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Dresdner neueste Nachrichten : 29.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191109290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-29
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.09.1911
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Seite s; v - R bestreiselt auch start die Richtickeit dieser sensattos ne en Meldung. Soweit man dort unterrichtet ist, gedenkt die italienische Reaieruns die Verhandlungen mit der Tiirtei ert nach dem intressen des neuen Botschasters Garroni in lionstantinonel zu erdssnen also erst mit Beginn der nächsten Woche. Es ist auch taum anzunehmen, dass sie ihren neuen Vertreter gleich mit einem Ultitnatum dorthin schicken wird. Vielmehr dlirste der Votschaster der Ueberbrinaer einer Note sein, in der die italienische Regierungs endlich ihre Forderungen in bezug aus Tripolis ac - nauer ausste en und deren Bewilligung durch die Pforte-verlangen wird, aber ohne Fristbestimmunq, die in» diesem Stadium der Verhandlung unnötia das Gepraae einer Briiskteruna trahen wiirde. Wenn es gelingt, bin-zum Beainn der eigentlichen Verhand lunaeu zwischen Italien und der Pforte und wäh ren-d derselben ieden Zwischensam sei es non türki scher, sec es von italienischer Seite, zu verhüten. dann erscheint dieYstsnuna aus eine sriedlichc Beile-sung des Tripolidstreites noch immer nicht . aus a eschlosse n. Aber freilich dars man sieh nicht ver hehlen, daß die Leidenschasten aus beiden Seiten b i s zur Siedehitze entsacht sind und es vielleicht nicht mehr in der Macht der Regievenden lieat. sie überall so zn zügeln, daß verhängnisvolle Zwischen siille ausgeschlossen -l)leiben. Ganz besonders ailt dies vonTripolis, und wenn die Pforte auch jede Be drohnng der italienischen liolonic in Tripolis in der Beantwortung der ans diese Gefahren- hinweiseuden italienischen Note nachdriicklich bestritten hat, so wird sie dochzkeine Gewähr dasür übernehmen können, dass nicht ir endeiu sanatisierter Muselmann in Tripolis mit einein Jialienser in blutigen Streit gerät Das könnte dann leicht zu dem Funken werden- der das Pulversaß zum Explodieren beinah Nebenbei be merkt ist es wahrscheinlich, daß diise Note der italie nischen Reaiernna, iu der sie acaen die Gefahren der Italiener in Triuolis protestierL zu dem Gerücht non der Ueberreiebuna eines tiitimatnms bei der Pforte Anlaß aeaebeu hat. Die Lage bleibt also nach wie vor ii nszc rst a e - spannt und ern st. Aber msan braucht noch nicht zn verzweifeln, daß bei den Maßaebenden in Rom nnd Konstantinopel doch die Vernunft sieaen und beide Teile bewean wird. sich lieber sriedlich zu ver ständigen, als sich lrieaeriich zu zerfleischen. Deutsch land jedenfalls wird seinen aanzen Einfluß nach beiden Seiten aufbieten. unt Blntveraießen zu verhüten nnd die von Italien einaelseitete Aktion in das ruhige Fahrwasser diplomatischer Verhand lungen zu lenken. Ein Ultimatmn Italiens. - Von ernster, ja entscheidender Bedeutuna ist die Versicherung eines Pariser Platte, daßin Konstan tinovel bereits ein Ultimatum Italiens über-reicht worden sei. Aus der französischen Hauptstadt wird cemeldeh -’r Paris, IS. September. sPriv.-Te-1.1 Der ~M-.itin« schreibt: Wir können versicheru, dasz gestern morgen- die italienische Regierung durch ihren Geschästgiriiaer in Konstantinopcl der Pforte ein Ultimatnm überreichen ließ, worin Italien verlangt, daß die Türkei binnen 24 Stunden die Zustimmung zu der friedlichen Besetznng non - Ttipolis durch Italien gibt, widrigensalls ihr Ge ; schästsstriiger zurückberufcn würde. Italien erklärt « sieh bereit, der Türkei alle materielle nnd mora ·" lische Genugtuung zu geben, die diese beanspruchen « kann. Die gestellte Frist des Ultimatums läust hentc ab. Die Riickberuiung des italienischen Ge - schäststriigers würde mit dein Abbruch der diplo matischen Beziehungen gleichbedeutend nnd das Signal zum Beginn der Feindseligkeiten sein. Für den Fall- daß die Türkei die italienischen Forde rungen in verneinendein Sinne beantwortet, wird J Italien unverzüglichi Instruktionen erteilen, da « mit der Befehlshaber des Expeditionskorps Trup nen in Tripolis landet nnd das Land mit Gewalt besetzt. Zwei ans acht Panzerschissen bestehende Divisionen kreuzen augenblicklich vor Tripolis, be , gleitet non zahlreichen Torpedobooten und Tor nedobootzerstürern Die Transportschisse mit dem Landungskorps an Bord befinden sich in unmittel barer Nähe der großen Wanzen Die italienischen « Kreuzer üben die Polizeigewalt längs der Küste von Tripoliö aus. Es ist sunwahrscheiulich, daß die türkischc Regierung Kreuzer oder Panzerschisse nach Tripolis entsendet, da sie genau weiß, daß i in diesem Falle ihre Schiffe von dem italienischen ! Geschwader in den Grund gebohrt würdet-. Die genaue Zahl der Truppen der Expeditionskorps, die vor Tripolis liegen, ist nicht bekannt, doch schätzt man sie aus 30000 bis 40000 Mann spannt waren, ihre Erzeu nisie, als da sind: Gewisse- Kartosselm Geflügel usw.,-herbeigesiihrt hatten. Unter den Laden, die alle große, hölzerne, grellbunt bemaltc Firmenschllder führten, aus denendie wichtigsten der «feilgebotenen Gegenstände bildlich dargestellt waren, zeichneten sieh durch ihre Zahl besonders die Reiseber · vleiden aus, die meist zugleich mit einer Schnapsfchenke verbunden waren. Wir heiraten eine der größten ·Kneipen, um uns das Innere einer solchen anzu sehen und einen echten WutkiÆü trinken. Der ziem lich große, mit einem gestatnpsteMLehmboden ver sehene Vorderraum enthielt weiter nichts als einen großen Schenktisch, auf dem auf irdenen Tellern allerlei verdächtig genug anssehende Wurstarten aus lagen. Hinter ihm erhob sich« ein Schrank, der einige » grosse Schnaoöslafchen enthielt, aus deren einer der gewünschte Wutki, ein nach Wacholder schmeckender Schnauz, kredenzt wurde. An den größeren-Vorder raum schloß sich nach hinten heraus ein einsenftriaes »-Honoratiorenftiibchen«, dessen Einrichtung aus eini gen altersschwachen Holztischen und sbänken sowie einem Rohrstnhle bestand. Auch hier starrte alles von Schmutz, von den Fensterscheibem den Tischen und Bänkenasrbishu der unsbedienenden settigen Hebe, deren eites" Gesicht beständig -zu--einem liebenswürdig sein sollenden Grinsen verzogen war. Ueber dieSchietcenstränae, die ungeniert von dem Publikums als Passaae benutzt wurden, so daß sman einfach zwischen zwei Wagen,-die»gerade im Wege ,ftanden, »d»urrhkroch, kehrten wir zu unserm Zuge zurück, wo lieh nochmals ein Polizist liebevoll nach meiner Persönlichkeit- nmsah, woraus ich erkannte, daß man» mich keineswegs gänzlich aus sden Augen verloren hatte. Wemkich meine kleine abenteuerliche Fahrt auch durchaus nichtchereutezssso war ich doch auch herzlich froh, als sich unter Zug wieder in Be wegung iebte und ich Alexandrowo den Rücken kehren darste. In Otlotschtn wurde die Zollrevision sehr schnell erledigt: ed handeltesich nun noch site-mich darum, einer Paßreoiiion ins Thorn aus dein Wege zu geben«-die siir mich ia wohl-weiter«keine·unans nehmlichkeiten, wahrscheinlich aber doch- noch lästige Anseinanderietzungen nnd Erklärungen-zur Folge gehabt hatte. sich verlieh deshalb in Otlotschin met-- neu bisherigen Wagen-der gleich den andern Im tll drowo kommenden-hierbei der Abiabrtsnerii schx , en cum-da trank irr-»der Bahnbosgeestauration ein las Tee und. bestiegcdannnach Pension-meines Schagnerö mit der größten Unschuldsmsme den- leh ten ( agen des Zuges-s der die - ritt. Otl tichtn trna und sit-»das oon Otlotichinssna ern- sit-tende- IWs bestimmt war. dessen Ins en- daher in Mipr ·""H" t «Wenn auch die Meldungen über die milis iåristhen Maßnahmen Italiens stimmen »miigen, io dati man, bis eine Bestätigung vorliegt, doch an der Richtigkeit des ersten Teiles der Nachricht zweifeln; der «Matin« hat steh bisher nicht als besonders zu rerlåssig erwiesen und man darf annehmen, das die italienische Regierung selbst die Welt pfsidiell von fügt Ueberreichnng eines Uliimainms benachrichiigi ) c. starb über London tressen sehr bedrohliche Mei dnnoeu ein. Unsre dortige Reduktion berichtet uns: « O London, 28. September-. wein-Ich der Orest-net Nenestcn Nachrichten.s Der Spezial korrespondent des »Dann throniele« drahtet ans TripoliG Ollle Geschäfte stehen still nnd grobe Erkennung herrscht in der Sie-ist« Die its-lie nische Bank hat ihre Bücher dem Konsnl übergeben. »Der tiirkische Dann-set »Bei-ber« hat soeben etwa 100 Mann nnd Mnnition gebunden Jeden singen blick erwartet man die Okkunation seitens der italienischen Flotte. In allen Teilen der Stadt herrscht die grösste Besinnung Die Italieners besät-Mem das-, sobald die Linian der Team-en erfolgt ist, die in Tripolis ansässigen Entopiier nieder-gemacht werden. Die Ans wnndernnq der Europäer hält weiter an. Die beitischen Untertanen hiszien ans ihren Gänse-en die britische Flagge. Die englische Kolonie ans Malta in Trinølis hat sieh an den btitischen Konsnl mn Schutz gewendet, doch soll dieser noch keine Weisungen ans London erhalten habet-. Den itirkischen Unter tanen ist es untersagt werden, die Stadt zn ver lassen. Die Behdrden bieten alles ans- um die Ord nung nnsrechtzuerhnlten und einen sanntischen Ans brnch der Leidenschastcn der Eingeborenen zu ver hindert-. Einer « Eröffnung der Feindfeligkeiten qlcichkommcn würde die Verfolgung eines türtifchcn Transportdampfcrz durch italienische Kreuzer, über die der Pariser »New York Herold« zu berichten weiß- Man meldet: -t— Paris, 28. September. sPriv.-Tel.) . »New York Herold« berichtet aus Tripolis: Auf den türkischen Dampfer »Derna« haben drei italienische Kreuzer vier Stunden lang eine wilde Jagd gemacht, ohne ihn aber zustellen. Er ift geftern morgen in Tripolis angekommen. Er führte Waffen, Mnnition nnd Lebensmittel fiir die tiirkifche Bevölkerung mit sich. Die Pforte bat den Dampfer nach Tripolis auf Grund der Aufforderung der arabifchen Bevölke rung entfandt, die in einer Versammlung vom. 19. September in der Moschee erklärte, fie würde jedem aggreffiven Vorgehen Italiens in Tripolis mit Waffengewalt gegenübertreten nnd das Land bis zum letzten Blutstropfen verteidigen. Eine Bestätigung dieser fenfationellen Meldung bleibt abzuwarten. Jst fie wahr; so würde sich das Vorgehen Italiens als ein schwerer Rechts bruch charakterisieren, da die Türkei als jouveräner Staat das Recht bat, ihr Wiet mit Waffengcwalt gegen fremde Einbriiche zu rteidigcn. Polttische Ueber-sieht Der Abschluß der Marolloverbaudlungen. Der sranzosische Votschafter Cambon stattete gestern mittag dem Staatösekvetär v. seidenen- Wächte r einen längeren Besuch ab, wobei Herrn Cambon die redaktionellen Abänderungen zu dem Vertragsentwurs über Marokko, die Deutsisand zu machen wünscht, übergeben wurden. - Na einem Pariser Privattclegranim hat die sozialistische Kammcrgruppc an. den Kammerpräsidenten einen Brief gerichtet, worin sie die sofortige Ein berufung der Kammer verlangt unter Hin weis daraus, daß es unzulässig sei, daß die Ver handlungen mit Berlin über die Franc der Unab hängigkeit Marokkos unter Ausschluß des Hauses der Abgeordneten geführt werden- Eine große Anssnerruun in der Tabalindnstrie steht in Westsnlen bevor. Wie die ~Vereiniaten Tabakszeituiigen"lßerlini melden, sind die g e ft e rn in Minden i. W. abnehaltenen Einigungsu er h an dl u n g en zwischen Fabrikanten undZiaarren arbeitern ergebnislo s verlaufen. Infolgedessen werden die Mitglieder des Westsålistben Zinarrens sabrikantennerbqndes nach einem Beschluß sämt —- -Thorn sofort den Zug ver-lassen und ohne weitere Revision den qunsteiq passieren durften. Erleichtcrt atmetc ich auf, als ich am Ausganac des qunsteias »meine Rückfahrkartc Thora—Alexandrowo, den leh tcn Beweis meiner paßlofcn Fahrt über die Grenze achneben hatte und nun, auf dctn Dampfboot über die Weichfcl fahrend, die zinncngckröntcn Stadt mauern der alten deutschen Ordensftadt Thorn wie-! der vor mir fah. tKleines Fenilletow = Programm siir Freitag. Kal. Oper: «,,Der Rosenkapalier«, 7. ——— KgL Schauspiel: »Der große Tote", Fes. - Residcnztheater: »Der Vizeadtniral«, 8. = Jugendkonzert der Volkssingakademir. Die tionzertsaison ist eröffnet. Und sehnsüchtig möchten-an allen ihren Veranstaltungen dic Eigenschaften des gestrigen Introitus wünschen: die Idealität der Ab sichtsund die Realität des auöverkausten Saales. das künstlerische Programm, seine künstlerische Durch siihrnna, feine andachtsvolle Ausnahme nnd seinen- reinen Erfolg. Gegen zweitausend Kinder saßen gestern vor dem Podinm des Volks woblsaales, um Robert Kothe Lieder zur Laute singen zu hören. Man-kann«·wohl sagen, daß ein Lethe-Konzert die »geborene« Einführung dcrlugend in die Konzertkunst ist« Weil hier die Distanz zwischen dein Ausznnehmenden und den Ausnehmcuden die minimalste- ist: die alten.«Lieder, sdie Kothe aus naiveren Gesiihlszeiten singt, sind der Naiviiiit der Kinderseele intini verwandt. Verwandten als sie uns Erwachsenen sind, die wir· sie meistenteils nur. als shistorisibes Dinschaunngsmaterial genießen, vielxveyvandter natürlich auch als die Kunst, die nnsern psychischen Zuständen entspricht Zuber txt-komplizierten geraden Bortragöart Lethe-s, die das Humoristische gut nnterstreieht, gewannen die Kleinen schnell ein.Verhältnis. Und als der Sänger sein Programm geendet hatte, stiegen sie aui die Stüble und strahlten vor Freude, als Kothe ntit einer Zugabe nicht kargte. Ob ein Programm, das weniger ialektlieder enthalten Mitte, nicht einen noch resi lvseren Genuß stir die Kinder bedeutet hätte, muß dabingestellt bleiben - mitglitberweise liegt in dieser Meinung".auch eine ungerechtsertiate iunterschåhung des-sangen Publikan Schade,»das die Jugend konzerte der Volkösinaakademie nur »ein Tropfen aus sites ists-et Stets-« »Es-M Este-ex is r gen: er ren r en no ,ve mer solüuQarbietunaenxuhraWui s- « .«·K. W. "J.p"l DIE-M NM NMM L Sepl lichen organisierten Arbeitern in ihren Betrieben am sb. Seioteinber kündigen. Die wesisälische Ziaarren ndustrie beschäftigt run d 22000 Arbeiter-, von denen etwa ein Drit tel o rga nisie rt ist, zum weitaus größeren Teil in der freien, zum kleinen Teil in der christlichen Gewerkschaft und einige wenige im dieses-Damiet schen Gewerkverein. Die öffentlich rechtlichen Belasmngen ooii Ge werbe. Handel niid Industrie. Das vom Ban s a - b u n d in Anarisf genommene Wert über die öffent lich rechtlichen Belastungen von Gewerbe, Handel nnd Industrie wird demnächst veröffentlicht werden. Auf Grund einer umfassenden Euauete nnd genau ge priisten Rahlenmaterials ist eine konkrete Dar stellung der siir den Gewerbestand so wichtigen Frage unternommen worden. Dies geschieht in der Haupt fache iu 45 statistischen Tabellen, die iich u. a. mit der Belastung der Montanindustrie, der Textil industrie, der Maschinenindiistrie, » der Schiffbau industrie, der chemischen Industrie, der Holzindnsirie, der Elektrizitätsiudustrie, des Verkehrsioesens, der Ranken, der Vierbrauereien nnd Mal.-sabrikeic »in-. beschäftigen. Diese statistischen Darstellungen werden einen iiberseugenden Ueber-blie! geben iiber die an dauerude Steigerung der aus Handel, Gewerbe und Industrie ruhenden öffentlichen Lasten, ohne daß be reits bisher die neuen Lasten der Reichsiinanzgeietze vom Jahre 1909 berücksichtigt werden konnten. Die unter rein sachlichen Gesichtspunkten ausgeführte Ar beit zeiat, daß der bei weitem größte Teil der öffent lich rechtlichen Lasten von Gewerbe, Handel und Jn dustrie getragen wird, eine Tatsache, die geeianet ist, die nationale Bedeutung der deutschen Industrie und des deutschen Kaufmanns- und Gewerbestandes über haupt im weitesten Sinne in ein besonderes Licht zu setzen und die Unhaltbarkeit einer Politik zu kenn zeichnen, die Handel, Gewerbe nnd Industrie dem Agraricrtuin gegenüber als Ascheiibriidel behandelt. Englands Feindseligkeit gegen Deutschland kommt in einer neuen Rede zum Ausdruck, die der sonst sehr dentschsreundliche Kriegsminister Hal danc gehalten hat. Unsre Londoner Redaktion meldet uns: Oe London, 28. September. lPrio.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Die Londoner Presse ist darüber entrüstet, daß ein Teil der Ber . liner Blätter die Rede des Admirals Mae Kenna ungünstig ausgenommen bat. Jetzt .hat nun auch der Kriegsininister Haldane eine über aus chauvinistische Rede gehalten. Er er klärte, daß, falls 70000 Mann eine-r seindlichen Macht in England einsalleu sollten, viermal so viel englische Territorialsoldateu sie an ss Haupt schlagen würden. England besäße jetzt 273000 Territorialsoldaten, die bei weitem besser ausge bildet seien als die früheren Freiwilligeu und Yeomem doch werde keine Macht so unsinnig sein, eine Jnvasion mit 70000 Mann zu versuchen, die schon an nnd für sich durch die englische Flotte ver hindert werden würde. - Die Logik scheint bei Haldane schwach entwickelt zu sein: wenn doch niemand eine Jnvasion wagt, war seine Rede gänzlich überflüssig. « Neuer unsatl in der sraniiiisilchen Mariae. Aus Toulon wird gemeldet: Jni Verlause der Uebungcn, die aus der Höhe der Ilses d’-önc3-res stattfanden, stieß der Toriiedobootzerstiirer »Mousau·eton«, der die Flaggse des Adinirals Philibert trug, mit dem Toroedobootszerstörer »Trident« zusammen. ~Mousaueton« erhielt so schwere Beschädigungen, daß das Wasser in Strömen eindräng. Die Maschine wurde vollständig zerstört und die Kom rnandobriicke geriet in Flamme n. Das Schiff mußte aus den Strand gesetzt werden. »- Ob Herr Deleasså heute noch so wohlgemut und siegessicher ist wie nor vierzehn Tagen, da er die Tüchtigkeit und Ueberlegenheit sein-er Flotte so iiberschwenglich sei-erte? Wie, wenn diese Ungliiekssälle sich kurz vor oder bei Ausbriich ein-es Krieges ereignset hätten? Die Wahlen znr Zweiten schwedischen Kammer, die zum ersten Male nach dem Proportionalwahl systein auf der Grundlage des allgemeinen Wahl rechts stattsanden, nähern sich ihrem Abschluß. Bis-» her erhielt die Rechte 61, die Linke 87 nnd die Sozialdemokratie 56 Mandate. Die gesamte Presse betrachtet einen Kabinsettswechsel als bevor stehend. Das gegenwärtige Kabinett Lindman ist konservativ. ! Belaiicher Besuch am Petersbutaet sofe. Den Brüsseler Blättern zufolge beabsichtigt König Albert einen Besuch am Petsersburger Hofe zu machen. Die Verhandlungen zur Festsetzung des Termtus sind noch im Gange, es ist der Monat Januar dafür inAusyficht genommem jedoch ist es möglich, daß auch ein früherer Termin angesetzt wird. ’ = Max Dantbenden vollendete soeben ein neues Bühnenstück ~M a j a«, skandina v i f ch e Bd häm eko mii di e in drei Atten. Es handelt sich um eine Literatnrsntirc, in der die nordische Lite ratur in ihren größten Vertretern austritt. Das Stück erscheint im Bühnenvertrieb und Bucht-erlag von Ernst Rowohlt in Leipzig· - s= »anandot« als Siegreiskornödir. Die nächste Preiniere des Deutschen Theaters in Berlin wird die alte italienische Märchenkomiidie »Turandsot, Prinzessin von Chin-a«, von szzi, sein. Nach der altitalienischen Art der oommedm a sogetto soll nun »Turandvt« als Steg reiskomöd i e geknielt wer den, d. b. den Schauspielern Zoll nur der : nihalt der ’Reden, die sie zu sprechen ha en, norgeschriebenjeim während sie den Text srei imnrovisieren müssen. Interessant ist, daß zu diesem Experiment gerade die Komödie Gozzis genommen wird, der ein Verächter It Stegreiskomtsdie gewesen ist und ihr bewußtester egner. = Neue Theaters-reiche in Berlin. Berlin, Deutschlands iheaierreiehfie Stadt, soll wiederum mit zwei neuen, großqngelegten Theatern gesegnet werden. Die Gebrüder Herrnfeid wollen ihren Spezialmufcn ein neues Heim in der Friedrichftraize errichten-nnd ihre alte Bühne in der Kommandam lienfiraße anderweitig «verpachien. Außerdem will, ebetgnllg in djer Friedriehstraße, eine engliise Ge selli aft ein großes Barieiöerrichtem dag- a e bis herigen Berliner Varietebülmen überflüqeln soll. In beiden Fällen find die«Entwiirf«e rächt-n fertig qestelli. Ferner soll sich-Am Hohcnzo ernpkatz in äsvielzmersdvrf bald ein neues Volkötheaier er e n.. - s - = »Parasit« in Kot-entsagen Man schreibt uns: Ein interessantes tünstlerisches Ereignis dürfte sich (wie wir schon kurz berühmen- d. New (Mitte Oktober in Konenhaqenjabsnielew An der Spibe eines. Komitees, das den ersten Kreisen des »nor bischen Athen« entstammt nnd das sich-»den’Bmeck, gestellt bat, unter dem Protettorat der Königin .uise von Dänemark erstklassiac Konzerte neun-ten dczr Llrtnen en netanstaltem steht Dr. Karl Zacob en, welcher be anntlis vine- wunderbare Carl-bera- Glyntotheh deren rrichtung bekanntlich einen Ins wand von Do Millionen Mart erscrderte ,der Stadt conenhaaen zmn Geschenk gemacht hat. Kommen-ti »alieder sind-, unter andern die Gemahlin ON deut schen Gesandten Frau v. Wassdhansem Frau inister v. Meeraaarly Kammersä ser Wilhelm Herold- Frau Etat-rat Raben- Iran DtatsratxDrssnn-M» J M- HIJZT lclh Lus. Neues kvom Tage-. Sie-e Geisterreich-engem « werden aus Dnidbuirg berichtet: sechs Stuf tende der Rheinistbsßeftsalistben Traube-m es il· schan, der-·- nkvcner sen m Wochen im gussps ; stehen, verfolgten ain Mittwoch abend einen An beitöwilligen »Sie gaben ans ihneinigk Rä« voloerschiifie ab und verletzten ibn tödlich · Die eisene Gattin alt Dieb«-. « Einem Strahl-arger Großtaufmquu wurden ans rätselbaste Weise uns einem verschlossenen qtm mer 24 000 Mqu in baiem Getos gestohjns Die Ermittlungen dur Polizei rege-»dem daß »F Diebin nur die Franxdcs Bestohlenen iik Be. tracht komme. Sie getb nakh länger-ein Lengnen den Diebstahl zu. Ein Antobns in dirs Seine geiiiirzt .- u TM Aus Paris berichtiet man: Ein im Jnnenrannke und ans dem Dache vollbesetztek Auw· omnibuö ist vom Pont de PArchåväquc in die Seine gestürzt. Die Zahl der Ertrnnkenen beträgt 13. Der Chansfenr gab, mn mitten auf der Brücke einem nom: rechten Seinenser komme-Ihm schwer beladenen Frnjitwagen ansznweichen, feinem Auto einen scharfen Rncknach links. Das-Brücken, geländer wurde in einer Länge von 5 "Metex durchbrocliein Dem Wagen stürzte in die Seine nnd man sah die Wegen bis znm Brückeitgeländkk eint-erschlagen Dann zeigte sich in weitem Umka weißer Gischt, ans denn Köpfe nnd Arme von Schwim; wenden ragten, alle-n voran die Gestalt eines Priesters, der einen zweijährigen Knaben qm linken Arme trug. Mach wenigen kräftigen Stößen hatte er das linke Ufer erreicht. Der Priester, der einen jungen Mann. ans der Provinz nach quiz begleitet hatte und sich mit diesem im Omnibns be sond, vermißte seinen Begleiter-. Er stürzte sich zweimal in den Fluß- und rettete weitere zwei Personen. Er ersiiiblt, daß sich in der ersten Klasse 5 Personen beziandem in der zweiten Klasse etwa LU, darunter-einige Frauen und Kinder. Ein gleichfalls geretteter. Handelsagent bestätigt diese Angaben mit dem Beifiigem daß er im Augenblick des Absturzes herzzeirreißende Hilfe-rufe von Frauen tin-d Kindern vernahm. Jm Spital Hotcl de Dieuliegen zurzeit 18 Personen auf gebahri. Einige Leichen zeigen Schädel- und Knochen brüehe. Aus allen Teile-its dcr Stadt eilen um ihre Angehörigen besorgte Familienmitglieder nach dem Krankenhause. Bisher wurde kein Ausländer retu nosziert. Bei Einbrnch der Nacht arbeiteten Taucher beim Lichte von Scheinwerikrn an der Bergung des Omnibusses. Die Arbeiten-. werden nnter Leitung des Präsckten Lepine sortgesietzn Rätselhafter Sclbstmord seiner Majorstochter. Aus Brei-barg in Ungarn wird gemeldet: Die bildfchönc isjährige Tokhter Blanchc des dem ö. Korpskommando zugeteilten Majors .Alfrcd Scherz warf sich vor dan Orientcxprcß zeig und wurde sofort gehütet Das "Mädkhen war seit Mittwoch früh auf-I der prnung ihrer Eltern verschwunden; sie hat die Tat wahrscheinlich in einem Zustande von Griftcsstörung be sangen. 83.Dentsmekliatuciaciiircstitleczlctn s. Karlsruhe U September In Gegenwart des Großherzogs Friedrich 11. non Bade n, der mit großem Gesolge in Begleitung des Kultusnnnifters sowie von Vertretern der Unter richtsverwaliung und der Wissenschaft erschien, sand heute vormittag in der Abteilung siir Dermatologir eine Sondersitzung über das neue Heilmittel Salvarsan des Geheimnis P. Ehr-lieh stati. Gebeimrat Ehrlich- mit lebhaftem Beifall begrüßt. wies zunächst darauf bin, daß seit der aug ftihrlichen Besprechung über das Salvarsan auf der iletzten Naturforscherversammlung in Königs-Um sich verschiedene Aenderungen und Neuerungen ergeben hätten, die eine Wiederaufnahme der Diskussion über das Salvarsan zu einem wirklichen Bedürfnis machten. Es sei durchaus nicht verwunderlich, daß die Resultate, die an den verschiedenen Behandlungb stellen erzielt wurden, sehr wechselnde gewesen seien. Man müsse den Ausgaben dieser Verschiedenheiten U-—Af Konserenzrat Lnngby. Als Präsidentin des Komitecs fungiert die verdienstvvlle Frau Redakteur Mimi lCarstensen Schon int.Frühiahr fand unter dein Protektorat der Königin das erste dieser Konzerte sstath das von dem deutschen Kapellmeister Seel-er tsan der Floe dirigiert wurde. Damals entstanden in bezug aus die orkbestrale Beihilfe namhastc Schwierigkeiten, da das Orchester der Kal. Dänischeu Hefover ungeachtet des Protektorats der Königin mehrfach an der Mitwirkung verhindert wurde. Erst »als Kamnterfiinger Herold sein Orchester zur Verfügung stellte. konnte dieses Konzert, das dann einen glanzvollen Verlauf nahm« stattfinden. Da liest aber der genannte Künstler sein Orchester aus ’gelost hat, weil er von diesem Herbste an seine europiiische Tournee autritt, war das Komiteeins folge der ablehnenden Haltung der Kal. Dänischen Oper genötigt, ein ausländisces Orchester en eugagieren. Es handelt sich diesmal um die mig lschst großziigige Konzertauffitbrung von Wagners »Parsifal" mit Soli, Cbor und Orchester. Ein-leuch tend dürfte es sein, daß das dänische comitee in ,diesem Falle ein deutsches Orchester, und zwar das Blüthnerorchester aus Berlin, engagierte, da auch die Seit tunlichst mitKräften besetzt werden, die be reits in Bayreuth mitgewirkt haben. Nichtsdesto weniger macht sichin Kopenhagen vdu gewisser Seite ein Geist des Widerspruchs gegen die Mitwirkung des deutschen Orchesters bemerkbar,· und-das angeblich darum, weil der Reinertrag des, diesmal-km größten Stile in deutscher Sprache veranstalteten Konzerte anläßlich des bevorstehenden so. Geburtstages des Königin Luise dermildtätigen Herrscherin gleichkw als. eine zugunsten ihrer Armen zu verwendqu Liebesgabe gewidmet werden soll.. Und da meines die Vertreter gewisser Kreise, daß zu diesem digtiitss national-dummen Zwecke ein deutsche-s Or ester ni t mitwirken sollte. Nebenbei wird-das Blütbnets or ster, das der deutsche Dirigent Herr v· d.,-Flve dir gieren soll, als minderqualifiziert angestissstb Das-Blütbnervrtbesder hat naturgemäß ni t ne schwiegen, nnd nun kat »sich in ovensagen seit-e große Zeitungsvoletnl entwickelt, sospdaß du It tvarten steht, das die bevorstehende Aufiübtttus VIM partisal« in Kopinhagen im Zeichen des Kampf-I Zaufinden wird. -« » « Ru· «=Uase txals Diener-Ost« » « einer Wienetædnzig will Diana-anr sitt-I Mascaeni als rigenten stir die ienetM one-« um«-end zwar znnMsiirkdiesipnl stkaww
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