is dass eine er sie Ueber kiikuug inzwischen indglich war. In der heutigen M wird voransiichtlich zuerst des Anßenntinisier pr. S i r e i e m a n n nnd nach ihm Reichswehrtninistek py. Oescee das Wort erweisen- Dann werden dee Mswirtschniisininisier nnd der Reichsiinanzminiiter ide- die Note sprechen-, da diese beiden Reflortö hegen dee verlangten Umftelinnn der Industrie betriebe nnd wesen der etwaigen siuanziellen Pfin ues sti- die dnrth die Enteniesordernngen betroffen-en Decke an der Angelegenheit beteiligt find« In erster Linie diitite ed iich in den- deniinen sapineitstai nun R e i ch O n- e h r s n n ge n handeln, da die Ostenxessäachveriiiindisen allen- Miste-nag dei der Uenrieiinnq der Laqe der denisehen Reichs ueie un dneejans falschen Gesicht-eint ien ausgegangen sind Imd and dieser Anstellung ietand Fordernnsen ierleitein die von deutscher Seite kanns sn ersnllen sind. « Bei der Tragweite der Gnticheidnnq nnd der schwierigseit der Materie isi ntii tangwierigen Verainnsen zu rechnen. Die Regierung legi um«-lich den größten Wert daraus. ihre Beschlüsse itn Einklang Init den Ländern nnd den maß gebenden naclanceniarisckjen Jnstanzen sn fassen- Es seiden daher binnen tnrsein die üblichen Besprechun gen mit den Ministerpriisidenien der Länder nnd den Fraktionsiiihrern eingeleitet nnd vielleicht auch dem Unswirtigeu Olnsithnß Gelegenheit gegeben werden iith nttt dein Dokmnent zn beschäftigen-. Alle diese Ber hanlslnngen beanspruchen natürlich, ielbft wenn ernstere Meinungsverfehiedenheiten in ihrem Berlan nicht anitreteu sollten, gerann-e Zeit, io daß in unter tichteten Kreisen angenommen wird, daß frühe stens Mitte Juni die Fertigstellung der Antwort zn erwarten ist. Wenn man bedenkt, dass die Gntente ttir die Herstellung ihres Verlegen heitsprolmktes fttni volle M onate gebraucht bat. to läge dentscherieits kein Anlaß zn llebcrittirznng vor; aber nattirlich hat die Reichsregiernng nnd haben wir alle ein drängendes Interesse daran, um des Rheinlands willen so schnell wie möglich eine klare Situation zu ichasien « Was ein franzdsifcher Korrespondeut sehst-i haben will Tales-kaum unsre-s Korrespondeuteu oh. Paris. ö. Juni - i-..-Det Online-Vertreter des ,Pettt Paris-n« be-. richtet seinem Blatt, daß der durch die Eunoe-swqu note in amtlichen deutschen Kreisen hervorgerufene Eindruck äu serstun g ü n st iig sei. Eine Reihe der durch die Entente formulierten Bedingungen würde tm Auswärtigen Amt als u n d u r ch s tt h r b a r betrachten Namentlich hält man die Zerstörung eines Teiles der in den Kvuppschen Werken und in andern Fasbriken vorhandenen Maschinen für eine äußerst schwere finan zielle Belastung ded deutschen Staatshaushalteå Denn ed müßten int Falle der Verntchtung m e h r e r e h u n - dert Millionen Goldmark als Ent schädigung an die Industriellen verans ga d t w e rd e n. .- Deutschland und der Ferne Osten Von Prof. Dr. Walde-var oehlko (Tvkio) 14. Mai 1923 , Viel muß der Deutsche im Ausland entbehren, wenn er an die Deimat denkt. Eins aiber entschädigt ihrzer ift vom Parteibader befreit, deunfür idngrbt es nur eine Pariei,das große deutsche Vaterland. Sich nicht nach jeder Zeitungslektüre mit anders gefiiitmnten Kollegen und Bekannten aus einandersetzen zu müssen, und sich fo im vor-aus tede Sappe zu versalzen, ift eine köstliche Sache. Vielleicht vermag er deshalb parteipolitifch so umsirittene Vor gänge wie eine Präsidentenwashl hinsichtlich ihrer Wir simg auf das Land, in dem er lebt, objektiver-, freier nnd ruhiger zu beurteilen. Die Wahl Hindenburgs hat Oftaiien nicht Mit-creat, soweit ich durch Druck, Schrift und Wort feststellen kann. Ein jedes Volk, sagt man hier, habe W Recht, fich sein Oberhaupt jelsdft zu wählen; warum vscht das deutschei Was den Ruck nach rechts be- Utssh so let das eine gefamteuropäifche Erscheinung, nicht eine Spezialität Deutschland, das vielmehr in Wer Beziehung andern maßgebenden Völkern des Ostens erst recht fpiit und mit geringer Stimmen- ; Micheit gefolgt sei. Ein einzelner könne zudem auch : Il- Mfsdem ever neu Kopf seine- Voikee und die 111-is andrer Völker hinweg keine perfdnliche Politik mehr treiben. Die beste Sicherung fei, Deutsch- MI Ledensnotniendigkeiten in den Grenz· und Be- Wssesivaaeu aerecht zu werden, denn nahten sah-i -tieren könne der Sieger von Tannenberg ebensowenig M Mit sozialdemokratischer Vorgängen Befonderd ; Michireapdcich sprea- sich sei diese- oeregmven die Msh tu Ofaka erfcheinende Zeitung »Na-ist« ans. : M darf-in auch nicht vergessen, daß sowohl dss - Mche vie japanische Volk, dessen Dynaitie zwei « M Jahrtausende an ist, »rein-krauses T M M Mer teder national beten-ten Wahl Ver . stände-is www-tagt ddebftenö vorn Standpunkt der For-n aus« fnr die Oftafien bekanntlich i UVIU Shi- lat, könnte man es hier nnangenedin F IWIU, das nun der Feldberr der Gegenfette im k- Wu- Kriese an eek epiye see neube- ftebt· vier ;, set Oder lassen die mal-solle sitt nnd namentlich das ; lier des Oewitblten smeafedem denn th- HMU hat »vor dein reife noch »Ist-C gskivtjcht alscjnrvpag wurden doch in diefen -:« MU- in denen das tapantsche Volk feine Siwerdochd U stim- alle Cis-W Reunzigiiidrigen Japans niit Oe- FIIK ..Ms2sieiieiieiiishss! sie-M- listig-ists leicht einen andern Präsidenten, mit dem sich inter nationale Fragen noch leichter regeln lieszeii, lieber ge sehen, aber »nur aus solchen praktischen Gründen. Für die deutschen Parteikämpfe hat man hier-, über die ganz große Linie hinaus, überhaupt kein Interesse, da es ein deutsches Rechts, Links oder Zenit-um in Japan gar nicht gibt, und auch das Oberhand höchstens mit dem englischen verglichen werden kann. Lober etwas andres ist es, was durch die Wahl Hindenburgs in den Vordergrund gerückt, ja zur bren nenden Tagedsrage in Ostasien geworden ist: die Rückwirkung aus Rußland, für dessen bolsche wistische Propaganda schon der Name des Gewählten eine Sperre bedeutet. Daß eine Schranke aus der einen Seite für die andre eine Gefahr bedeuten könne, wurde hier in einer Rede hervorgehoben, die Viseount G oto am I. Mai· im Pau-Paeisie-Kluib hielt. Er meinte ironisch, wenn man immer nach Schukdsragen suchen wollte, so kvnne man in bezug aus den letzten Welirrieg auch ganz gut bei seinem eigenen Lande ’ansangen, denn Japan habe durch seinen Sieg über Russland dieses vielleicht seinerzeit gezwungen, seine überschüssige Expansionötrast von Osten nach Westen zu wevsen. Es sei daher besser, mit den stiegen zugleich die Schuldsragen zu beseitigen, wozu hinsichtlich des Paeisie der Zusammenschlusz Japans, Chinas nnd Russ lands notwendig sei. Wird letzteres nun, fragt man hier, seine vom Westen abgesperrte Propagandasürdie lommnnistische Welt idee mit doppelter Kraft aus den Fernen Osten eongentrieren oder aber künftig inner politisch sich mehr aus sich selbst beschränten? . Daß solche Gedankengange auch im n d r d l ich e n Eban schon zu hause sind, daraus deutet die zu-! nebmende Schärfe Tschang Tsoilins hin, des Beberrschers der Manschnrei und Sieger-s imi letzten chinesischen Bürgertriege Am 27. April bat er die vnssisch orientierte, in Darbin erscheinen-de Zeitung »Tristan« aufgehoben, weil sie sein Verbot der Ver-; sammlungdsreibett am 1. Mai anzugreisen gewagt butte. Mit diesem Autoquien ist schlecht Kirschenessem Wird er ungemütlich, so sperrt er ein; wird er wieder gemütlich, so wirst er hinan-. Beides bchagtrusfischen Agenten schlecht. Die kommende Indeinandersehung Mchen Tschang und dein sogenannten »Mmorraien« F e n g in Petin mag durch die Wahl Dindenbnrgs be- MAY m Mitte YWLL M die-Leu Osten wesentlich klären. Japan sah sich ja ähnlichen Einkreiiungdoersuchen gegenüber wie einst Deutsch land. Aeegetlich melden Zeitungen Amerika-T daß ein kleines japanisches Kriegsschiff die Maniioer der amerikanischen Flotte bei den Hawaii-Inseln vom Horizont ans dauernd beobachte, vielleicht sogar mit modernen Fernrohren, mit denen man dem Schifsökoch in die Schüsseln schauen bann. Das ist aber sicherlich nur Interessei Und was wäre die Welt ohne Interesse? Für keines der großen Knlinrvdlket ist die Hal tung in Osmsien so klat- vorgsezeichnet, wie für D entsch la nd , denn wir find sowohl mit China wie mit Japan befreundet nnd bleiben einfach be müht, diese guten Beziehungen durch Betonung besonders des Kultur-gedan ikcnd zu färderm zu entwickeln und zu ivertiefetn Illes übrige tut die Zeit. Neue Note Pekiugs sondertadeldienft der Dresdner Neuessten Nachrichten» » J- Hctius, ö. Ini- (Dimlj United Ost-If »Die Ostia-er Mute-uns Hat-, kein e w e it- k e c its-i ein-st- ate Ue M ich t e abgelaush in der sie abemqls Miete Aue führt Hier die Tät-eng von Ghin-seit in schauskat Die when cnrovälicheu völlig lahmgelegt. Ebenso ist der Schanghaicr Klub. einer der Treffpuukie der Europäer« vom Streit be troffen. Die Zahl der Streiter-den hat sich auf iibcr MM erhöht . Scharfe japanische Drohungen Telegramm unsres Korrespondcntcn w. London-. äJimä Die Lage in China wird in hiesigen diplomatische-i Kreisen weiterhin als se b r b e b r o h l i C angesehen Man sitrchtet sehr nunngenebtne internationale Kon flikte. Wie der «Dniln Expreß« erfährt. hat d i e japanische Regierung eine drin gende Note nach Peting gerichtet. in der n. n. klipp nnd klar erklärt mirs-, wenn die chinesischen Behörden nicht länger instande seien. in den verschiedenen Städten die Ordnnng sn wahren, to sei Japan ie r e i t, genügend bewaffnete Macht zn Wasser wie gn Lande zn entsenden, ntn sie Ansstiintisthen gn- G ebnan zn bringen. Dtete ienintionelle Drohnng nnter sent Deckmantel eines Anerbietens von Beistand .ersengte. wie ins englische Blatterllseh ichniere stiessrgnts incitysreisem die se dentendc Immer-teile Interessen in chin- iniein Jst ossiziellen Kreisen erklärt ntnn die Lege in ciina il .iute.rlt Erst Q- temitee W Das chinesische Rätsel Bei der Beurteilung der augenblicklichen Ereig nisse in China darf kein deutscher Zeitungsleser außer acht lassen, daß die Berichte über die Vorgänge in Schanghai, Peting und Tokto fast ausnahmslos ans angelsitchsischer odxr japanischer, das heißt einseitig interessierter Quelle stammen. Die brieslichen Berichte dcr wenigen deutschen Pressevcrtreter im Fernen Osten sind häufig, wenn so plötzliche Ereignisse eintreten wie die it. Schanghai, schon überholt, doch sind sie ganz unentbehrlich, da sie allein uns die Dinge durch deutsche und nicht durch angelsitchsische oder japanische Augen sehen lassen. Der Ausstand in den Straßen Schanghais ist natürlich nur die allesäußersie Oberfläche von Vorgängen, die sich im Hintergrunde abspielen und die weit bedeutsamer sind als die anschei nend so sensationclieu Sturmangrisfe und Pariser wagenkämpse in der großen koömopolitischeu Han delgstadt. Die Lage ist nicht so einfach, wie sie sich nach den täglichen Telegraaunen darstellt. Es stehen nicht auf der einen Seite die Feinden Mächte, auf der andern Seite ein von Sen-jet mßlaeid aufgestacheltez China. Sicherlich sind san-jet russische Einflüsse sehr start. Die chinesischen Bis-senten die Führer des Aufstandeö, stehen zur Zeit ehesko stark unter dem Einflusfe der ruffischen Ideologsie wie vor zwanzig Jahren unter dem der amerikanischem Jh r e Bedeutung im chinesischen Leben ist un vergleichlich viel größer als die ihrer Kommilitonen in Europa. Sie sind es z. B» Idise die Ratifizierung des Versailler Friedetisvertrages Idurch China, in dem die Abtretung Schanghais an Japan vorgesehen war, verhinderte-n und Japan aus Schantung heraus-drängten Der russisrhe Sowjet botschafter Karachan hat natürlich seine Tätigkeit nor allem ans diese Kreise ausgedehnt So sieht China jetzt zum erstenmal einen großen nach abendlän dischen kommuniftifchen Methoden ge führten politischen Streit seiner indu striellenVevölkerung. » Aber wie überall im Orient, tritt in der heuche iviftifchen Tätigkeit das sozialististh e Element hinter das nationaliftische zurück. Deswegen wurde die ursprünglich sozialistische Streitbewcgung infolge einiger törichter Mißgriffe der fremdenPolizei sofort zu einer großen, alle Stände und Klassen er fassenden nationalen Bewegung mit stark angelfachsen- und iapanfeindlichen Zügen. Doch Karachan ist nicht nur der V e rtr eter der kommunistischen Weltrevolntion. Er ist auch der Repräsentant des neu gestärk tcn Ausland-, das im Osten, wenn auch unter andrer Maske, die gleichen imperialiftischen Erinn sionöbestrebunaen ausgenommen hat wie unter dem Zarisle lind nunmehr kompliziert sich das ur sprünglich so einfache Bild. Hier beginnen die tausend fältig ineinander verfilzten und oerwirrten Inter essen der Großmächte einschließlich Rußlands im großen chinesischen Reich ihr gewichtigcs Wort zu sprechen. Diese Interessen sind es, die das chinesische Reich bisher an einer nationalen Zusammenfassung seiner Kräfte hinderten. Während für den europäischen Beschauer scheinbar bereits eine Einbeitdfront gegen den westeuro päischen und japanischen Jmperialtsmns zu erstehen scheint, bereitet sich im Hintergrund bereits wieder ein neuer Bürgerkrieg vor. Ein Biirgerkriea, der diesmal sehr ernste Formen annehmen kann. In diese n Vorgängen nnd weit weniger in den Straßen kiimpfen von Schanghai liegt die Gefahr großer inter nationaler Konflikte Wie schon 1904 steht die Mandschurei und die ostkhinefische Bahn wieder im Brennpunkt des Geschehens. Hier regiert der Marfchall T sch a n g T s o - l i n, der im vergangenen Jahre feinen Gegner Wu Bei-fix besiegte· Aber er war nicht der alleinige Sieger. Neben ihm stand der bekannte sogenannte »christliche« Gene r al Fen g, dessen Verrat an Wn Bei-in den Sturz der damaligen Pekinger Zentrnlregiernng herbeiführte Das natür lich nie besonders gute Verhältnis der beiden Generäle hat sich seitdem stark verschlechtert Tschang Tso-lin unterstützte zwar nominell die neue chinesifche Regierung; diese-aber suchte sich - welche Rolle Fena dabei spielte, Oift nicht ganz klar - seinem Einflan zu entziehen, nnd während Tschang Tsoslin sich immer stärker an Japan anlehnie, geriet Feng und mit ihm auch die Pekinger Zentralreasiernng immer mehr unter den Einfluß Karachans. Feng nnd die jetzige Petinger Zentralregierung werden von Mo s kau, Tschang Tfo-lin von Tok i o gehalten. Die letzten Nacht-Dichten ans China ließen einen baldigen Zusammenstoß dieser beiden Kräfte voraussehen Jn diesem Konflitt würden sich Japan nnd Rnßland, die soeben noch einen Vertrag miteinander geschlossen hatten, feindselig gegenüberstehen Man sieht, wie vorsichtig man mit Begriffen wie ~rnssisch-japanifchc hinesischer Block« und ähnlichen Dingen umgehen muß. Japan sucht mit Hilfe Tschang Tfo-linö feine Eifenbahnpliine in der Mandschnrei durchsu fiihren, was das bolschewistifche Moskau ebensosehr als eine Bedrohnng seiner oftasiatifchen Interessen be trachtet, wie die zariftische Die Pekinger Zentral regiernng hat mit Russland ein Abkommen geschlossen, wonach alle nichtrufsifchen nnd nicht« chinesischen Arbeiter und Angestellten der Ostchinefischen Bahn entlassen wer den sollen. Japan erblickt in diesem Vertrag natürlich eine flagrante Verletzung der oon Russland seinerzeit über nommenen Beriragöverpflichtungem und hat auf Tschang Tsoslin eingewirlt, dieses Adkvrnmen der Pekinaer Zentralregierung nicht durchzuführen Ja noch mehr: man scheint erneut mit dem Gedanken um zugehen, weiße rufsifche Freiwilligenkorpd aufzustellen zum tiampfe gegen die roten im Osten. Japan drängt Tschang Tfo-lin zum Vormarfch aufPeking,um Feng endgültig zu beseitigen. Mit der Beseitigung Jenas wäre natürlich zunächst einmal die bisherige dominierende Rolle des rnsfischen Botschafiers Kara chan ausgespielt Wai- gefchehen wird. läßt sich aut Stunde von hier ans natiirlich nicht auch inn- andeu ten. Diese kurze und flüchtige Skizzierung der im Fernen Osten miteinander ringenden Kämpfe zeigt aber, wie außerordentlich kompliziert und ne »r -worre n die Situation ist« Th. sch-
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